Review:

A Decade Of Brazen Abbot

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Die Hardrock - Institution um den Gitarrenvirtuosen Nikolo Kotzev und den omnipotenten Sangeskünstler Joe Lynn Turner feiert ihr zehnjähriges Bestehen - und das nicht etwa mit einem simplen "Best - Of" - Aufguss, sondern mit einem zünftigen Live - Album. "A Decade of BRAZEN ABBOT" nennt sich das Machwerk, das vollständig bei einem Gig am 31. Juli 2003 in Sofia / Bulgarien aufgenommen wurde. Allein sechs Stücke davon, also knapp die Hälfte des Albums, stammen vom letztjährigen "Guilty As Sin" - Werk, das es auf dieser Tour ohrenscheinlich zu promoten galt. Bei bisher vier Studioalben in besagten zehn Jahren ist die Setlist also sehr einseitig geraten, was ich für eine Geburtstagshuldigung etwas unpassend finde, aber egal. Schließlich entstehen ja die meisten aller Live - Alben auf einer Promotion - Tour, so dass dieses Phänomen nicht ungewöhnlich ist. Nur begreife ich nicht, warum bei vielen Gigs auf Konserve kein Publikum vorhanden ist. Entweder wird es fast ganz rausgeschnitten oder man hört es, wie hier, nur auf fünf Kilometer Entfernung (wohl bemerkt zwischen den Songs, während dieser gar nicht!). Man kann zwar ahnen, dass dort Leute vorhanden sein sollen, aber bei einer Formel 1 - Übertragung im Fernsehen bekommt man mehr von den Fans zu hören als auf diesem "Live" - Werk. Genauso mitreißend wie die Fan - Reaktionen sind auch die Ansagen der Herren Kotzev und Turner ausgefallen, die die rhetorische Dynamik eines "Tagesschau" - Sprechers nur knapp verfehlen: "Wir spielen heute viele Songs (bei gerade mal einer Stunde Spielzeit?! - Anm. d. Verf.), alte und neue. Der nächste Song heißt… und handelt von…!" Keine Spannung in der Stimmung wie auch in der Musik. Der knochentrockene Hardrock des Quintetts mag zwar qualitativ zur Oberliga zählen, auf der Bühne scheint er sich aber reichlich unspektakulär transportieren zu lassen, denn nach viel Herzblut hört sich die gesamte Aufnahme nicht an. Als Bonus wurde noch der Song "Love Is On Our Side" hinten angehängt, der als Studiotrack gar nicht auffällt, weil auch der Rest eher nach Konserve denn Brettern klingt. Fazit: unausgewogene Songauswahl, kaum vernehmbarer Live - Sound und Stücke, die eher trocken und zäh wirken. Für Komplettisten sicher ein Muss, alle Anderen können hier aber einen großen Bogen einschlagen.



Setlist:



1.Intro

2.Mr. Earthman

3.One Life To Live

4.Slip Away

5.Guilty As Sin Part 1

6.Guilty As Sin Part 2

7.Supernatural

8.Keyboard Solo

9.Can´t Let You Go

10.I´ll Be Free

11.I Surrender

12.Drum Solo

13.Road To Hell

14.Love Is On Our Side (Acoustic Version)


A Decade Of Brazen Abbot


Cover - A Decade Of Brazen Abbot Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 63:36 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Martin Dean

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InterviewWie bekommt man so eine charismatische Stimme wie Du? Ist das Natur oder antrainiert?


Viel rauchen, viel trinken. Ein bisschen Übung schadet auch nicht.


Wie würdest Du selbst den Sound Deiner Musik beschreiben?


Space Age Gospel.


Wo liegen Deine musikalischen Wurzeln? Wer sind Deine Vorbilder?


Vorbilder für mich sind natürlich die Sänger und Sängerinnen Dean Martin, Frank Sinatra, Sammy Davis Jr., Hartman, Billie Holiday, Nina Simone, Serge Gainsbourg, Curtis Mayfield... und noch so viele andere Künstler und Bands; die Liste wäre lang, von A bis Zappa.


Trotz des Einsatzes elektronischer Elemente klingt Deine Musik warm und altmodisch. Fühlst Du Dich eher alter Musik oder modernen Sounds verbunden?


Beiden: Der Klang der alten Sachen, die Arrangements, die Streicherhimmel. Aber auch die Optik, die alten Filme usw. Das habe ich ziemlich verinnerlicht. Und selbstverständlich die modernen Sounds. Alles was Krach macht, gut ist und gut tut.


Wie präsentierst Du Deine Musik live? Spielen Du und Deine Band rein akustisch oder integriert Ihr auch die elektronischen Elemente, wie sie auf dem Album zu hören sind?


Live spielen wir mit zwei Gitarren, Bass, Drums, Orgel und Gesang... ein bisschen Elektronik... ansonsten Rock ´n Roll.


Möchtest Du etwas mit Deiner Musik vermitteln oder einfach nur unterhalten?


In erster Linie unterhalten. Im besten Fall gebe ich das weiter, was die Musik mir gibt.


Hast Du nicht die Befürchtung, mit Deiner Musik in der oberflächlichen Chill-Out-Jazz-Ecke zu landen, wie sie in schicken Cafés und Designer-Klamottenläden läuft?


Fürs erste bin ich zufrieden, wenn die Musik überhaupt läuft und gehört wird.


Dein "Best Of"-Album erscheint auf dem ehemaligen Label der EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN Monogam, das nach über 20 Jahren reaktiviert wurde. Wie ist es dazu gekommen?


...eine lange Nacht in einer dunklen Bar...


Du arbeitest auch mit Musikern der NEUBAUTEN zusammen, wie Jochen Arbeit und Alexander Hacke. Wie kam der Kontakt zustande?


...man wohnt in der selben Stadt, besucht die selben Clubs...


Auch Deine anderen Mitstreiter sind z. T. ja keine ganz Unbekannten. Tim Lorenz und Yoyo Röhm beispielsweise haben u. a. auch schon mit Jasmin Tabatabai gespielt, letzterer auch mit Ex-RAINBIRDS-Sängerin Katharina Franck. Muss man sich das als eine große, zusammengehörige Künstler- und Musiker-Szene vorstellen?


Exakt, das ist eine große Familie. Da wird in allen möglichen Disziplinen miteinander Kunst gemacht. Sehr spannend, menschlich, positiv.


Auf der Monogam-Homepage kann man sich die Noten zu vier Deiner Songs ansehen - sie sind klassisch notiert, wie Jazz-Standards aus dem Real Book. Das ist aber nur ein Gag, oder? Oder habt Ihr tatsächlich sämtliche Songs komplett ausnotiert?


Nein, nur diese vier Titel.


Du hast Musik für den Kinofilm "Erste Ehe" beigesteuert und auch selbst darin mitgewirkt. Wie kam es dazu?


Die Regisseurin war auf einem Konzert von uns und hat Yoyo und mich daraufhin kontaktiert. Das hat Spaß gemacht, vor allem das Filmen...


Im September hattest Du im Berliner Eschloraque jede Woche einen Auftritt. Bist Du da so eine Art Hausmusiker?


Im September ja, da waren wir die Hausband. Ansonsten nicht.


Wirst Du mit Deiner Band nach dem Erscheinen der CD auch eine komplette Tour spielen?


Wir beginnen unsere Tour Ende Februar 2005 und kommen nach Hamburg, Hannover, Köln, Frankfurt, Stuttgart, München, Leipzig und Berlin.

Band:

Martin Dean

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Band:

American Heartbreak

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Band:

Distress

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Band:

Amoral

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Wasteland

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Schon seit 1996 existent, kann man den TWILIGHT GUARDIANS nicht unbedingt vorwerfen, auf der noch immer anhaltenden Welle mäßiger STRATOVARIUS - Kopien mitzufahren. Trotz Allem schlägt die Band, ähnlich wie die Kollegen von THUNDERSTONE oder TWILIGHTNING, mächtig in die Strato - Kerbe, kann jedoch auch nicht ganz an den Originalen kratzen. Davon abgesehen, ist den Jungs mit "Wasteland" ein durchweg tolles Album gelungen, das zwar keine Überhits der Marke "Kiss Of Judas", "Anthem Of The World" oder "Infinity" bereithält, dafür aber einige hymnische kleine Perlen, die aus der aktuellen Veröffentlichungsflut sehr positiv herausragen. Mit dem Opener "Weak Generation", dem abwechselungsreichen "The Next Call", dem galoppierenden Stampfer "Search For Grace", dem melancholischen "Farher’s Cave" (erinnert ganz leicht an jüngere SENTENCED) oder dem komplexen "The Wraith" hat man gute bis sehr gute Songs am Start, bei denen mir aber der letzte Spritzer songwriterischer Brillanz fehlt. Den hingeben gibt es jedoch bei den beiden Highlights des Albums, der geilen Halbballade "King Of The Wasteland" (Quasi - Titelsong mit super Refrain!) und dem genial umgesetzten PRIEST - Oldie "Rocka Rolla", den ich besser finde als das Original (auch nicht so tierisch schwer…) und der am Ende noch in "The Hellion" mündet; eine coole und mutige Idee. Wer also auf die oben genannten Bands abfährt und bombastischen Metal "Made In Finnland" mit einer kleinen Portion Melancholie und dafür ohne Eunuchengesang (Vesa Virtanen bewegt sich in mittleren, rauen Tonlagen) befürwortet, kann seiner Sammlung mit "Wasteland" ein wirklich gutes Album hinzufügen, das es locker mit sämtlichen "Stratopien" aufnehmen kann, nur leider nicht ganz mit dem Original.

Wasteland


Cover - Wasteland Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:12 ()
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Defying The Rules

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Brasilien nennen HIBRIA ihr Heimatland und sind der lebende Beweis, dass Metalklischees rund um den Erdball am Leben erhalten werden. Ich mein’, der erste Track heißt "Steel Lords On Wheels", da muss man nicht mehr viel zu sagen, oder? Die Marschrichtung der nächsten Minuten ist also klar: klassischer Power Metal, der alles auffährt, was klassischer Power Metal eben auffahren muss. Donnernde Drums, die wenigstens mit ordentlich Double Base arbeiten, Soli-Duelle der Gitarren, die sich nebenbei noch typische Power Metal-Riffs um die Ohren hauen und ein Sänger, der wie Ripper Owens klingt. Also eigentlich nicht meine Mucke. Aber trotzdem hat mir "Defying The Rules" Spass gemacht, einfach weil man den Spass der Band merkt und sich bei diesen ganzen herrlich klischeehaften Titeln und Texten ein Grinsen nicht verkneifen kann. Und auch wenn HIBRIA nix Neues zu bieten haben, verfallen sie nie in Plattitüden, sondern mischen altbekannte Zutaten in einer Art und Weise, dass man nicht das große Gähnen bekommt (wie ich bei so vielen anderen Metalbands bekomme). "Defying The Rules" ist eine Scheibe, die von Fans für Fans gemacht wurde und dadurch besonders, anders und gut ist. Ganz ordentlich, auch wenn sich hier und da ein paar Längen einschleichen.

Defying The Rules


Cover - Defying The Rules Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Arrival Of The Carnivore

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Wenn eine Band so coole Pseudonyme wie Mayhem, Vomitor, Hellbastard und Avenger in ihren Reihen hat und die Träger der Namen dazu mit Kutten, Ketten und Bierdosen posen as hell, dann kann es sich eigentlich nur um Japaner handeln, die alten deutschen Thrash bis zum Exzess vergöttern. Oder um Deutsche, die Japanern ein Vorbild sein wollen hehe. Nennen wir die vier Jungs mal NOCTURNAL und siehe da, sie sind aus Germoney. Und natürlich gibt’s die volle Dröhnung Thrash Metal, der so klingt, als wäre die Uhr 1989 stehen geblieben. Tom Angelripper war noch ein junger Mann und konnte von SODOM gut leben, CDs gab’s damals noch nicht und ein Webzine wie dieses schon gar nicht. Das ist die Zeit, der sich NOCTURNAL verbunden fühlen und diese Verbundenheit leben sie mit jeder Pore, das wird beim Besuch ihrer Website klar… und natürlich beim Hören von "Arrival Of The Carnivore", das dermaßen old schoolig ist, dass Herr Mehmke sich glatt wieder wie 20 fühlen würde. Innovation oder so nen Ranz braucht man hier nicht zu suchen, aber wer will denn das, wenn er eine solch authentische Pladde hört? Thrash Metal made in Germany! Besser kann man es kaum machen - außer man heißt KREATOR.

Arrival Of The Carnivore


Cover - Arrival Of The Carnivore Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:6 ()
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Mosh Attack

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Thrash, mehr Thrash. Hier regiert die alte deutsche Schule, MOSH, Tankard, Exumer und Co. Lassen grüßen. Das Wort "Mosh" hört man ja außer von Sabrina Claassen kaum noch und auch ansonsten haben UNSCARED eine super-retro-gefärbte Scheibe zusammengemüllt. MOSH! Songtitel wie "Fuck All The Ballads" rulen as fuck, MOSH, muss man aber mögen. Jüngere Herren und alle die, die old-school-Thrash nicht wenigstens ein bißchen goutieren, bekommen bei UNSCARED Zustände. Und auch die Aufmachung mit Buntstift-Cover in billigem Touch haben die Heppenheimer wirklich stylish hinbekommen. Thrashy Style mit kratzigen Vocals, manchmal nehmen die Jungs auch den Fuß vom Gas - alles schööön soweit. Nun gut, originell ist die Band kein Stück, der Sound könnte etwas fetter sein, authentisch aber ist dies allemal (und für eine Eigenproduktion sogar recht amtlich). Und auf Authentizität kommt es schließlich bei diesem Statement für die Achtziger an. Abschließend vergingen sich die Kutten-Kerle am All-Zeit-Klassiker "Hit The Lights" - und da fühlt sich der Hörer, wenn er schon kann, an die 80er-Auftritte Metallicas zurückerinnert. Ei, war dat schön. UNSCARED sind retro - und das ist gut so.

Mosh Attack


Cover - Mosh Attack Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:34 ()
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