Eigentlich kann man Dave Hill und sein Lebenswerk DEMON nur noch bewundern: gestartet in der NWOBHM und diese mit göttlichen Meilensteinen ("Night Of The Demon", "The Unexpected Guest") beliefert, hat die Ausnahmeband dann noch den Progressive Metal ("The Plague") und den Melodic Metal ("Taking The World By Storm", "Hold On To The Dream") mit stilistisch immer unterschiedlichen Klassealben bereichert. Dabei bewegte man sich immer knapp oberhalb des Existenzminimums, hat aber alle Trends, Modeerscheinungen und musikalischen Ausbrüche der letzten zweieinhalb Jahrzehnte lediglich mit ein paar Line - Up - Wechseln überstanden. Gab sich die britische Legende auf dem 2001er Werk "Spaced Out Monkey" noch im bombastisch - komplexen Stil der Spätachtziger / Frühneunziger - Phase, so kehrt sie mit "Better The Devil You Know" zurück zu den simplen, eingängigen (was DEMON eigentlich immer waren) Rockern der Frühphase. Ein schreibender Kollege aus dem Ausland hat Dave Hill gegenüber gemeint, das neue Album klinge wie "alte, neue DEMON" und trifft dabei den Nagel auf den Kopf. Jeder Song des Albums klingt frisch und ungeheuer natürlich, dabei aber hitverdächtig knackig. Der geniale Kopf der Band hat sich beim Songwriting darauf konzentriert, möglichst schnell auf den Punkt zu kommen, die Stücke wenig komplex zu arrangieren und Refrains zu kreieren, die bereits nach dem ersten Hören nicht mehr aus der Birne weichen. Und das trifft auf ausnahmslos alle Kompositionen zu! Über die Stimme und den Gesang von Dave Hill muss man keine großen Worte mehr verlieren; der Mann singt auch heute noch den Großteil aller anderen Hardrock - Sänger in Grund und Boden, wobei seine fünfköpfige Mannschaft einen nicht minder hochklassigen Job abliefert. Keine Hill - Solonummer, sondern unverkennbar DEMON! Bis auf die etwas uninspirierten, aber dennoch guten "Temptation" und "Obsession" befinden sich auf dem Album nur Volltreffer, die absolut bandtypisch und hymnisch durch die Boxen dröhnen, egal, ob man dabei den mit "Whoa - oh" - Chören versehenen Titelsong, den Megaohrwurm "Dead Of The Night", das speedige "Taking On The World", das brillante "Warriors" oder die abschließende Ballade "Change" als Beispiel nimmt. DEMON haben hier einmal mehr ein (mit kleinen Abstrichen) superbes Album vorgelegt, das sich nahtlos in den eindrucksvollen Backkatalog der Band einfügt und zeigt, dass man auch heute noch zeitlose Musik auf hohem Niveau abliefern kann!
PX-PAIN sind eine der aktivsten Schweizer Bands, wobei sie lange Zeit als müder PRO-PAIN-Abklatsch galten (PX-PAIN kommt ja nicht von ungefähr). Konsequenterweise wurden sie von den Amis schon einige Mal als Opener gebucht, wenn diese ihre Tour in die Schweiz führte. Eine Europatour im letzten Jahr mit den Vorbildern mussten die Eidgenossen sausen lassen, weil sie sich auf ihr neues Album konzentrieren wollten. Das war sicher keine leichte Entscheidung, aber erstens fahren sie auf der diesjährigen Tour für ein paar Shows mit und zum anderen ist "Denying The Consequences" ein so gutes Album geworden, dass sicher noch viele Touren folgen werden! PX-PAIN haben sich aus den Schatten PRO-PAINs befreit und präsentieren sich als Band, die heftigen Metalcore mit Elementes des New Metals mischt. Variabler Gesang, der zwischen aggro und clean wechselt, brutale schnelle Moshparts und stampfende Mid Tempo-Einschübe wechseln sich in manchmal abgenudelter laut/leise-Dynamik mit ruhigen Passagen ("Add Fuel.."). Besonders das Spiel des Bassisten erinnert an vergangene KORN-Tage, wobei der gute Schweizer sich oft um eigenständiges Spiel bemüht und der Bass nicht so penetrant im Vordergrund steht, wie das bei vielen New Metal-Bands der Fall ist. PX-PAIN fahren die ganze Zeit über ein intensives Brett, in dem die ruhigen Einschübe ("Too Late To Apologize") immer nur als Vorboten des nächsten explosiven Ausbruchs zu werten sind. Leider ist das in vielen Fälle vorhersehbar und nichts Neues. Einziger Ausfall des ansonsten guten Albums ist das unsägliche "New Hope", bei dem irgendeine unbegabte Sangestrulla ihre "Künste" auf CD bannen durfte. Grausam. Hoffentlich ist das nicht der Weg, den PX-PAIN in Zukunft einschlagen wollen. Entschädigt wird man für die Ohrenfolter sofort im Anschluss mit dem pumpenden "Second Face", das für mich Highlight des Albums ist. PX-PAIN haben sich Zeit gelassen, um "Denying The Consequences" zu einem guten, wenn auch nicht innovativen, Metalcore-Album zu machen, dass ob seines New Metal-Einschlages viele Freunde finden wird. Finden wollen PX-PAIN übrigens auch ein Label - zu gönnen wäre ihnen dieser Fund auf jeden Fall.
Im Rahmen seiner Special Edition-Reihe legt das Label InsideOut fünf Alben von ASIA digital remastered und mit Bonusmaterial versehen neu auf. Den Auftakt dazu macht die im Original 1997 erschienene Best of - Zusammenstellung "Anthology". Das besondere der damaligen Ausgabe - alle darauf enthaltene Songs der Vor-John Payne– Phase wurden neu interpretiert. Das heißt, man bekommt die alten Klassiker der 80er in neuem Gewande präsentiert. Ob man dabei den dynamischeren Originale den Vorzug gibt, oder man sich auch mit den leicht veränderten, zum Sound von Alben wie "Arena" und "Aqua" passenden neuausgerichteten Songs arrangieren kann, muss ein jeder Fan für sich selbst entscheiden. Daneben gab es Anno 97 mit dem von Geoff Downes komponierten GTR-Track "The Hunter" und dem bis Dato unveröffentlichten "Different Worlds" noch zusätzlich Material, dass wie das ganze Album digital überarbeitet wurde. Der akustisch gekonnt aufbereitete Bonussong "Time Again" stammt dabei vom ursprünglich 1982 erschienenen überragende Debüt "Asia". Das Teil erscheint im Prägedruck-Schuber sowie mit einem erweitertem Booklet. Und dürfte in erster Line für Komplettisten und vor allem Neueinsteiger ins Sachen ASIA von Interesse sein.