Band:

FILTH IS ETERNAL

KEINE BIO! www
Review:

Who's Next / Life House

()

Who's Next ist unbestritten das Meisterwerk von THE WHO, ja mehr noch, es ist wohl eine der wichtigsten Scheiben in der Rockmusik überhaupt. Ich denke, dass selbst jene, die mit THE WHO nichts am Hut haben, an Songs wie “Baba O Riley“, “Behind Blue Eyes“ und “Won't Get Fooled Again“ nicht vorbei gekommen sind. Die restlichen Stücke, hier möchte ich vor allem meine Favoriten “Bargain“ und “Getting In Tune“ noch erwähnen, haben indes die gleiche Klasse, so dass es auf diesem Opus keine schlecht Note gibt.

Entstanden ist dieses Album aus einem Konzept namens “Life House“, das Pete Townshend direkt nach dem epischen “Tommy“ in Angriff nahm. Hierbei kreierte Townshend vor über einem halben Jahrhundert eine außergewöhnliche Vision auf eine Welt in der Klimakatastrophen, Umweltverschmutzungen und Einschränkungen der persönlichen Freiheit zentrale Themen sind. Seiner Zeit weit voraus beschreibt er überaus detailliert, wie die breite Masse durch ein Unterhaltungsnetz verführt, betäubt und manipuliert wird. Allesamt Vorhersagen für eine Welt, wie wir sie heute bedauerlicherweise kennen und während der Pandemie erlebt haben. Townshend selbst bezeichnet “Life House“ als unheilvolle Polemik über die Entwicklung einer Nation, die mit o.g. Problemen niedergeschlagen wird. Weiter erklärt er, wie „eine opportunistische und autokratische Regierung eine nationale Abriegelung durchsetzt unter zu Hilfenahme des Unterhaltungsnetzes“, dem Internet – nur hat er es damals nicht so genannt. Die Musik selbst wird in dieser dystopischen Zukunft zur unbequemen Ablenkung.

Dieses Projekt, eine Mischung aus Drehbuch und Entwurf für eine musikalisches Live-Experiment blieb jedoch unvollendet und brachte ihn selbst an den Rand der Verzweiflung. Diese Verzweiflung führte innerhalb der Band zu einem bis dato nie dagewesenen Zusammenhalt, der die Kreativität der einzelnen Mitglieder befeuerte. Ob das nun der unübertroffene Gesang von Roger Daltrey, die flüssigen Basslinien von John Entwistles oder aber das kraftvolle dynamische Schlagzeug von Keith Moon war, alle agierten auf absolutem Topniveau.

Im Zuge der jetzigen Wiederveröffentlichung von “Who's Next“ wurde das komplette Set mit 155 Titeln, von denen bisher 89 unveröffentlicht sind und 57 neu abgemischt wurden, aufbereitet um es der geneigten Zuhörerschaft in vollem Umfang zugänglich zu machen.
Mir liegt jedoch nur die 2-CD Version vor, so dass ich mich zum Gesamtergebnis dieser Megaveröffentlichung nicht äußern kann.
Die erste CD enthält, wie zu erwarten, das Originalalbum in remasterter Fassung. Die zweite CD enthält sieben Studiotracks, von denen fünf Stücke nicht auf dem Original sind und fünf Live-Aufnahmen. Die Bonusdisk bietet mit über 63 Minuten eine lohnende Länge, enthält keine unnötigen Tracks und am Sound gibt’s auch nichts auszusetzen. Wer diesen Klassiker bisher verpennt hat, ist mit diesem Format bestens bedient. Wer allerdings bereits bei den Neuveröffentlichungen von 1995 (expanded) oder 2003 (Deluxe inkl. live aus dem Young Vic Theatre) zugeschlagen hat, kann auf diese Doppel-CD verzichten. Den Einblick in das gesamte “Life House“ bekommt man ausschließlich mit der großen CD-Box, wer andererseits auf den Live-Mitschnitt vom The Civic Auditorium in San Francisco scharf ist, sollte sich die 4LP Version gönnen.

