Review:

Raven Flight

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NOMANS LAND aus St. Petersburg gehören nicht unbedingt zur Speerspitze der europäischen Viking Metal-Szene. 1996 als Doom-Band gestartet, brachte man es bisher auf lediglich zwei Alben, denen sich mit "Raven Flight" nun Langspielplatte Nummer drei anschließt. Was den Stil des Trios betrifft, so hat Kollege Heitmann in seinem Review zum Vorgänger "Hammerfrost" bereits das meiste gesagt. Die Band würzt ihre nordischen Wikinger-Schlachthymnen mit allerlei Folk-Melodien und diversen Chören, wobei sich spätestens hier die teilweise etwas kraftlose Produktion bemerkbar macht, die keinen wirklichen Bombast zulässt und dem durchaus komplexen Sound der Band nicht ganz gerecht wird. Besonders die oftmals summenden "Bienenschwarm-Gitarren" und der dünne Krächzgesang fallen negativ aus dem Rahmen, und auch die Chöre hätten mehr Volumen vertragen können. Trotzdem kann man bei "Raven Flight" keineswegs von einem schwachen Album sprechen, denn Songs wie "Sea Battlefield", das tanzbare "Torir Scald" oder der Stampfer "Hail Normann!!!" können durch abwechselungsreiches, durchdachtes Songwriting punkten. Das Album kommt zwar nicht an die aktuellen Knaller von TURISAS, KORPIKLAANI oder MOONSORROW heran, dürfte aber dem einen oder anderen Wikinger zusagen, vorausgesetzt, ihm machen leichte Abstriche in Sachen Sound nichts aus. Kein Oberhammer, aber ohne Frage hörenswert!

Raven Flight


Cover - Raven Flight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:26 ()
Label:
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Review:

Solar Soul

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Mitte/Ende der 90er waren SAMAEL das ganz große Ding in Sachen innovativer Dunkelstahlkunst. Keine andere Band hatte es zuvor gewagt, fiesen Black Metal mit elektronischen Künsten zu verbinden und so eine völlig neue Variante düsterer Musik zu schaffen, was der Band entgegen aller Befürchtungen einen ordentlichen Schub nach vorne verschaffte. Doch Anfang des neuen Jahrtausends drohte die Band primär durch Elektroingenieur Xy im experimentellen Sumpf zu versinken, was etwa die rein synthetische Version des Meilensteins "Passage" oder das "Era One"-Projekt unterstreichen. Mit "Reign Of Light" besann man sich zumindest wieder teilweise auf bewährte Tugenden, und mit "Solar Soul" gehen Xy, Vorph und ihre Mitstreiter stilistisch tatsächlich einen großen Schritt zurück zu ihren Hammerwerken (speziell im Bereich der wieder dominanteren Gitarren), wobei die letzten Jahre allerdings nicht spurlos an der Band vorbeigezogen sind. SAMAEL erinnern anno 2007 wieder mehr an die gewaltige Metal-Band früherer Tage, können die Bosheit aus dieser Zeit aber nicht ganz zurückholen, was "Solar Soul" dann eindeutig hinter erwähntem "Passage" oder dessen ebenso starken Nachfolger "Eternal" einreiht. Hört man sich einen Song wie "Slavocracy" mit seiner Goth-Pop-Melodie an, dann wird klar, dass schwarzmetallische Düsternis nicht mehr allzu gefragt ist. Auch der sehr eingängige Titelsong, das von Vibeke Stene (TRISTANIA) unterstützte "Suspended Time" oder das von Sami Yli-Sirniö´s (KREATOR, WALTARI) Sitar eingeleitete "Quasar Waves" sprechen mit ihren oft tanzbaren Soundwänden eher die Lack-und-Leder-Trauergemeinde als die Corpsepaint tragenden Deibelfreunde an. Frei von jeglichen Vorurteilen und ohne Kenntnis der mutigen Vergangenheit der Band muss man dem Quartett hier eine absolut reife Leistung bescheinigen. SAMAEL sind mit "Solar Soul" auf einem guten Weg, aber verzaubern können sie zumindest mich damit nicht mehr.

