Review:

Cabaret

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DAS ICH gehören wohl zu den bekanntesten deutschsprachigen Elektro - Bands, angeblich auch weltweit. DAS ICH besitzen einen Heimcomputer. Darauf läuft seit Jahr und Tag die Software "Electro Nerve Killer 6.66 beta", aber ohne jemals den Serial - Code zur Freischaltung aller Programmfunktionen eingegeben zu haben. Unregistriert taugt diese Software zu gar nix! Macht aber nix, muss auch so gehen! Echte Musikinstrumente haben DAS ICH auch! Spielen können sie sie nicht, wozu auch?! Egal, muss auch so gehen! Texte schreiben können DAS ICH zwar rein technisch, inhaltlich ist kaum Substanz erkennbar. Egal, muss auch so gehen! Schließlich wird man jeden Freitag, nachts, in der lokalen Gotik - Disko von hübschen traurigen Mädchen und ihren Verehrern in Stützstrümpfen und Netzhemden abgefeiert - man ist ja Weltschmerz pur! Und die Rechung geht sogar auf! DAS ICH sind bemerkenswerte Musiker: wer bis jetzt noch nie bei einer Platte geheult hat, wird spätestens bei "Cabaret" in tränenreiche Depressionen ausbrechen. Große Kunst, die schmerzt - besonders in den Ohren! Die ganz Hartgesottenen bekommen dieses unglaubliche Werk in einer limitierten Katastrophen - Edition mitsamt einer Remix - CD namens "Variete" und einer DVD namens "Panopticum". Beides war dem Rezensenten nicht vergönnt zu bestaunen… aber egal, muss auch so gehen! Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr… Hilfe!

Cabaret


Cover - Cabaret Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:42 ()
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Schlicht Und Ergreifend

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Mit "Go" und "Miss Understood" fängt das Album "Schlicht und Ergreifend" der Braunschweiger BIONIC BRIT durchaus gelungen an. Schrammelnde Gitarren, treibender Rhythmus und eine gewisse Eingängigkeit in guter Alternative Rock / Britpop - Manier. Mit dem melodisch, anklagenden "Stell dir vor", dem leicht morbiden "Schlimmer" und dem fröhlich, stillen Popsong "A Perfect Day" gibt es dazu noch drei weitere gute Songs auf dem Album zu vermelden. Die restliche Tracks weisen trotz handwerklichen Könnens auf Grund mangelndes Ideenreichtums eine zu geringe Halbwertszeit auf und verlieren sich leider recht schnell nach dem Hören. BIONIC BRIT dürften mit "schlicht und ergreifend" eher das Klientel der Sportfreunde Stiller ansprechen, zu glatt und zu vorhersehbar agieren die Braunschweiger meist. An den Kompositionen gehört noch gefeilt um nicht in der Masse ähnlich gearteter Acts unterzugehen.

Da das "Pseudo-Debüt" teilweise aus Titeln der ersten beiden Veröffentlichungen besteht (2002 "A Perfect Day" und 2004 "Lautspeaker"), wurden noch zwei Live-Tracks ("Hirschie comes", "Stell dir vor") und das Livevideo "Das letzte Lied fuer Dich" mit draufgepackt.

Schlicht Und Ergreifend


Cover - Schlicht Und Ergreifend Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

