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Confrontation

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Vor drei Jahren standen SOILENT GREEN mit "A Deleted Symphony For The Beaten Down" vor dem ganz großen Durchbruch in der Fangemeinde extremen Kraches. Doch ein Autounfall warf die Band weit zurück, da sich dabei einige Bandmitglieder sehr schwer verletzen und Touren unmöglich war. Bandkopf Ben Falgoust war genaugenommen sogar das Laufen unmöglich, was er erst wieder mühsam erlernen musste. Doch scheinbar gibt es selbst in der heutigen Zeit auch sowas wie ein Happy End: SOILENT GREEN sind wieder da, momentan auf Tour und mit "Confrontation" haben sie eine brandneue Platte am Start. Der Vorgänger des aktuellen Albums hat den Relapse-Sound quasi definiert und mit seiner infernalischen Mischung aus Grind, Metal, Hardcore und Sludge den perfekten Soundtrack für die Scheisstage im Leben geliefert. "Confrontation" steht also vor einer schwierigen Aufgabe und muss die hochgelegte Messlatte überspringen, die von der gelöschten Symphonie gelegt wurde. Nur schafft sie es nicht. SOILENT GREEN sind in den vergangenen drei Jahren ruhiger geworden und haben "Confrontation" deutlich rockiger und vor allem leichter nachvollziehbar als den Vorgänger gemacht. Zwar kommt der Krach immer noch voller Gewalt und Wut aus den Boxen, aber es scheint, als hätten SOILENT GREEN ihren negativen Gefühlen eine Schablone auferlegt. Da wird nur selten unbarmherzig gegrindet, dafür umso öfter fast schon lässig gerockt. Ben Falgoust Stimme ist zwar nach wie vor eine unverwechselbare Röhre (und man kann dem Mann die Wut über die letzten Jahre anhören) und die Produktion erstklassig, aber die Grundstruktur der Songs gefällt nicht mehr so wie auf "A Deleted...". SOILENT GREEN haben sich verändert (von Weiterentwicklung zu sprechen wertet die Vorgängeralben unverdient ab), in einen leichter zu erschließenden Sound. Der gefällt durchaus, ist aber nicht die Art Musik, die von SOILENT GREEN zu erwarten war.

Confrontation


Cover - Confrontation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 42:35 ()
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Big Big Trouble

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DIE HAPPY sind (endlich) wieder da - nach fast zweijähriger kreativer Pause steht mit "Big Big Trouble" jetzt die erste Single aus dem kommenden neuen Werk "Bitter To Better" in den Regalen. Laut vehementen eigenem Bekunden wollen Marta & Co. nach dem soundtechnisch doch sehr
durchgestylten Vorgänger (lag u.a. an der Mitwirkung einiger hochkarätiger Mainstreamproduzenten) wieder etwas mehr zurück zu ihren Wurzeln. Der zumindestens
auf CD zuletzt doch schon etwas zu stark durchklingende Popapeal soll deutlich zurückgefahren werden. Trotzdem will man aber auch nach wie vor das größtenteils der MTV/VIVA Generation zugehörige Fanpublikum der Band nicht ganz vergraulen. Nun mit "Big Big Trouble" treffen DIE HAPPY dabei voll ins Schwarze, die Vorgaben wurde souverän umgesetzt, die Riffs dieses schnellen sowie eingängigen Rocksongs kommen gut, sind schön fett, fast wie zu seeligen
"Supersonic Speed" Zeiten und Martas spitzenmäßige Röhre verleiht dem Ding natürlich wie immer die nötige Power. Also Fans von schnörkellosem Spaßrock der Marke AVRIL LAVAGNE oder LAMBRETTA können hier jedenfalls bedenkenlos zuschlagen - der Song ist einfach aber gut und dürfte vor allem im Liveprogramm ein Knaller werden. "Big Big Trouble" gibt es als 2 Track Single und zum anderen als limitiertes Digipak mit 3 exklusiven Bonustracks, was da allerdings genau drauf enthalten ist, dürft ihr mich nicht fragen, uns wurde leider vorab nur eine Single zur Verfügung gestellt.

Big Big Trouble


Cover - Big Big Trouble Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 1
Länge: 3:45 ()
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The Perpetual Motion

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Stilistisch ist vieles beim Alten geblieben. Alt wie ein Baum sozusagen: Die Franzosen mischen weiterhin Deathiges und Gotisches mit ein klein wenig Doomigem. Das klingt nicht aufregend, aber sehr traurig, melancholisch und frustriert. Und doch gibt’s was Neues (außer dem Wechsel auf dem Schlagzeustuhl von Monsieur Metayer zu Foued Moukid): Denn irgendwie erinnert der tote Baum nicht selten auch an Opeth, sowohl in Sachen Songstruktur als auch, wenn Sänger und Gitarrist Manuel Munoz die Stimmbänder klar klingen lässt (was er übrigens öfter macht als zuletzt) -aber niemals zu verfrickelt. Übrigens haben die Jungs aus dem Staat von Zidane und Citröen in diesem unseren Land aufgenommen, bei Andy Classen im Stage One. Und, wie nicht anders zu erwarten, hat der AC dem THE DEAD OLD TREE ein wirklich passendes Soundgewand angezogen - nicht zu undergroundig, aber eben auch nicht zu bombastisch. Das alles macht eine vielschichtige, interessante aber alles andere als leicht konsumierbare Scheibe aus. Die sich allerdings eher an Trübsal blasende Kundschaft denn an lebensfrohe Party-Animals richtet. Also: Wer noch nicht im Rotwein ertrunken ist, der sollte hier mal reinhören. Und alle, die mit leicht progressiven-angehauchtem Melancho-Metal was anfangen können, natürlich ebenfalls.

