Review:

The Greater Of Two Evils

()

Die einen veröffentlichen, rechtzeitig zum Weihnachtsfest, nichts sagende "Best - Ofs” mit Pseudo - Bonustracks und eindeutiger Abzock - Attitüde, die anderen geben sich Mühe, hauchen ihren Classix neues Leben ein und erschaffen dabei ein weiteres Meisterwerk. Natürlich kann man über derartige Compilations generell streiten, aber wenn dabei Freudentränentreiber wie GAMMA RAY’s "Blast From The Past", TESTAMENT’s "First Strike Still Deadly" oder EXCITER’s "The New Testament" herauskommen, dürfte auch der größte Altfan keinen Grund zur Missstimmung haben. So geschehen bei ANTHRAX, die sich jüngst angeschickt haben, 14 ihrer Hämmer neu zu vertonen. Per Internet durften die Fans abstimmen und ihre Faves auf das Album wählen. Lange Rede, kurzer Sinn: "The Greater Of Two Evils" bringt meinen Hormonhaushalt ordentlich durcheinander und ist dermaßen geil, dass der Schweiß aus allen Poren läuft, obwohl man sich gar nicht bewegt (was hier fast unmöglich ist…)! Auch ich habe die weitgehende Abkehr der Jungs vom traditionellen Thrash Metal zu groovigeren Klängen argwöhnisch beäugt, aber im Nachhinein ist der heutige Sound genau der, den ANTHRAX seit Jahren angestrebt haben; groovy, heavy, Old School, New School und dabei tighter als die Polizei erlaubt. Die alten Kamellen erstrahlen in völlig neuem Glanz und lassen Joey Belladonna, so gut er auch gewesen sein mag, schnell vergessen. John Bush ist einer der besten Frontmänner der Welt und zaubert Klassiker wie "Metal Thrashing Mad", "Caught In A Mosh", "A.I.R. (aaarrrggghhh!!!), "Keep It In The Family", die Oberhymne "Indians", "Belly Of The Beast" oder das überragende "Be All End All" (einer der besten ANTHRAX - Songs überhaupt, besonders live!) endgültig ins Nirwana. Nennt es aufgewärmte Suppe, nennt es Vergang am Erbe der Band, nennt es Ausverkauf, nennt es meinetwegen auch Fanverarsche; Fakt ist jedoch, dass ANTHRAX in ihrem jetzigen Line - Up so gut wie alles wegblasen, das den Namen "Thrash - Band" tragen darf. "The Greater Of Two Evils" tritt den Stiefel so weit in den Allerwertesten, dass man am Liebsten breitbeinig in den nächsten Plattenladen humpeln würde, um sich eine der besten Compilations der letzten Jahre abzugreifen. Über 70 Minuten fett produzierte Vollbedienung vom Allerfeinsten, die den "Tipp" für eine "Best - Of" ganz locker rechtfertigen. Super!



Tracklist:



1.Deathrider

2.Metal Thrashing Mad

3.Caught In A Mosh

4.A.I.R.

5.Among The Living

6.Keep It In The Family

7.Indians

8.Madhouse

9.Panic

10.I Am The Law

11.Belly Of The Beast

12.N.F.L.

13.Be All End All

14.Gung-Ho

The Greater Of Two Evils


Cover - The Greater Of Two Evils Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 73:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Lyssa – Rural Gods & Astonishing Punishments

()