I Am Your Ruin

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Knapp zwei Jahre nach ihrem gelungenen Debüt "Our Somewhere Else" können die sechs Münchner von BEYOND THE VOID mit "I Am Your Ruin" weiter zulegen und agieren gekonnt mit ihren Stärken - mal präsentieren sie ihren melodischen düsteren Goth-Rock kraftvoll rockig um dann unvermittelt in elegischer Melancholie zu schwelgen. Dies ohne ins kitschige abzudriften oder gar den Pathos zu übertreiben, die Songs immer mit einem gewissen Ohrwurmpotential versehen. Der variable Sänger Daniel Pharos hat von Ville Valo (HIM) bis Sven Friedrich (Zeraphine, Dreadful Shadows) einiges an Stimmlage zu bieten und das BEYOND THE VOID mit vier (!) Songwriter gesegnet ist tut ein übriges um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Mit "Defiance To The End" startet das Album druckvoll und einschmeichelnd zugleich und gibt somit die Richtung für die folgende dreiviertel Stunde vor. Abwechslungsreich bleibt es dabei allemal, schon beim nachfolgenden Mid-Temposong "Ruinborn" spielt man gekonnt mit weiblichen Back-Vocals und eingestreuten Growls. "Reality Won’t Do" lässt atmosphärisch sogar mal Type O’ durchschimmern. Danach wird es einen Tick weniger intensiv, bevor die zweite Hälfte des Albums mit dem treibend rockenden, von Gitarrenriffs und bassuntermalten Gesang dominierten "Rejected" startet, gefolgt von der von Piano und Violine getragene Gänsehautballade "World Dies With Me". Das fast schon Pop-mäßige "Away From Here" würde auch gut auf eine "The 69 Eyes"-Scheibe passen, bevor das Album mit dem fast schon besinnlichen "Until Dawn Shall Us Part" und "Time To Repent" einen würdigen Abschluss findet. Die einwandfrei produzierten und auf gleichbleibend hohen Niveau angesiedelten zwölf Tracks auf "I Am Your Ruin" sollten BEYOND THE VOID den Weg in die Zukunft ebnen. Gutes Album, hörenswert; nicht nur für die düsteren Stunden und Tage.

I Am Your Ruin


Cover - I Am Your Ruin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:52 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Battered

www
Band:

Bionic Brit

www
Interview:

Darkthrone

Band anzeigen
InterviewHast Du denn ein paar extragute Fragen an mich?



Hmm, ich weiß nicht, ob sie extragut sind, aber ein paar Fragen hab ich!



Haha, dann lass mal hören!



Ihr habt mit "Too Old Too Cold" Eure allererste Single veröffentlicht. Wieso habt Ihr Euch nach all den Jahren entschlossen, eine Single zu machen?



Nun, dafür gab es zwei oder mehr Gründe! Ein Grund ist, dass wir nun ein eigenes Studio haben und uns unsere Zeit und unseren Arbeitsrhythmus selbst einteilen können. Wir können jetzt alle Entscheidungen selbst treffen, und wir meinten, dass wir genug Material für die Single hatten. Außerdem wollten wir den Coversong nicht auf dem Album stehen haben, weil er unserer Ansicht nicht dort hin passt. Auf der EP ist das aber ok, und wir konnten noch einen unserer regulären neuen Songs dort platzieren. Ein weiterer Grund ist, dass wir es einfach mal versuchen und ein Zeichen setzen wollten, weil wir gerne die Veränderungen der letzten Zeit verdeutlichen möchten. Da ist zum Einen der Labelwechsel, dann die Rückkehr in unser eigenes "Necrohell" - Studio… wir wollten zeigen, dass wir mit verstärkten Kräften zurück sind.



Was bedeutet denn der Titel "Too Old Too Cold" genau? Ihr meint doch nicht etwa DARKTHRONE damit, oder?!



Haha, ja, vielleicht! Ich denke, es ist die Art, wie wir Musik machen, wofür DARKTHRONE immer gestanden haben.



