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Nightside

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WITCHERY sind wieder da und liefern mit „Nightside“ einen wilden boshaften Angriff auf unsere Gehörknöchelchen ab. Die Schweden grooven und thrashen was das Zeug hält, Blackened Speed'n'Thrash Metal at its best!

Den Auftakt macht der Nackenbrecher „Witching Hour“ und es erscheint so, als würde sich etwas zu lange Aufgestautes wütend und voller Wucht entladen. Chris Barkensjo leistet von der ersten Sekunde an schwere Arbeit an den Drums: das hohe Tempo wird unterstützt durch räudig knallhartes Riffing. „Don´t Burn the Witch” rotzt uns eine dicke Ladung Punkattitüde vor den Latz. Fronter Angus Norder spuckt Gift und Galle. Seitdem WITCHERY 1997 von Mitgliedern von SATANIC SLAUGHTER gegründet wurde, hatte die Truppe bereits legendäre Sänger in ihren Reihen, wie z.B. Legion (ex-MARDUK) und Emperor Magus Calligula (ex-DARK FUNERAL). Angus Norder steht seit 2016 am Mikro und vermag es, der Musik einen eigenen rauen aufgekratzten Touch zu geben. Der dritte Track ist eine Spur langsamer, „Storm of the Unborn“ wurde ziemlich verstrickt komponiert. „Er steht in Flammen“ besteht aus Mönchsgesang und Sprachsamples zum Thema Inquisition, und ist meines Erachtens eher Füllwerk. Zum thrashig-rifflastigen Brecher „Popecrusher" produzierte die Band ein Animes-Video. „Left Hand March“ lädt zum rhythmischen Kopfnicken ein und „Under the Altar“ ist ein cooler kurzer Instrumental-Track, der mich an METALLICA zur „Kill Em All“-Zeit erinnert. Danach rattert „Churchburner“ flott los und verbreitet wüstes Chaos geprägt von antireligiös-dämonischer Besessenheit. „Crucifix and Candle“ besitzt gute Bass-Leads, Gangshouts und kommt überdurchschnittlich eingängig und mit einer Portion klassischem Heavy Metal-Feeling samt Solo daher. „A Forest of Burning Coffins“ ist mein persönliches Highlight auf „Nightside“! Jeff Walker von CARCASS steuert Vocals bei und WITCHERY liefern flottes Geballer mit guter Arschtritt-Attitüde. Hier stimmt wirklich alles: rasende Gitarre, cooler Bass vom neuen Bandmitglied Victor Brandt (DIMMU BORGIR, ENTOMBED) und durchprügelnder Doublebass: da bleibt kein Schlüpper trocken! Das Album endet mit dem Titeltrack „Nightside“ und langsam doomend kommt getragene Stimmung auf. Neben Jeff Walker sind weitere Gastmusiker auf der Platte zu hören: Hank Shermann von MERCYFUL FATE spielt bei "Left Hand March" und Simon Johannsson von WOLF ist Gastgitarrist bei "Crucifix and Candle", während Maciek Ofstad von KVEVERTAK bei "Don't Burn the Witch" dabei ist.

WITCHERY überzeugen mich am meisten, wenn sie rasanten angeschwärzten Headbanger-Thrash zocken, und davon wird auf „Nightside“ mehr geboten, als beim Vorgängeralbum „I Am Legion“. Ein weiterer Grund, weshalb die Scheibe das Prädikat „Tipp“ verdient, ist die sau gute und überaus passende Produktion von Daniel Bergstrand (u.a. BEHEMOTH, DARK FUNERAL): dreckig, kratzig und räudig, aber trotzdem druckvoll.

 

 

Nightside


Cover - Nightside Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:46 ()
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Övergivenheten

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Auf ihrer zwölften Platte zeigen SOILWORK, dass sie sich immer wieder weiterentwickeln. Der Göteburger Melodic Death-Stil ist noch immer rauszuhören, tendiert aber vermehrt zum abwechslungsreichen Melodic bzw. Modern Metal.