Solar Soul


Cover - Solar Soul Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:2 ()
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Only Inhuman

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Och nö, wieder eine Nachwuchsband, die schon mal vorweg das Prädikat "Newcomer des Jahres" an die Kutte getackert bekommt. Langsam reicht es wirklich hin mit den Vorschusslorbeeren, die in der letzten Zeit öfter verteilt werden als Knöllchen am Hamburger Fischmarkt. Zugegeben: Kollegin Laetti hat sicher nicht übertrieben, als sie den sehr jungen SONIC SYNDICATE im Review zum Vorgänger "Eden Fire" eine rosige Zukunft prophezeite. Das liegt aber nicht daran, dass die Jungs und Mädels einen völlig neuen Stil etabliert haben oder besonders originell agieren und sicher auch nicht unbedingt daran, dass Bassistin Karin angeblich auf der Bühne schon mal ihre Unterwäsche "vergisst". Die Band wildert stark im Fahrwasser von SOILWORK oder GARDENIAN, huldigt Göteborg-Einflüssen und setzt auf die wahlweise bewährte/ausgelutschte Mischung aus Screams und cleanem Gesang, womit sie zwar immer noch offene Türen einrennt, am Ende aber trotz zahlreicher sehr guter Kompositionen sehr berechenbar klingt, was das Album unterm Strich leider auch den "Tipp" kostet. Das sollte Fans dieser Richtung aber nicht davon abhalten, diese insgesamt wirklich starke Scheibe anzutesten, denn Stücke wie der tolle Opener "Aftermath", die geile Hymne "Double Agent", das flotte "Denied" oder der treibende Titelsong wissen durchweg zu überzeugen, auch wenn große Überraschungen ausbleiben und Überhämmer wie SOILWORK´s "Natural Born Chaos" und "Figure Number Five" (denen man stilistisch noch am Nächsten kommt - sehr nahe sogar!) nicht ganz erreicht werden. Ihre große Fangemeinde dürfte sich die Band aber locker zusammenspielen, erst recht, wenn Karin auch in Wacken wieder ihr Höschen "vergisst"…

Only Inhuman


Cover - Only Inhuman Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:24 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

White Wolf

KEINE BIO!
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Illusoria

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
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Danzig

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InterviewEy, haste schon geschlafen, höhö?



Nee, eigentlich nicht, aber kannst Du mir die Idee hinter dem "neuen" Album erklären?



Klar, ich wollte den Fans die Songs geben, die sie immer wieder verlangt haben. Immer wieder werde ich nach diesem oder jenen Song gefragt, jetzt haben sie wirklich alles, was sie kriegen können, wirklich alles.



Und was, wenn die Kritiker sagen, alles nur Müll, der hat doch keine Ideen mehr, alles nur Recycling?



Sagst Du das?



Nö...


Wer denn?



Das habe ich im Internet gelesen


Jaja, im Internet, das ist ja sowieso... Ach: Schreibst Du für´s Internet?



Auch, für Online- und Print-Magazine...


Oh, das ist gut. Naja, was interessieren mich irgendwelche Kritiker und warum sollen wir uns darüber unterhalten.



In einem Presseinfo steht, die Songs seien keineswegs schlecht, sie hätten nur nicht in den Fluss der jeweiligen Alben gepasst. Wie bekommt man den Fluss in 26 verschiedene Songs?



Ich habe hart an den Songs gearbeitet. Sie waren alle in verschiedenen Fertigungs-Stadien, ich habe sie auch als Produzent in verschiedenen Studios auf Vordermann gebracht und sie mit meinem eigenen Label auf den Markt geschmissen. Und schon dadurch sollte genügend Konstanz in dem Doppel-Album stecken. Gut genug sind sie auf jeden Fall.



Könntest Du denn diesen Fluss an Musik in eigenen Worten zusammenfassen?



Nein.



Aha. Könntest Du denn was zu den Texten sagen, vielleicht anhand von aussagekräftigen Beispielen?


Es sind 26 verschiedene Songs, alle sind anders, es geht um viele Dinge, es gibt kein Konzept. Aber ich glaube, in den Liner-Notes gibt es Erklärungen zu den einzelnen Titeln - auch, warum sie nicht auf die früheren Scheiben drauf gekommen sind.



Du bist jetzt schon 30 Jahre im Business, in der Musik-Szene. Was hat sich deiner Meinung nach geändert?



Hier bestimmt MTV viel zu viel, das ist bei euch in Europa nicht ganz so schlimm. Die ganze Download-Problematik interessiert mich eigentlich weniger. Letztlich glaube ich, dass ich eigentlich nicht viel geändert hat zum Guten oder Schlechten - irgendwie ist alles wie immer.



