Review:

Wanderlust

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"Wanderlust" ist nun schon das zweite Album, das die Proggies LITTLE ATLAS aus Miami über das Progrockrecords - Label veröffentlichen. Und dieses Label ist bekannt für seine außergewöhnlichen, nicht alltäglichen und sehr interessanten Bands, zu denen auch dieses Quartett gehört. LITTLE ATLAS in eine der zahlreichen Progressive - Schubladen zu stecken, wäre sehr schwierig, denn hier vermischt sich Progrock mit Artrock, Jazz und Singer/Songwriter - Elementen, was für den Normalhörer sicher nicht einfach zu verdauen ist. Aber man muss kein Musikhochschulabsolvent sein, um "Wanderlust" in sich aufsaugen zu können. Die Band gibt zwar komplexe und teils überlange Stücke zum Besten, ist dabei aber stets auf (größtenteils getragene) Atmosphäre und Emotion bedacht, ohne sich in großen Frickelorgien zu verlieren. Für den kurzen Hörgenuss zwischendurch eignet sich das Album aber nicht gerade und am Besten genießt man es am Stück, daher ist es auch nicht leicht, einzelne Stücke hervorzuheben, da sie allesamt sehr detailreich und mit zahlreichen Finessen bestückt sind. LITTLE ATLAS verzichten auch auf den Einsatz genrefremder oder exotischer Instrumente, lediglich eine Violine (in "Mirror Of Life") und eine Cuatro (lateinamerikanische Gitarre - in "Home") haben ihren Weg auf das Album gefunden. Zusätzlich gibt es als Bonus einen leider sehr klein geratenen Videoclip zu "On And On" als Multimedia - Sektion auf der CD zu bestaunen. "Wanderlust" ist somit ein gelungenes, wenn auch nicht sonderlich rockendes Album geworden, das Fans von Bands wie SPOCK’S BEARD, YES oder alten GENESIS auf jeden Fall ansprechen dürfte.

Wanderlust


Cover - Wanderlust Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 52:15 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Chronicle Of Tyrants

Band anzeigen
Interview Eure neue Scheibe ist ja mal ein echter Hammer - obwohl es Probleme gab,
die die Aufnahmen verzögert haben. Was war los?


Nunja wir haben das Album, wie unser Demo zuvor, ja wiederum in kompletter
Eigenarbeit aufgenommen und produziert. Wir fingen also im September letzten
Jahres an unsere neuen Sons einzuspielen, in der Hoffnung es gegen Ende des
Jahres veröffentlichen zu können. Jedoch gab es anfangs deutliche Probleme
dabei, wie das Album nun klingen sollte. Soll heißen insgesamt waren wir
einfach nicht mit dem Sound zufrieden und da jeder von uns mehr oder weniger
zeitintensiven Hauptbeschäftigungen nachgeht, kam der Faktor Zeit noch
hinzu. Spuren mussten neu aufgenommen werden, neues Equipment wurde geordert
und da wir in alle Himmelsrichtungen im Norden Deutschlands verteilt sind,
ließ sich das Ganze natürlich auch terminlich nicht immer unter einen Hut
bekommen und somit zog sich das ganze nun bis Mitte April 2005. Besser spät
als nie.


Bist du denn mit dem Endergebnis zufrieden? Wo siehst du die Unterschiede
und Weiterentwicklung zum letzten Demo?


Zufrieden ist immer so ne Sache. Sicherlich bin ich und ich denke auch der
Rest bei weitem zufriedener mit dem Sound als mit dem auf dem Demo. Der
klang damals doch recht gedrückt und undifferenziert., doch für unseren
ersten Versuch im Bereich des Recordings waren wir damals zufrieden. Demnach
ist definitiv eine Weiterentwicklung im Sound zu erkennen. Das neue Album
klingt abwechslungsreicher und vom Sound her ist es ein großer Fortschritt
denke ich, wenn man sich beispielsweise nur mal die Vocals vor Augen hält.
Auf dem Demo war es recht eintönig was die Growls anbelangt und die Songs
waren recht simpel strukturiert im Vergleich zu unseren neueren Songs. Des
Weiteren haben wir auch teilweise jetzt Keys mit eingebunden um die
Atmosphäre in gewissen Songabschnitten zu unterstützen. Vielleicht sind die
neuen Sachen beim ersten Hören nicht so eingängig, jedoch wenn sie sich mit
der Zeit entwickeln steckt hinter ihnen doch ein weitaus größeres Potential.