Hat der Grieche nicht genug Gyros warm gemacht, wird er schnell mal ausgelacht. Ja ja, Klischees rulen. Ein Fünckchen Wahrheit enthalten derart abstruse Weisheiten durchaus, denn griechische Metal-Bands haben es zumeist alles andere als leicht im restlichen Europa. Und dass die Herrschaften aus dem Land des Europameisters tatsächlich was drauf haben, sollte allein die Tatsache beweisen, dass Stöckchenschwinger George sein Werk auch bei den hochgradig angesehenen Ägyptologen von Nile versieht. Und tatsächlich haben die Hard-Dark-Metaller eine mehr als brauchbare Scheibe auf den Markt gefriemelt. Dabei versuchen sie sich gar nicht erst am Marathon des Melodic Death oder an der Einzeldisziplin des Gothic Metal. Vielmehr versuchen sich NIGHTFALL in einer Vielseitigkeitsprüfung. Sie haben den Härtegrad noch ein wenig herauf gesetzt, bleiben aber jederzeit verträglich und melodiös. Vergleiche? Vielleicht paßt "heftige Moonspell" oder "gotischere Samael"? Auf jeden Fall stehen NIGHTFALL im Jahre 2004 für düsteren Metal, nicht zu extrem, nicht zu soft. Und wie so oft bei dieser Mischung, die auch nicht selten an gute Momente des verlorenen Paradieses erinnert, bleiben viele Songs wie "Christless" oder "Master Of My Dreams" tierisch im Ohr hängen. Im Gegensatz zum bandwurm-artigen Titel des Scheibe übrigens … Griechenland hat bei der Europameisterschaft bewiesen, dass da mehr geht als Gyros braten. Nur: Das war Zufall - NIGHTFALL haben sich den Respekt nach nunmehr 13 Jahren hart erarbeitet.

Lyssa – Rural Gods & Astonishing Punishments


Cover - Lyssa – Rural Gods & Astonishing Punishments Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sign Of The Times

()

DIVINE RUINS nennt sich die neue Combo von SHADOW KEEP - Sänger Ronnie Stixx, der das Konzept zu "Sign Of The Times" bereits 1997 geschrieben hat und das von 2000 - 2001 aufgenommen wurde. Zu den fünf Originalsongs dieses Mini - Albums gesellen sich noch drei Bonustracks; einer davon hört auf den klangvollen Namen "Flight Of Icarus" und stammt von… na, von wem wohl?! Das gesamte Werk klingt sehr stark nach frühen QUEENSRYCHE, wobei besonders Ronnie Stixx’s deutlicher Hang zum US Progressive Metal der 80er Jahre unüberhörbar ist. Der Mann schlägt sämtliche (hohen) Töne mit einer Hingabe an, die verdeutlicht, dass er in dieser Hinsicht seine Hausaufgaben gemacht hat. Nur leider steht das Songmaterial in keinem Verhältnis zu den stimmlichen Leistungen, denn bis auf das tolle "Voices" (der Song und dabei besonders der Refrain erinnert stark an FATES WARNING) und das verspielte, ebenfalls sehr gute "Hands Of Time" (einer der Bonustracks) bleibt keiner der Songs lange im Ohr hängen und richtig mitreißen können die Stücke auch nicht. Die MAIDEN - Coverversion ihres 83’er Megahits ging trotz erstklassiger Gitarrenarbeit ebenfalls derb in die Buchse und ein Dickinson wird Mr. Stixx wohl nicht mehr werden. Im Ganzen ist "Sign Of The Times", allein schon aufgrund der wirklich fähigen Musiker und der hörbaren Produktion, zwar kein schlechtes Werk geworden, den letzten Schliff in Sachen mitreißendes Songwriting, in der Tradition der Vorbilder, hätte es aber noch verdient gehabt. Nett, aber kein Muss.

Sign Of The Times


Cover - Sign Of The Times Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:44 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Divine Ruins

Review:

Bat Out Of Hell (Live)

()

