Stadion-Punk (EMSCHERKURVE 77), Hanseaten-Pogo (GOTTKAISER), Brit-Geassel (DOWN THE DRAIN), Oi (ROIMUNGSTRUPP), Süd-Hardcore (L.C.N.), Ska-Bastard (AUSGELEBT), einfach PÖBEL & GESOCKS oder WARFARE - die Spanne des Underground-Labels Sunny Bastards reicht weit - in den Grenzen des Punk und nahe liegenden Stilrichtungen. Eins, fuck, ist allen gleich: Das Niveau sinkt trotz manchmal reichlich witziger-klischee-lastiger Anmutung (wie eben die Rock’n’Roller P&G oder RÜPELS ROYA)L nie unter den Inhalt einer Bierdose oder unter das Hirnvolumen des Du(mm)-Pu(nk)s. Insgesamt macht der ellenlange Sampler sehr viel Spaß, gibt einen weit reichenden Eindruck über die heutige, scheinbar immer noch sehr florierende Punk-Szene (und hier meint Punk Punk und nicht Punkrock). Zumal die gut 70-minütige Scheibe nicht nur im schicken Digi-Pack (mit ausführlichem, sehr informativen Booklet) daher kommt, sondern auch noch zum Nice Price. Die sonnigen Bastards sollte nicht nur der geneigte Punk im Auge behalten, auch Cineasten sollten drauf aufmerksam werden, weil das Label auch Filme veröffentlicht, wie den Ultra-Klassiker "Blutiger Sonntag". Weitere Informationen gibt’s unter www.sunnybastards.de .
Celtic Pagan Metal, genau. Die Schweizer Big-Band (neun Members) erinnern an eine Kreuzung aus alten, genialen Cruachan und den momentan so angesagten Korpiklaani. Allerdings hat die Band (Namensmotto: "Ich bin ein Helveter") noch einen weiteren, entscheidenden Vorteil: Sie sind unglaublich vielschichtig. Mal gehen sie fast lagerfeuer-romantisch mit viel Flöten zu Werke: ("Aidu"), mal machen sie Melodic-Death mit folkiger Schlagseite ("der coole "The Song Of Life"), mal ist’s hart, mal butterweich. An jeder Ecke gibt es viele interessante Kleinigkeiten zu entdecken, nie ist die eine Idee für immer, nie ist eine Schublade zu, nie scheint es das, für was du es am Anfang hältst. Das hier geht über die klischee-mäßige Nutzung von keltischen Einflüssen hinaus, die (nach eigener Auskunft unpolitischen Schweizer) verbinden Metal, von Black-, (vor allem) Death- über Echt-Metal mit den traditionellen Instrumenten und Rhythmen und einem absolut glaubwürdig-schlüssigem Konzept. Wenn dabei auch noch eine wirklich coole Scheibe mit Top-Sound herauskommt, dann ist alles gut. Neben Heol Telwen sicherlich einer der absoluten und intensiven Tipps in diesem Genre. Diese Scheibe hat "Spirit".