Was hat es mit dem Titel auf sich? Nemesis MMIV - hat das was mit einem
Feind, einer Nemesis zu tun?


Hinter dem Albumtitel steht nicht wirklich viel. Es war so der erste Gedanke
von Marco in Bezug auf Songtitel und er gefiel uns allen recht gut von
Anbeginn an. Ein Konzept oder ähnliches steckt nicht bewusst dahinter. Die
MMIV steht halt für 2004, da wir an sich planten dann das Album zu
veröffentlichen. Au bereits genannten Gründen zog sich das halt, aber da
bereits Werbung mit dem Albumtitel anlief und Merch schon gefertigt war,
wäre es äußerst unsinnig den Namen noch zu ändern, zumal die Songs ja alle
in 2004 entstanden, bis auf der Neuaufnahmen.


Und euer Bandname, wo wir grad bei Namen sind. Kennt ihr Circle Of
Tyrants?


Vom Namen ja. Ich glaube Mal gelesen zu haben, dass die eher in die reiner
Heavy Metal Ecke tendieren. Mit unserem Namen hatten wir auch schon genug
Probleme. Du glaubst nicht wie viele Redakteure, Veranstalter o.ä. sich mit
dem Namen schwer tun. In der Legacy wurde unser Demo beim ersten Mal unter
Circle of Tyrants veröffentlicht und oft wurden wir als Chronical of
Tyrants, Cronicle of Tyrants, Chronicle of Tyrant oder als eine Mischung aus
all dem angekündigt bzw. in Rezis veröffentlicht. Da hab ich mich schon so
einige Male aufgeregt.


Was hat es mit eurem Bandnamen auf sich?


Wie bei Album nichts aufregendes. Als die Idee von Marco, Carsten und mir
geboren war zusammen Musik zu machen, kam über kurz oder lang die Frage nach
einem Namen auf. Irgendwann in lustiger Bierseligkeit entschlossen wir uns
dazu, dass Chronicle ein Bestandteil dessen sein soll. Der Rest kam dann so
dazu und nein es hat nichts mit Celtic Frost zu tun ;)


Kommen wir noch mal zu euer neuen Scheibe. Wie beschreibst du selbst die
Musik? Da kommt doch sicher das Wörtchen "Schweden" irgendwo vor, oder? ;)


Hm… wir machen melodischen Death Metal, um es grob zu umschreiben.
Und sicherlich ist dieser zu einem nicht unwesentlichen Teil von
schwedischen Acts beeinflusst, denn das ist die Musik die uns allen gefällt.
Micha und ich sind sehr große Fans von Dismember, Dissection, Unanimated,
Hypocrisy, Dawn, At the Gates und Konsorten und Marco und Carsten, welche
überwiegend fürs Songwriting verantwortlich sind, stehen dem ganzen nicht
viel nach. Da machen wir auch keinen Hehl draus, sondern sehen es eher als
Kompliment, auch wenn die Amon Amarth Vergleiche auf Dauer ein wenig
nerven, da unserer Meinung nach einzig und allein "Nothing To Fear" in
diese Richtung tendiert.


Welche Bands stehen Pate für den Sound von euch?


Wie oben schon erwähnt denke ich, dass man durchaus Hypocrisy, At The Gates
und Edge of Sanity dazuzählen kann. Jedoch passiert das nicht wirklich
bewusst. Es ist zwar der Sound, welchen wir zum Großteil sehr mögen, jedoch
versuchen wir schon dem Ganzen unser eigenen Stempel aufzudrücken und ich
denke, das gelingt uns recht gut.


Kennst du Fragments Of Unbecoming? Was hältst du von ihnen?


Ich persönlich bin großer Fragments -Fan, habe sie schon einige Male gesehen
und stehe auch ab und an in Kontakt zu Sascha. Sind nette Jungs und ich bin
froh darüber, dass es noch eine Band wie sie gibt ,die diesen Sound
zelebrieren und vollständig hinter dem stehen was sie tun. Ich bin gespannt
auf neues Material und bin immer noch dabei mit Thomas (Dawn of
Disease/DB-Agency/Bowels Supper Festival) mal ein Gig zu organisieren, bei
dem wir mal zusammen zocken können.


Was steht bei euch live als Nächstes an? Die HP schweigt sich darüber ja
ein wenig aus...