The Perpetual Motion


Cover - The Perpetual Motion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:13 ()
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Nord Nord Ost

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Für die einen war der Vorgänger "Engelskrieger” eine musikalische Weiterentwicklung, für die anderen trotz aller Qualitäten eine sehr zwiespältige Angelegenheit. Auch ich tat mich mit dem Album schwer, hatte aber gleichzeitig Respekt vor dem großen Schritt zu neuen Ufern. Jene bedrückende Kälte, die "Engelskrieger" ausstrahlte, schwebt auch über "Nord Nord Ost", allerdings steht sie hier in der Tat für "Eis", für emotionale Kälte und für seelische Düsternis. Die (musikalisch) hellen, warmen Momente bilden den Gegensatz, das "Feuer" und wurden teilweise sogar mit Hilfe eines Orchesters umgesetzt. Der Kontrast geht auf und SUBWAY TO SALLY wissen auch anno 2005, was sie ihren Fans schuldig sind. Nach dem Chor "Sarabande De Noir" (im Stile vom "Die Hexe" - Intro) wartet der mitreißende Opener "Schneekönigin" mit einem fetten, doomigen Riff auf, bevor ein fast schon in Dark Wave - Regionen wandelnder Refrain dem Hörer eine meterdicke Gänsehaut auf den Pelz brennt, die allerdings noch ca. 40 Minuten anhalten soll. Was für ein Einstand, dem klugerweise mit "Feuerland" eine eingängige Hymne folgt, die erstmals aufzeigt, dass die "alten" SUBWAYs nach wie vor existieren. Die erste Single "Sieben" geht ebenfalls als Megahymne durch, die etwas aus dem Rahmen fällt, durchweg Lebensfreude ausstrahlt und jeden Fan zufrieden stellen sollte. Das akustische Intro "´74" leitet dann "Feuerkind" ein, ein Epos im besten "Requiem", - oder "Abgesang" - Stil, das zu den besten Stücken gehört, die die Potsdamer jemals geschrieben haben. "Das Rätsel II" wird live sicher Begeisterungsstürme auslösen, denn hier gibt die Band mit breitem Grinsen ein Statement ab, wo sie in der Szene steht. Dabei werden alle möglichen Songtitel zitiert und nebenbei Seitenhiebe auf die "Konkurrenz" verteilt. Ein sehr selbstbewusstes Stück, das man, je nach Einstellung und Humor, aber nicht zwingend gut finden muss. S.O.S. ist ein weiterer Oberhammer und eine düstere Hymne, die sofort ins Blut geht, geil! Das etwas unauffällige "Eisblumen" klingt sehr modern und dürfte den schwarzen Trauerklößen wie auf den Leib geschneidert sein. Nicht unbedingt das stärkste Stück des Albums, aber trotzdem klasse gemacht. Das "Seemannslied" beendet die mitreißende Reise durch Eis und Feuer, ist sehr melodisch, melancholisch und kommt mit einem Refrain daher, für den zahlreiche Nachahmer töten würden; wie im Übrigen für das gesamte Album! Die (spielerisch herausragend umgesetzte) Mischung aus Düsternis, Dramatik, Heiterkeit und Hoffnung geht auf; den Hörer überkommt eine Flut von Emotionen und Nachdenklichkeit, wie er es von dieser großartigen Band schon immer gewohnt war. Oder kurz: ich schwebe auf Wolke "Sieben"…

Nord Nord Ost


Cover - Nord Nord Ost Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:13 ()
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Interview:

Subway To Sally

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InterviewHi Eric! Wie geht es der Band denn im Moment so?



Generell super! Wenn dieses verabscheuungswürdige, neumoderne Wort "super" irgendwo zutreffen sollte, dann jetzt bei uns. Wir haben unsere neue Platte endlich fertig bekommen, das hat ja auch lange genug gedauert. Wir sind mit dem Ergebnis aber sehr glücklich. Und einen neuen Drummer haben wir gefunden, das war auch ein Drama. Jetzt, wo er da ist, ist es ein wirklich genialer Zustand. Die Proben machen Spaß, die Gigs auch und bei den Festivals merken wir es ebenso. Wir sind rundherum zufrieden und glücklich.



Wieso habt Ihr Euren Drummer überhaupt gewechselt?



Ganz einfach: weil der alte gegangen ist. Er wollte nicht mehr und hatte seine Gründe, wie das immer so ist. In unserer Geschichte gab es nur sehr wenige Besetzungsänderungen und David war acht Jahre bei uns. Es war Zeit für ihn, mal etwas Anderes zu machen. Er hatte das Angebot, bei einem amerikanischen Musical einzusteigen, das gerade in Berlin gelaufen ist. Wir mussten uns daraufhin um einen Ersatz bemühen, was eine ganze Weile gedauert hat. Das war auch einer der Gründe, warum sich die Veröffentlichung des neuen Albums immer wieder verzögert hat. Jetzt haben wir aber den Mann gefunden, der richtig gut zu uns passt, obwohl er Einiges jünger ist als wir. Er ist aber genau der Typ Drummer, den wir gesucht haben und als Mensch passt er wunderbar zu uns. Das spielt natürlich eine große Rolle!



Gibt es auf "Nord Nord Ost" wieder ein Gesamtkonzept, in das sich alle Songs einfügen oder steht jeder Song für sich alleine? Auf "Engelskrieger" war doch der rote Faden der, dass alle Songs einen aktuellen Bezug hatten und die Grundstimmung sehr "kalt" war. Wie schaut es auf dem neuen Album aus?



Hmmm… was würdest Du denn sagen? Wie empfindest Du es denn?



Na ja, "Engelskrieger" hatte, vor Allem nach dem emotional sehr warmen "Herzblut", diese stilistische Unterkühlung, mit der auch viele Fans Probleme hatten. "Nord Nord Ost" ist von der Grundstimmung her ebenfalls unterkühlt, aber man findet trotzdem viele "warme" Momente darauf. Was das betrifft, ist die Mischung ausgewogener…



Ja, das stimmt! Ich sträube mich immer ein wenig gegen den Begriff "Konzeptalbum", denn dieses Wort hat seit PINK FLOYD einen seltsamen Klang. Es gibt natürlich einen Rahmen, in dem sich alles bewegt und den überlegt man sich auch nicht vorher, der kommt automatisch. Man beginnt mit einem Song und je nachdem, ob er gut ist, hat er Auswirkungen auf die weiteren Kompositionen, die danach geschrieben werden. Letztendlich hat jeder Song mit dem anderen in sofern etwas zu tun, dass er in diesen Rahmen hineinpasst. Und der Rahmen auf dem neuen Album ist klar definiert durch Feuer und Eis, die Seelenzustände symbolisieren, also Gefühle, die in einem Menschen vorgehen und darin bewegt sich jeder Song. Ein paar Songs brechen dort aus, weil sie vor einem anderen Hintergrund entstanden sind, aber im Grunde ist das unser Konzept, wobei der Begriff "runde Sache" besser passen würde. Wir hatten einen Anfang und ein Ende und der Kreis schließt sich meiner Meinung nach perfekt!



Das Konzept ist soweit klar, aber wie ist dann der Albumtitel "Nord Nord Ost" entstanden?



Es geht in den Songs zwar um Schnee, Eis und Feuer, aber natürlich ist etwas Anderes gemeint. Der Titel "Nord Nord Ost" ist sehr symbolisch gewählt. Man denkt dabei an eine Landkarte und eine Reise, die in diese Richtung geht. Man verbindet mit dieser Himmelsrichtung eher Landschaften, in denen man nun nicht gerade nackt am Strand liegen möchte. Es geht um Kälte, um einen bestimmten Seelenzustand, von dem das Album handelt.



Ich würde dort vielleicht eine Odyssee hineininterpretieren?!



Ja, wobei die Odyssee im letzten Song hoffentlich zu einem guten Ende und zu einem Ziel führt.



Es gibt auf dem Album auch noch einen Song namens "Das Rätsel II", in dem Ihr alle möglichen Eurer früheren Songtitel verarbeitet. War das einfach nur eine lustige Idee?



Das war schon mehr als nur eine lustige Idee! Die Idee basiert auf unseren Konzerten und auf dem "Schrei", der mittlerweile auch schon in verschiedenen Formen von anderen Bands kopiert wird. Und da wollten wir einfach mal ein Statement abgeben, wer der erste war und wer Chef im Ring ist, haha! All das, was diese heutige Mittelalterszene ausmacht, und das sage ich ganz offen und unbescheiden, haben wir erfunden. Es ist nicht so, dass wir irgendeine Band aus dieser Szene sind, sondern wir haben das erfunden! Und alle anderen Bands, die es aufgegriffen haben und auch anders und darunter teils sehr gut machen, brauchten einen Anstoß, und der waren wir. Und durch dieses Lied sollte unsere Stellung noch einmal definiert werden. Es ist teilweise schon ein ironischer Seitenhieb auf die Kollegen, aber auch ein sehr selbstbewusstes Lied. Es stellt uns als das dar, was wir sind; eine geile Liveband, die schon sehr lange am Start ist, eine tolle Musikrichtung erfunden hat und für ihre Fans da ist!



Mir fällt zumindest eine bekannte Mittelalter - Band ein, die noch etwas eher da war, nämlich die INCHTABOKATABLES. Gut, sie hatten einen etwas anderen Stil.



Ja, aber ich freue mich auch, dass Du das sagst. Da ist schon was dran, aber bei den "Inchties" basierte die Idee auf dem Einsatz von Streichern und dem Weglassen der E - Gitarren. Wenn mir jemand diesen Einfluss unterstellt, würde ich mich dem auch nicht entziehen, da ich auch viel mit den Jungs zu tun gehabt habe.



Warst Du nicht sogar Mitglied der Band?