Weiterhin habt Ihr Euer allererstes Video gedreht! Als ich das gehört habe, dachte ich, dass DARKTHRONE evtl. noch kommerziell werden…



Ja, aber wenn Du Dir das Video anschaust, dann wirst Du sehen, dass es nichts mit Kommerz zu tun hat! Das Video ist sehr, sehr minimalistisch, und es hat rein gar nichts gekostet. Das war einer der Punkte, dass wir versuchen wollten, ein Video zu drehen, das nichts kostet. Außerdem sind DARKTHRONE kein Bestandteil des "Entertainment - Business". Einige Leute werden das vielleicht behaupten, weil wir ein Video veröffentlicht haben, aber wenn man es gesehen hat, dann versteht man, warum es nicht so ist. Wir machen überhaupt nichts um berühmt zu werden, haha, und das Video ist echt auf´s Wesentliche reduziert und spiegelt unsere Musik vielleicht sehr gut wieder. Meiner Meinung nach wird im Musikgeschäft viel zu viel Geld aufgewendet. Wir waren niemals Teil davon, weil es die Musik am Ende zerstört. Und das Video ist ein Statement, dass wir uns trauen, ein Video zu machen und dafür kein Geld aufzuwenden. Wenn Bands immer diese hochprofessionellen, bekannten Regisseure anwerben, dann kostet das richtig viel und sieht am Ende immer nur aus wie ein Zirkus und wirkt auf mich irgendwie seelenlos. Wir haben unser Video selbst gedreht, und es ist nicht dazu gedacht, bekannt zu werden! Denn dann hätten wir wirklich professionelle Leute anheuern müssen. In erster Linie geht es bei DARKTHRONE darum, Musik zu machen, zusammen zu spielen und Alben aufzunehmen, aber spätestens an dem Punkt, an dem wir Alben "veröffentlichen", verbreiten wir ja unseren Namen und unsere Gedanken. Wenn wir dann eine Single aufnehmen und ein Video drehen, dann ist es letzten Endes dasselbe, weil die Musik immer dieselbe bleibt! Sie ändert sich auch nicht, denn wir werden niemals von unserem 80er - Jahre - Sound abrücken, und daran ändern eine Single oder ein Video auch nichts.



Mir ist aufgefallen, dass die neuen Songs einen sehr großen Rock´n´Roll - Touch haben und allesamt relativ kurz ausgefallen sind. War das alles von vornherein geplant, oder sind die Songs am Ende so dabei herausgekommen?



Ich denke, die Stücke sind einfach so dabei herausgekommen, weil wir ein wenig mehr Variabilität in den Riffs haben und nicht allzu streng vorgehen wollten. Wie Du weißt, waren wir in der Vergangenheit sehr streng zu uns selbst und wollten den gewöhnlichen, typischen Black Metal - Kram machen. Auf dem neuen Album hingegen zeigen wir viel mehr unsere Einflüsse, denke ich. Es ist eine große Vielfalt an Riffs und Songs, wobei die Stücke "Graveyard Slut" und "Too Old Too Cold" möglicherweise die größten Rock´n´Roll - Songs auf dem Album sind. Es findet sich dort generell mehr Rock als normal; vor ein paar Wochen habe ich mir mal wieder das "Hate Them" - Album angehört, und ich habe festgestellt, dass es sehr große Unterschiede zwischen diesem und dem neuen Album gibt. Es ist ein riesiger Unterschied in der Musik! Aber ich denke, dass das Feeling dasselbe ist, weil wir diesen 80er - Sound haben, aber vielleicht haben wir auf "The Cult Is Alive" einen schmutzigeren Sound als noch auf "Hate Them".



Also, Ihr habt jetzt Eure erste Single, Euer erstes Video, aber auch Eure erste Coverversion im Kasten! Wieso habt Ihr Euch dabei ausgerechnet für diesen Song entschieden? Ich muss gestehen, dass ich noch nie zuvor von SIOUXIE AND THE BANSHEES gehört hatte. Und da bin ich sicher nicht der einzige…



Ja, genau, aber das war auch einer der Punkte, denke ich. Wir würden niemals eine Coverversion von BATHORY, SLAUGHTER oder KREATOR aufnehmen, weil das wirklich zu offensichtlich wäre. Darum haben wir uns für eine ganz andere Band entschieden, von der viele Leute noch nie gehört haben. Es ist aber auch ein Statement, weil dieser Song den Sound des Albums repräsentiert, das rockige Feeling. Darum denke ich, dass es die beste Wahl war, weil jeder von uns eine Coverversion etwa der genannten Bands erwarten würde. Wir können tun, was wir wollen und haben keinerlei Druck; das ist ein gutes Gefühl. Das ist der Vorteil, ein Teil von DARKTHRONE zu sein, denn wir sind eine freie Band!



