„Den Svevende Festning“ enthält unveröffentlichtes Material, welches während der Album-Sessions zu „Katedralen“ aufgenommen wurde und drei Live-Tracks. „Katedralen“ erschien im März letzten Jahres und beinhaltete mehrere hochkarätige Gastauftritte (DARKTHRONE, KAMPFAR, SKEPTICISM). Auch nach dem Vorgängeralbum „Det Svarte Juv“ lieferte MORK eine EP nach („Pesta“), man könnte also von einer Art Tradition sprechen. Fans können die EP nutzen, um eine Portion Bitterkeit und Boshaftigkeit zu tanken und die Wartezeit auf den nächsten Longplayer damit überbrücken.
Thomas Eriksen veröffentlichte unter dem Namen MORK bereits fünf Alben, seit der Gründung 2004. Den Hörer erwartet norwegischer Black Metal im Stil der zweiten Black Metal-Welle mit flirrender und mal aufschreiender Gitarre.
Eriksen berichtet in der Presse-Info, dass "Den Svevende Festning" eine Hommage an seine Heimatstadt Halden mit ihrer majestätischen Fredriksten-Festung ist. Der titelgebende Opener ist eine gute Mid-Tempo-Nummer, „Ormtunge“ ist aus einem ähnlich rauen Holz geschnitzt und erinnert zum Teil an CELTIC FROST. „Fodt Til A Herske (Med Strykere)“ besitzt etwas melancholisch-episches und einen abwechslungsreichen Gesang. Im Verlauf des Songs entwickelt sich ein ritterlicher Stil. Bei dem Track handelt es sich um ein alternatives Arrangement des Titels, der im Original bereits auf dem vergangenen Album veröffentlicht wurde. Weiter geht es mit Livemitschnitten: „Arv“ überzeugt mit pathetisch atmosphärischem Klargesang im Refrain. Die drei Live-Songs „Arv“, „Det Siste Gode I Meg“ und das dreckige „Svartmalt“ stammen alle vom „Katedralen“-Album.
„Den Svevende Festning“ erschien am 16. September via Peaceville und es wird 150 handnummerierte Exemplare geben, die exklusiv über MORKS's Store erhältlich sind. Die Produktion ist puristisch gehalten, der Sound ist höhenlastig aber im Mix nicht zu altbacken. „Den Svevende Festning“ ist ein gutes und kraftstrotzendes Output; aber es ist diskussionswürdig, ob man EPs mit letztlich nur zwei neuen Songs tatsächlich braucht.
Wenn man an Kanada denkt, hat man oft Bilder von wilder, ungezügelter Natur im Kopf und Wäldern, in denen großgewachsene bärtige Holzfäller in Karohemden die Natur bezwingen.Genau diese Image passt zu 100% auf MONSTER TRUCK. Die vier urigen Typen scheinen direkt aus den Wäldern Kanadas zu kommen, um mit ihrem Dampfwalzen-Rock alles platt zu machen, was ihnen vor die Verstärker (mit anständig Fuzz) kommt.
Vom Titeltrack an stampfen sie mit fetten Riffs, Adrenalin pumpendem Bass, donnernden Drums und üppiger Retroorgel geradewegs drauf los. Die beiden Nummern im Anschluss “Fuzz Mountain“ und “Golden Women“ haben die gleiche Marschrichtung – Vollgas voraus. Die durchaus aggressiv gehaltenen Vokals von Jon Harvey haben dennoch etwas leichtfüßig–melodisches, was den Truck trotz wilder Fahrt schön auf Kurs hält. “Country Livin'“ ist dann die erste Möglichkeit kurz Luft zu holen. Hier wird gepflegt die Slide-Gitarre ausgepackt und eine Runde Southernrock gespielt, bevor die schweißtreibende Kraftrockmaschine wieder loslegt. Wer glaubt mit “Love & Time“ käme dann mal eine Ballade, der ist ja so was von schief gewickelt. Das Ding ist ein tonnenschweres Bluesgerät mit einer kleinen Prise Hardrock im Gesangsbereich. Bevor uns am Ende eine wunderbar klassische Kick-Ass-Rockhymne mit dem Titel “Still Got Fire“ hinausbefördert, bekommen wir mit “Wild Man“ noch eine ordentliche Portion Boogie auf die Ohren (Hu Hus inklusive).
Kaufen, einlegen, anschnallen, aufdrehen und knallharten, brutal ehrlichen Rock erleben!