Nicht direkt in dieser Band, aber ich habe die Vorläuferband mitgegründet. Wir hatten Anfang der 90er eine Band, in der einige Leute der "Inchties" spielten. Aber als diese dann anfingen, löste sich unsere andere Band auf.



Was war denn der Hauptgrund, die mittelalterlichen Instrumente, die auf "Engelskrieger" kaum vertreten waren, auf dem neuen Album zurückzuholen?



Du hast ja selber schon erwähnt, dass die Stimmung auf "Engelskrieger" sehr kühl war. Das ist auch richtig und das war dem Inhalt und den Texten angemessen. Wir schreiben unsere Musik zu Texten, die bereits existieren und ich denke, dass jeder Text und jede Story die Musik schon in sich trägt. Es offenbaren sich dann nicht allzu viele Möglichkeiten. Bei Songs wie "Kleine Schwester" oder "2000 Meilen unterm Meer" höre ich keinen Dudelsack, weil ich dazu gar keinen Bezug habe. Die neue Platte ist teilweise wieder wesentlich romantischer und bewegt sich mehr in Bereichen des Zauberwaldes und der Fantasiewelten, mit denen wir uns schon immer befasst haben. Dort sind dann archaische Instrumente Fehl am Platz. Man hört dort wieder Drehleiern und wir haben uns zum ersten Mal einen großen Wunsch erfüllt, nämlich, mit einem Streichorchester aufzunehmen. Das haben wir aber nur gemacht, weil es zu dem gewählten Bild dieser Platte passt. Damit ist die Frage auch schon beantwortet, denn es war einfach wieder Zeit dafür und es wurde auch nicht pragmatisch verwendet. Es muss in jedem Song an der richtigen Stelle auftauchen und ihn aufwerten. Wir können mit den Sachen umgehen und daher haben wir sie wieder reingenommen.



Ich frage auch, weil viele Fans mit der Ausrichtung des letzten Albums starke Probleme hatten, weil genau diese Dinge fehlten.



Ja, das war am Anfang so, da gebe ich dir Recht. Aber an der Sichtweise auf dieses Album hat sich seitdem eine Menge verändert, das sieht man an den Konzertsälen. Wenn ich sehe, wie die Songs angenommen und mitgesungen werden, dann merkt man, dass sich mittlerweile in den Köpfen der Leute diesbezüglich viel verändert hat. "Engelskrieger" war auch für die Köpfe der Leute gemacht und sollte etwas bewirken und das hat die Scheibe auch inzwischen, glaube ich. Insofern bereue ich da nichts, auch, wenn zuerst ein Proteststurm losging. Ich stehe immer noch zu 100% dahinter und es war wichtig, dass die Band eine solche Platte gemacht hat. Es hat in uns gebrannt, diese Probleme anzusprechen und herauszuschreien. Nach so einem Aufschrei hat man sich dann auch Luft gemacht und Platz um neue Sachen anzugehen und so kann man das sehen.



Diese aktuellen Bezüge, wie zum Beispiel in "Falscher Heiland", haben zu dem Zeitpunkt hervorragend gepasst. Sind auf "Nord Nord Ost" auch solche zeitgemäßen Themen versteckt, also zwischen den Zeilen?



Waren auf "Engelskrieger" die aktuellen Themen politischer und gesellschaftlicher Art, so sind auf dem neuen Album die aktuellen Bezüge in Geschehnissen zu suchen, die uns selbst passiert sind. Ganz konkret: dieses Album schaut nach innen und beleuchtet Seelenzustände, die nicht abstrakt, sondern vielen Leuten von uns geschehen sind. Es sind Dinge, die etwa in Beziehungen passiert sind und das Album durchaus aktuell machen. Das will ich jetzt nicht weiter ausführen, aber es existiert hier eine Aktualität im persönlichen Sinne.



Der Wandel fand nach "Engelskrieger" ja nicht nur musikalisch, sondern auch optisch statt. Auf einmal hattet Ihr ein ganz anderes, endzeitliches Outfit, mit dem sich die Leute ebenso etwas schwer taten. Habt Ihr von diesen Reaktionen auch etwas mitbekommen oder sind diese Feedbacks bei Euch gar nicht groß angekommen?



Nein, das gehörte auch zum Konzept dieser "Engelskrieger" - Geschichte. Wir machen das eigentlich immer so, dass wir unser Outfit und das Bühnenbild dem Konzept anpassen. Das war dieselbe Prozedur, wie sie auch im Zuge des neuen Albums stattfinden wird. Das Ziel ist immer, etwas absolut Stimmiges darzustellen und eine Show zu liefern, die zum Album passt und die thematisch das Bild vervollständigt. Es wird diesmal natürlich etwas ganz Anderes sein als bei "Engelskrieger" und wir sehen es als Gesamtkonzept, wenn man das Wort "Konzept" in diesem Zusammenhang benutzen will. Ich freue mich jetzt schon auf die Tour, denn es werden wieder einige sehr gute Idee verarbeitet werden, die wir schon lange hatten und es soll alles hundertprozentig zusammenpassen.