Wie konntet Ihr denn Grutle von ENSLAVED für "High On Cold War" gewinnen?



Nun, Grutle und ich waren in den Bergen angeln, dabei kam die Idee. Ich wollte, dass er ein paar Gast - Vocals auf dem Album übernimmt, genau wie Aggressor von AURA NOIR, der es aber leider zeitlich nicht geschafft hat. Aber vielleicht holen wir das später nach!



Du hast es vorhin schon angesprochen: Ihr habt erneut das Label gewechselt, von Peaceville zu Moonfog und nun wieder von Moonfog zu Peaceville. Was war der Grund dafür, wieder zu Eurem alten Label zurückzukehren?



Der Vertrag mit Moonfog war ausgelaufen, so dass wir uns erneut festlegen mussten. Das ist immer eine schwierige Angelegenheit, aber es war zum jetzigen Zeitpunkt einfach für uns, weil wir immer eine starke Verbindung zu Peaceville hatten; auch in den Jahren, in denen wir bei Moonfog unter Vertrag waren. Moonfog ist auch ein großartiges Label, aber wir dachten, es sei nun das Beste für DARKTHRONE, zurück zu Peaceville zu gehen.



Das neue Album und die Single sind ja wieder in Eurem eigenen Studio entstanden. Wo seht Ihr genau die Vorteile, in einem eigenen Studio selbst zu produzieren, anstatt sich "von außen" unter die Arme greifen zu lassen?



Nun, wir hatten dieses Mal viel mehr Zeit, zu tun, was wir tun wollten. Die Aufnahmen für das "The Cult Is Alive" - Album begannen im März letzten Jahres, und die letzte Aufnahme - Session war im späten September. Wir haben es langsam angehen lassen, und man kann sich dabei mehr Sachen erlauben, weil man mit dem Album so eine lange Zeit "lebt". Und es kostet nichts, wogegen ein solch langer Aufenthalt über mehrere Monate in einem regulären Studio niemals funktionieren würde. Fenriz und ich würden anfangen, die Musik und alles drum herum zu hassen! Darum haben wir uns für diesen Weg entschieden, und wir haben eine für uns perfekte Arbeitsumgebung gefunden! Wir haben unsere eigene Rehearsing - Einrichtung, das komplette Studio… und dabei noch genug Zeit für ein Bier! So lieben wir die Arbeit mit der Band einfach!



Eines Eurer größten Probleme ist nach wie vor, dass Ihr die Musik nie auf die Bühne bringt, bzw. bringen wollt, da Fenriz Live - Auftritte grundsätzlich ablehnt…



Ja, aber Fenriz und ich sind uns einig darüber, dass DARKTHRONE keine Band sind, die live spielen sollte. Ich denke, dass das Bringen unserer Musik auf die Bühne wieder in Entertainment mündet, und wir sind keine Entertainer! Wir wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden, haha! Unser Augenmerk liegt bei den Alben, aber wir bekommen eine Menge Angebote, und wir schätzen es auch sehr, dass und die Leute live sehen möchten, aber wir denken, das ist nicht richtig im Sinne der Band. Wir wollen uns auf die Alben konzentrieren und dass die Leute unsere Musik in begrenzteren Räumen hören, haha!



Aber für das "Wacken Open Air" hast Du 2004 zugesagt!