 

 

Who's Next / Life House


Cover - Who's Next / Life House Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 107:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

ATENA

KEINE BIO! www
Review:

Something Ominous

()

Nach dem brillanten "The Mutiny" aus dem Jahr 2021 legt die irisch-französische Truppe MOLYBARON ein neues Album vor. "Something Ominous" ist dessen Titel und die kompakte Spielzeit von rund 38 Minuten, verteilt über zehn Songs, lässt knackigen Inhalt vermuten. Und genauso ist es auch. Die Band hat noch einmal an ihrem Songwriting gefeilt und herausgekommen ist ein Album, das in allen Belangen höchsten Ansprüchen genügt. Warum MOLYBARON dann weiterhin keine Stadien füllen werden? Nun, sie teilen das Schicksal einiger großartiger Bands der Rockgeschichte, indem sie stilistisch keinem (Sub-)Genre eindeutig zugeordnet werden können. Zwar stehen sie bei Inside Out unter Vertrag, sind aber weit weg von proggigem Gefrickel, auch wenn die handwerklichen Fähigkeiten beeindruckend sind. Für den Fan des straighten (Alternative-)Metals könnten die Arrangements allerdings zu ungewöhnlich sein. Dazu kommen allerlei Einflüsse, bei denen Bands aus der Bandbreite von MUSE, ALTER BRIDGE bis hin zu TRIVIUM einfallen, gerne gewürzt mit Riffs, die die ein oder andere Metalcore-Band stolz machen würde. MOLYBARON sind darüber hinaus Meister der Dynamik, die das Laut-/Leise-Spiel perfekt zelebrieren. Wie die Band das Ganze ein um das andere Mal in flüssige, packende, eingängige Kompositionen gießt, ist ganz hohe Kunst. Großen Anteil hat der Gesang von Gary Kelly, der mit seiner prägnanten Stimme die Band unverkennbar macht..

"Something Ominous" kommt etwas düsterer und auch härter als der Vorgänger daher, was sich bereits im farbbefreiten Artwork manifestiert. Musikalisch werden einem teilweise die härtesten Riffs der Bandgeschichte um die Ohren gehauen.("Dead On Arrival"), andererseits brilliert das Quartett mit der düsteren Ballade "Daylight Dies In Darkness" oder mit Ohrwürmern wie dem Titelsong oder "Set Alight". Eigentlich gehört sowas auf die ganz großen Bühnen dieser Welt.

Wer bislang MOLYBARON mochte, wird mit dem neuen Album sehr glücklich werden, wer sie noch nicht kennt, tut sich einen großen Gefallen, der Band eine Chance zu geben. "Something Ominous" hat als Album alles, was eine Band riesengroß werden lassen könnte, wenn sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Ansonsten bleibt es auf jeden Fall ein Leckerbissen für musikalische Feinschmecker und ein Anwärter auf das Album des Jahres.

 

 

 

 

 

Something Ominous


Cover - Something Ominous Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:46 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

MOLYBARON

KEINE BIO! www
Review:

"Walk The Walk… ", "Live In Berlin“, "Dreamcatcher“

()