Ich hatte auch den Eindruck, dass dieses "Augenzwinkern", das bis zu "Hochzeit" und "Herzblut" noch irgendwo vorhanden gewesen war, seinerzeit aus der Band verschwand. Mit "Engelskrieger" war auf einmal dieses Schelmenhafte kaum noch oder gar nicht mehr auszumachen, was man vor Allem live gemerkt hat. Ich hatte den Eindruck, als ob die Band ihren Humor verloren hätte. Mich interessiert einfach der Wandel, den die Band durchgemacht hat.



Äh, reden wir jetzt über "Engelskrieger" oder das neue Album…? Also, das war kein Wandel, denn man kann doch nicht über Kindesmisshandlung, Vergewaltigung und Selbstzerstörung singen und dabei noch "augenzwinkern", das meine ich doch. Jede Musik hat ihre Pleiten und ihren Preis in der Darstellung. Ich kann keinen Song wie das "Abendlied" mit einem Lächeln im Gesicht singen, das geht einfach nicht. Diese Platte hat natürlich auch die Tour geprägt und du magst Recht haben, wenn Du sagst, dass das nicht immer im Sinne der Fans war, zumindest anfänglich. Vielleicht haben wir auch zu viele Stücke von dem Album gespielt, denn die gesamte Platte live zu spielen, war vielleicht nicht unbedingt klug. Dieses Element war sehr wichtig für uns geworden und viele Fans kamen wegen der alten Songs, da gebe ich Dir schon Recht. Dennoch muss ich unterstreichen, dass ich jedes Mal, wenn ich "Kleine Schwester" gesungen habe, das Gefühl hatte, etwas ganz Wichtiges zu tun. In diesen viereinhalb Minuten mache ich die Welt vielleicht ein kleinwenig besser, weil ich jemandem, der es sonst eventuell gar nicht wahrnehmen würde, erzählen kann, wie es dort draußen wirklich ist. Das hat, wie Du schon sagtest, das "Augenzwinkern" verhindert und ich denke, dass es bei neuen Songs wie "Sieben" oder "Das Rätsel II" wieder komplett vorhanden sein wird. Auf der Bühne wird man das dann auch merken, denn es wird eine ganz andere Atmosphäre herrschen.



Genau das war mir nicht so ganz klar. Man konnte nicht immer eindeutig erkennen, dass es konzeptbezogen war. Ich hatte eher das Gefühl, dass ein Umbruch in der Band stattgefunden hatte. Es hätte auch so sein können, dass Ihr einfach alles auf den Kopf gestellt und geschaut habt, wie es bei den Leuten ankommt.



Nein, das muss ich ganz deutlich sagen! Wir machen keine Musik und schauen, wie sie bei den Leuten ankommt. Das haben wir noch nie gemacht! Wir haben einfach das gemacht, was uns am Besten gefällt. Die Platte ist immer ein Spiegel der Mitglieder der Band; wie es ihnen in diesem Moment geht und was ihnen passiert ist. Das ist diesmal so und bei "Engelskrieger" war es genau so. Wenn wir persönlich alle glücklich und zufrieden sind, dann offenbart sich auch ein ganz anderes Potential auf der Bühne. Dieses urige Spaßhaben ist dann wieder möglich, was bei "Engelskrieger" sehr schwer war. Das habe ich eher mit den Tränen gekämpft, als vor Lachen zusammenzubrechen.



Na gut, dann ist das ja geklärt. Das war eine Sache, die mich an der Band einfach interessiert hat. Lass uns auf die anstehende Tour zu sprechen kommen. Ihr spielt, wie ich gelesen habe, 34 Gigs im Zuge des neuen Albums. Wird es denn Variationen in der Setlist geben, also werdet Ihr auch Stücke spielen, die seit Ewigkeiten nicht mehr zu hören waren?



Ja, sicher! Das wird passieren. Ich kann jetzt natürlich nichts versprechen, aber ich bin sicher, dass die Setlist wieder ein paar Überraschungen bereithalten wird. Wir werden da wieder mal tief in die Schatztruhe greifen, aber wir haben mittlerweile einen Fundus von 100 Songs, da wird es schwierig, jeden zufrieden zu stellen. Das geht natürlich nicht, aber wir haben uns schon überlegt, dass einige Songs dabei sein werden, die man lange nicht mehr gehört hat.



Na ja, mit einem speziellen Song stellt Ihr Eure Fans ganz bestimmt zufrieden, haha!



Na klar, der ist immer dabei, als letzte Zugabe!



Habt Ihr Euch nicht mal gefragt, wieso ausgerechnet dieser eine Song soviel Euphorie auslöst? Immerhin ist er bei Konzerten schon zu hören, lange bevor Ihr loslegt und auch, nachdem Ihr fertig seid.



Das ist doch ganz klar, denn wenn man genauer dahinter schaut und es analysiert, dann ist das der Song mit dem Text, der am Einfachsten zu behalten ist. Jedes Kind und jeder Opa kann den Song singen. Wir haben auch gar kein Problem damit, dass es unsere Hymne geworden ist, denn das beschert uns auch manch schönen Gänsehautmoment, wenn man damit einen Headliner abkocht und schon eine halbe Stunde, bevor unser Konzert losgeht, die Leute draußen stehen und dieses Lied singen. Man kann wirklich nichts Negatives darüber sagen, dass man es fertig gebracht hat, einen solchen Song geschrieben zu haben.



