Review:

Restless In The Tides

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Erinnert sich noch jemand an die Anfänge von RAISE HELL? Die haben blutjung ihre erste Scheibe rausgebracht, für die sie ordentlich abgefeiert wurden, sind danach aber nie so wirklich durchgestartet. Wollen wir hoffen, dass es FOREVER IN TERROR nicht so geht, was den zweiten Teil betrifft. Die Ami-Boys dürfen hier gerade mal Auto fahren und spielen in der aktuellen Besetzung erst ein Jahr zusammen, was die Leistung auf ihrem Debür "Restless In The Tides" umso erstaunlicher macht. Auf dem geben die Jungs ordentlich Gas und haben einen Haufen gelungener Songs geschrieben, die an UNEARTH, SHADOWS FALL und den Rest der NWOAHM erinnern. Klingt jetzt nicht sonderlich spektakulär, aber FOREVER IN TERROR haben ein Händchen für abwechslungsreiche Songs, die gleichermaßen IRON MAIDEN wie SUFFOCATION nutzen ("In Face Of The Faceless") und mit typischen Core-Elementen wie Breakdowns und Moshparts verbinden. Klarer Gesang ist dagegen nur in einigen Songs zu finden, was angesichts der Güteklasse sehr schade ist, wie "The Chosen One" beweist. Das Album hat zwar keinen Überknaller wie "Zombie Autopilot" oder "Thoughts Without Words" zu bieten, aber das wird nur eine Frage der Zeit sein. Und die haben die Jungspunde wahrlich noch genug. Fürs Erste haben sie mit diesem Album einen hervorragenden Einstand abgeliefert, auf dem sich aufbauen lässt und mit dem sie Anhängern der ganzen Ami-Chose ein Lächeln ins Gesicht zaubern werden.

Restless In The Tides


Cover - Restless In The Tides Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:11 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Malkovich

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Interview Jedesmal, wenn ich eure CD zur Hand nehme oder euch bei Konzerten sehe, frage ich mich warum ihr damals Malkovich als Bandname gewählt habt?


Naja, ich hatte gerade "Being John Malkovich" gesehen und der Film ging mir irgendwie nicht mehr aus dem Kopf - jeder der den Film gesehen hat wird zugeben, dass das genau der Typ Film ist, der das kann. Wir hatten vorher ein paar Mal mit der Band geprobt und waren auf der Suche nach einem Namen und ich kam einfach mit der Idee, diesen Namen zu nehmen und jeder mochte den. Manchmal kann das Leben so einfach sein. *lacht*


Auf Image oder Style gebt ihr mal so gar nichts, was sehr erfrischend in der heutigen Musikszene ist, die sich mehr und mehr in eine Modenschau verwandelt...


Yeah, das was uns wirklich verbindet ist die Musik und darum geht es bei MALKOVICH in erster Linie. Wir haben nicht wirklich ein Image, aber wir kümmern uns um Präsentation, das kann man am Coverartwork jeder Scheibe, am Merchandise und bei den Promofotos eindeutig sehen. Wir sind gelangweilt von den ganzen Bands, die gleich klignen und gleich aussehen ? wir sind sehr glücklich, keine von denen zu sein.


Wo wir gerade bei Szenen sind: gibt es eine, mit der ihr euch verbunden fühlt?


Darum kümmern wir uns nicht wirklich. Offensichtlich schulden wir der HC-Szene eine Menge und sind noch immer glücklich ein Teil davon zu sein, aber von der Musik her gehören wir nicht mehr dazu. Aber nicht, weil wir es darauf anlegen, sondern weil wir bemerken, dass viele HC-Kids unsere Musik einfach nicht mögen. Wir sind für viele Leute aus anderen Szenen interesant, was sehr cool ist, aber auch ein Problem sein kann. Manchmal hat es eine Band als ?Szeneband? einfacher. Aber, wenn überhaupt, sind wir eine Punkband. Nicht von der Musik her, aber von der Einstellung und unserer Denkweise her.


Euer neues Album "Kings´n´Bosses" hat eine anscheinend sehr positive Attitüde...