Ich selbst kam letztes Jahr zum ersten mal in den Genuss ein Konzert von MEAT LOAF live erleben zu dürfen. Genießt der füllige Mann in unseren Kreisen
doch nicht gerade den besten Ruf ("Oh - viel zu weich, voll schnulzig oder nur was für Softies" etc.) war es dennoch - auch für mich - ein geniales Erlebnis. Der Mensch
strahlt auf der Bühne eine unglaubliche Power aus - sein Organ ist zu vergleichen mit dem eines großen Musical Sängers (Meat Loaf selber begann seine Karriere bei der "Rocky Horror Picture Show").
Über 25 Jahre Rock Musik, große Welttourneen und großartige Songs (meistens aus der Feder von Jim Steinmann) machen MEAT LOAF zu einer Legende. Umso mehr freut es mich, das es nun mit "BAT OUT OF HELL LIVE" ein aussergewöhnliches Live Album gibt. Eine leider sehr kleine Auswahl seiner besten Songs (leider nur 8 Tracks - aber dennoch 67 Minuten Laufzeit) werden nicht zuletzt durch die fesselnde Unterstützung des Melbourne Symphony Orchestra klassisch in Szene gesetzt. Ob "Bat Out Of Hell", "Two Out Of Three Ain´t Bad" oder "Paradise By The Dashboard Light" - endlich mal ein Rock Album bei dem das Orchester wirklich perfekt auf die Songs ein- und vor allem abgestimmt ist und nicht einfach nur so dahergespielt wirkt. Musikfreunde werden hier ganz groß auf Ihre Kosten kommen!

Bat Out Of Hell (Live)


Cover - Bat Out Of Hell (Live) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 67:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Lost To Apathy (EP)

()

Die schwedische Melodic Death Metal Combo DARK TRANQUILLITY ist zweifelsohne eine DER BESTEN Bands
des Gothenborg Death Metal Styles. Mit ihre letzten beiden Alben "Haven" und "Damage Done" eroberten Sie viele neue Fans
und überzeigten live durch eine eindrucksvolle Performance und durch ein sympatisches Auftreten. Das neue Album ist für Januar 2005
angesetzt doch schon jetzt gibt es einen kleinen Vorgeschmack - die EP "Lost To Apathy". Der gleichnamige Song ist genau das, was DT auszeichnet:
eine perfekte Verschmelzung von krachenden Gitarren, agressiven Vocals, Atmosphäre und der nötigen Härte - ein Ohrwurm der allerersten Güteklasse.
Die zwei folgenden Songs "Derivation tnb" und "The Endless Feed" gehören eher zur ruhigeren Gangart. Beim ersten Song handelt es sich aus Auszüge verschiedener Parts
vom Album. "The Endless Feed" ist hingegen eine "harsh and violent version" des Album Tracks, wie DT im Booklet schreiben. Da bin ich mal gespannt. Song Nr. vier kennen wir bereits
von der Doppel Scheibe die Anfang des Jahres erschienen ist - eine Live Version von "Undo Control". Die EP wird abgerundet durch einen Video Clip zu "Lost To Aparthy" sowie einem
DT Screensaver. Als Nikolausgeschenk auf jeden Fall geeignet!

Lost To Apathy (EP)


Cover - Lost To Apathy (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 17:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

U Like To Dance

()

"U Like To Dance"? Alter ey… seh ich so aus als steh ich auf sonen Englisch oder was? TANZ DER NACHT erinnert zumindest an korrekte Rechtschreibung und ist der Name einer süddeutschen schwarzen Tanznacht. Genauso ersetzbar wie dieser Name (gibt’s nicht in jeder zweiten Stadt eine ungefähr so benannte Party?) ist leider auch dieser davon inspirierte und initiierte Sampler. Qualitativ sicherlich großteils nicht zwingend schlecht, aber so unauffällig und unspektakulär wie ungezählte Sampler zuvor auch. Von den Synthiepop-Openern, die ohne neue Ideen vorüberziehen, bleibt nicht viel hängen. SARA NOXX ist electropoppig gut aber klingt wie eh und je nach ANNE CLARK, platte Bands wie die METALLPÜRHUNDE sind der Grund warum so viele doof grinsend nur am Rand der Tanzfläche stehen. ACCESS DENIED mit klirrendend rohem Electrosound oder die musikalisch komplett aus dem Rahmen fallenden Folkrocker DER EREMIT helfen "U Like To Dance" nur punktuell aus der Krise der Nichtigkeit. Denn der Rest aus durchschnittlicher B-Tanzflächen-Prominenz und einigen Undergroundacts rockt nicht. Das informationsleere Booklet komplettiert das Bild einer Compilation wie es sie viel zu oft gibt.