Wie steht Ihr denn zu Euren direkten "Konkurrenten" von IN EXTREMO? Beide Bands haben mittlerweile einen ähnlich hohen Status bei den Fans und sind beide sehr beliebt. Gibt es da Rivalität oder doch eher Freundschaft?



Nein, es ist keine Freundschaft, in keiner Form! Es ist aber auch keine Konkurrenz, weil wir glauben, dass wir völlig verschiedene Äcker bewirtschaften. Wir begegnen uns auch recht selten, weil wir zum Beispiel nicht zusammen für Festivals gebucht werden, was auch vernünftig ist (das Interview wurde aufgezeichnet, bevor offiziell bekannt wurde, dass beide Bands für´s "Wacken Open Air 2006" bestätigt sind. - Anm. d. Verf.). Ich beobachte aus den Augenwinkeln, was da passiert, bin aber kein Fan von deren Musik, das kann ich ganz deutlich sagen. Verschiedene Leute aus der Band mag ich schon, aber dass da Freundschaften auf irgendeiner Ebene existieren, ist nicht so!



Immerhin teilt Ihr Euch eine große Anzahl von Fans.



Inzwischen nur noch zum Teil. Es hat sich ganz schön auseinanderdividiert. Ich weiß auch, woran sich die Geister scheiden und das ist ganz klar die Herangehensweise an die Musik. Damit ist das Thema aber auch erschöpft. Es gibt diese beiden Bands und es soll sie auch weiterhin nebeneinander geben, haha!



Wie schaut es denn mit Deinem Solo - Projekt aus? Geht es dort noch weiter oder liegt es erst einmal auf Eis?



Nein, ich habe in der ganzen Zeit zwischendurch Songs geschrieben und habe jetzt nicht mehr als genug Stücke, die auf die nächste Platte passen. Das neue Album wird im Oktober erscheinen und ich denke gar nicht daran, es auf Eis zu legen, weil mir das Projekt sehr wichtig geworden ist. Für mich ist es eine ganz klare Standortbestimmung, wer ich bin, was ich empfinde und auf den Konzerten wird das ganz besonders deutlich. Es bringt mir auch sehr viel für die Shows mit SUBWAY und ich werde daran festhalten. Diese Sache wird immer ihren Platz in meinem Leben haben!



Es gab Jahre, da haben SUBWAY an die 200 Shows abgerissen und hinzu kam dann noch Dein Soloprojekt. Waren Dir all die Auftritte in den ganzen Jahren nie zu viel, so dass Du einfach mal genug vom Leben auf der Bühne hattest?



Nee, noch nie!!! Jetzt im Herbst bin ich mit der Band unterwegs, dann wieder solo, dann wieder mit der Band… ich spiele bis Februar durch. Das ist auch der Grund, warum ich Musiker geworden bin. Im Studio herum zu hängen ist ja ganz nett, aber erst auf der Bühne zeigt sich, wer etwas kann und wer etwas darstellt. Da bin ich schon eine Art Junkie und brauche das auch! Dieses Jahr wird das arbeitsintensivste, das ich jemals hatte und wer hat jemals behauptet, dass man ohne Arbeit was erreichen kann?! Ein Maurer muss auch viel schuften, um seine Familie zu ernähren und ich habe mit meiner Arbeit absolut kein Problem. Und zum Glück mache ich etwas, das Arbeit und Vergnügen verbindet.



Ok, hast Du noch ein paar Worte an Eure Fans?



Du hast ja schon gehört, dass ich mit dem neuen Album sehr glücklich bin und ich glaube, dass sich mein Gefühl ganz sicher auf die Fans übertragen wird. Ich freue mich schon auf die Begegnungen in den Konzerthallen und bin ganz optimistisch, dass viele tolle Sachen passieren werden; emotionale Momente, die für jeden unvergesslich sein werden. Dafür haben wir die Platte geschrieben und ich bin sicher, dass ich das auch erleben werde!




Band:

The Machete

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Hart Nach Vorn

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Was dem einen der Silver Surger ist dem anderen SILVERSURFER. Die Wahrnehmung der deutschen Musikszene konzentriert sich derzeit auf andere Themen als HipHop-Rock Bastarde. Um SUCH A SURGE ist es ruhiger geworden, stilistisch näher stehen SILVERSURFER aber wohl ohnehin eher KEILERKOPF die gänzlich von der Bildfläche verschwunden sind. Einfache Riffs, deutsche Texte, etwas scratchen und somit auf der ganzen Linie nichts Neues. Man kann in Texten wie dem von einem Sample aus "Fightclub" eingeleiteten "Gut Zu Wissen" eine gewisse Selbstironie sehen, "Mein Sohn" mit einer düsteren Grundstimmung könnte anfänglich fast von Thomas D. Soloprojekten inspiriert worden sein. Wirklich bewegende Themen höre ich hier aber nicht heraus, die guten Ideen sind viel zu rar gesät und schaffen es nicht von den vielen platten Passagen abzulenken. Der Gesang auf dem gesamten Album fällt qualitativ stark ab und geht zumindest mir schnell auf die Nerven. Vor zehn Jahren hätte dieser Crossover einen Blumentopf gewinnen können, heute hat man all das schon mal gehört - wer Nostalgie will greift zu den Originalen. SILVERSURFER klingen wie gerappter Deutschrock und werden außer ihren schon vorhandenen Fans mit diesem Album wohl nur wenig neue dazu gewinnen.

