"To The Pain" ist in den Staaten schon seit 2005 erhältlich, hat aber erst jetzt einen Vertrieb in Deutschland gefunden. Mittlerweile basteln die Mannen am neuen Album - wann die wohl hierzulande erhältlich sein wird? "To The Pain" startet mit ""Bullet With A Name" furious; der Song kann mit hämmernder Basslinie und Ohrwurmrefrain punkten, auch wenn er reinster Nu Metal ist. Davon entfernen sich die Mucker (die zum "Miami Vice"-Soundtrack eine Coverversion von Phil Collins besteuerten) im Laufe der Platte immer mehr und gehen in rockigere Gefilde über. Also eher RED HOT CHILLI PEPPERS als LIMP BIZKIT. Im Verlauf der Platte finden sich einige durchschnittliche Songs, die den Silberling etwas in die Länge ziehen, aber die gelungenen Tracks wie den Opener oder das gefühlvolle "Skin" nicht madig machen können. Technisch stimmt ebenfalls alles, besonders die Stimme ist eine angenehme Röhre und kann Akzente setzen. Die Produktion geht ebenfalls in Ordnung, so dass NONPOINT der große Sprung hierzulande gelingen sollte.
Pünktlich zum zehnjärigen Geburtstag bringen NORA eine neue Platte raus, die den Nachfolger des 2003er Albums darstellt. Da ist zwar einiges an Zeit vergangen, aber die Herren Musiker betreiben die Band als Hobby und sind im Hauptberuf stark eingespannt, u.a. bei Ferret Records. Schon immer hatte die Band eine interessante Mischung aus nosigem Hardcore, druckvollem Metal und etwas Rock zu bieten, die aber noch zu so einer negativen Grundeinstellung geführt hat, wie auf "Save Yourself". Die Songs sind böse, aggressiv, depressiv, während die Texte den Gegenpol bilden. Definitiv keine Platte für traute Stunden mit seiner besseren Hälfte, eher was zum Abreagieren nach einem Scheißtag. Anlage aufdrehen, die psychopatische Stimme, die bohrenden Gitarren und das rasante Drumming in sich aufsaugen und der Welt ein lautes "Fuck You!" entgegenbrüllen. Großartig, dafür ist diese Scheibe wie gemacht. Danach hinsetzen, entspannen und NORA danken. Sie können es noch immer und zeigen mit dieser Platte allen Möchtergern-Corlern, wo der Hammer hängt.