Momentan ist livetechnisch ziemlich tote Hose angesagt. Liegt sicherlich
auch an der Festivalsaison, da ist es mit Club Gigs immer ein wenig
schwierig.

Am 14.10. ist in der Roten Schule in Cloppenburg ein Gig angesetzt mit
Fallen Saints, die dort im Rahmen ihrer kleinen Tour spielen. Da Chaosbreed
aber als Headliner abgesprungen sind, ist Olli (Fallen Saints) momentan noch
auf der Suche nach einen Ersatz. Wie du siehst nicht wirklich viel, von
daher sind wir an Gigangebote immer stark interessiert .


Ein Gig, den ihr gespielt habt, war beim Metal Battle, welchen aber nicht gewonnen habt. Magst du verraten, welchen Platz ihr gemacht habt? War dort viel los?


Eine genaue Platzierung kann ich dir gar nicht sagen, da ausser dem Sieger
keine Plätze bekannt gegeben wurden. Aus Umkreisen eines Jury-Mitglieds habe
ich aber wohl mitbekommen, dass wir wohl knapp hinter Parity Boot lagen.
Für Osnabrücker Verhältnisse ging die Besucherzahl in Ordnung mit knapp 180
Leuten. Irgendwie sind die Metalfans hier entweder zu faul zu Konzerten zu
gehen oder ständig Pleite, denn man trifft immer die selben Leute dort,
zumeist auch noch Bekannte von Bands aus dem Umkreis.


Habt ihr Auftritte bei anderen Festivals als dem WOA in Aussicht? Welches
wäre dein Traumfestival?


Leider nein, entweder gefiel anscheinend unsere Musik nicht oder wir hatten
nicht die nötigen Connections. Anders kann ich mir nicht vorstellen, dass
bei einigen "kleineren" Festivals so manche Bands anscheinend ein Dauerabo
haben auftreten zu dürfen.

Sicherlich wäre das WOA ein Traum gewesen und ist es immer noch. Ansonsten
täte auch ein anderes großes Festival hier zu Lande, wenn die richtigen
Bands dort zugegen wären.


Welcher Gig bisher ist dein persönlicher Favorit?


Der Dismember Gig war ziemlich genial. So eine Gelegenheit bietet sich einem
nicht oft. Ansonsten zählten der Gig mit Disillusion in Hagen als auch der
Metal Battle zu unseren stärksten Auftritten. Da hat alles gepasst und wir
waren ausnahmsweise mal alle mit uns zufrieden.


Nachdem sich der Release eures Albums ja deutlich verzögert hat und die
dort enthaltenen Songs alle aus dem letzten Jahr stammen, habt ihr doch
sicher bereits ein paar neue Songs fertig, oder? Gibt es bereits Pläne für
neuen Aufnahmen?


Momentan existieren noch keine neuen Songs, es ist aber wohl angedacht gegen
Ende des Jahres drei bis vier Songs aufzunehmen und diese in Verbindung mit
dem Album zu Bewerbungszwecken bei Labels zu nutzen


Könntest du dir die Teilnahme an einer Split-Scheibe vorstellen?


Sicherlich wieso auch nicht? Könnte für alle Beteiligten sicher nur von
Vorteil sein.


Wenn ja, mit wem würdest du gerne mal eine machen?


Utopisch gesehen oder realistisch? ;)

Wir hatten mal angedacht zusammen mit der anderen Band von Micha In Cold
Eternity eine zu machen, jedoch scheiterte dieses an Aufnahmemöglichkeiten.
Interesse besteht aber immer noch.


Und dann natürlich die klassische Frage: sollte das Ganze als Vinyl oder
CD rauskommen?


Vinyl...solche Dinger müssen auf Platte sein!


Habt ihr "Nemesis.." an Labels geschickt? Schon irgendwelche Rückmeldungen
bekommen?


Ne bis dato nicht. Wir wollten noch auf Pressekritiken warten für die
Bewerbungsunterlagen. Aber ich denke dieses Jahr werde ich das noch in
Angriff nehmen.
Ein kleineres Label sprach uns schon mal an, jedoch waren die Konditionen
für uns zu dem Zeitpunkt nicht tragbar.


Würdest du ein kleines oder großes Label bevorzugen, wenn du die Wahl
hättest?