Hart Nach Vorn


Cover - Hart Nach Vorn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:14 ()
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Arena (Re-Release)

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Mit der 96er CD Werk "Arena" wollten die beiden Hauptprotagonisten von ASIA Geoff Downes & John Payne einige neue musikalische Elemente in ihre Musik integrieren. Nach dem wirklich schwachen Vorgänger "Aria" gelang dies auch dank der Mitwirkung einiger neuer Musiker, so dass man sich doch deutlich aus der eingeschlagenen AOR-Schiene befreien konnte. Auch das Artwork (obwohl oder gerade nicht mehr von Roger Dean) kann wieder an alte Glanzzeiten anknüpfen, der hochwertige Prägedruck mit dem ruhenden Löwen verstärkt diesen Eindruck beim Re-Release um so positiver. Musikalisch hat auch "Arena" mit den spitzenmäßigen 80er Frühwerken nach wie vor nicht viel gemeinsam, war aber auch klar, dass ASIA in dieser Besetzung nicht mehr einen Schritt in die Vergangenheit zurück machen wollten. Besetzungstechnisch gab es wie erwähnt viel Gäste und gleich mehrere fähige Leute an den Gitarren u.a. Eliott Randall (STEELY DAN) oder Aziz Ibrahim (SIMPLY RED), die mit teilweise recht ungewöhnlichen Sounds für viel frischen Wind sorgten. Besonders gelungen sind außerdem die wirklich spitzenmäßigen Percussions von Luis Jardim, die ARENA mehr als nur bereichert haben. Sofort beim Instrumentalintro "Into The Arena" mit tollem lateinamerikanischen Flair, man fühlt sich regelrecht in einem SANTANA Song, wird sofort klar, es geht in eine neue Richtung. Klar, die typischen Asia Elemente wie üppige Keyboards, schöne Refrains und tolle mehrstimmige Gesänge fehlen natürlich nicht, sie kommen halt nur in verändertem Klangbild daher. Die Band wollte laut eigener Aussage etwas mehr weg vom AOR hin zu wieder mehr progressiven Songs. Nun dieser letzte hohe Anspruch gelingt aber nur in Ansätzen u.a. muß man hier das absolute Albumhighlight mit dem über 9-minütigen "The Day Before The War" erwähnt werden, bei diesem epischen Track mit seinen vielen Rhythmus und Stimmungswechseln paßt wirklich alles zusammen. Ansonsten überzeugen insgesamt auch wieder die Melodien sowie die stets catchy gehaltenen Refrains mit einer guter Qualität und nur wenigen negativen Ausreißern u.a. "Falling". Als weiter Höhepunkte sind noch "Two Sides Of The Moon" (eine schöne Akustik Live-Version ist auch als Bonus enthalten) oder "Heaven" mit seinen leicht FLOYD’igen Gitarrenlicks zu erwähnen. Dass ist auf ARENA alles viel besser als beim halbgaren ARIA Album. Neben einer wirklich gelungenen Soundüberholung, ausführlichen Linernotes, 16-seitigem Booklet ist mit "That Season" ein gar nicht mal so übler Zusatztrack enthalten.

Arena (Re-Release)


Cover - Arena (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 63:34 ()
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The Black Halo

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Mit ihrem aktuellen Werk "The Black Halo" haben die Power Metaller von KAMELOT eindeutig ihr bisher stärkstes Stück Musik abgeliefert und dies will, nach fast 20 nicht immer ganz einfach Jahren im Geschäft, schon was heißen. Ein außerdem klasse gemachtes Artwork mit einer unbekannten Schönen rundet das stimmige Gesamtpaket außerdem perfekt ab. Inhaltlich wurde hier die konzeptionelle Grundlage aus Goethes "Faust" aus dem ebenfalls nicht zu verachtenden Vorgängeralbum "Epica" nochmals weiterentwickelt. Auch bei diesem zweiten aber gleichzeitig definitiv letzten Teil einer recht abenteuerlichen Geschichte hat es die Band um ihren findigen Bandleader sowie Gitarrist Thomas Youngblood geschafft, lückenlos an den hochklassigen Vorgänger anzuschließen ohne sich dabei im geringsten zu wiederholen. Ganz im Gegenteil "The Black Halo" ist noch etwas detailreicher geworden beinahe schon symphonisch opulent/bombastisch, es gibt viele tolle instrumentale Geschichten wobei sich vor allem der ausgeliehene STRATOVARIOUS-Keyboarder Jens Johansson besonders positiv bemerkbar macht. Trotzdem kommen aber auch die Gitarren keineswegs zu kurz, es dominieren inklusive einem satten Schlagzeugpunch viele mitreißende sowie fette Riffs mit temporeichen sowie härteren Passagen, so daß die Mischung hier einfach perfekt ist. Tolle Melodien mit klasse Hooks, viele rasante Speednummern sowie songdienlich eingestreute klassische Orchestrationen sorgen für ein hervorragendes Klangbild. Die CD ist trotz mancher vermeintlicher Weichspülerfaktoren doch noch etwas härter und vor allem düsterer als sämtliche Alben zuvor ausgefallen. Bereits mit dem geilen "March Of Mephisto" hauen uns KAMELOT einen derart hammermäßigen Epictrack um die Ohren, der sich gewaschen hat, man will dabei regelrecht mitmarschieren. Hier sowie auch dem monumentalen fast 9 minütigen "Memento Mori" gefallen, selbst mir als altem Saubergesangsfanatiker, dass heftige Gekeife von DIMMU BORGIR "Sänger" Shagrath - es paßt einfach alles wunderbar songdienlich zusammen. Und dann immer wieder diese fetten, bedrohlich dunklen Chorarrangements - super. Gab es vielleicht vorher immer noch ein paar unbelehrbare Kritiker, die den Gesangsstil von Roy Kahn nicht so überzeugend fanden - jetzt dürfte wohl endgültig Schicht im Schacht sein. Denn was dieser Junge auf "The Black Halo" abliefert ist mehr als eine klasse Performance man höre sich nur mal das gefühlvolle "Abandoned" hierzu an. Aber auch das tolle Duett "The Haunting" mit Simone Simons (EPICA) sowie das geniale "Moonlight" zählen zu den Highlights. Die Story ist textlich ansonsten enorm facettenreich bzw. komplex es geht ganz grob gesagt um politische, kulturelle und religiöse Ereignisse zu Goethes Zeiten angereichert mit entsprechenden Querverweise auf das heutige Leben mit vielen kleinen Begebenheiten aber politische Statements u.a. zum Irak Krieg, schaffen einen aktuellen Bezug. An der Produktion (Miro von EPICA sowie Sascha Paeth, was der Mann derzeit anfasst wird einfach ein Erfolg!) gibt natürlich nichts zu mäkeln - bombastisch und doch absolut heavy zugleich klingen sämtliche Tracks. "The Black Halo" ist ganz klar einer der Anwärter für das Album des Jahres 2005 in diesem Genre.

The Black Halo


Cover - The Black Halo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 57:21 ()
Label:
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Aria (Re-Release)

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Im mittlerweile recht üppig angewachsenen Backkatalog der Bombast Rocker ASIA ist seit dem überragende Debüt von 1982 das 94er "Aria" Album für mein Dafürhalten mehr oder weniger schon das bisher schwächste Werk der Band. Diese negative Einschätzung kann auch leider die aktuelle Neuauflage mit besserer Verpackung nicht verändern, obwohl der remasterte Sound doch deutlich voluminöser bzw. harmonischer aus den Boxen dringt. Bereits das wirklich für ASIA Verhältnisse schlechte Coverartwork (was Roger Dean damals wohl geritten hat, denn normalerweise produziert dieser geniale Künstler nur exzellente Covers?!) sorgt schon für einen negativen äußerlichen Eindruck (da hilft auch die Prägedruckauflage nicht viel). Was halt an dieser CD fast durchweg enttäuscht ist dass insgesamt relativ schwache Songwriting. Das Duo Payne/Downes hatte mit dem guten Vorgängeralbum "Aqua" einen überzeugenden Einstand gegeben und jetzt holte man sich für "Aria" als feste Besetzung den talentierten Gitarristen Al Pitrelli sowie Schlagzeuger Michael Sturgis mit ins Boot. Den Anfang bildet das solide "Anytime" (ein ganz witziges Video ist als Bonus enthalten) und gelingt so noch recht passabel aber dann wechselt der melodische Hard Rock doch mehr und zu seichtem AOR im SMOKIE Style ("Summer") der zunehmend unspektakulärer und stellenweise richtig fad daher kommt. Der immer noch stark vorherrschende Keyboardbombast verkommt zur puren Staffage, da die Gitarren viel zu stark im Hintergrund agieren müssen und viel zu selten mal mit gelungenen Solos wie bei "Rememberance Day" den zugekleisterten Sound durchbrechen dürfen. Einzig der schön wummernde Bass kann noch ein positives Ausrufezeichen setzen. Am überzeugend agierenden Sänger John Payne liegt es eher nicht, dass die Refrains vieler Songs beinahe schon etwas gequält und auf Teufel komm raus eingängig getrimmt klingen z.B. "Enough’s Enough", in schlicht platte Popattitüde ausarten und sich dadurch nur wenig hängenbleibendes beim Zuhörer einnistet. Die oftmals durchschimmernde Melancholie wirkt irgendwie aufgesetzt, die Keys dominieren einfach zu stark es fehlt mir an rockiger Wucht schwülstiger Pathos "Desire" rettet die CD insgesamt auch nicht vor der Belanglosigkeit. Bei "Military Man" (auch wenn Erinnerungen an einen bekannten ASIA Titel nicht zu verleugnen sind) und gerade der sehr schönen akustischen Version auf dem Re-Release paßt es zur Abwechslung dann mal. Auch der Bonustitel "Reality" mit seinem komisch synthetisch verzerrten Refrain kann leider nicht zur Besserung beitragen. Daher bleibt "Aria" für mich ganz klar allenfalls gerade noch ein Durchschnitts Album mit Tendenz zu weniger.

Aria (Re-Release)


Cover - Aria (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 57:4 ()
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