Als „Uns Lemmy“ von uns ging und sich die erste Trauer gelegt hatte, da stieg die Furcht vor dem Ausverkauf des MOTÖRHEAD-Erbes. Ein billiger Overflow, mit kunterbunten Vinyls und zig Cover-Bands. Kann sein, dass das auch so gekommen ist, aber auf diese Veröffentlichung trifft das keinesfalls zu. Genauso wenig wie auf Phil und seine Bastards-Jungs oder Motörizer. Aber zum Thema: Die eiserne Faust regiert zum 40. Geburtstag sowas von… Da kriegste Hummeln innen Hintern und tüchtig Durst. Wie geil und authentisch klingt der 82er-Live-Mitschnitt aus Glasgow bitteschön – wie geil ist die Setlist (siehe unten), wie geil sind die Ansagen? „Wir sind hier nicht bei Leo Sayer….“ Sagt Lem bei einer zu zurückhaltenden Publikumsreaktion, fordert die Schotten heraus und als sie total ausrasten, nuschelt der Fronter non-chalant: „Das klingt eher nach Glasgow!“ Instyle sind Lemmy, Fast Eddie und Animal, also DIE Besetzung schlechthin, sowieso immer. Auch wenn „Iron Fist“ so etwas wie das schwarze Schaf der „großen Fünf“ der VÖs in der Amigo-Besetzung ist, so macht das viel flottere Album heute viel Spaß, vielleicht sogar mehr als früher. Weil es so urwüchsig ist und nicht so durchgenudelt „Ace of Spades“ und die anderen „Hits“... Und es mit "(...) Religion", "I'm The Doctor" und dem Titelstück eben auch voll die Klassiker an Bord hat. Dazu überzeugt diese Deluxe-Ausgabe – auch wenn es schon mehrere Re-Releases gab – als Hardcover-Pack mit zwei CDs oder drei LPs. Die Original-Scheibe ist neu gemastert, es gibt bisher unveröffentlichte Demo-Bonus-Tracks und eben das komplette Konzert, das Radio Clyde am 8. März 1982 übertrug. Hier ist es gerade die vermeintlich miese Aufnahme-Qualität, die Spaß macht und daran erinnert, was wir Älteren früher für miese Bootlegs ausgaben und wieviel Freude wir an der Atmosphäre hatten, ohne über Technik und Recording-Standards zu schwadronieren. Und vor allem: Hier ist „Motörhead“ noch der Rausschmeißer. Der Song erinnert gleichzeitig daran, dass es das alles so nie wieder geben wird. Schnüff. Geil aber auch das Booklet mit der Story des Albums und vielen bisher (zumindest vom Rezensenten) ungesehenen Fotos. Neben der vorliegende 2-CD-Version gibt es eine Limited -Edition, blaue & schwarze Swirl-LPs … Sind wir also doch beim Sell-Out? Egal. „Iron Fist“ ist dermaßen der Hammer. Nur das "See you again" am Ende des Live-Mitschnitts macht irgendwie wieder traurig. Sehr. Stille. Also nochmals von vorn!
Das ist drin:
Original Iron Fist Album
1. Iron Fist
2. Heart of Stone
3. I’m the Doctor
4. Go to Hell
5. Loser
6. Sex and Outrage
7. America
8. Shut It Down
9. Speedfreak
10. (Don’t Need) Religion
11. Bang to Rights
Jackson’s Studio Demos October 1981
1. Remember Me, I’m Gone
2. The Doctor
3. Young & Crazy
4. Loser
5. Iron Fist
6. Go To Hell
CD & Digital Bonus Tracks
1. Lemmy Goes to the Pub
2. Some Old Song, I’m Gone
3. (Don’t Let ‘Em) Grind Ya Down (Alternate Version)
4. Shut It Down
5. Sponge Cake (Instrumental)
6. Ripsaw Teardown (Instrumental)
7. Peter Gunn (Instrumental)
Live at Glasgow Apollo 18/3/82(Previously unreleased)
Anderthalb Jahrzehnte sind die mittlerweile in Berlin ansässigen Exil-Italiener von VLAD IN TEARS mittlerweile schon im Geschäft. Jetzt ist mit „Porpora“ das jüngste Werk der Kombo erschienen und was da aus den Boxen schallt, lässt einen sich erst einmal etwas verwundert die Augen bzw. Ohren reiben: war die Band bisher doch eher für Dark Rock mit gewisser HIM-Schlagseite bekannt (für den die Zeit durch das durch die Auflösung von HIM entstandene musikalische Vakuum in diesem Bereich momentan eigentlich durchaus günstig gewesen wäre), klingt das, was einem hier um die Ohren knallt, doch eher nach Modern bis Nu Metal. Und der Opener „Wasted Lives“ ist da auch keine Ausnahme, sondern gibt durchaus die tendenzielle Marschrichtung vor. Zwar könnte man wirklich nicht gerade behaupten, dass in den Songs von „Porpora“ die Lebensfreude regiert – ganz im Gegenteil, es wimmelt nur so vor Themen wie Suizidgedanken, Selbstverletzung und allgemeiner Tristesse –, die früher kultivierte gemäßigt-melodiöse Melancholie jedoch wurde vermehrt durch eine neue Härte ersetzt, die sich auch besonders gesanglich bemerkbar macht. Gitarren und Gesang präsentieren sich deutlich metallischer als zuvor, was zum Beispiel auch bei „Sorry“ klar zutage tritt. „Down“ dagegen kommt elektronischer und zunächst auch erst einmal etwas verhaltener daher, legt aber in Punkto Gesang und Gitarre in der zweiten Hälfte noch eine Schippe drauf. „Blood“ bedient die Electro-Goth-Ecke, mit „Hope“ und „Let Me Be The One” findet sich auch etwas ruhigeres Material, das eher an den alten Sound anknüpft. Und ein Cover haben die Herren auch noch mit draufgepackt: „Running Up That Hill“, das seit „Stranger Things“ ja scheinbar nirgendwo mehr fehlen darf (Kate Bush müssten bei der aktuellen Cover-Häufigkeit inzwischen die Ohren klingeln). Der Song passt zur Band und geht daher in Ordnung, ob es das jetzt aber unbedingt gebraucht hätte, muss jeder für sich entscheiden. Fazit: VLAD IN TEARS haben sich musikalisch umorientiert, die ehemalige Dark Rock-Ausrichtung ist zwar nicht völlig verschwunden, gegenüber den nun sehr dominanten Modern Metal-Elementen jedoch zumindest stark in den Hintergrund getreten. „Porpora“ präsentiert sich handwerklich solide, richtige Ohrwürmer aber sucht man weitgehend vergeblich. Ein bisschen muss man sich in das neue musikalische Gewand eben erst noch hineinfinden.