Ja, ich bin dabei ein wenig flexibler! Es war auch ein Ereignis, das sehr gut funktionierte, denn wir hatten die Sache schon einmal, Jahre vor dem Gig in Wacken, in Oslo durchgezogen. Das hatte super geklappt, weil SATYRICON auch eine Band sind, mit der man sehr gut zusammen spielen kann. Als uns die Leute vom "Wacken Open Air" gefragt hatten, willigte ich endlich ein, weil sie uns schon jahrelang auf der Liste gehabt hatten. Es war für uns eine schwierige Situation, weil uns die Leute so lange live und sogar als Headliner sehen wollten. Ich denke, wir wären besser als Underdogs aufgehoben, die eine Lokalband in einem Pub supporten, haha!



Aber wenn Du sagst, dass Du flexibler bist, dann könntest Du Dir doch einfach drei Musiker holen und auf Tour gehen, wenn Fenriz partout nicht möchte. Aber ich denke, das wäre nicht im Sinne der Band?!



Nein, denn es wäre nicht komplett ohne Fenriz´ Drumming, denn sein ganz spezielles Drumming ist Teil der Essenz unserer Musik! Es würde sich einfach nicht korrekt anfühlen, und die Fans würden diese Maßnahme auch nicht akzeptieren, denke ich.



Bis heute ist die Band DARKTHRONE von vielen Geheimnissen und Gerüchten umgeben, die sowohl Dich, als auch Fenriz betreffen, also wo Ihr lebt, was Ihr beruflich macht und Vieles mehr. Mögt Ihr diesen Mythos um Euch herum?



Hmmm, ich weiß gar nicht, welche Geheimnisse Du meinst!



Dass Du in einem Haus im Wald lebst, ist ja mittlerweile bekannt, trotzdem deutet Einiges in den letzten Jahren darauf hin, dass viele Leute gar nicht wissen, wer Ihr überhaupt seid.



Nein, wissen sie nicht, aber ich stamme ursprünglich aus Oslo, bin aber von dort weggezogen, als ich 18 Jahre alt war. Das war aber noch, bevor diese Morde und die Kirchenbrände begannen. Diese ganze Szene schien sich für mich zu einer Art "Dumme - Jungen - Club" zu entwickeln, und darum ging ich schon früh aus Oslo weg und wandte mich stilleren Orten zu. Dort konnte ich meine Gedanken viel besser entfalten und über viele Fragen nachdenken, die mich beschäftigten. Die Stille bewirkt viel für die Erleuchtung im Kopf!



Eine dieser Unklarheiten über die Band ist etwa, dass DARKTHRONE teilweise immer noch, auch hier in Deutschland, mit den Kirchenbränden in Verbindung gebracht werden.



Das ist schon seltsam, weil wir für die Musik leben und die Band niemals mit kriminellen Aktivitäten in Verbindung bringen würden. Wir legen keinen großen Wert darauf, im Knast zu landen, haha! Davon hätten wir doch gar nichts, vor Allem, weil sie jede der abgebrannten Kirchen wieder aufgebaut haben, haha!



Habt Ihr denn allgemein viel mit der norwegischen Black Metal - Szene zu tun, oder lebt Ihr generell lieber für Euch selbst?



Ich lebe lieber für mich selbst, und ich wohne außerhalb von Oslo in einer sehr einsamen Gegend. Ab und an bin ich jedoch in Oslo, um ein paar Freunde zu treffen. Dieses Jahr bin ich auch als DJ beim "Inferno" - Festival, daher muss ich wohl dort hin, haha! Ich kann dort ein wenig Bier trinken und gute Musik hören, das ist schon gut.



Diesen Lebensstil soll ja auch Quorthon von BATHORY geführt haben. Er lebte wohl auch sehr zurückgezogen und hatte nicht viel mit der "Szene" zu tun.



Das stimmt! Ich beneide ihn sogar! Er war sowieso der Boss und konnte sich einen Dreck um alles scheren! Ich mag diesen Aspekt bei BATHORY, dass ihm alles egal sein konnte, und seine Musik war die Beste überhaupt!



Hören Deine Kinder eigentlich auch Black Metal? Sie sind immerhin mit DARKTHRONE aufgewachsen!



Ja, sie hören jede Art von seltsamer Musik! Mein Sohn zum Beispiel hört zurzeit sehr viel IRON MAIDEN, aber das ist ja normal. Als ich jünger war, hörte ich auch sehr viel "einfachere" Sachen, haha!



Aber sie mögen doch DARKTHRONE?!



Ja, aber ich denke, dass ihnen das ein wenig zu viel Lärm ist. Aber im Großen und Ganzen mag meine Familie diese Art Musik, zum Beispiel auch AURA NOIR.



Wird es bei DARKTHRONE jemals noch ein weiteres Mitglied geben, oder werden Fenriz und Du als Duo weitermachen?



Ich denke, es wäre nicht richtig, ein weiteres Mitglied aufzunehmen, weil wir für uns den besten Weg gefunden haben, eine Band zu sein. DARKTHRONE sind so etwas wie Fenriz´ und mein Lebenswerk!



Welches Eurer Alben ist denn für Dich auch heute noch im Nachhinein das beste?



Das ist schwer zu sagen, denn jedes der Alben repräsentiert die Zeit, in der wir gerade steckten. Ich mag das neue Album sehr gerne, weil es sehr gut zu unserer jetzigen Art zu arbeiten passt und weil wir heute das erreichen können, was vorher nur schwer möglich war. Wir konnten immer nur für eine Woche ins Studio gehen, und dort musste alles fertig werden. Aber nun haben wir alle Zeit der Welt, was auch ein ganz anderes Feeling mit dem Album verknüpft. Von den älteren Scheiben mag ich heute noch "Goatlord" sehr gerne! Wir schauen nicht zurück und stellen die Alben aus heutiger Sicht in Frage. Klar, wir könnten es machen wie DIMMU BORGIR und "A Blaze In The Northern Sky" neu aufnehmen, mit fettem Sound und der heutigen Zeit angepasst. Aber so etwas wäre künstlerischer Selbstmord!



Denkst Du denn, dass diese Bands, wie DIMMU BORGIR oder auch CRADLE OF FILTH, auf gewisse Weise kommerziell sind, wenn sie so etwas tun?



Ja, das sind sie, aber ich sehe nichts Schlimmes darin, kommerziell zu sein. Diese Bands geben aber auch gar nicht vor, nicht kommerziell zu sein, denn offensichtlich sind sie es ja! Jeder hat doch die Wahl, so zu sein, wie er möchte, genau wie wir entscheiden, ein bisschen anders zu sein. Wir wollen auch gar nicht, dass DARKTHRONE der Hauptbestandteil unseres Lebens sind. Die Band ist als Hobby viel stärker als wenn sie unser alltägliches Leben einnehmen würde; du verstehst, wie ich das meine!



Dass Ihr DARKTHRONE nicht hauptberuflich betreibt, dürfte Euren Fans bekannt sein, denke ich. Fenriz arbeitet bei der Post, soweit ich weiß. Was machst Du beruflich?



Ich habe auch einen regulären, täglichen Job und arbeite an einer Schule, wo ich Jungendliche betreue, die soziale Probleme haben. Ich versuche, ihnen zu helfen, weil ich doch etwas härter im Nehmen bin als sie, haha!



Ich weiß ja nicht, ob Du meine Fragen nun extragut fandest…



Ja, kein Problem, war ok! Ich gebe nicht so viele Interviews, vielleicht drei pro Woche, denn ich habe genug andere Dinge zu tun. Ich bin sehr gerne draußen und sitze unter einem Baum oder so etwas, haha! Ich laufe auch sehr gerne Ski und gehe gerne in den Wald zum Laufen. Morgen treffe ich Fenriz, und wir wollen ein paar neue Songs aufnehmen. Wir fangen schon mit dem nächsten Album an, bevor "The Cult Is Alive" veröffentlicht ist! Wir arbeiten immer an neuem Material, und vielleicht wird das nächste Album bereits in einem Jahr fertig sein. Wenn wir aber diese Woche zwei neue Stücke aufnehmen, dann kann es wieder drei Monate dauern, bis die nächsten drankommen. Das ist der Vorteil eines eigenen Studios!




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This Year’s Lucky Charms

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Nur knapp drei Monate nach erscheinen der "Three Tracks"-EP kommen die Münsteraner CUBA MISSOURI mit ihrem Debüt-Album "This Year’s Lucky Charms" aus den Startlöchern und setzen da noch einen drauf. An sich ist der euphorischen Review von Kollege Mai nicht viel hinzuzufügen - kann doch auch das Debüt auf ganzer Linie überzeugen. CUBA MISSOURI brauchen nicht viel Worte um auf den Punkt zu kommen - ihre Songs, meist sparsam instrumentalisiert spiegeln dies gekonnt wieder. Gelegentliche Noise-Attacken lockern auf, zerstören aber nie das zerbrechliche Gebilde aus Melodie und Melancholie. Schon der Opener "Bitter Square" und das folgende "Scared Of Being Awake" kommen in allerfeinster Indie Rock-Manier daher; gekonnte laut-leise Dynamik ohne die Struktur der Songs zu stören, zeitlos komponiert und mit einem gehörigem dunklen Groove versehen. Mit "Dawn" ziehen CUBA MISSOURI den Hörer dann tief hinunter in ihre schwermütige Welt. "Away" lässt dann schon elektronische Ausflüge erkennen und zieht uns wieder nach oben, gibt Hoffnung. Das fast 8-minütige "By The Lighthouse" lockt dann mit Pink Floyd Atmosphäre, um dann aber doch wieder in lärmenden Gitarrenwänden einzutauchen, denen unvermittelt eine Dosis Psychedelic folgt - klasse. "My Sweet Complaint” und "Caramel" greifen dann wieder die Elemente der ersten Songs von "This Year’s Lucky Charms" auf, wobei hier doch ganz schön "gelärmt" wird, und ich meine schön. Dann wird es still - die wunderschöne traurige Akustikballade "Panes" und die direkt folgende, von Piano dominierte Soundcollage "Rust Belt Noise" lassen uns wieder aus dem Gitarrengewitter heruntersteigen. Perfekter Abschluss bildet dann mit "A Good Place To Hide" ein zweiter überlanger und ruhiger Song mit einem nicht mehr aus dem Kopf gehenden Melodiebogen. Da passt alles! Von den Kompositionen, über den Sound (produziert wurde von Blackmail-Gitarristen Kurt Ebelhäuser) bis zum gelungenen Artwork. Hier kann man nur intensives Reinhören empfehlen. Wenn das Teil nicht einschlägt, weis ich auch nicht.

This Year’s Lucky Charms


Cover - This Year’s Lucky Charms Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:35 ()
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The Reaper Comes V

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Ich frag’ mich, warum Ausgabe vier dieser Sampler-Reihe an uns vorbeging, ohne mit einem Review gewürdigt zu werden. Na ja, komische Dinge passieren jeden Tag. Jetzt gibt’s also Auflage 5 der serie und wieder haben die Macher einen bunten Querschnitt der (hauptsächlich deutschen) Underground-Szene erstellt. Da tummelt sich von Black Metal bis True Metal alles, was man an Metal spielen kann, auch wenn der Schwerpunkt auf den heftigeren Spielarten liegt. Im schick aufgemachten Digi findet sich ein informatives Booklet, in welchem jede Band auf einer Seite vorgestellt wird, inklusive Kontaktadresse. So soll das sein, dann kann man sich bei Gefallen gleich mal die aktuelle Scheiber einer Combo ziehen. Natürlich wird bei einem so breiten Stilmix nicht jeder Track gefallen finden, es dürfte aber für jeden Metalfan was dabei sein, zumal der Sampler für nur 5€ zu haben ist und diese zwei Bier locker wert. Unterstützt den Undergorund und legt euch die Scheibe zu, es lohnt sich!

The Reaper Comes V


Cover - The Reaper Comes V Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 63:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Evidenve (Demo)

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VENATIC sind fünf Jungs aus Hamburg welche seit 2002 ihre von Metallica und Pantera bis Soil und Creed reichenden Einflüsse musikalisch unter einem gemeinsamen Dach bündeln. Ergebnis ist das 3-Track-Demo "Evidence" auf welchem man sehen kann, dass eine solcherart gelagerter Mixtur aus 90er-Heavy Metal-Klängen und Alternative Rock-Anleihen durchaus gut funktionieren kann. Selbst bezeichnen VENATIC ihren alternativen Metal als Post-Heavy Rock - auch gut. Mit "In Between" beginnt es metallisch anspruchsvoll und schön gitarrenlastig, aber auch etwas sperrig. Die beiden darauf folgenden Songs sind etwas leichter Instrumentalisiert, "Charyou-Tree" (mit klasse Refrain) und das schon fast epische "The Art of Lifeless Truth" (gutes Beispiel für moderne harte Rockmusik) gehören aber zur Sorte Ohrwurm. Auf "Evidence" sind jedenfalls drei ausgezeichnete Tracks enthalten, welche auch aufzeigen, dass das Quintett komponieren und arrangieren kann. Da VENATIC nicht den Fehler machen ihre eingängigen Melodien mit zu wenig Härte auf Radiotauglichkeit zu trimmen sollte das Konzept nicht nur Live aufgehen, sondern auch locker zu einem qualitativ guten Album reichen. Und da die Jungs neben einem fetten Sound auch einen Sänger haben der ihren Post-Heavy Rock glaubwürdig rüberbringt stimmen die Startbedingungen allemal. Auf das Album würde ich mich schon mal freuen.

Evidenve (Demo)


Cover - Evidenve (Demo) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 15:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Beloved Be The Ones Who Sit Down

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LOST IN RHONE existieren zwar erst seit zwei Jahren, aber die beteiligten Musiker müssen vorher schon Erfahrungen in anderen Combos gesammelt haben. Oder es sind zimelich begabte Songschreiber - wenn man bedenkt, was für krude Sachen manche Bands auf ihrem Debüt haben, ist "Beloved Be The Ones Who Sit Down” ein echtes Goldstück. Die belgier wußten offensichtlich, was sie schreiben wollten: ein entspanntes Emo-Album, das modern klingt und gleichzeitig Verneigungen vor alten Metal-Helden nicht scheut. Das haben LOST IN RHONE dann auch hinbekommen, die Scheibe rockt sehr entspannt und dürfte in der einschlägigen Zielgruppe Beachtung finden. Songs wie das dezent rockende "Le Temps Du Loup" können mit ordentlich wummernden Bassläufen, nicht zu heftigen Gitarren und einem schmeichelndem Sänger punkten, beim nachfolgenden "On Becoming A Vampire" werden sogar Erinnerungen an die DEFTONES wach. Hin und wider schleicht sich ein verirrtes Metalriff ein und auch der Hardcore kommt, in Form einiger heftiger Parts und Breakdowns, nicht zu kurz - ohne dass die insgesamt sehr relaxte Stimmung dadurch groß geändet würde. "Beloved Be The Ones Who Sit Down” ist definitiv kein Album für die Scheißtage im Leben, viel eher was für die gammelig-chilligen Sonntagnachmittage.

Beloved Be The Ones Who Sit Down


Cover - Beloved Be The Ones Who Sit Down Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:6 ()
Label:
Vertrieb:

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