HEADCAT ist eine Roackabilly Band welche sich anlässlich einen Elvis-Tribute 1999 gründete und zu deren Gründungsmitgliedern neben den bis heute aktiven Sänger und Gitarristen Danny B. Harvey (LONESOME SPURS, THE ROCKATS) auch Slim Jim Phantom (THE STRAY CATS) und der gute Lemmy (MOTÖRHEAD) gehörten. Aus welchem Grund auch immer wird das 2011er-Studiobalbum „Walk The Walk… Talk The Talk“ nun wieder veröffentlicht und um die beiden Liveaufnahmen „Live In Berlin“ (aus dem Huxley’s in Berlin vom 18.10.2011) und „Dreamcatcher“ (aus dem  Viejas Casino, Alpine CA vom 01.02.2008) ergänzt.
Das Album „Walk The Walk… Talk The Talk“ enthält dem Genre entsprechend zwölf kurze, auf den Punkt kommenden Songs; meist mehr oder minder bekannte Cover, z.B. CHUCK BERRY („Let It Rock“) oder die BEATLES („You Can´t Do That“); welche in dieser Form aber einen zeitgemäßen Touch bekommen. Dazu noch zwei Eigenkompositionen zwischen Rockabilly und Blues („American Beat“ und „The Eagle Flies On Friday“) die sich nahtlos einreihen – die drei haben den Rock’n’Roll halt im Blut.
„Live In Berlin“ (2 Songs, 60 Minuten) wird erstmalig veröffentlicht, auch als rote Doppel-LP, die CD hat wie die zweite Live-Veröffentlichung „Dreamcatcher“ (18 Songs, 50 Minuten) ausführliche Sleevenotes. Geboten wird unverfälschter Live-Rock aus seinen 50er und 60er-Ursprüngen, mit einem urwüchsigen, unverfälschten Sound – Rock’n’Roll pur. Den Protagonisten ist die Spielfreude anzuhören, den Zuschauerreaktionen der Spaß. Querbeet geht es durch die Rockabilly-Botanik – nicht nur Liebling Lemmy macht dabei eine überaus gute Figur. Die Songs dürften oft nur Insidern oder Altvorderen bekannt sein – für jene unten mal die Tracklist. Leidet „Dreamcatcher“ noch etwas unter einem schwachbrüstigem Sound, so bietet „Live In Berlin“ Hörgenuss „State Of The Art“ (mit einem im Vordergrund agierenden Lemmy Kilmister). Andererseits ist die alte Aufnahme unverzerrter, eher am Sound der 50er, als der Mitschnitt aus Berlin, welcher mehr Wumms hat und eher „Party“ vermittelt. HEADCAT haben dem Rock’n’Roll mit diesen Darbietungen in der Ihnen eigenen Art sicher eine großen Gefallen getan. Wer damit was anfangen kann – zugreifen.

 

Walk The Walk, Talk The Talk

01. American Beat

02. Say Mama

03. I Ain't Never

04. Bad Boy

05. Shakin' All Over

06. Let It Rock

07. Something Else

08. The Eagle Flies On Friday

09. Trying To Get To You

10. You Can't Do That

11. It'll Be Me

12. Crossroads

 

Live In Berlin (60:40)

01. Good Rockin' Tonight

02. Something Else

03. American Beat

04. Always in My Way

05. Let It Rock

06. Not Fade Away

07. Fool's Paradfise

08. Susie Q

09. Big River

10. Shakin' All Over

11. The Eagle Flies On Friday

12. It'll Be Me

13. Bad Boy

14. I Can Tell

15. Rock This Town

16. My Babe

17. Matchbox

18. Crossroads

19. Introductions

20. Say Mama

21. Blue Suede Shoes

 

Dreamcatcher - Live At Viejas Casino

01. Good Rockin' Tonight

02. Fight For Your Life

03. Something Else

04. Always in My Way

05. Not Fade Away

06. Let It Rock

07. Fool's Paradise

08. Susie Q

09. Five Long Years

10. Big River

11. Shakin' All Over

12. It'll Be Me

13. Bad Boy

14. Route 66

15. Rock 'n' Roll Will Save You

16. Introductions

17. Matchbox

18. Crossroads

"Walk The Walk… ", "Live In Berlin“, "Dreamcatcher“


Cover - "Walk The Walk… ", "Live In Berlin“, "Dreamcatcher“ Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 51
Länge: 140:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Heartbreak Criminals (Vinyl)

()