Hm das hat alles seine Vor-und Nachteile. Ich mag persönlich Regain und
Spinefarm sehr gerne. Die Bands die dort veröffentlicht werden treffen
großteils meinen persönlichen Geschmack. Jedoch würde ich sicherlich nicht
nein sagen, wenn Metal Blade an die Tür klopfen würde ;)


Und ein paar letzte Worte?


Schönen Dank an dich fürs Interview und an alle die unser Album bisher
erworben haben und uns live zur Seite standen.
Alle anderen sollten mal bei www.chronicle-of-tyrants.com vorbeischauen wenn
sie auf melodisch angehauchten Death Metal stehen.


Band:

The Crest

KEINE BIO! www
Band:

Dear Diary

KEINE BIO! www
Review:

The Warrior´s Code

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Was für Erwartungen kann man schon an ein neues DROPKICK MURPHYS-Album haben? Ihren Stil werden sie wohl nicht großartig verändert haben und in etwa das gleiche wie immer machen. Tun sie auch - und das ist verdammt gut so! Und sie tun es noch dazu besser als je zuvor: Ihr Irish Folk-Punkrock klingt immer noch extrem unverbraucht, und mit viel Energie wird abgerockt, gedudelsackt, gefidelt und gegrölt was das Zeug hält. Von Ermüdungserscheinungen also keine Spur. Dazu ist "The Warrior´s Code" auch noch unverschämt gut produziert, und erstmals gelingt es den Bostonern dadurch, die Intensität ihrer Live-Shows auf einer Platte einzufangen. Und doch spürt man kleine, aber feine Veränderungen, die sich vor allem in der Themenwahl der Songtexte zeigen. In diversen Stücken wird verstorbenen Menschen Tribut gezollt, wie z. B. in "Your Spirit´s Alive", das einem langjährigen Freund der Band gewidmet ist, oder auch in "Last Letter Home", das für einen Sergeant geschrieben wurde, der im Irak-Krieg an seinem Geburtstag starb und der sich kurz vor seinem Tod in einem Brief gewünscht hatte, dass, sollte er umkommen, die DROPKICK MURPHYS auf seiner Beerdigung ihre Version von "Fields Of Athenry" spielen. Es muss wohl kaum erwähnt werden, dass die Jungs tatsächlich mit ihren Dudelsäcken anrückten und ihrem Fan die letzte Ehre erwiesen. Außerdem wagten sich die sieben Musiker sogar in literarische Gefilde und vertonten mit "I´m Shipping Up To Boston" ein Gedicht des Lyrikers Woody Guthrie. Aber auch musikalisch wird gelegentlich nicht mehr nur die Holzhammer-Methode aufgefahren, was u. a. die wunderschöne, traurige und gefühlvolle Ballade "The Green Fields Of France" oder das melodische "The Burden" zeigen. Auch der Unterbelichtetste dürfte also endlich merken, dass diese Band weitaus mehr im Kopf hat als Parties, Alkohol und Krawall, sondern im Stande ist, auch ernste Töne anzuschlagen. Aber keine Bange, auch das Feiern haben die Jungs nicht verlernt, was sie mit Songs wie dem Gute-Laune-Ohrwurm "Sunshine Highway", dem Highspeed-Punkkracher "Citizen C.I.A." oder ihrer Bearbeitung des Traditionals "Captain Kelly´s Kitchen" nachdrücklich unter Beweis stellen. "The Warrior´s Code" ist wohl das vielfältigste und reifste Album der DROPKICK MURPHYS und klingt trotzdem so unbeschwert und kraftvoll wie ein Debüt. Eine der besten Veröffentlichungen dieses Jahres überhaupt.

The Warrior´s Code


Cover - The Warrior´s Code Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 41:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Thunderhawks