U Like To Dance


Cover - U Like To Dance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 68:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Phlegma

()

Es gibt ihn noch, den vielversprechenden Nachwuchs. Man mimt beim Bandnamen nicht nur den neologistischen Zungenbrecher, auch bei der Musik bemühen sich die fünf Jungs nicht gezwungen alles anders, aber vieles besser zu machen. Ein bisschen groovender New Metal ohne allzu platte Klischees trifft hier auf beschwörende und atemlos bedrohliche Gitarrensounds. Abwechslung wird großgeschrieben, einige Songs bestechen durch ihre Dynamik und die oft sehr variablen Vocals. Den klaren Exotenbonus räumen die Münchner beim reggaeinfizierten Gesang ab und wie das mit solchen ausgefallenen Elementen so ist werden die einen ihn aufsaugen und feiern und die anderen genervt das Handtuch werfen. Während "Babylon" dies eher homöopathisch dosiert, ist die Keule bei "War Song" doch arg massiv und mir persönlich bereits jenseits der Schmerzgrenze. Fesselndes Songwriting, der nicht immer offensichtliche Rhythmus und erwähnte beklemmende Stimmung bei"Forever Gone Today" oder gar schöne Melodien ( "Knows Everything") zeigen SLEEPINGODSLIE. In Bestform. Flottere Tracks wie "The Force" passen zwar in das Gesamtkonzept des vielschichtigen "Phlegma", sind aber nicht die Stärke der Band. Sehr gelungenes Debut!

Phlegma


Cover - Phlegma Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Reborn In Sin

()

Die Jungs von HORRID sollten sich besser nicht Stockholm sehen lassen - so dreist wie "Reborn In Sin" bei den alten Schwedenhelden klaut, kann man schon nicht mehr von "Inspiration" sprechen. Tomas Skogsberg lebt auch noch und hat HORRID einen nostalgischen Sound verpasst, wie ihn Mitte der Neunziger alle Schwedenbands hatten. Davon ausgehend klauen HORRID munter bei DISMEMBER, UNANIMATED und ENTOMBED, sind also genau zu 0% originell. Aber was soll’s? es gibt heutzutage viel zu wenig Bands, die dem guten alten Schwedentod noch eine Chance geben, da sieht man über den Vorwurf des Plagiats gerne hinweg und gibt sich dem Groove von "Immortal Passion". Auch der passende Titel für HORRID und jeden, der von alter Schwedenschule nicht genug bekommen kann… mit einer nostalgischen Träne im Knopfloch weckt "Reborn In Sin" Erinnerungen an früher, wenn dann noch der italienische Matti Kärki-Klon losröhrt wird es einfach nur schön…

Reborn In Sin


Cover - Reborn In Sin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 46:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Höhenangst

()

EAVES sind eine der Bands, die sich an deutschen Texten versuchen und nicht in Plattitüden versinken. Beim Hören fällt es eh nicht auf, da versteht man kaum etwas von dem, was Shouter Jochen von sich gibt, aber es soll ja Leute geben, die Texte im Booklet lesen. Und da haben EAVES gelungene Sachen stehen, Respekt! Respekt muss man auch der Mucke zollen, das ist feiner moderner Hardcore, der hier geboten wird, wer mit Namen wie GIVE UP THE GHOST oder DARKEST HOUR was anfangen kann, ist bei EAVES gut aufgehoben. Dazu noch ein wenig Emo ("Gestern ist nicht Morgen"), der sich durch gut getimte Breaks von den Moshcore-Attacken absetzt und fertig ist die gute Pladde. EAVES brechen keine Geschwindigkeitsrekorde, aber das würde auch nicht zu ihnen passen, stattdessen gibt es viel Mid Tempo, wodurch "Höhenangst" sehr eindringlich und massiv wirkt. Neben Sänger Jochen muss man Drummer Felix aus diesem Haufen ziemlich guter Mucker noch ein Stück hervorheben - was der Mann hier spielt, ist schon richtig hohe Schule! EAVES dürften sich mit dieser Platte als Geheimtipp aus Deutschland in der HC-Szene etablieren, sauber!

Höhenangst


Cover - Höhenangst Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 26:51 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch