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Over The Top

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Wieviel akustische Zerstörung kann man in vier Songs und 12 Minuten 49 Sekunden verpacken? Die Antwort von COFFIN FEEDER lautet: JA! Die Belgier um den ABORTED-Frontmann Sven de Caluwé machen mit Ihrer EP keine Gefangenen. Der Titel "Over The Top" ist keine leere Worthülse sondern wird mit einem brutalen Frontalangriff in musikalischer Form untermauert. Eine Mischung aus Hardcore, Deathcore und auch angenehm vielen Thrash-Elementen walzt den Hörer förmlich nieder. Erfreulicherweise verzichten COFFIN FEEDER dabei auf allzu monotone Stakkato-Orgien, sondern erinnern in ihren besten Momenten, an die sträflich unterbewerteten CHIMAIRA - allerdings auf Amphetamin. Dabei bleiben die Songs trotz der Brutalität strukturiert und unterscheidbar - im Umfeld des Deathcore durchaus eine Erwähnung wert. Die für dieses Inferno maximal transparente Produktion rundet das Paket perfekt ab. In dieser Form wäre ein Full-Length-Album ein absolutes Träumchen!

Gekrönt wird diese coole EP allerdings von einem sensationellen Artwork, das die Jungs als Fans von kultigen Actionmovies der Achtziger entpuppt. Im CD-Format kommt diese geniale Verpackung fast etwas zu klein rüber, aber im März 2023 wird die Veröffentlichung auf Vinyl erfolgen und sicher keine Wünsche offen lassen. 

 

 

Over The Top


Cover - Over The Top Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 12:49 ()
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Band:

Cellar Stone

KEINE BIO! www
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Upon the Edge of Darkness

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Die australische Black Metal Szene hat einiges zu bieten: DESTRÖYER 666, ABOMINATOR, THE AMENTA, HORDE, NAZXUL wären einige halbwegs bekannte Namen. Einige dieser Bands von Down Under sind geografisch so weit weg vom nordischen Eis, können mit ihrer Musik aber trotzdem pochendes Blut gefrieren lassen. So ist es auch bei der neuen Kombo LUMEN AD MORTEM! Frostig-düsterer Black Metal funktioniert auch fern vom Permafrostboden.

LUMEN AD MORTEM scheinen vom 90er Jahre-Sound al la EMPEROR und BATHORY beeinflusst zu sein, aber auch von zeitgenössischen Bands wie WOLVES IN THE THRONE ROOM. Gegründet wurde das Trio 2019 im australischen Adelaide, „Upon the Edge of Darkness“ ist ihr Debüt-Album. Die sechs Songs strotzen vor epischer Ästhetik und melancholisch-hymnisch orchestralen Untertönen. Dabei wird die aggressive Charakteristik nicht vernachlässigt; das betrifft vor allem den vor blutiger Angriffslust triefenden kratzigen Hassgesang von Gregor Pikl.

Der Opener „Infinite Resonance“ ist geschickt im Songaufbau: ein immer wieder Raum gebendes, repetitives Stück mit frostiger Note. Der Bogen zwischen Wut und Epik ist ordentlich gespannt, zwischendurch regieren hämmerndes Riffing und beschwörender Gesang. Bei „Within The Smoke“  kommt es zu vielen Tempowechsel und die Melodien vermitteln eine gewisse Erhabenheit. Der keifende Kreischgesang ist angenehm dämonisch und zum Ende des Songs sorgt Schlagzeuger Matt „Skitz“ Sanders dafür, dass es kräftig im Karton rappelt. „Ethereal“ startet mit einem schönen flotten melodischen Gitarrenspiel; sobald die hallenden Vocals einsetzen, versiebt das Tempo bevor das Schlagzeug immer wieder kurze Blastbeat-Passagen hämmert. Die Gitarre spielt konstant melodisch-hymnisch. Im späteren Verlauf des über achtminütigen Tracks, werden chorale Sounds und monumentale Keys eingemischt. Gegen Ende fühlte ich mich an die Österreicher SUMMONING erinnert. Der Track ist wie ein verschlungener Pfad zu geheimnisvollen Lichtungen. „Thought And Memory“ sorgt für schwarz-metallische Reinheit, orchestrale Klanglandschaften sorgen für Hörgenuss. Manch einer wird von diesem majestätisch-ausufernden Lustwandern gelangweilt sein, mich holt das aber sehr ab! LUMEN AD MORTEM verstehen es sehr gut, die Songs spannend zu halten und Atmosphäre braucht oft Zeit und Platz für Entwicklung. Der Track schließt mit magischen Pianoklänge am Ende ab. Bei „The Voices From The Stream“ fallen extrem garstiger Gesang und schöne Gitarrenmelodien auf. Zwischendurch erklingen ausbrechende Rhythmen. Im späteren Verlauf spielt das Schlagzeug im Stil eines Militärmarsches. Auf der einen Seite ist die Musik energetisch und aggressiv, auf der anderen aber auch nachdenklich und elegant. Den Rausschmiss übernimmt „Narrow Paths And Stony Ground“. Drums und Fanfaren leiten den letzten Track der Scheibe ein. Nach 1:15 Minuten holzen die Jungs ordentlich drauf los: klirrende Riffs und Hass in der Stimme, begleitet von tobenden Blastbeats. LUMEN AD MORTEM bescheren uns einen guten Hassbatzen mit variabler Schlagzeugarbeit zum Ende der LP. Die Produktion von „Upon the Edge of Darkness“ ist weder klinisch, noch puristisch in Sinne von Low Fidelity.

Auf dem fesselnden Album sitzt jeder Song und die Spannung wird die ganze Zeit gehalten. Die Australier verpassen unseren Hörmuscheln eine akustische Eisdusche, die einem stellenweise Schauer über den Rücken jagt. Hier wird Neues geschaffen, um Bewährtes zu bewahren! Eine Hommage an alten Sound, aber mit frischem Wind. Wenn ich jetzt beachte, dass „Upon the Edge of Darkness“ ein Debüt-Album ist, ist das eigentlich kaum zu glauben und hat das Qualitätssigel „Tipp“ verdient.

 

 

 

 

 

 

Upon the Edge of Darkness


Cover - Upon the Edge of Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 42:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Chaos & Colours

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URIAH HEEP beweisen mit ihrem 25. Studioalbum „Chaos & Colours“ erneut, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Leader Mick Box und Sänger Bernie Shaw liefern heuer eine Art „Best of“ ihrer Trademarks ab: 70er-Hard Rock mit Orgel und Chören, eingängig und melodisch, rockig fett und voller Hooklines. Schon die ersten drei Songs – das melodisch, rockige „Save Me Tonight“, sowie die mit genialen Gesanglinien ausgestatteten „Silver Sunlight“ und „Hail The Sunrise“ haben Groove und Verve, bleiben im Ohr. Auch im weiteren Verlauf bietet „Chaos & Colours“ (eine Anspielung auf die letzten Jahre voll Chaos und als farbenfroher Lichtblick die Musik) keine Ausfälle. „Age Of Changes“ mit seinen von Chören durchsetzten Refrain haben URIAH HEEP hervorragend bei sich selbst abgeschaut, und der abschließende „Easy Livin’”-Rocker „Closer To Your Dreams“ läßt einen nicht ruhig sitzen. Auch zeigen die Rock-Urgesteine den Jungspunden der Szene wie man rockt, ohne progressiven Ansprüche aufzugeben. Die beiden Longtracks „You’ll Never Be Alone“ und das überragende „Freedom To Be Free“ verbinden Anspruch, Können, Laune und Melodie – und glänzen dabei noch mit überragenden, fast süchtig machenden Instrumentalparts. Keine Frage - URIAH HEEP liefern mit „Chaos & Colours” ihr bestes Werk seit Jahren ab. Echt gut!

Chaos & Colours


Cover - Chaos & Colours Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:0 ()
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Attack Of Orym

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Heidi Parviainen geht mit ihrer Formation DARK SARAH in die fünfte Runde und bleibt sich zwar einerseits treu, andererseits aber auch nicht. Auch „Attack Of Orym“ ist ein Konzeptalbum und spinnt die Geschichte des Vorgängeralbums „Grim“ weiter. Die Hauptfigur „Luna“ dämmert gemütlich, während sich in düsteren Wäldern Bösewicht „Orym“ zum Angriff rüstet.

Auch wenn „Attack Of Orym” die direkte Fortsetzung von „Grim“ darstellt, so hat Heidi den Sound von DARK SARAH einem Facelift unterzogen und sich etwas massenkompatibler aufgestellt. Die Opernsirene bleibt meist in der Tasche und musste einem deutlich poppigeren Gesangstil weichen, welcher aber sowohl Heidi, als auch den neuen Songs sehr gut zu Gesicht steht. Zudem legte man bei den Songs viel Wert auf Abwechslung. Vom orchestral stampfenden Opener „Attack Of Orym“, über das BEAST IN BLACK-lastige „Invincible“ (Kasperi Heikkinen ist hier nicht ohne Grund als Gast aufgeführt) hin zu „Goth Disco“, welches mit dezenten „Wednesdayvibes“ genauso klingt wie es der Titel vermuten lässt. Bei „Delirium“ ließ man sich deutlich von den schwedischen Hitgiganten ABBA inspirieren und „Breaking Free“ ist eine tolle „Feel Good-Hymne“ geworden. Wuchtiges Stakkatoriffing geht Hand in Hand mit soundtrackartigen Orchestrierungen und futuristischen Syntharrangements und über allem thront Frontfrau Heidi mit ihrer glockenhellen Stimme.  

„Attack Of Orym“ zeigt eine gereifte Band, die genau weiß wohin sie möchte und ihre eigene Nische gefunden hat. Fans von EPICA, ANGEL NATION, EDENBRIDGE oder MOONLIGHT HAZE sollten auch bei DARK SARAH glücklich werden.

Attack Of Orym


Cover - Attack Of Orym Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:31 ()
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Dark Sarah

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Vai / Gash

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Jedweder Gitarren-Freak ist STEVE VAI ein Begriff. Als Schüler von JOE SATRIANI, Bandmember von FRANK ZAPPA und Grammy-Gewinner erlangte er schon recht früh Bekanntheit. Sein virtuoses Spiel durfte er bei Künstlern wie ALICE COOPER, WHITESNAKE, ALACATRAZZ und DAVID LEE ROTH einbringen. Vor allem an letzteren erinnert das vorliegende Album VAI / GASH, dessen Gesang tatsächlich DAVID LEE ROTH und SAMMY HAGAR vereint. Aufgenommen wurde es bereits 1992 (also kurz nach der Zeit mit dem guten David) und verschwand dann in den Archiven.

Originalton Vai: „Diese Platte wurde 1991 innerhalb von 2 Wochen in einem besonderem Energiefluss geschrieben und aufgenommen, weil ich eine bestimmte Art von kraftvoller Musik hören wollte, wenn ich mit meinen Freunden auf unseren Harleys knatterte. Es erinnert mich an Rockmusik, die ich als Teenager in den 1970er Jahren liebte. Diese Aufnahmen lagen über 30 Jahre lang im Regal und werden nun im Jahr 2023 veröffentlicht."

Herausgekommen ist ein Album, welches einfach gute Laune macht und erstaunlich zeitlos ist – und leider nur 30 Minuten lang. Vor allem „She Saved My Life Tonight“ mit seinem mitreißenden Groove in bester VAN HALEN-Manier, „New Sensation“ mit 80er-Chor-Parts und das harte ins Ohr gehende „Danger Zone“ gefallen umgehend. Ausfälle gib es unter den 8 Tracks keine – das flotte Opener-Trio aus „In The Wind“, „Busted“ und „Let’s Jam“ hat schon Repeat-Qualität. Das der gute Steve hier sein Können zeigt ist keine Frage – aber bittschön immer schön songdienlich; hier was Understatement angesagt. Aber wie kam es überhaupt dazu?

Vai lernte Johnny "Gash" Sombrotto durch einen gemeinsamen Freund, kennen. Beide verband die Biker-Kultur und er wählte den Namen "Gash" als Spitznamen. Vai schrieb: "...ich habe viele Leute beobachtet, die ihn auf unseren zahlreichen Motorrad Roadtrips und anderen Abenteuern trafen. Auf den ersten Blick waren konnten viele Leute von seiner Glatze, seinem vernarbten Hals und seinem abgebrannten Ohr sehr beeindruckt. Da er so aussah und eine Harley fuhr, konnte man leicht annehmen, dass er vielleicht ein harter, bedrohlicher Biker war, aber nachdem man sich auch nur eine Minute mit ihm unterhalten hatte, brachten sein Charme und seine magnetische Ausstrahlung die Leute zum Lachen und sie genossen seine erfrischende Präsenz und er zog sie in seinen Bann. John verstand sich auf Anhieb mit den ungewöhnlichsten Menschen jeden Alters, jeder Hautfarbe, Größe, politischen oder sexuellen Überzeugung. Er war nicht oberflächlich und urteilte nie über Menschen. Unter all den Narben verbarg sich ein kühnes und warmes Herz, das in seinen entwaffnenden, großen und sanften blauen Augen zu sehen ist."

"... etwas in mir wollte ihn ins Studio holen und sehen, wie er diese Biker-Songs, die ich als Demo hatte, singen würde. aber nichts hätte mich auf die Stimme vorbereiten können, die aus seinem Körper kam. Und natürlich klingt er so selbstbewusst, furchtlos und unbeschwert. So wie er nunmal ist. Das war die Stimme, die ich über diese knallharten Rocksongs hören wollte. Ich war verblüfft. Zu dieser Zeit begann ich auch mit der Arbeit an "Sex and Religion" und hoffte, endlich mehr als die 8 Songs aufnehmen zu können, die ich mit John für ein alternatives Projekt geschrieben hatte, aber das erwies sich als unmöglich. Am 7. September 1998, zwei Tage nach dem Tod meines Vaters, klingelte das Telefon, und es war Johns Freundin Nancy. Ihre Stimme zitterte und ich wusste irgendwie, was sie mir sagen wollte. John hatte einen Motorradunfall und kam dabei furchtbarerweise ums Leben".

Das Vermächtnis von VAI / GASH hat diese Veröffentlichung allemal verdient. Schöne Scheibe.

Vai / Gash


Cover - Vai / Gash Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 29:48 ()
Label:
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Disclaimer (Re-Release)

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Die unter dem Namen SARON GAS gegründeten SEETHER stammen ursprünglich aus Südafrika, wanderten Anfang der Nuller-Jahre in die USA aus und veröffentlichten dort 2002 ihr zweites Werk „Disclaimer“ (wobei einige Songs des Debüt-Albums „Saron Gas“ für Disclaimer neu aufgenommen wurden). Das gleiche Spiel wiederholte sich in 2004 mit dem Album „Disclaimer II“ welches die gleichen Songs enthielt (zum Teil in alternativen Versionen) und dann noch um weiteres Material ergänzt wurde.

Anyway – „Disclaimer“ selbst bescherte der Band einen ersten richtigen Popularitätsschub und den US-Charteinstieg. Dabei war ihre Mixtur aus Grunge und Alternative mit Nu-Metal-Vibes weder neu noch besonders innovativ; aber die einprägsame Stimme von Sänger Shaun Morgan Welgemoed (irgendwo zwischen Kurt Cobain und Chad Kroeger) zusammen mit Mainstreamtauglichen Melodien und reichlich Airplay machten SEETHER auf Anhieb zu kleinen Stars. Songs wie die Hits „Gasoline“, „Driven Under“ oder „Broken“ dürfte dann auch viele noch im Ohr haben. Zum 20-jährigen Jubiläums von „Disclaimer“ darf man dann auch nochmals gerne in Nostalgie schwelgen. Als Bonus gibt es noch eine akustische Live-Coverversion von Nirvanas „Something In The Way" aus dem Jahr 2002, die bisher ausschließlich als B-Seite veröffentlicht wurde.

Die zweite CD enthält Live-Songs von einem bisher unveröffentlichtem Auftritt im Hampton Beach Casino, Hampton, NH vom 18. 2003 und verstärkt dieses Back to 2002-Gefühl nochmals. P.s.: Und das Cover geht so irgendwie gar nicht!

Disc 1:

1.             Gasoline

2.             69 Tea

3.             Fine Again

4.             Needles

5.             Driven Under

6.             Pride

7.             Sympathetic

8.             Your Bore

9.             Fade Away

10.           Pig

11.           F**k It

12.           Broken

13.           Something In The Way (Live In The 99X Music Lounge, Atlanta, GA / Dec 13, 2002)

 

Disc 2:

1.             Gasoline (Live At Hampton Beach Casino, Hampton, NH / April 18, 2003)

2.             69 Tea (Live At Hampton Beach Casino, Hampton, NH / April 18, 2003)

3.             Needles (Live At Hampton Beach Casino, Hampton, NH / April 18, 2003)

4.             Pride (Live At Hampton Beach Casino, Hampton, NH / April 18, 2003)

5.             Driven Under (Live At Hampton Beach Casino, Hampton, NH / April 18, 2003)

6.             Your Bore (Live At Hampton Beach Casino, Hampton, NH / April 18, 2003)

7.             Pig (Live At Hampton Beach Casino, Hampton, NH / April 18, 2003)

8.             Sympathetic (Live At Hampton Beach Casino, Hampton, NH / April 18, 2003)

9.             Fine Again (Live At Hampton Beach Casino, Hampton, NH / April 18, 2003)

10.           Hang On (Live At Hampton Beach Casino, Hampton, NH / April 18, 2003)

11.           Burrito (Live At Hampton Beach Casino, Hampton, NH / April 18, 2003)

12.           F**k It (Live At Hampton Beach Casino, Hampton, NH / April 18, 2003)

13.           Broken (Live At Hampton Beach Casino, Hampton, NH / April 18, 2003)

 

 

 

Disclaimer (Re-Release)


Cover - Disclaimer (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13 (+ 13 Live)
Länge: 48:22 ()
Label:
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Band:

Seether

KEINE BIO! www
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Beyond The Black

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Mit einem selbstbetitelten Album wollen Bands in der Regel zum Ausdruck bringen, dass sie in irgendeiner Weise endgültig zu sich selbst gefunden haben. BEYOND THE BLACK waren trotz aller Erfolge in der Vergangenheit ja nun nicht unumstritten und auch das Besetzungskarussell hat sich seit der Gründung der Truppe munter gedreht. Kehrt jetzt mit dem selbstbetitelten neuen Werk vielleicht etwas mehr Ruhe ein? Der Opener „Is There Anybody Out There“ kommt stampfend und druckvoll daher, schafft es aber trotzdem nicht so ganz, einen mitzureißen. Dem nachfolgenden „Reincarnation“, das auch bereits als Single ausgekoppelt wurde, gelingt das dagegen deutlich besser - die leicht irisch klingenden Anleihen und die Melodie ergeben einen schönen Gesamtklang, der direkt ins Ohr geht, die etwas deplaziert wirkenden Growls hätte es dabei gar nicht gebraucht. „Free Me“ präsentiert sich balladesker und teilweise mit Akustikgitarre, „Winter Is Coming“ ruft im Titel Erinnerungen an Game Of Thrones wach und tritt wieder etwas mehr aufs Gaspedal, bevor mit „Wide Awake“ die nächste Ballade am Start ist, die ganz Jennifer Habens Stimme in den Vordergrund stellt. „Dancing In The Dark“ hat etwas Treibendes, Düster-Hypnotisches, das einen rasch in seinen Bann zieht. „Not In Your Name“ kommt mit ordentlicher Härte daher, bleibt dabei aber trotzdem eher blass, ganz anders als der Abschlusstrack „I Remember Dying“, der ebenso melancholisch-balladesk wie episch daherkommt und einen sofort fesselt. Fazit: BEYOND THE BLACK scheinen ihre Stimme gefunden zu haben und liefern mit ihrem neuen Werk ein rundes, rockiges Album ab, das nicht mehr ganz so sehr im Fahrtwasser von NIGHTWISH und Co. unterwegs ist, wie dies am Anfang ihrer Karriere noch der Fall war, sondern größeren Wert auf Eigenständigkeit legt.

Beyond The Black


Cover - Beyond The Black Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:0 ()
Label:
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Seiten

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