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Obwohl schon im Jahre 2000 in Nashville und Atlanta, USA aufgenommen, wird "Thunderhawks" erst jetzt veröffentlicht, weil sich ein Bandmitglied (Eddy Shaver - Gitarre - der allerdings gar kein festes Mitglied war…) mit Heroin selbst in die ewigen Jagdgründe schickte und Sänger und Gitarrist Tony Sarno die Tapes, die er ebenfalls mit dem bekannten Bassisten Keith Christopher aufgenommen hatte, in der Schublade verschwinden lies. Nun erscheint das Album über ein kleines Independent - Label und dürfte den einen oder anderen Freund von bluesigem, boogiehaftem Rock’n’Roll begeistern. THUNDERHAWKS klingen gemäßigter als die alten AC/DC mit Bon Scott, versprühen aber in etwa den gleichen Charme. Schnelle Banger oder Riffinfernos sucht man hier vergebens, dafür wird sehr relaxt und "dreckig" gerockt und gerollt. Das Album klingt typisch amerikanisch und besitzt angenehme 70’s - Vibes, die es für Retrorocker äußerst interessant machen sollten. Die angepeilte Zielgruppe darf sich daher über Songs wie den den Opener "Break The Chain", das coole "Spirit", "Out On The Farm", das treibende "For Crying Out Loud" oder das fette "Evil Woman" freuen. Metaller sollten hier jedoch eher Abstand halten, da die Musik des Quintetts für härteverwöhnte Ohren einfach zu banal und unspektakulär klingt. Davon abgesehen, ist "Thunderhawks" eine hörenswerte Scheibe, die Leute mit der entsprechenden Antenne garantiert nicht kalt lässt. Nettes Album!

Thunderhawks


Cover - Thunderhawks Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Comatose Quandaries

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ABORTED-Mitglied Sven hat die erste Scheibe von IN-QUEST eingesungen, weswegen viele die Truppe als ABORTED-Ableger ansahen. Mittlerweile ist Sven nicht mehr dabei, für ihn kam ein Schwede ans Mikro, der auf "The Comatose Qaundaries" das erste Mal zu hören ist und seine Sache verdammt gut ist. Für die, die IN-QUEST noch nicht kennen: Death Metal aus Belgien. Das allein sollte schon für Qualität bürgen und eine gewissen Klasse vorraussetzen. Schwedens Export am Mikro bringt die Band aber auf ein Niveau, dass vielen anderen Combos verschlossen bleiben wird. Durch seine sehr variable Stimme, die nicht nur klassische Growls meistert, sondern auch durch Thrash-Einlagen und sehr viele Spoken Word-Parts überzeugt, gewinnt der technische Death Metal deutlich an Klasse. Angelehnt an Bands wie MESHUGGAH (besonders beim Riffing), NILE und CRYPTOPSY feuern IN-QUEST ein Feuerwerk an Ideen los, die den etablierten Einflüssen kaum nachstehen. Im Antfarm aufgenommen (das sich mehr und mehr zu einer der Top-Adressen Europas entwickelt), klingt "The Comatose Quandaries" richtig fett und genauso klinisch-unterkühlt wie ein MESHUGGAH-Album. IN-QUEST setzen stark auf langsame Songs, die zusätzlich noch durch viele Breaks und regelrechte Stops verschärft werden. Im Idealfall klingen die Tracks so sehr heftig und in Kombination mit dem Stakkato-Riffing und der kalten Stimme nach MESHUGGAH. Leider gibt es zu viele Abschnitte, die sich ähneln oder die einem von anderen Bands bekannt vorkommen, was die Scheibe vom Tip-Status abhält. Nichtsdestotrotz ist IN-QUEST mit diesem Album ein großer Sprung nach vorne gelungen, beinahe in die erste Riege der technisch anspruchsvollen Death Metal-Combos. "the Comatose Quandaries" sollte Liebhabern des Totgefrickles ruhig mal ein Ohr wert sein.

The Comatose Quandaries


Cover - The Comatose Quandaries Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Skeleton

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Es gibt ihn also doch noch: den guten alten Indierock. Die Dänen FIGURINES, deren zweites Album "Skeleton" jetzt in die Läden kommt, personifizieren dieses Genre geradezu, denn irgendwie passt kein anderes Label: Garagen-Rock nicht, Schweinerock schon gar nicht, und auch die Bezeichnung Alternative Rock geht voll an ihrem Sound vorbei. Nein, die vier Musiker spielen nichts anderes als Indierock, einfach, direkt, schlicht, ein wenig schrebbelig, oft treibend, meistens melancholisch, und fast immer unterlegt mit wunderschönen Melodien und getragen vom charismatischen Gesang Christian Hjelms. Auch der Ausdruck Retro ist hier fehl am Platze, denn die Musik der FIGURINES klingt zwar irgendwie altmodisch, gleichzeitig aber auch unglaublich frisch und verströmt dazu noch einen derartigen Charme, dass man sich in frühere, scheinbar bessere Zeiten zurückversetzt fühlt, wie etwa beim verträumten Song "Rivalry", bei dem dezent die BEATLES anklingen, oder bei "Ghost Town", einem wunderbar swingenden Country-Stück. Aber die Jungs können auch richtig abgehen, was sie mit straighten (Indie-)Rockern wie "The Wonder" oder "Wrong Way All The Day" beweisen. Im Gegensatz dazu steht dann wieder der atmosphärisch depressive Opener, bei dem Christian Hjelms Stimme lediglich von einem Piano unterlegt wurde, und mit dem die Band einmal mehr ihre extreme Vielfältigkeit zeigt. "Skeleton" ist ein wirklich tolles Album geworden, das vordergründig simpel klingt, und dessen Vielschichtigkeit sich erst bei genauem Hinhören erschließt. Ein großartiges Stück Musik!

Skeleton


Cover - Skeleton Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 45:15 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Figurines

KEINE BIO! www
Review:

Spectrum

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Eigentlich bräuchte dieser Mann sich selbst und vor allem seinen zahlreichen Fans wirklich nichts mehr zu beweisen, allenfalls der oftmals allzu engstirnigen Fachwelt in Bezug auf seine Alleingänge. Die Rede ist von STEVE HOWE (u.a. ex-ASIA, GTR) er ist eine lebende Legende und gehört nachwievor zum Besten, was die Rockgitarristenszene derzeit zu bieten hat. Der Brite könnte sich locker auf sein Altenteil zurückziehen aber der stets etwas eigenwillige Musiker stellt sich, neben seiner großen Liebe YES, nachwievor neuen Herausforderungen. Dieser innere Antrieb veranlasst ihn auch nach wie vor Soloalben aufzunehmen wie sein aktuelles Studiowerk "Spectrum". Dabei ist der Name durchaus Programm, denn was der mittlerweile 58-jährige hier an musikalischen Facetten absolut überzeugenden abdeckt, ist schon aller Ehren wert. Da können mir die zahllosen Veröffentlichungen von mittelmäßigen jungen Nachwuchsakteuren und Möchtegern VAI’s oder SATRIANI’s der letzten Zeit wirklich gestohlen bleiben, dieser Mann bietet von Klassik bis Rock, von Pop bis zum Jazz, Country, Weltmusik oder auch seine typischen südamerikanischen Vibes einfach viel für’s sauerverdiente Geld. Natürlich darf auch seine geliebte Sitar nicht fehlen, es wird einfach herzerfrischend mit allen Genren experimentiert und songdienlich miteinander verschmolzen. Das ist vielleicht der größte Unterschied zu vielen anderen (guten) Saitenhexern, denen Anspruch und Talent alleine schon als Inspiration für eine CD ausreicht. Steve Howe kombiniert Technik und songwriterische Tiefe gleichermaßen - die Songs haben einfach ein Seele so daß "Spectrum" mit einer beinahe schon frechen Lässigkeit den Zuhörer an Meer, Exotik sowie luftige Sommertage denken lässt und somit einfach nur gute Laune verbreitet. Für verwöhnte Proganhänger mag sich dies vielleicht stellenweise etwas zu profan anhören aber die Verarbeitung kopflastige Musik war diesmal nicht das Ziel von Howe ohne dass er jedoch etwa Musik von der Stange abliefern würde. Mit gewohnt ausdruckstarkem Spiel beweist er einmal mehr wie sich gepflegte Instrumentalmusik anhören sollte nämlich ohne jeglichen Anflug solistischer Selbstverliebtheit. Schon der ungemein mitreißend schnell Opener "Tigers Den" bleibt sofort hängen, wie auch das packende leicht jazzige "Labyrinth" das genauso gut wie das SANTANA mäßige "Band Of Light" rüberkommt. Natürlich dürfen auch so exotische Klangbilder wie das mit Tabla bzw. Sitar geprägte "Raga Of Our Time" nicht fehlen, für die Blues & Country Fraktion müssten "Livelihhood” oder "Fools Gold" wahre Kleinode sein und für die Einfühlsamen unter uns ist "Hour Of Need" ein Paradebeispiel. Etwas vertrackter geht es dann zwar bei "Realm Thirteen" zu aber trotzdem fängt einem die stets transparente Melodie mit ihrem Hauptthema stets wieder ein ohne den Song zu abgehoben werden zu lassen. Viel Auf "Spectrum" wollte Howe einfach nur entspannte Musik spielen, die Selbstvertrauen, Frische und ein Gefühl des ‚Obenseins" ausstrahlt - nun dies hat er sehr überzeugend umgesetzt.

Spectrum


Cover - Spectrum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 60:45 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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