Du bist in New Jersey und New York aufgewachsen, lebst jetzt in Los Angeles. Wie ist dein Einblick in die Musik-Szene, was sind die lokalen Unterschiede und hast Du ein paar heiße Tipps?



Nö.



Aha. Aber über dein Comic-Label Verotik magst Du was erzählen, bekommt man die Sachen eigentlich ohne Probleme in Deutschland?


So richtig gut bekommt man den Kram wohl nicht. Ich glaube Bela von den Ärzten hat mal was veröffentlicht... Aber letztlich ist der Kram wohl viel zu krank. Aber wir arbeiten immer noch fleißig.



Wer mehr wissen will, schaut einfach auf die Homepage des lustigen Dark Metallers. Hast Du eigentlich noch Kontakt zu Deinen alten "Freunden" Jerry Only, John Christ, Eerie Von und Chuck Biscuit?



Nicht wirklich. John habe ich neulich mal getroffen, aber eigentlich nicht, nee.



Möchtest Du denn ein kleines Brainstorming machen. Was sagst Du eigentlich zu Deinen Spitznamen wie The Godfather of Dark Metal oder The Evil Elvis, was fällt Dir zu Satan, Bodybuilding und Samhain sowie "Mother" im Rick-Rubin-Remix ein?



Nee, kein Bock. You suck.



Okay. Wie sieht es denn mit einer Tour aus?


Wie gehen nicht mehr auf Tour. Zu anstrengend, vielleicht spielen wir noch ein paar Gigs hier vor der Haustür oder ein paar Festivals. Aber, ob wir jemals wieder nach Europa kommen? Ich glaube es eigentlich nicht.



Schlimm?



Review:

Still At War

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Yippieh, es gibt sie noch, die vertonten Schlagwortsammlungen! God, war, sword, spear, battle, fight, legion, strength, honour, glory, blood,… die Griechen HOLY MARTYR sind true as fuckin´ Gyros, leben in den goldenen 80ern und eifern fleißig Bands wie OMEN, MANILLA ROAD und natürlich alten MAIDEN nach. Und obwohl bereits seit Mitte der 90er existent, haben es die Hellenen bisher nur auf Demos und Eigenproduktionen gebracht. "Still At War" ist nun das offizielle Debüt des Quintetts und dürfte Fans von obskurem Epic Metal in Verzückung versetzen. HOLY MARTYR bedienen sich großzügig im Fundus der Vorbilder und gehen alles andere als progressiv vor. Normal müsste man sich mit der Hand vor die Stirn klatschen und sich fragen, wie es eine Band heutzutage noch wagen kann, solch ein völlig innovationsloses, simples Album voller kitschiger Metal-Hymnen zu veröffentlichen, zumal man alle Songideen schon vor Dekaden besser gehört hat. Aber genau diese gnadenlose "Unverschämtheit" macht auch den Reiz von "Still At War" aus, das unterm Strich einfach Spaß macht, eben weil es ist wie es ist, und weil man der Band ihre Einstellung zu 100% abnimmt. Auch wenn man vergleichsweise schon alles an "Comedy" gesehen hat, lacht man doch immer noch über die berühmte Torte, die irgendwem ins Gesicht fliegt. Und genauso verhält es sich mit diesem Album, dem ich sogar den Vorzug gegenüber der neuen MANOWAR geben würde, weil es einfach ehrlich ist, wenn auch musikalisch völlig irrelevant. Hört Euch einfach mal von Alex Mereu sehr eigensinnig eingeröhrte Songs wie "Ares Guide My Spear", "Warmonger" oder "Hatred Is My Strength" an und liebt diese Scheibe oder werft sie gleich nach den ersten Tönen auf die Halde. Ich persönlich habe mich entschieden und raise meine Metalfist Richtung Hellas! Cool!