Das Positive ist ja nur die oberste Schicht. Wir sind nicht die Typen, die auf die Strasse gehen und gegen Kriege demonstrieren. Stattdessen haben wir lieber Spass. Aber wenn man in unseren Texten zwischen den Zeilen liest, wir man schnell bemerken, wie wir die Welt sehen und dass wir nicht glücklich über ihren momentanen Zustand sind. Auf den ersten Blick mögen sich die Texte nur um Parties, Trinken und Tanzen drehen, aber es steckt wirklich mehr in ihnen.


Warum habt ihr noch immer keine Songtitel, sondern nur Nummern?


*lacht* Diese Frage wird uns immer wieder gestellt. Also wie immer: als wir anfingen, Songs zu schreiben hat es einige Woche gedauert, bis unser damaliger Sänger Mark (der mittlerweile Gitarre spielt) mit den Texten fertig wurde. Wir haben in der Zwischenzeit die Songs mit Nummern versehen, um sie zu unterscheiden, wie das so viele Bands tun. Als Mark dann die Texte fertig hatte, waren wir zu faul um uns Songtitel auszudenken und entschieden uns, bei den Nummern zu bleiben. Es ist so viel einfacher und man braucht nicht auf die Texte zu warten, um einen Titel zu suchen?


Wie würdest du die Musik auf "Kings´n´Bosses" beschreiben?


A rollercoaster ride through the last 50 years of music history.


Wo habt ihr das Album aufgenommen?


Wir haben es mit Jochem Jacobs (dem Gitarristen von TEXTURES) aufgenommen, in seinem Split Seconds Studio. Ich weiß nicht mehr genau, wie lange wir dort waren, aber es war verdammt lange. Wir haben in Etappen aufgenommen, was insgesamt so 30 bis 35 Tage waren. Jochen hat einen sehr guten Job gemacht, der Sound ist sehr gut.


Macht dir die Studioarbeit Spass?


Yeah, ich liebe es. Du sitzt so lange und schreibst und perfektionierst die Songs, Monat für Monat und wenn es endlich ins Studio geht, kann ich Dinge tun, für die ich sonst nicht die Möglichkeit habe. Zusätzliche Gesangsspuren oder Gitarren oder extra Instrumente hinzufügen und sowas. Ich bin immer gespannt, wie ein Song nach einer Studiosession klingt und bin bisher noch nie enttäuscht worden.


Ihr lebt in den Niederlanden, einem kleinem Land mit einer gesunden Musikszene. Warum kommen so viele Bands aus kleinen Ländern wie eben Holland, Belgien oder Finnland?


Um ehrlich zu sein, denke ich nicht, dass die Niederlande eine so gute und interessante Musikszene hat. Bis auf Gothic-Band wie WITHIN TEMPTATION und AFTER FOREVER gibt es hier kaum Interesse an alternativer Musik. Andere kleine Länder wie Belgien, Schweden und die anderen skandinavischen Länder haben eine gesündere und unabhängigere Szene. Die unterstützen ihre Bands viel mehr, weswegen viele bessere Bands aus solchen Ländern kommen.


Seit ihr innerhalb der holländischen Szene denn gut vernetzt?


Es gibt nur wenige Bands, mit denen wir stark verbunden sind und mit denen wir zusammenarbeiten. Das sind unsere Freunde AUX RAUS und MALLE PIETJE & THE BIMBOS. Mitglieder beider Bands haben zu unserem neuen Album beigetragen.


Als Band, die schon so viele Shows gespielt hat: habt ihr noch immer Lampenfieber?


Nein, das haben wir nicht mehr wirklich. Hin und wieder, wenn wir eine wichtige oder größere Show spielen, werde ich persönlich zwar etwas nervöser als normal, aber das ist nur gesund.


Welche Shows haben einen besonderen Platz in deinen Erinnerungen?


Tie letzte Show, an die ich schöne Erinnerungen habe, war die Release-Show zu "Kings´n´Bosses". Die fand in einem ausverkauftem Club in Amsterdam statt, in dem die Menge wirklich ausflippte. Wer uns nicht glaubt, kann ein paar Clips bei YouTube anschauen.


Habt ihr für dieses Jahr Tourpläne?