Das belgisch-deutsche Beatdown-Kommando NASTY überfallt uns heuer mit seinem achten Album "Heartbreak Criminals". Moment, schon das achte Album? Ja - denn die Truppe besteht nun auch schon seit knapp zwanzig Jahren und ist eine feste Größe in der europäischen Hardcore-Szene. Kann es gelingen in einem relativ eng begrenzten Genre nach so langer Zeit noch frisch und bissig zu klingen, wie es zwingend notwendig ist? Auch diese Frage kann mit einem bedingungslosen "Ja" beantwortet werden. Nach einem sehr stimmungsvollen Intro beglücken uns NASTY mit zwölf Songs, die genau das bieten, was man als Fan erwartet. Gleich der Opener "Roses" reißt die Hütte ab. Fette Riffs, fiese Vocals und ein Groove aus der Hölle. Bemerkenswert gut ist die Produktion von Andy Posdziech, der auch schon mit CALIBAN gearbeitet hat. Den Fehler auf überbetonte Bässe zu setzen, begeht er nicht. Das gibt der Scheibe eine angenehme Transparenz und trotz der erbarmungslosen Härte sind alle Instrumente jederzeit differenzierbar. Ein absoluter Höhepunkt auf Seite eins ist der Titelsong, der nicht nur eine "epische" Spielzeit von 3:36 aufweist, sondern auch mit cleanem Gesang überrascht. Den bringt Sänger Matthi exzellent rüber, so dass der Song als richtiger Ohrwurm ausklingt. Für mich bisher einer der besten Songs des Jahres. Das folgende "Resurrection" kommt nach diesem Melodie-Ausbruch noch brutaler rüber.

NASTY geben sich auch bei den restlichen Songs keine Blöße. Konsequent geil. Lediglich die beiden abschließenden Tracks "Declaring War" und "Chaos" fallen leicht ab - beides Neueinspielungen von Songs des Debüts aus dem Jahr 2006. Andererseits zeigt sich daran wie die Band mittlerweile im Songwriting gereift ist. Während diese beiden Songs zwar brutal jedoch auch latent stumpf daherkommen, schaffen es NASTY dem neuen Songmaterial genau das Quäntchen Abwechslung mitzugeben, um den Hörer über die Länge eines kompletten Albums zu fesseln.

Die vorliegende Vinylversion des Albums wird nicht nur von einem coolen Artwork geziert, auch die Pressqualität ist hervorragend. Hier lohnt sich der Griff zur LP definitiv. Aber egal in welchem Format: wer mit der Stilrichtung grundsätzlich etwas anfangen kann, bekommt hier die absolute Vollbedienung und in diesem Jahr sicher nicht mehr viel besseres. 

 

 

 

 

Heartbreak Criminals (Vinyl)


Cover - Heartbreak Criminals (Vinyl) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 27:47 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Crepuscule Natura

()

Album Nummer vier wird via Eisenwald Records veröffentlicht und UADA melden sich mit einem Melodic Black Metal-Leckerbissen zurück. Auf „Crepuscule Natura“ wird eine tolle Balance aus Melodie, Mystik und Härte gefunden. Der Sound ist eine Spur rauer als beim Vorgänger und es liegt eine gehörige Portion Epik in der Luft.

Vieles erinnert an die erste Platte „Devoid of Light“ (2016); das ist erfreulich: war doch „Djinn“ (2020) etwas zu zahm und seicht ausgefallen. Das Debut der Truppe aus Portland glich vor sieben Jahren einem Kometeneinschlag und seitdem machen UADA von sich Reden.

Mit „The Abyss Gazing Back“ startet die Band mit melodischem Gitarrenspiel, eingängigen Epik- Riffs, aber verhältnismäßig rau ins Album. Sänger Jake Superchi kreischt, growlt und heult und überzeugt dabei auf ganzer Linie, für meinen persönlichen Geschmack könnte die Stimme aber etwas weniger Hall vertragen. Titeltrack „Crepuscule Natura“ strotz darauf vor Dynamik, nach grob drei Minuten kommt ein ruhiger Zwischenpart und im Track-Verlauf scheint mehr Heavy Metal-Gitarre durch. Die Singleauskopplung „The Dark (Winter)“ startet mit einem dominanten Bass. Der Track hat super Gitarrenmelodien und Soli, eisige Kälte und wütende Screams intus. DISSECTION lässt grüßen. Bei „Retraversing the Void“ mag ich den treibenden Rhythmus und die beinahe fröhlich-auflockernden Gitarrenparts. Bei den Harmonien und einer galoppierenden Spielart denke ich so manchmal an klassischen Heavy Metal und an IRON MAIDEN. „Through the Wax and Through the Wane” heißt der zwölf minütige letzte Song der Platte. Er beginnt mit Wolfsgeheul, später folgt ein hypnotisch repetitives Riffing. Nach diesen stoischen Wiederholungen, schlagen UADA gnadenlos zu und treten noch einmal das Gaspedal durch.

Mit dem schicken Coverartwork des belgischen Designer Kris Verwimp und den Fotografien von Peter Beste, der auch über viele Jahre die norwegische Black Metal-Subkultur fotografisch begleitete, wird bei UADA auch für die optische Qualität einiges getan.

 

Crepuscule Natura


Cover - Crepuscule Natura Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 41:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Memento Mori

()

MARDUK sagen „Sei dir deiner Sterblichkeit bewusst" („Memento Mori“) und der schwedische Black Metal-Panzer rollt und knattert wieder!

33 Jahre Bandgeschichte und die Kapelle ist kein bisschen müde; ganz klar: Hier wird mit Hass gekocht! Wenn ihr eine Portion harschen Black Metal braucht, seid ihr bei „Memento Mori“ goldrichtig: Dissonante ohrenzerfetzende verwaschene Meuchelmord-Akkorde, flirrende MARDUK-Riffs und Sänger Daniel „Mortuus“ Rostèn klingt wunderbar angepisst und höllisch garstig. Neu-Schlagzeuger Simon „Bloodhammer“ Schilling (Ex-BELPHEGOR) liefert präzise Raserei erster Sahne, hier wird aus vollen Rohren gefeuert. Ein paar Ähnlichkeiten zu "Panzer Division Marduk" (1999) und "La Grande Danse Macabre" (2001) sind zu vernehmen.

Der Titeltrack „Memento Mori“ legt gut vor: nach kurzer Crescendo-Einleitung heißt die Devise: Knüppel aus dem Sack. Es folgt das rohe „Heart Of The Funeral” und Track Nummer drei stellt ein absolutes Highlight dar: „Blood Of The Funeral“ ist saustark, komplex und unerbittlich. „Shovel Beats Sceptre“ bringt Glockenschlag und Storytelling und vor allem Abwechslung in die Sache. Hier agieren MARDUK mit gedrosseltem Tempo. „Charlatan“ gibt sich Bass-betont, „Coffin Carol“s Riffing ist einfach und effektiv und zu „Marching Bones“ wird’s nochmal richtig gut: der Song ist punkig, eingängig und der Gesang intensiv. Nach den brutalen Nummern „Year Of The Maggot” und “Red Tree Of Blood” folgt der letzte Song „As We Are“. Der einprägsame Midtempo-Track ist mit Samples gespickt und bildet einen Abschied mit Pauken und Trompeten.

Das letzte Album „Vitoria“ (2018) setzte zu sehr auf unangenehme Provokation. Ob MARDUK dabei Geschichtsunterricht geben wollten, Glorifizierung des Dritten Reichs bezweckten oder Provokation nutzen, um die Verkaufszahlen anzukurbeln, lässt sich kaum klären. Umso schöner, dass wir bei der Veröffentlichung von „Memento Mori“ davon verschont bleiben. Immerhin reagierte die Band kürzlich auf einen Zwischenfall: Es ist noch gar nicht lange her, da wurde Bassist Joel Lindholm wegen Zeigens des Hitlergrußes zum Ex-Bassisten. Vielleicht ist es diskussionswürdig, ob man die Truppe um das letzte Original-Bandmitglied Morgan Hakansson unterstützen möchte, aber das Studioalbum Nummer 15 der Norrköpinger ist Black Metal bester Qualität. In Sachen Songwriting und musikalischer Kompromisslosigkeit steckt MARDUKs neues Werk, den Vorgänger locker in die Tasche. All Killer - No Filler!

 

 

 

 

 

Memento Mori


Cover - Memento Mori Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Official Archive Series Vol.1 - Live In Amsterdam

()

Mit “Vol.1 – Live In Amsterdam“ starten STATUS QUO eine neue Reihe mit dem Namen “Official Archive Series“. Selbige Reihe wird ausgesuchte Auftritte enthalten (ähnlich der VAULT-Serie von den STONES), die hochwertig überarbeitet und streng limitiert sein werden. Dies betrifft im Übrigen auch die CD und nicht nur, wie bereits üblich, das Vinyl-Format. Das Konzert wurde am 19. Oktober 2010 im Rahmen der “Pictures Exposed World Tour“ in der Heineken Music Hall (heute AFAS Live) in Amsterdam aufgezeichnet. Die Setlist lies an diesem Abend keine Wünsche offen und steht wohl auch repräsentativ für die komplette Tour.

Mein persönliches Highlight ist indes das “The Proposing Medley“, das in annähernd 11 Minuten “What You're Proposing“, “Down the Dustpipe“, “Little Lady“, “Red Sky“, “Dear John“ und “Big Fat Mama“ rezitiert. Ebenda ist diese unbändige Energie und Dynamik spürbar, die diese fünf Typen auf die Bretter zaubern. Im Gegenzug ist der Enthusiasmus und die Freude an der Performance, die das Publikum versprüht, nicht nur hör- sondern sogar spürbar. Auf das Schlagzeugsolo von Mett hätte ich indes, wie immer eigentlich, gut verzichten können. Da man aber das komplette Konzert ungeschnitten unters Volk bringen wollte, musste das natürlich drin bleiben.

Die Truppe bestand damals aus Francis Rossi, Rick Parfit (R.I.P.), John “Rhino“ Edwards, Matt Letley und Andrew Bown. Den guten Andy muss ich aber hier und heute herausheben. Was er damals an den Tasten veranstaltet hat, war überirdisch und die fantastische Produktion hat das nun zu Tage gefördert. Ob das sein Klavierspiel, die klassische 70er Hammondorgel ist oder ein simpler Keyboardteppich, den er mal eben so unter die Songs legt, zeigt wie immens wichtig er gerade auf der Bühne für diese Band ist. Er ergänzt die kraftvollen Gitarrenriffs famos und schiebt die Nummern zuweilen richtig nach vorne, ob an den Tasten, der Gitarre oder mit der Mundharmonika.

Abgemischt und gemastert wurde der Spaß exzellent von Eike Freese und Laurin Halberstadt in den Chameleon Studios in Hamburg. Ich muss wahrscheinlich eine Weile in meiner Plattensammlung wühlen, um eine Live-Scheibe zu finden, die diese Klangqualität hat und zudem solch eine authentische, lebendige Atmosphäre über die Lautsprecher transportiert.

Der zweite Streich dieser Sammelserie ist übrigens bereits für November angekündigt. Man wird sich aber gewaltig strecken müssen, um an VOL.1 heranzukommen. Dieses Album ist jedenfalls nicht nur für QUO-Fans geeignet, sondern auch für alle, die es noch werden wollen.

 

Official Archive Series Vol.1 - Live In Amsterdam


Cover - Official Archive Series Vol.1 - Live In Amsterdam Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 93:54 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch