Review:

An Ocean Between Us

()

AS I LAY DYING sind zweifellos eine der Bands, die am stärksten vom Metalcore-Boom profitieren und sich eine treue Fanschar aufgebaut haben. Die wartete sehnsüchtig auf "An Ocean Between Us", für das mit Adam D. und Colin Richardson renommierte (und teure) Leute die Produktion übernahmen. Das hat sich auf jeden Fall ausgezahlt, der Sound der Scheibe ist erstklassig, besonders die Gitarren kommen voll zur Geltung, ebenso die cleanen Vocals. Die wurden vom neuen Bassisten übernommen, der etwas höher und poppiger als sein Vorgänger klingt, was den Songs stellenweise die Härte nimmt ("Forsaken") und von den sehr guten Growls nicht immer kompensiert werden kann. Zudem wurden die Zahl der Songs mit cleanem Gesang im Vergleich zum Vorgänger deutlich angehoben: waren es dort drei mit solchem Gesang, sind es heuer neun. Es spricht für das Können der Musiker, dass die Scheibe trotz des oft benutzten Musters nicht eintönig geworden ist, auch wenn selten aus den Grenzen des Genres ausgebrochen wird und die ganz großen Kracher fehlen. Eine Hitdichte wie auf "Shadows Are Security" wird nicht erreicht, auch wenn sich alle Songs auf einem hohen Niveau bewegen - selbst die Halbballade "I Never Wanted" ist annehmbar geworden. Ihre Fans werden AS I LAY DYING mit dieser Platte nicht enttäuschen, aber der erwartete große Schritt nach vorne ist "An Ocean Between Us" nicht geworden. Eher Konsolidierung auf hohem Niveau.

An Ocean Between Us


Cover - An Ocean Between Us Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:20 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Abusiveness

KEINE BIO! www
Band:

Silent Tempest

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
Kontakt
Anschrift
www
Review:

Children Of Tomorrow

()

Das CONSORTIUM PROJECT von AYREON/ELEGY/VENGEANCE-Röhre Ian Parry geht in die vierte Runde und kristallisiert sich als logische inhaltliche Fortsetzung des vielerorts abgefeierten Vorgängers heraus. Acht Musiker, darunter vier Sänger (Ian Parry plus drei nicht allzu bekannte Mädels), zelebrieren ein leicht progressives und bombastisches Melodic Metal-Brett, das stilistisch in der Tat im Bereich der Werke Arjen Lucassen´s liegt, mit dessen genialen Schöpfungen qualitativ jedoch nur bedingt mithalten kann. Die Produktion etwa ist reichlich dünn und undifferenziert ausgefallen und bietet längst nicht den breiten Rahmen, den dieses ausschweifende Konzept verdient gehabt hätte, und darüber hinaus können auch die Songs nicht durchgehend überzeugen. Neben durchaus starken Stücken wie "Shadows", "Exodus" (klasse Refrain!), "Made In Heaven" oder "Enigma" steht leider auch eher durchschnittliche Ware der Marke "Neverland", "Mastermind" oder "Path Of Destruction", die das Gesamtniveau spürbar nach unten zieht. So ist "Children Of Tomorrow" sicher kein schlechtes Album mit ein paar echt guten Momenten geworden, aber für einen generellen Kauftipp reicht es insgesamt nicht ganz.

Children Of Tomorrow


Cover - Children Of Tomorrow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:2 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Consortium Project IV

www
Review:

Collusion

()