Ja, wir haben Pläne für die Zeit nach dem Sommer, die Touren in Europa, Großbritannien, der USA und den Niederlanden beinhalten. Noch ist nichts wirklich konkret, von daher kann ich noch keine Details geben.


Welche Band wäre denn euer perfekter Tourpartner?


Eine Band die tausende Leute anzieht, die alle MALKOVICH mögen und unseren Kram kaufen und eine Band, die zugleich aus Party-tauglichen Leuten besteht, die genauso gut feiern können wie wir. Ich habe keine Ahnung, welche Band das sein könnte, aber wenn sich jemand angesprochen fühlt, melde er sich bitte bei uns. *lacht*


Welche fünf Alben hast du dir zuletzt gekauft?


Let me see... My last buys were:

Bone Awl "Meaningless Leaning Mess" LP+ 7? Diehard edition

Mord "Imperium Magnum Infernalis" LP

Leviathan "The Speed Of Darkness" 12"

The Drones "Gala Mill" 2LP

Current 93 "Black Ships Ate The Sky" 2LP

Were these the 5 records you had in mind? *lacht*


Und einige letzte Worte?


Thanks for your time, buy our record and hope to see you at a show soon!


Review:

Words Untold & Dreams Unlived

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Die österreichischen Melodic Metaller SERENITY brachten vor zwei Jahren mit "Engraved Within" ein viel beachteten Demo an den Start, durften zuvor schon für DIO eröffnen und kommen nun mit ihrem Debüt "Words Untold & Dreams Unlived" daher, das im "Finvox"-Studio in Helsinki seinen superben Soundschliff bekommen hat; soviel zu den Fakten. Was SERENITY allerdings von den zahlreichen Newcomern dieser Tage abhebt, ist, dass sie schlichtweg geniale Songwriter sind und mit Georg Neuhauser einen erstklassigen Sänger in ihren Reihen haben. Der Mann klingt in etwa wie eine jüngere Variante von Klaus Meine, beherrscht kraftvoll alle Facetten des Genres und setzt den durchweg brillanten Songs seine ganz eigene Krone auf. Egal, welches Stück man hier anspielt, ich habe selten eine Band erlebt, die mit solcher Frische zu Werke geht. Das Quintett erfindet das Rad des leicht progressiv-bombastischen, melodischen Metals nicht neu, weiß aber wie kaum ein anderer Newcomer in diesem Bereich, wie man aus Altbewährtem mitreißende Musik kreiert. Auch wenn es übertrieben klingt, erinnert mich das Album nicht nur stilistisch, sondern auch in Sachen Herzblut und Spielfreude an das göttliche DREAM THEATER-Debüt "When Dream And Day Unite". Hört Euch nur mal Knaller wie "Reduced To Nothingness" (mit SAVATAGE-artigem Kanon), "Forever", "From Where The Dark Is Born" oder die beiden überragenden "Engraved Within" und "Dead Man Walking" an… SERENITY zaubern Gänsehautmelodien und Refrains aus dem Hut, die man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Lediglich die beiden kurzen Instrumentale "Words Untold" und "Dreams Unlived" (die quasi den Titelsong bilden) wirken ein wenig wie Füller, was aber nichts daran ändert, dass "Words Untold & Dreams Unlived" nicht nur eines der besten Debüts seit Langem ist, sondern für mich auch das bislang stärkste Melodic Metal-Album des Jahres!

Words Untold & Dreams Unlived


Cover - Words Untold & Dreams Unlived Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Return To Childhood

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Nachdem FISH bereits eine Doppel-CD von der "Misplaced Childhood Anniversary Tour" veröffentlicht hatte (siehe unser ausführliches Review) gibt es nun auch eine DVD-Version mit dem MARILLION Klassiker von 1985 im Mittelpunkt. Gegenüber der Audioausgabe von "Return To Childhood" sind hier eigentlich genau die gleichen 22 Tracks aus dem ersten Teil dieser Tour enthalten d.h. zunächst also einige Fish Solo-Highlights (z.B. eine göttliche Version von "Credo"), danach folgt nach dem bekannten klassischen Intro "La Gazza Ladra" das komplette MPC Album und gegen Schluss noch ein paar Knaller (u.a. "Fugazi") aus seiner Marillion Ära. Dieses Konzert wurde in einem tollen richtig alten Theatersaal mit sehr viel Flair aufgenommen. Im Amsterdamer Paradiso-Club wurde aus zwei Gigs am 15./18. November 2005 diese DVD zusammengeschnitten.

Gegenüber der CD bietet die DVD doch deutliche Vorteile insbesondere auch klanglich wirkt hier alles etwas besser, der Sound ist zwar nur Stereo aber trotzdem irgendwie transparenter mit großem Sättigkeitsgrad. Onkel Fish wirkt auch komplett entspannter, scherzt, erzählt, tanzt und hüpft über die Bühne und er nuschelt deutlich weniger ins Mikro. Mittlerweile habe ich auch einen direkten Vergleich, denn der Besuch auf einem Konzert der Fortsetzung dieser Jubitour in Aschaffenburg und daher kann ich sagen - die DVD transportiert hervorragend den dort erlebten absolut positiven Eindruck: Meister Fish ist omnipräsent auf der Bühne (in AB gleich von Beginn an mit Rotweinschwenker!), da gibt er von Anfang bis Ende den Messias, seine Fans fressen ihm quasi aus den Händen, hängen an seinen Lippen und warten auf seine (politischen) Statements. Ja dieser charismatische Schotte schafft es mit einer unglaublichen Leichtigkeit und absoluter Authentizität die Zuschauer locker in seinen Bann zu ziehen. Auch die Band gefällt mir auf DVD musikalisch insgesamt wesentlich besser, wenn auch dieser positivere Eindruck allein schon durch das Bild zustanden kommen könnte, ist schwierig zu sagen aber egal. Die klasse Backgroundsängerin war bereits auf der CD mehr als nur geil. Im Gegensatz dazu, hat man hier nicht das Gefühl, dass die stimmgewaltige Lady den guten Onkel mehrfach an die Wand singt bzw. aus der Predulie rettet - nein man ergänzt sich zu einem besseren Ganzen und stachelt sich förmlich gegenseitig an. Es kommt ansonsten eine klasse Partystimmung von Beginn an auf, wenn auch natürlich alle auf MPC gewartet haben - das Publikum feiert Fish frenetisch ab und er geniest dies zu Recht in vollen Zügen. Diese DVD lebt mehr vom nostalgischen Wert dieses besonderen Konzerts als von technischen Finessen. Daher werden Puristen wohl eher weniger bedient. Das Bild ist meistens leider "nur" Solide, die Schnitte manchmal etwas hektisch/unorthodox, außerdem sind einige deutliche Wackler zu sehen, auf andere visuelle Einspielungen oder Schmankerl wurde völlig verzichtet. Insgesamt werden satte 192 Minuten Material geboten, die größtenteils sehr ansehnlich sind nur die Klangfreaks müssen auf eine Surroundspur verzichten. Ansonsten gibt es keine besonderen Gags oder etwaige Überraschungen, lediglich ein sehr ausführliches Interview mit dem Classic Rock Magazine folgt dann noch am Schluss. Leider völlig ohne deutsche Untertitel und wer den Urschotten Fish schon mal sprechen gehört hat, weiß wie schwer man seinen Dialekt überhaupt versteht, mit Englisch hat dies nur im weiteren Sinne noch zu tun.

Gesanglich kämpft sich Fish trotz bekannter Schwächen bei den Höhen mit deutlich dunklerem Klangbild (auch der Musik) mit viel Einsatz, Wut sowie Heißerkeit durch "seine" Lebensgeschichte - und dies viel besser als erwartet. Der MAN besitzt eine schlichte aber unheimliche packende Bühnenpräsenz, kombiniert mit seinem einmaligen Charisma macht er diese DVD zu einem historischen Dokument. Für alle FISH Fans sowie MARILLION Nostalgiker stellt "Return To Childhood" natürlich eine klare Kaufempfehlung dar und ist gegenüber der CD-Version sogar deutlich besser. Der kauzige Schotte hat es letztlich wieder mal allen gezeigt.



Tracklist:

01. Big Wedge

02. Moving Targets

03. Brother 52

04. Goldfish And Clowns

05. Raingods Dancing

06. Wake Up Call (Make It Happen)

07. Innocent Party

08. Long Cold Day

09. Credo



10. Pseudo Silk Kimono

11. Kayleigh

12. Lavender

13. Bitter Suite
14. Heart Of Lothian

15. Waterhole (Expresso Bongo)

16. Lords Of The Backstage

17. Blind Curve

18. Childhoods End?

19. White Feather



20. Incommunicado

21. Market Square Heroes

22. Fugazi


Return To Childhood


Cover - Return To Childhood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 192:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Solens Rötter

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Kurz nachdem er mit seiner Zweitband BORKNAGAR das Akustik-Album "Origin" veröffentlicht hat, besinnt sich VINTERSORG wieder auf sein Hauptaugenmerk, seine eigene, gleichnamige "Band", die er zusammen mit Gitarrist Mattias Marklund betreibt. Wenn man ehrlich ist, dann hat der Schwede bislang nur einen echten Trumpf gelandet, nämlich das bekannte "Till Fjälls"-Album. Alle späteren Werke hatten zwar ihre Qualitäten, aber an den Erfolg seines Debüts konnte das Nordlicht bislang nicht anknüpfen; eine Aufgabe, die wahrscheinlich auch mit "Solens Rötter" nicht gelöst wird. Das neue Album besitzt alle VINTERSORG-typischen Merkmale, ist aber insgesamt eher sperrig und über weite Strecken sehr ruhig ausgefallen. Folkige, akustische und verträumte Passagen treffen auf nur wenige heftigere Parts, wobei die Stücke sehr progressiv gehalten sind. Die Übergänge sind fließend; echte "Hits" im Sinne eingängiger Mitgrölnummern findet man auf dem Album nicht. Am Nächsten kommen dem noch das sehr coole, dynamische "Spirar Och Gror" und die mit tollem Wechselgesang versehene Hymne "Fran Materia Till Ande". Teilweise scheint es, als habe VINTERSORG am BORKNAGAR-Projekt "Origin" Gefallen gefunden und diese "ungepluggte" Ausrichtung in seine eigene Musik eingebaut. "Solens Rötter" ist beileibe kein schwaches Album, sondern musikalisch sehr anspruchsvoll, detailreich und vielschichtig, nur dürfte die Scheibe gerade den Fans von kurzweiligen, nordischen "Saufhymnen" zu komplex sein. Wer aber im Folk/Viking Metal-Genre gerade auf der Suche nach schwerer konsumierbarem und langlebigerem Stoff ist, sollte "Solens Rötter" definitiv anchecken!

Solens Rötter


Cover - Solens Rötter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Perpetual Decay

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Die Herren DARKTHRONE mögen OBLITERATION - und das nicht aus lokaler Verbundenheit, sondern wegen des rohen Old School-Sounds, der bei "Perpetual Decay" aus den Boxen quillt. AUTOPSY, OBITUARY (der Gesang, oder besser: das Gekotze) und Thrash Marke alter SLAYER bilden die Fixpunkte, zwischen denen sich die Band bewegt. Dabei wird zwischen wüsten Thrash-Parts, doomigen Abschnitten ("Instrumental") und technisch anspruchsvollen Knüppelparts munter gewechselt, was dank der guten Produktion mit Schmackes aus den Boxen drückt und Garant dafür ist, dass die Chose nicht langweilig wird. Old School muss eben nicht zwingend auch spielerische Limitierung bedeuten. "Perpetucal Decay" wird alljenen gefallen, die gerne die Zeit auf Anfang der 90er zurückdrehen würden und sich an dem oben genannten Dreigestirn nicht satthören können.

Perpetual Decay


Cover - Perpetual Decay Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fiction

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Die schwedische Melodic Death Metal-Institution DARK TRANQUILLITY dürfte mittlerweile genauso umstritten sein wie die Landmänner und Szenemitbegründer IN FLAMES. Beide Bands genießen ähnlich großen Zuspruch, füllen inzwischen größere Hallen, verkaufen ordentlich und bedienen den - Achtung, Unwort! - metallischen Mainstream. Im Widerspruch dazu steht, dass der gemeine Metaller populäre Bands auf einmal nicht mehr mag, nur weil sie bekannt sind; das ist ein ebenso beklopptes wie nachweisbares Phänomen. Der große Unterschied zwischen diesen beiden Bands besteht aber im Wesentlichen darin, dass DARK TRANQUILLITY, als sie drohten, sich in der Pop-Schiene festzufahren, noch schnell einlenkten und spätestens mit dem geilen "Character" wieder zurück zu ihren Wurzeln gingen, was den Kollegen bisher leider nicht gelang. Die Basis für "Fiction" ist also wieder Death Metal schwedischer Prägung, der natürlich nicht frei von vielen melodischen, bombastischen und elektronischen Elementen ist, aber Mikael Stanne und Co. haben es hier geschafft, alle ihre Eigenschaften zu einer geilen Mischung zurechtzubiegen, bei der schlicht das Songwriting im Vordergrund steht. Es ist mir scheißegal, ob man Elektronik, Keyboard, etc. in diese Musik einbauen "darf" oder nicht; "Fiction" klingt von vorne bis hinten ausgereift, heavy, aggressiv, intelligent, verleugnet aber nicht seine Herkunft und biedert sich zu keiner Sekunde an. Alle Songs sind (mitunter sogar recht progressive) Genre-Hymnen, die spätestens nach drei, vier Durchläufen einfach ins Blut gehen, sei es der aggressive Opener "Nothing To No One", das vertrackte "Blind At Heart", das fast schon blackmetallische "Inside The Particle Storm", das majestätische "Empty Me", das von THEATRE OF TRAGEDY-Elfe Nell Sigland unterstütze "The Mundane And The Magic" oder die beiden fantastischen "Terminus (Where Death Is Most Alive)" und "Misery´s Crown". Auf dem Album findet sich keine Schwachstelle, und es zeigt, was passiert, wenn eine schon immer herausragende Band so weit gereift ist, dass sie es "wagt", Genre-Grenzen zu ignorieren und ihren eigenen Stil zu etablieren. Ein Statement und Meisterwerk!

Fiction


Cover - Fiction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:51 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Stone The Crow

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InterviewHallo die Herren, wie schauts denn gerade so bei euch aus? Was macht "ihr" gerade bzw. womit seid ihr beschäftigt, Promoaktivitäten etwas mal außen vor?



Hallo zurück! Wir kommen gerade von ein paar Shows zusammen mit "iO" nach Hause und tanken gerade wieder Energie. Es gibt viel vorzubereiten da wir im Juni aller Voraussicht nach einige Supports spielen und da muß alles sitzen.



Man hat leider länger nichts mehr von euch gehört, das letzte Album ist schon ein paar Jährchen her - was ist inzwischen alles passiert?



Wir haben uns zunächst ausgiebig Zeit gelassen einen geeigneten Ersatz für unseren Gitarristen Hilli zu finden was sich ein Jahr gezogen hat. Obwohl wir auch zu dritt Songs komponiert hatten haben wir dann noch einmal mit dem Songwriting fürs Album begonnen. Das dauerte wieder ein Jahr und die Aufnahmen dann ebenfalls da sie parallel zum Studium unseres Bassisten Tom an der Popakademie in Mannheim stattfinden mussten, da er das Album produzierte. Das vierte Jahr waren wir mit dem Finden eines geeigneten Partners zur Veröffentlichung beschäftigt und so gingen ruck zuck vier Jahre ins Land?



Ihr habt auch beim Songwriting wieder etwas andere Wege eingeschlagen als zuletzt - erzähl mal etwas genauer darüber!



Wir haben uns auch diesmal keine Vorgaben gemacht. Die Art und Weise wie die Songs entstanden sind war gänzlich unterschiedlich: Mal im Proberaum, mal hat einer ein fertiges Playback, manche Inputs warne ein Groove von unserem Drummer, ein Riff vom Gitarristen oder eine Gesangslinie von mir. Vielleicht sind deshalb die Songs auch so unterschiedlich!?


Die experimentelleren, sprich "Elektro"-Zeiten scheinen bei Euch nun vorbei zu sein es geht soundmäßig wieder back to the Roots - für mich klingt die aktuelle wie der Nachfolger zu eurem gelungen Debüt damals - seht ihr dass auch so oder gibts da Unterschiede?



Ich sehe "Fitting The Pieces" als Mischung aus allen drei vorherigen Alben: Es vereint den Melodiefaktor von "Daylight" mit der Vielfältigkeit von "Year Of The Crow" und dem fetten Sound von "Reduce To The Max". Beim neuen Album haben wir versucht den Songs nur das zu geben was sie benötigten und sie nicht unnötig mit viel Elektronik zu ergänzen wenn es der Song nicht verlangt.



Zur Bandhistorie: Wo kommt ihr denn her, ein paar Worte zur Entstehung der Band, wie lange gibt es STONE THE CROW schon, eventuelle frühere musikalische "Tätigkeiten" usw. der einzelnen Mitglieder interessieren uns natürlich auch!



STC entstand 1996 in Schwäbisch Hall und wurde von Hilli und mir mit zwei Schulfreunden gegründet nachdem wir zunächst unter anderem Namen gecovert hatten. Mit Tom kamen 1997 auch die elektronischen Einflüsse in die Band. 1998 haben wir unseren ersten Deal bei Polydor ergattert. Mittlerweile sind wir eine Band aus "Württemberg" da Micki und Armin aus Stuttgart bzw. Ludwigsburg kommen und nicht wie wir aus Schwäbisch Hall. Micki hatte schon diverse Bands in Stuttgart und Armin spielte früher bei der Metalband MY DEEPEST INNER.



Was treibt ihr denn alle job bzw. berufsmäßig, denn von der Musik allein könnt ihr ja wahrscheinlich (noch) nicht leben?



Armin und Micki geben nebenher noch Unterricht an ihren Instrumenten. Tom unterrichtet, produziert und legt auch als DJ auf. Ich singe nebenbei in verschiedenen Sessionprojekten und habe auch mein eigenes Projekt bei dem ich jeden Monat eine neue zehnköpfige Band zusammenstelle.



Wie würdet ihr euch selbst musikalisch (Stilbeschreibung) einordnen und welche Ziele musikalischer Art habt ihr euch für die Zukunft gesetzt?



Ich würde unseren Sound schlicht und einfach als moderne Rockmusik bezeichnen. Er hat verschiedenste Einflüsse von Bands wie Alice in Chains, Depeche Mode, Nirvana, NIN, den Smashing Pumpkins sowie den frühen Metallica und den Chilli Peppers. Musikalische Ziele gibt es eigentlich keine, vielleicht mit unserer Musik einmal die Welt zu bereisen.



Die bisherigen Reaktionen auf das neue Album waren eher positiv oder negativ?



Die Reaktionen waren sehr positiv und das macht uns natürlich stolz. Natürlich kann es nicht allen gefallen, aber jeder der sich öfter damit beschäftigt, wird irgendwann einmal von FTP infiziert werden?



Hat euch das doch überrascht oder habt ihr damit gerechnet?



Wir haben prinzipiell gar nichts erwartet, allerdings hätten wir die Songs auch nicht veröffentlicht, wenn wir nicht von ihrer Qualität überzeugt gewesen wären!



Wie seid ihr eigentlich damals entdeckt worden und dann zu dem Plattendeal gekommen?

Wir haben denselben Weg wie die meisten Bands gemacht: viel live gespielt und Demos verschickt. Nachdem wir dann im Jahr 1998 den VIVA Clip Attack-Award gewonnen hatten war es ein Leichtes eine Firma zu finden, was dann letztendlich die Polydor war.



Eure Musik zählt zum sogenannten Alternative Rock - wo würdet ihr euch selbst national einordnen bzw. mit welchen Bands rein richtungsmäßig (auch international) vergleichen wollen?



Wir sehen uns als eine moderne Rockband amerikanischer Prägung und sehen uns in der selben Riege wie Filter, Sevendust, Creed, A Perfekt Circle, Godsmack, 3 Doors Down, Nickelback usw. National gibt es eigentlich keine vergleichbaren Bands mit ähnlichem Sound, das war vor ein paar Jahren noch ganz anders.



Erzählt uns doch ein bisschen vom Songwritingprozess, was da wie bei euch wie abläuft, wo ihr das Album eingespielt habt und wer es produziert hat?



Die Songs entstanden alle in unserem Proberaum bzw. Studio in Schwäbisch Hall. Die Drums haben wir in einem befreundeten Studio aufgenommen, alles andere bei uns. Produziert hat wie oben erwähnt unser Basser Tom der auch für die Elektronika verantwortlich ist.



Seid ihr im Nachhinein gesehen voll zufrieden mit der neuen CD oder würdet ihr jetzt etwas anders machen?



Es gibt immer Sachen die man im Nachhinein anders machen würde aber insgesamt sind wir hochzufrieden mit dem Ergebnis!



Könnt ihr uns bitte kurz schildern um was es inhaltlich bzw. in den Texten bei eurem aktuellen Album geht und wie ihr darauf gekommen seid?



Zum ersten Mal habe ich auf diesem Album meine Umwelt reflektiert anstatt wie zuvor meine eigene Gefühlswelt: So habe ich unter anderem versucht Empfindungen und Erlebnisse meiner Freunde wieder zu geben und diese in ihren eigenen Geschichten zu verpacken.



Was hört ihr denn selbst gerade für aktuelle Musik? Nennt uns doch bitte ein paar Bands die "Vorbilder" für euch sind/waren und/oder die ihr sonst noch gerne anhört und warum ihr bestimmte Bands so gut findet?



Wir hören verschiedenste Arten von Musik und treiben uns auch in den verschiedensten Clubs herum: Vornehmlich natürlich Rock, aber auch Elektro, House, Hip Hop und anderes. Ich höre zur Zeit andauernd eine meiner Lieblingsplatten aus den Achtzigern: Operation Mindcrime von Queensryche. Ich hab sie gerade wieder ausgebuddelt, weil wir im August mit denen in Madrid spielen.

Ansonsten höre ich im Auto viel Godsmack, Disturbed, Machine Head, Caliban, Alter Bridge, neuerdings Volbeat und immer mal wieder unsere neue Platte.



Eine Teilnahme beim Grand Prix käme für euch bei einer Chance schon in Frage oder eher nicht (Begründung für beides)?



Warum nicht? Wenn man die Möglichkeit hat sich einem so breiten Publikum zu präsentieren sollte man dies als Band nutzen. Man sollte sich halt nichts diktieren lassen und sein eigenes Ding durchziehen, so hat im letzten Jahr sogar Lordi gewonnen?



Auf welchem Konzert/Festival, auf dem ihr nicht selbst gespielt habt, ward ihr denn zuletzt?


Tom und ich waren zuletzt bei NIN in Frankfurt und ich war zuvor noch bei Caliban in München. Das nächste wird wohl TOOL auf dem Gampel Open Air in der Schweiz sein, wenn alles klappt.



Dieses gemalte Cover ist schon etwas ungewöhnlich, gefällt mir wirklich sehr gut - wie kam ihr darauf und wer hat´s gemacht?



Das Cover stammt von Timo Würz, einem meiner besten Freunde. Er ist ein begnadeter Zeichner und Illustrator, hat schon für George Lucas gearbeitet und hätte schon vor Jahren fest für Walt Disney zeichnen können. Das Mädchen vom Cover war eines seiner Werke und wurde dann mit unseren Zeichen ergänzt. Als ich es zum ersten Mal sah, konnte ich es mir sofort als Cover fürs neue Album vorstellen. Wir wollten beim Artwork mal einen anderen Weg gehen, ohne gewöhnliche Bilder.



Was haltet ihr vom Internet als Medium so generell, wie ist eure Meinung zum Statement "Copy kills Music" d.h. das Songrunterladen aus dem Internet bzw. das grundsätzliche Privatkopieren von CD?s?



Man darf die neuen Medien nicht verteufeln sondern muß die neuen Wege nutzen. Plattformen wie MySpace oder YouTube sind perfekte Plattformen, um sich als Band zu präsentieren. Durch die viele Kopiererei gilt es noch viel mehr als früher soviel wie nur möglich zu touren und sich jede verkaufte Platte zu erspielen. Irgendwann wird das Medium CD wahrscheinlich gänzlich aussterben, ähnlich wie die LP zuvor.

Band:

Obliteration

Band:

The Earwix

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