Still At War


Cover - Still At War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:8 ()
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Me And Apocalypse

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Respekt! Ganze vier Tage haben die um Tommy Malburg (Gitarre) und Tobias Schank (Gesang) reformierten SLIDUR benötigt, die Songs des neuen Demos "Me And Apocalypse" fertig zu stellen. Die CD selbst wurde erst durch finanzielle Zuwendungen möglich, und selbst das Cover-Artwork wurde anscheinend per Stift von einem Freund der Band entworfen. Mehr Low-Budget geht nicht mehr, was dann folgerichtig auch den Sound betrifft, bei dem man nicht wirklich von einer Produktion reden kann. Wer jedoch mit gängigen Bootlegs wenig Probleme hat und nicht sofort rummault, wenn nicht Scott Burns, Andy Sneap oder Tue Madsen hinter den Reglern saß, dürfte auch mit diesem Demo klarkommen, das diese Bezeichnung wirklich verdient hat. Underground as fuck! Aber abgesehen von diesen kosmetischen Mängeln (nach denen früher auch kein Hahn gekräht hätte - im Gegenteil) macht das Quintett einen echt guten Job, was die fünf Songs (plus ein Intro) durchaus belegen, wenn man sich erst einmal an den dünnen Rumpelsound gewöhnt hat. Stilistisch bewegen sich die Jungs in Richtung DESTRUCTION, KREATOR, SLAYER oder DESASTER, spielen also sehr oldschooligen Thrash Metal, der neben räudig-fiesem Krächzgeschrei auch einige flotte Soli zu bieten hat. Zwar klingt "Me And Apocalypse" durch seine sehr preiswerte Umsetzung insgesamt etwas unbeholfen und nicht wirklich ausgereift, aber mit etwas Starthilfe, sprich: ein paar Scheinchen mehr in der Hinterhand, könnten SLIDUR eine wirklich starke Scheibe abliefern, wovon man sich nach dem Hören von "Soulreaper" oder "Drop Like Flies" überzeugen kann, sofern man der Band trotz der simplen Rahmenbedingungen ihre verdiente Chance gibt.

Me And Apocalypse


Cover - Me And Apocalypse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 21:24 ()
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Make Your Stand

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SICKENING ART - kranke Kunst ist und bleibt eine Herausforderung. In erster Linie liegt die Aufgabe darin, den unterirdischen Sound auszublenden. Untergrund und Eigenproduktion, hin oder her - vor allem die Drums klingen furchtbar, der gesamte Sound geriet sehr, sehr dünn. Sollte es aber gelingen, sich auf die eigentlichen Songs zu konzentrieren, dann wird der Hörer belohnt mit Death Metal, schwedisch geprägt und nicht immer allzu schnell, old-school. Die Songs wirken dann sehr eingängig, ohne simpel zu werden, klingen abwechslungsreich, aber nicht wirr - coole Melodien treffen auf pure Aggression. Kinderkrankheiten wie das doch sehr isoliert wirkende Soli inmitten von "I Do" machen fett-flotte Songs wie N.D.K.I.V.D.K. ("Nach dem Krieg ist vor dem Krieg" wie weiland -so ähnlich - schon der Sepp sagte) wett. Wenn nur dieser unwürdige Sound nicht wäre… Für drei Euro könntet ihr den testen…

Make Your Stand


Cover - Make Your Stand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 17:28 ()
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studs

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Aus den Überresten Kagerous entstanden THE STUDS. Sänger Daisuke versucht mit mehr oder minder bekannten anderen J-Rockern (von Gullet und Lynch), den Reis weiter zu erwerben. Bleibt für den Fronter zu hoffen, dass er nicht magersüchtig wird, denn diese Scheibe ist vom Niveau anderer Gan-Shin-Bands wie D’espairsRay meilenweit entfernt. Da ist zum einen die vielleicht bewusst undergroundig gehaltene Produktion, die eher an japanische Bambushütten erinnert, denn an erdbebenresistente Wolkenkratzer. Zudem nervt gerade Aushängeschild Daisuke mit nerviger, oftmals beinahe femininer Stimme. Aber auch der solide musikalische Grundriss enthält aufgrund der fehlenden Planungssicherheit viele Fehler. Mal klingt es nach Nu-Metal, mal nach trendigem Screamo, mal nach studentischem Gitarrenrock oder auch nach purem Pop-Geblubber. Die asiatischen Architekten dieser Scheibe können auch durch Nutzung ihrer eigenen Landessprache kaum punkten. Irgendwie klingt das Ergebns nach einer französisch-rumänischen Interrail-Gruppe, die sich mit geliehenen Instrumenten ein paar Pfennige für die Weiterreise verdienen will.

studs


Cover - studs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 26:18 ()
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Seiten

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