Der wuchtvolle Titeltrack „Övergivenheten“ mit flottem Break in der Mitte bietet direkt Allerhand: melancholische Keyboardklänge, Banjo, schöne Gitarrenleads und melancholisches Schweden-Riffing. Die Strophen werden schnell gegrowlt und gescreamt, beim Refrain wechselt Björn Ove „Speed“ Strid zu klarem melodischem Gesang. Trademarks die Fans beruhigen und Neuzuhörer aufhorchen lassen. Übersetzt bedeutet der Titel „Verlassenheit“; das Album stammt auffallender Weise aus der kontaktarmen Coronazeit und der Gitarrist David Andersson hat düstere Texte beigesteuert. Ein gelungener Opener. Es folgt „Nous Sommes La Guerre” und der Track erscheint erst einmal Soilwork-untypisch: ein melodischer Rocksong, stark vom Stil des Nebenprojekts ihres Frontmanns Björn Strid und Gitarrist David Andersson geprägt. Es bleibt nicht der einzige Moment auf „Övergivenheten“, der an „The Night Flight Orchestra“ erinnert. Teils regieren AOR-Rock-Riffs und die harschere Sangesart wird bei ein paar Tracks weggelassen. „Electric Again“ ist aus einem ganz anderen Holz geschnitzt, es wird härter und die Gitarren flirren, bevor die Truppe bei „Valleys Of Gloam“ sehr eingängig agiert und mir einen Ohrwurm einpflanzt. „Is It In Your Darkness“ startet mit einem guten schnellen Riff, Blastbeats treffen auf schmissige Hooklines und auch kleine thrashende Einflüsse sind zu vernehmen. Ein gut platzierter Fausthieb in die Magengegend! „Vultures” besticht durch rockig-walzende Grooves. Immer wieder werden auf der Scheibe auch organisch akustische Elemente aufgenommen. „Morgongåva / Stormfågel” entpuppt sich als kleines Instrumental zur Halbzeit: eine kurze Umziehpause, um sich eine Lederjacke überzustreifen. „Death, I Hear You Calling“ ist ein Hard Rock-affiner Midtempo-Groover, wie er früher undenkbar gewesen wäre. Mit „This Godless Universe“ folgt eine starke Nummer, bei der nach einem langsamen Start, ordentlich Fahrt aufgenommen wird. Die Geige peppt das Ganze auf und „This Godless Universe" ist vorzüglich gesungen. Insgesamt kann man betonen, dass Goldkehle Strid ein hervorragender Sänger ist und seiner Band und seinen verschiedenen Projekten immer seinen eigenen Timbre-Stempel aufdrückt. Gegen Ende der Scheibe zeigen SOILWORK vermehrt progressive Anleihen und auch Bombast: „Golgata“ und der siebeneinhalbminütige Rausschmeißer „On The Wings Of A Goddess / Through Flaming Sheets Of Rain“. „Övergivenheten“ wurde im Nordic Sound Lab im schwedischen Skara aufgenommen und Thomas "Plec" Johansson verlieh der Veröffentlichung einen runden Sound. Der neue Bassist Rasmus Ehrnborn fügt sich gut ein.

Den Schweden ist eine gute und überdurchschnittlich abwechslungsreiche Platte gelungen, hier und da ist sie etwas catchy und zu poppig: „Övergivenheten“ wurde quasi zur Death-freie Zone erklärt. Vielmehr ergibt sich ein Wechselbad aus Sanftheit und Kraft. Mit „Övergivenheten“ haben Soilwork aber in Sachen Qualität und Songwriting nochmal eine Schippe draufgepackt.

Övergivenheten


Cover - Övergivenheten Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 65:12 ()
Label:
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Against The Odds 1974-1982 (3-CD)

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BLONDIE – das waren Debbie Harry und ihre Mitstreiter (dem Gitarristen und konzeptionellen Vordenker Chris Stein, dem kraftvollen Schlagzeuger Clem Burke, dem Keyboarder Jimmy Destri, dem Bassisten Gary Valentine, dem Gitarristen Frank Infante und dem Bassisten Nigel Harrison) die es in den guten alten 70ern vom Punk über den New Wave bis auf die vordersten Plätze der Pop-Charts schafften. Hits wie „Sunday Girl“, „Heart Of Glas“, „Call Me“, „The Tide Is High” oder „Rapture” gehören heute zur Ursuppe des musikalischen American Way of Life. Daß die Hits von BLONDIE nicht nur auf den Classic-Rock-Kanälen laufen, sondern in Stadien und als Background in Filmen spricht für sich. Die Faszination der Austrahlung und der glasklaren Stimme von Debbie Harry ist ungebrochen. Dem zu Folge mangelt es nicht an mehr oder weniger guten und ausführlichen Best-Of-Zusammenstellungen. Was die vorliegende Sammlung „Against The Odds 1974-1982” dann so besonders macht ist nicht nur, dass sie die erste von der Band autorisierte Sammlung darstellt, sondern auch ihre informative und hochwertige Aufmachung.
Die vorliegende 3-CD-Version hat neben 52 Tracks (Liste siehe unten) noch ein richtig fettes, mit Fotos und Kommentaren vollgestopftes Booklet zu bieten. Die noch hochwertigeren Deluxe Editions kommen unter anderem mit 124 Songs (darunter 36 bisher unveröffentlichte Titel) und zwei Sammelbände mit Liner Notes, Track by Track-Kommentaren, illustrierter Diskografie und zahlreichen bisher unveröffentlichten Fotos daher. Die Songs wurden remastered von den analogen Originalbändern, der Vinylschnitt in den Londoner Abbey Road Studios vollführt.
Zur Entstehung von „Against The Odds 1974-1982“ gibt das Label dabei folgende Geschichte zum Besten: Fast zwei Jahrzehnte lang lagerte der Großteil des Audio- und Bildarchivs von Blondie in der unscheinbaren Scheune von Chris Stein in der Nähe von Woodstock, New York. Hunderte Tonbänder, ein halbes Dutzend Kassetten, ein paar Wannen voll mit Schallplatten, Promo-Material, Flyern, einem verirrten Warhol-Druck und verspiegelte Garderobenschilder von vier ausverkauften Abenden im Londoner Hammersmith Odeon im Januar 1980. All das lag in zwanzig schwülwarmen Sommern und zwanzig eisigen Wintern auf der Wartebank. Aus diesem chaotischen Haufen von Erinnerungsstücken entstand das lange geplante Projekt „BLONDIE - Against The Odds“. Für Fans der Sängerin und ihrer Truppe eine lohnende Sache.

Disc 1

1              Out In The Streets (1974 Session)

2              The Disco Song (1974 Session)

3              Sexy Ida (1974 Session)

4              Platinum Blonde (Betrock Demo)

5              The Thin Line (Betrock Demo)

6              Puerto Rico (Betrock Demo)

7              Once I Had A Love (Betrock Demo)

8              Out In The Streets (Betrock Demo)

9              X Offender (Intro)

10            X Offender (Private Stock Single Version / Remastered 2001)

11            In The Sun (Private Stock Single Version / Remastered 2001)

12            Little Girl Lies (Private Stock Mix)

13            In The Flesh (Extended Intro)

14            A Shark In Jets Clothing (Take 2)

15            Kung Fu Girls (Take 8)

16            Scenery (Plaza Sound Outtake)

Disc 2

1              Denis (Terry Ellis Mix)

2              Moonlight Drive

3              Bermuda Triangle Blues - Flight 45 (Take 1)

4              I Didn't Have The Nerve To Say No (Take 1)

5              I'm On E (Take 2)

6              Kidnapper (Take 2)

7              Detroit 442 (Take 2)

8              Poet's Problem

9              Once I Had A Love (Mike Chapman Demo)

10            Sunday Girl (French Version)

11            I'll Never Break Away From This Heart Of Mine (Pretty Baby) (Take 1)

12            Hanging On The Telephone (Mike Chapman Demo)

13            Will Anything Happen (Instrumental)

14            Call Me

15            Spaghetti Song (Atomic Pt. 2)

16            Die Young Stay Pretty (Take 1)

17            Underground Girl

18            Union City Blue (Instrumental)

19            Llámame

Disc 3

1              I Love You Honey, Give Me A Beer (Go Through It)

2              Live It Up (Giorgio Moroder Demo)

3              Angels On The Balcony (Giorgio Moroder Demo)

4              The Tide Is High (Demo)

5              Suzy & Jeffrey

6              Rapture (Disco Version)

7              Autoamerican Ad

8              Yuletide Throwdown

9              War Child (Chris Stein Mix)

10            Call Me (Chris Stein Mix)

11            Heart Of Glass (Chris Stein Mix)

12            Nameless (Home Tape)

13            Mr. Sightseer

14            Sunday Girl (Home Tape)

15            Theme From Topkapi (Home Tape)

16            The Hardest Part (Home Tape)

17            Ring Of Fire (Home Tape)

Against The Odds 1974-1982 (3-CD)


Cover - Against The Odds 1974-1982 (3-CD) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 52
Länge: 0:0 ()
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Forgotten In Space (5-CD + DVD-Box)

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Für alle Fans der kanadischen Metal-Pioniere VOIVOD gibt es mit der „Forgotten In Space“-Box-Set jetzt was richtig Feines für die anstehenden lauen Augustabende. Die Box enthält fünf CDs (darunter in dieser Form einiges Rares); zentral dabei die drei Scheiben, welche unter dem Noise-Label erschienen: „Rrröööaarrr“, „Killing Technology“ und „Dimension Hatröss“ welche es hier in remasterder Form gibt. Dazu der „No Speed Limit Live 86“-Mitschnitt (rauer und direkter Sound Anno 1986 in Montreal, an sich Bootleg-Qualität) und die Demos zu „Dimension Hatröss“ (für Hardcore-Fans).
„Rrröööaarrr“ zelebriert dabei VENOM- und SLAYER-Vibes und darf durchaus als das VOIVOD-Album bezeichnet werden, dass am wenigsten ins Ohr geht – verrückte Rohkost. Ein starker Zweitling, welcher jeder Genrefreund kennen sollten. Bei „Killing Technology“ kam dann neben einer verbesserten Produktion auch die ersten deutlichen Progressiven Klänge dazu. Auch legten VOIVOD hier noch mehr Wert auf aussagekräftige Texte und Fragmente (auch wenn der bis heute gewöhnungsbedürftige Gesang das seine tut). Auf „Dimension Hatröss“ von 1988 würzten die Kanadier ihren Sound dann noch mit Punk und Psychedelic – ohne ihre Thrash-Wurzeln abzustreifen. Das Konzeptalbum um „Voivod“ ist sicher eines der großen Highlights ihrer Diskografie.
Diese drei Alben verdeutlichen hörbar die Entwicklung vom Garagensound aus Thrash und Punk hin zu progressiven Strukturen und Anspruch. Immer dabei das beherrschende Grundthema von VOIVOD – eine fiktive, zukünftige Welt beherrscht von Technologie und Robotern, abseits menschlicher Gefühle. VOIVOD passen in keine Schublade, sie sind eine. Dazu kommt noch ein optisch gutes Boxset und ein interessant und informativ gemachtes Booklet. Die DVD enthält eine Mini Dokumentation mit Interviews, Live Auftritten, Behind The Scenes & Promotion Videos von 1985 bis 1989. Ebenfalls bekommt man ein bis jetzt unveröffentlichtes Video-Konzert (Live In Chicago ’88) und ein Audio-Konzert vom World War III Festival 1985. Edles Teil, deren Scheiben es auch in Vinyl gibt, und es den Fans der schrägen Kanadier warm ums spacige Herz werden lässt.

Forgotten In Space (5-CD + DVD-Box)


Cover - Forgotten In Space (5-CD + DVD-Box) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: -
Länge: 0:0 ()
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Acoustic Album

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Es gibt zwei Bands, die einem Meisenkaiser Angst machten. Die eine heißt Gorgoroth, hat ihren Furcht erregenden Zauber inzwischen verloren. Die andere ist GROBSCHNITT. Wenn der hier schreibende, ältere weiße Mann an seine Kindheit zurückdenkt, dann wabern blasse Erinnerungen an merkwürdige Menschen, die noch komischere Musik machen, durch die hintere Hirnrinde. Keine Ahnung hatte der Knirps, aber irgendwie verrückt war das mindestens, dieser heute als Krautrock bezeichnete Stil. Und auch, wenn der Jüngling damals nicht wusste, was „psychedelisch“ bedeutet, so passte der Begriff doch zu diesen irren Hippies. Ein Blick zurück: Das unverwechselbare Markenzeichen waren ihre bis zu vier Stunden dauernden Live-Konzerte mit einem Mix aus Musik, Theatereinlagen und einer von abgedrehten visuellen Effekten unterstützten Bühnenshow. 1978 wählten die Rockfans der WDR-Sendung "Rockpalast" Grobschnitt zur besten Live-Band des Jahres. Doch auch die 50 Jahre alte Rocklegende aus dem südwestfälischen Hagen gibt sich heute geläutert. Denn das „Acoustic Album“ bringt 13 Lieder („Illegal“ ist nicht dabei) – kein Kraut, kaum Rock, nur die reinen Songs in akustischer Form. Eine Aufgabe, also für den durchaus überraschten Adressaten. Denn beim ersten Hören wirkt das Werk strunzlangweilig, also richtig öde, viel zu gewollt. Die Gründungsmitglieder „Lupo“ (Leadgitarre) und „Willi Wildschwein“ (Sänger und Gitarrist) sowie Willis Sohn „Nuki“ (Gitarre, Gesang, Percussion) reduzieren den Rahmen mit Stimme, drei Gitarren und dezenten Percussion-Elementen und bedenken die Studio-Alben aus der Zeit von 1972 bis 1987 sind mit je ein bis zwei Nummern – von "Wonderful Music" vom 1972er-Debüt über deutsch gesungene Titel von "Jumbo" (1976) oder "Anywhere" vom Klassiker "Rockpommel's Land" (1977) bis hin zu "Der Weg nach Haus" vom bisher letzten Studioalbum "Fantasten" (1987). Aber auch so bekannte Longplayer-Songperlen wie „Drummers Dream“ (1974) und die Grobschnitt-Hymne „Vater Schmidt`s Wandertag“ (1976) sowie „Könige der Welt“ (1984) fehlen nicht. Das macht 74 Minuten – und pure Fadheit, bestehend aus einem Mix aus Reinhard Mey, Godewind und DDR-Liedermachern. Doch: Einige intensive Hörversuche weiter entwickelt sich etwas. Siehe da: Stück für Stück entfalten die Songs ihre volle Wirkung. Aber eben auch nicht wie erwartet: Die authentische und erstaunlich kraftvolle Produktion und die plötzlich immer spannender werdende Musik transportieren viel Emotionen und ungeheuer melancholische Momente. Warum das so ist? Wirken da die nachdenklichen Texte? Jedenfalls ändert auch der GROBSCHNITT-typische Kauz-Humor nichts an der Bedrücktheit. Immerhin: Melancholie ist schöner als Trauer. Und zu letzterem besteht überhaupt kein Grund, denn vor allem das abschließende Doppel „Könige der Welt“ und „Der Weg nach Haus“ untermauert in fast 20 Minuten, was für tolle Musik die Westfalen gemacht haben. Das Fan-Motto „Kein Tag ohne Grobschnitt“ ist für die Metal-Community vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber offene Rock-Fans sollten hier unbedingt rein hören. Es lohnt sich. Habt keine Angst!

 

 

Acoustic Album


Cover - Acoustic Album Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 75:42 ()
Label:
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Gestrichen

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Zum zehnjährigen Jubiläum haben sich die Jungs von RELIQUIAE etwas Besonderes einfallen lassen: nicht einfach ein Best Of-Album sollte es sein, nein, für das jüngste Werk haben sich die Herren einige Songs aus ihrem Repertoire vorgeknöpft und sie komplett neu arrangiert: ganz puristisch mit Streichern und Gesang. Als Intro und Outro fungieren zwei der Songs als zusätzliche reine Instrumentalversionen. Herausgekommen ist dabei ein Album, dass die Band von einer völlig neuen Seite zeigt und eine ganz eigene Stimmung verbreitet. Die ursprünglich mehrheitlich energiegeladenen und druckvollen Songs kommen nun tendenziell getragen bis melancholisch daher (wobei man „Feuertanz“ selbst im klassischen Gewand die Power und das flotte Tempo noch anhört), die von Cello und Violine getragenen Arrangements geben dem Ganzen eine klassische Ausrichtung, die mitunter fast schon an Kammermusik denken lässt. Sänger Bastus intoniert inbrünstig über dem Streicherquartett und unterstreicht damit die dunkle Anmutung der einzelnen Lieder. Mit dabei ist auch Chris Harms (Lord Of The Lost) als Gastsänger bei „Die Sonne Scheint“. Wer rockige und / oder Mittelalter-Klänge bevorzugt, wird hier natürlich vergebens suchen und man muss auch anmerken, dass die Songs aufgrund des durchgehenden Streichersounds nach einer Weile beginnen, etwas ineinander zu verschwimmen – etwas mehr Abwechslung hätte hier gutgetan. Dennoch ist offensichtlich, dass es der Band hier ein echtes Anliegen war, sich und ihre Songs in einem neuen Gewand zu präsentieren, sich auszuprobieren und mal etwas ganz anderes zu machen, und dieses Unterfangen ist ihnen eindeutig auch gelungen. Wer also klassisch inspirierte Untermalung für einen gepflegten Abend mit schwermütigem Einschlag sucht, könnte hier durchaus fündig werden.

Gestrichen


Cover - Gestrichen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 48:54 ()
Label:
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Band:

Reliquiae

KEINE BIO! www
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Shewolf

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SHEWOLF führen zunächst in die Irre. Nach einem Blick auf das Cover und die Gestaltung des Logos habe ich Sounds wie MYRKUR oder etwas in Richtung Folk / Pagan Metal erwartet und damit haben SHEWOLF genau gar nichts zu tun. Stattdessen gibt es knackigen Melodic Metal, welcher zwar ab und zu wie im Opener „The One You Feed“ mit der einen oder anderen folkloristischen Melodie flirtet aber sonst mit Fiedel, Banjo und Brunftgesang nichts aber auch gar nichts am Hut hat. Die ProtagonistInnen haben sich zwar Pseudonyme gegeben aber eine kurze Internetrecherche fördert die Information zu Tage, dass die kraftvolle Stimme der jungen Britin Angel Chatzitheodorou gehört, welche unter anderem schon beim VIVALDI METAL PROJECT mitgewirkt hat. Richtig gut gefallen mir SHEWOLF wenn sie vor positiver Energie fast bersten und richtig enthemmt Gas geben. Man höre nur mal „Lone Wolf“ (ja, Wölfe scheint man zu mögen). Bei „Moonbound“ erinnern sie mich dann ein wenig an ihre Landsleute von PYTHIA. Symphonisch, hymnisch und flott und immer mit genug Dampf auf den Gitarren. Das SHEWOLF aber auch anders können zeigen sie in der über weite Strecken sehr reduzierten Pianoballade „Nothing Is Forever“. Hier kann Angel ihre Stimme und ihre schöne Klangfarbe einfach wirken lassen und trägt das Stück nahezu allein. Ein gelungenes Experiment erwartet den Hörer am Schluss, wo SHEWOLF es mit „Fallen Without You“ schaffen ein poppiges Gesangsarrangement in einen Metalsong zu packen und die beiden Welten gekonnt miteinander verschmelzen zu lassen.

SHEWOLF sind mit ihrer Art des melodischen Power Metals etwas aus der Zeit gefallen, was aber kein Nachteil sein muss. Im Gegenteil: Das Debüt der EngländerInnen strotzt vor positiver Power, einprägsamen, aber nicht platten Melodien und einem guten Gespür für griffige Songs. Wer zum Beispiel die neue BIG DEAL eingetütet hat oder auf Bands wie FROZEN CROWN steht, der sollte auch hier happy werden.

Shewolf


Cover - Shewolf Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:0 ()
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Band:

Shewolf

KEINE BIO! www
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The Phoenix

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2020 erschien "Amends" von GRAY DAZE, das als eine Art “Best of“ aus den beiden ursprünglichen Alben "Wake Me"(1994) und "...No Sun Today"(1997) galt. Mit "Phoenix" bekommen wir nun die restlichen Songs fein aufbereitet nachgereicht. Zur digitalen Veröffentlichung am 17.06.2022 gab´s von uns bereits erste Infos (hier), die Hardware steht ab 01.07.2022 im Laden.
Aber irgendwie hört sich dieser "Rest" keinen Deut schlechter an, als die erste Charge. Chester schafft es erneut in jedem einzelnen Track den Hörer mit in seine Gefühlswelt zu nehmen, die allerdings dieses Mal einen Tacken zorniger, teils verzweifelter und manchmal auch düsterer daher kommt. Wie zuvor wechseln sich die ruhigen und lauten Momente mit nahezu unnachahmlicher Intensität ab und bilden so gleichsam ein Geflecht aus Licht und Schatten, das seinesgleichen sucht. Die Großartigkeit der einzelnen Songs liegt so dicht beieinander, dass es fast unmöglich ist, sich auf einen Favoriten festzulegen. Jede einzelne Nummer ist auf ihre Weise etwas Besonderes. Das ruhigste Stück auf der Platte: "Believe Me", in dem Chester Bennington und Richard Patrick (FILTER) wunderbar harmonieren, überstrahlt jedoch das übrige Liedgut.

Die mannigfaltigen Facetten dieses Ausnahmesängers werden darüber hinaus von den überlebenden Bandmitgliedern, Schlagzeuger und Songschreiber Sean Dowdell, Bassist Mace Beyers und Gitarristin Cristin Davis, vorzüglich ins recht Licht gerückt.

Ich schrieb das letzte Mal vom Stern, der zweifellos auf "Phoenix" genauso hell leuchtet, wie auf "Amends" und es ist mir wahrlich ein Rätsel, warum es die beiden Originalscheiben nicht geschafft haben, GRAY DAZE der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Mr. Dowdell versprach den Fans: “Wenn du Chester magst, wirst du diese Platte lieben“ und er hat Wort gehalten.

 

 

 

The Phoenix


Cover - The Phoenix Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:38 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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