Da hat kleine aber feine Schweizer Galileo-Label ja mal was relativ untypisches in seinen musikalischen Bestand aufgenommen: PRISMA nenne sich dieser vier Herren und die machen so eine Art Alternative meets Metal im Proggewande mit eindeutiger Betonung der etwas kernigeren (dunklen) Seite. Mit diesem Debütwerk "Collusion" hauen uns diese Eidgenossen, die seit 2001 miteinader musizieren, endlich mal etwas erfrischend anderes, wie wir es bisher aus dem Land der bescheidenen Heimwaffenträger gewohnt war.
Apropos die Scheibe mit einer opulenten Spielzeit von über 60 Minuten (12 Songs) bedarf definitiv einiger Durchläufe bevor sich der Zugang einigermaßen erschließt. Der oftmals etwas lärmige, manchmal gar knarzige Gitarrensound sowie die spröden, rau-kantig gehaltenen Gesanglinien von Michael Luginbühl sind auch suicher nicht bei jeder Stimmungslage leicht zu konsumieren. Diese Musik muß man sich erarbeiten, so nebenbei geht da nichts. Die unterschiedlichen Klangbilder zwischen meist wütend, düster aber manchmal "optimistisch" sowie die gekonnten instrumentellen Wechsel mit vielen laut/leise sowie schnell/langsam Dynamiken verschaffen sich sofort gehörig Respekt und bleibende Eindrücke beim Hörer. Schicke Hooks oder einschmeichelnde Melodien wird man hier vergeblich suchen - PRISMA legen größeren Wert auf Riffs, erdige Rhythmik, Breaks und urwüchsige Kraft. Und genau da liegt auch meiner Meinung nach der (noch) relativ große Unterscheid zu TOOL, einer genialen Band die sich diese talentierten Schweizer mehr oder weniger deutlich als Vorbild genommen haben - denn die Amis schaffen auch noch die melodische Seite trotz aller Abgefahrenheit noch überzeugend hinzubekommen. Auch die Stimme erinnert etwas an TOOL aber auch ein wenig an BIG COUNTRY ("bei dem hervorragenden "Feeling Of Gultiness"). Allerdings ist mit die Stimme mal normal singend, dann derb schreiend sowie auch mal verfremdet durch irgendwelche Filter, stellenweise etwas zu weit hinter die Instrumente, einer ansonsten etwas zu trockenen Produktion (gemastert wurde die CD von Howie Weinberg u.a. MARS VOLTA, SMASHING PUMPKINS), gemischt. Die Jungs haben schon ein Faible für besondere Sounds wie Z.b beim Opener "Paragon" mit einem ungwöhnlich relativ "mollig" klingenden Streichereinsatz (Opernhaus Zürich) zu Beginn sowie Schluss der Nummer, dazwischen wird ordentlich Power mit wuchtigen Drums und packenden Vocals geboten. Die Gitarrenarbeit ist mitunter etwas sperrig-spröde, ja driftet fast schon in psychedelische Klangwelten ab. Dass man es auch etwas weniger derb angehen lassen kann zeigt das sphärische "Glide In", eine Art melancholische "Ballade" aber nur im musikalischen Verständnis dieser Band. Einer der Höhepunkte von "Collusion" ist das siebenminütige "Normal State", ein vielschichtiger Song mit vielen Wendungen, der sich langsam immer mehr hochsteigert und zum Schluss zusammen mit extatischen Gitarrensoli förmlich explodiert. Zwar geht den Jungs zwischendurch mal etwas die Abwechslung verloren einige Songs klingen etwas zu ähnlich oder besser zu rhythmusverliebt ohne markante Gesangslinien aber insgesamt stimmt ist die Mischung schon gut gelungen. Anspruchsvoll im Sinne von nicht nach Schema F komponiert sowie ungewöhnliche Arrangements stets mit einer Prise Aggressivität kombiniert mit vollen Bässen, fetten Drums und klagende Vocals aber ohne jeden funken Pathos - dafür stehen PRISMA. Und nächstes Mal gebt euch bitte beim leider nur mittelmäßigen Coverartwork halb soviel Mühe wie beim Songwriting und nehmt eine Schriftart die man auch lesen kann, dann paßt auf dem nächsten Album einfach alles.

Musikalisch sind PRISMA mehr als nur ein positives Ausrufezeichen in der Wüste des Gleichklangs sowie vielfach gehörter Variationen bekannter Ideen.

Collusion


Cover - Collusion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 63:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Bleed The Fifth

()

Als zahlenmäßig recht mager besetztes Trio (ohne festen Bassist) tritt Cazares aus dem Schatten seiner Übermächtigen ex-Arbeitgeber FEAR FACTORY - bretthart und kompromisslos und somit gänzlich anders als die Amis auf ihrem letzten Album. Mit einem ähnlich chirurgischen Drummer Yeung (VITAL REMAINS) wie bei jenen liegt ein grundsolides Fundament bei DIVINE HERESY, auf dem sich moderne Metalsounds ausbreiten können - und nur weils modern klingt, ist es nicht automatisch Metalcore. Das Songwriting legt den Schwerpunkt ganz klar weniger auf den Core-Anteil, man versucht oft und gerne Extreme zu tangieren, der Opener beginnt mit einem Kanonenschlag und prügelt furztrocken und scheinbar völlig unbeeindruckt auf den Hörer ein. Ein absolut moshbarer Chorus gefällt bei "This Threat Is Real", die Streicher- und Keyboardparts sind aber genau wie die zusätzliche Gitarre ein Studioprodukt. Es sind nicht nur die maschinelle (und ähnlich unglaublich präzisen) Drums die "Impossible Is Nothing" für das unterirdische letzte FEAR FACTORY entschädigen und die Zielgruppe grob umreißen - auch die wenig auf Melodizität achtenden Gitarren tun ihr übriges. Der cleane Gesang hingegen kann nicht gegen die Hasstiraden aus dem Mund von Sänger Vent anstinken, zu wenig akzentuiert und schwimmend wirkt er in meinen Ohren. Es sind auch einige coole Details und schicke Breaks in den Songs versteckt, über weite Strecken hingegen reduziert der dicke Gitarrist seine Musik jedoch aufs Wesentliche, wirft jeden Ballast über Bord und lässt Hochgeschwindigkeits-Doublebass und völlig schnörkellose Gitarren wüten ("Royal Blood Heresy"). Einzig der letzte Song "Closure" bricht als Halb-Ballade aus diesem Schema aus. Doch wenn der bei diesem Song überwiegend cleane Gesang schon auf einem Studioalbum etwas gepresst wirkt, bin ich doch sehr gespannt ob man solche Töne live überhaupt anschlagen wird. Auf Dauer vielleicht etwas zu öde, gehören DIVINE HERESY dennoch bereits mit dem Debut "Bleed The Fifth" zur oberen Riege der Neo Death Metal Brut.

Bleed The Fifth


Cover - Bleed The Fifth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:53 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Divine Heresy

KEINE BIO! www
Review:

Los Angeles

()

Hoppla, da isser wieder! Tommy Denander, der erst kürzlich mit Fergie Frederiksen ein gemeinsames Album ("Baptism By Fire" - siehe Review) aufgenommen hat, meldet sich nun mit der Band LOS ANGELES zurück. Unterstützt wird er dabei unter Anderem von VISION DIVINE-Sänger Michele Luppi, dessen weicher, melodischer Gesang wie die berühmte Faust auf´s Auge zu der Musik des Sextetts passt. Zu hören bekommt man auf dem selbst betitelten Debüt der anscheinend genreüblich zusammen gewürfelten Band (auch Keyboarder Greg Giuffria von HOUSE OF LORDS ist mit von der Partie) gut gespielten Standard-AOR von der Stange und ohne große Überraschungen. Beinharte Fans und blinde Anhänger können hier also bedenkenlos zugreifen, aber eine Offenbarung in Sachen Songwriting ist "Los Angeles" nicht wirklich, denn der Pilcher-Faktor ist - leider auch fast schon genreüblich - recht hoch ausgefallen. Kitsch-Hymnen und Schmalzopern der Marke "Thanks To You", "When You Think Of Me" oder "Caroline" (schaurig!) braucht heute nun wirklich niemand mehr, da nützt auch das gute musikalische Niveau nicht mehr viel. Da empfehle ich AOR-Freunden doch lieber die beiden ALLEN-LANDE-Scheiben oder ein gutes Tröpfchen aus dem Hause PRAYING MANTIS…

Los Angeles


Cover - Los Angeles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Nice Noise

()

NOCREEPS aus Rosenfeld (ca. 60 km südlich von Stuttgart) durften in 2006 im Vorprogramm von Bands wie TWISTED SISTER, GOTTHARD, DIE HAPPY und JADED HEART aufspielen - und dabei wohl Live einiges an Fans gewonnen haben. Die Songs des neuen Albums "Nice Noise" der jungen Truppe (Jahrgang 1984 bis 1987) dürften dabei das ihre dazu getan haben. Leicht scheint es dem Quintett zu fallen, schon in frühen Jahren vernünftige, eigenständige Kompositionen zu entwickeln und diese musikalisch ansprechend auf Tonträger zu bannen. Warum mich Sänger Manuel Hafner dabei in "Wake Up" phasenweise an den Österreicher Falco erinnert wird wohl mein Geheimnis bleiben - musikalisch fahren NOCREEPS ein völlig anderes Programm. Sie wechseln gekonnt zwischen Indierockanleihen und vor allem eingängigen Hardrock, immer darum bemüht den Gitarrenriffs den nötigen Raum zu geben. Der Mittelteil der Scheibe mit den drei Hammersongs "The Old Man Beside The Bridge", hochmelodischer Track mit leichten Popappeal und nach Maiden-Art arrangierten Solo (was auch für den folgenden Song gilt), den gut nach vorne groovenden Hardrocker "Only God Knows Why” und das leicht düstere, zu Beginn etwas bedächtigere "Don’t Believe In What You See" darf man sich gerne mal auch als Label zu Gemüte führen. NOCREEPS betitelten sich in ihrer gut gemachten Präsentation wohl nicht zu Unrecht als einen von vielen Rockmagazinen benannten "vielversprechensten Newcomer" - mit "Nice Noise" sollte es jetzt schon für mehr reichen.

Nice Noise


Cover - Nice Noise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:21 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch