Interview:

Throwdown

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Interview Seit den Tagen eures ersten Albums habt ihr zweifellos eine musikalische Entwicklung durchgemacht, die spätestens bei "Vendetta" und "Venom & Tears" offensichtlich wurde. Warum habt ihr den Pfad des Metals gewählt und die HC-Einflüsse in eurem Sound verringert?


Es war keine bewußte Entscheidung, sich als Band zu entwickeln. Ich würde sagen, wenn sich eine Band bewußt dafür entscheidet, ewas Neues, Anderes auszuprobieren - egal wie klein - es keine Weiterentwicklung mehr ist.

In unserem Fall gab es viele Bands, die uns zum Hardcore gebracht haben - Metalbands wie SEPULTURA, SLAYER, PANTERA und (natürlich) METALLICA. Bevor dieses Album geschrieben war, hatten wir uns immer eingeengt gefühlt ? als hätten wir innerhalb bestimmter Grenzen zu bleiben und wäre es uns nicht "erlaubt" die Metal-Einflüsse in unserer Musik zum Vorschein kommen zu lassen, da wir eine "Hardcore-Band" sind. Wir kamen an den Punkt, an dem wir erkannten, dass das genauso lächerlich ist, wie es sich anhört und das alle andere als Musik zu schreiben, die aus dem Herzen kommt falsch ist und weniger "Hardcore" als jedes Gitarrensolo, dass wir in einen Song packen. *lacht*

Unsere Line-Up-Wechsel hatten damit wenig zu tun, da wir in dieser Formation seit zweieinhalb Jahren zusammen sind und es mittlerweile nichts mehr ändert. Mark ist der einzige Neuzugang beim Songwriting und kam zum Zeitpunkt der "Vendetta"-Aufnahmen in die Band. Er passte eprfekt zu uns, ohne dass er uns vorher gut kannte. "Venom & Tears" mit ihm zusammen aufzunehmen, mit jemandem, der wirklich in die Band passt und vorher zwei Jahre konstant mit uns getourt ist, ist großartig, hat aber unseren Sound nicht geändert. Glaubt den Kids nicht, die sowas sagen wie "you guys are too metal now ever since the guy with long hair joined the band." *lacht*


Ist "Venom & Tears" ein Konzeptalbum?


Es ist kein Konzeptalbum im traditionellen Sinne, aber der Titel steht symbolisch für die Gegensätzlichkeit der beiden Hauptthemen: Hass und Leid. Außerdem, und mehr oder weniger aus Zufall oder unterbewußt, kommen die Worte des Titels und ein paar verwandte viele Male in den Texten der zwölf Songs vor. Nicht alle, aber eine Handvoll. Mein erster Gedanke war, "Hmm. Scheiße.". Aber schnell kam "Hey, das ist irgendwie cool, huh?" in meienn Kopf. *lacht*


Wer hat das Cover gestaltet? Der gleiche Künstler, der auch ?Vendetta? kreiiert hat?


Ryn Clark von Invisible Creature, ja. Er hat sogar jedes unserer Cover gestaltet - und wie ein Freund von uns erst kürzlich sagte "I think the artwork on Throwdown records is real important to the band has become part of it. A great thing you grow to expect each time. I
couldn´t imagine anyone else doing the art." Er hat mir die Worte aus dem Mund genommen.


Ihr werdet in Kürze mit MACHINE HEAD und ARCH ENEMY touren - was erwartest du dir davon?


Wir beginnen eine Tour niemals mit Erwartungen oder sowas. Wir hoffen, dass wir eine gute Zeit haben werden, während wir unseren Lebensunterhalt verdienen, aber haben schnell gelernt, dass Erwartungen aufrecht zu erhalten nur zu Leid führt, jedenfalls hin und wieder. Allerdings denken wir, dass MACHINE HEAD live brutal und verdammt gut klingen werden. Nun ja, sie sind und sie tun es.


Macht dir das Touren generell Spaß?


Ich sage den Leuten immer, dass es mir Spaß macht, Shows zu spielen und durch die Welt zu reisen, ich aber touren hasse. Go figure. Im Endeffekt fühlen wir uns aber sehr priveligiert, genau das tun zu können.


Lebt ihr alle noch immer Straight Edge?


Ja, wir sind noch immer eine Straight Edge-Band, auch wenn es anderslautende Gerüchte gibt, die von einigen traurigen und gelangweilten Leuten gestreut werden. Straight Edge zu leben ist ein wichtiger Teil unserer Persönlichkeit, für jeden von uns. Es beeinflusst Entscheidungen, die wir täglich treffen, aber nach 15 Jahren auf diese Art und Weise macht es das nicht mehr bewußt. Die Ideen hinter Straight Edge sind noch immer wichtig für, ansonsten würden wir diesem Pfad nicht länger folgen.


Hast du zu den ex-Mitgliedern von THROWOWN noch Kontakt?


Yeah, wir sehen uns und sprechen miteinander, wann wir zu Hause sind. Es gab niemals Entscheidungen, die böses Blut verursacht haben.


Gehen wir einen Schritt weg von THROWDOWN und schauen uns die Metal-/HC-Szene an - denkst du, dass sie ihren Höhepunkt erreicht hat, was Popularität und Zahl der aktiven Bands angeht, oder gibt es noch Platz für mehr? Es besteht natürlich die Gefahr, dass die Fans übersättigt und gelangweilt werden, wenn zu viele durchschnittliche Band zu viele durchschnittliche Alben veröffentlichen?


Ich denke schon, dass es sehr übersättigt ist, sehe das aber als positiv an. Es ist einfach schrecklich, wenn es eine Flaute gibt und die man die wenigen Bands mögen muss, da sie das Einzige sind, was verfügbar ist. Das wäre dann nicht anders als das Los der Leute, die nir Radio- oder MTV-Musik hören? 95% davon sind totale Scheiße!

Natürlich ist es nervig, wenn so viele weniger gute Metal- und HC-Bands auf der Welle mitzureiten versuchen und sich so spät zeigen, aber hey? niemand muss sie hören, wenn er nicht will.


Was sind eure Pläne für den Rest das Jahres?


Jenseits der MACHINE HEAD-Tour haben wir keine Pläne. Aber du kannst sicher sein, dass wir weiter touren werden, hoffentlich auch in Übersee. In Australien speziell waren wir schon lange nicht mehr und wir freuen uns sehr, wenn wir dorthin zurückkehren können.


Was glaubst du, wie lange ihr noch Musik machen werdet?


*lacht* Ich weiß nicht mal, was ich den Rest der Woche machen werden, noch nach dieser Frage. Wir machen vieles aus dem Bauch heraus. Die Band gibt es schon seit zehn Jahren, von daher sind die Chancen gut, dass wir das noch einige Weile machen.





Review:

Watch Us Deteriorate

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CRYSTALIC haben eine komplizierte Reise hinter sich: die Band wurde ursprünglich 1998 gegründet, verlief jedoch 1999 wieder im Sande. Dann sattelte Bandgründer Toni Tieaho zu THE PROPHECY um, aus denen dann wieder CRYSTALIC hervorgingen; auch der heutige KORPIKLAANI-Drummer Matti Johansson gehörte seinerzeit zum Line-Up. Nach einigen Gehversuchen und Demos liegt nun das offizielle Debüt "Watch Us Deteroriate" vor, auf dem die Band lupenreinen melodischen Death Metal im Stil von ARCH ENEMY oder DARK AGE praktiziert. Dabei verzichten CRYSTALIC allerdings auf die heute angesagten, "poppigen" Elemente, und auch cleanen Gesang sucht man hier vergeblich. Apropos Gesang… dem recht monotonen "Kotzgesang" von Frontmann Jarno hätte die eine oder andere melodische Schlagseite gar nicht schlecht gestanden, denn so steht sein sehr präsentes Stimmchen im starken Kontrast zu den teilweise sehr geilen, mitunter sogar traditionellen Gitarrenorgien, die stellenweise Erinnerungen an CHILDREN OF BODOM aufkommen lassen. Das Melodische der Instrumente auf der einen und das Aggressive des Shoutings auf der anderen Seite beißen sich ein wenig, wie es auch bei erwähnten ARCH ENEMY oder HEAVEN SHALL BURN der Fall ist. Ein Mikael Stanne, Björn Strid oder meinetwegen auch Alexi Laiho würde stilistsich besser zu den Jungs passen, denn die Songs sind durchgehend auf sehr hohem Niveau angesiedelt, obwohl ich einen echten "Hit" nicht entdecken konnte. Das macht aber nix, denn auch so läuft "Watch Us Deteriorate" als sehr starkes Debüt über die Ziellinie, das trotz der genannten Kritikpunkte das Prädikat "definitiv antestenswert" verdient!

Watch Us Deteriorate


Cover - Watch Us Deteriorate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live From Radio City Music Hall (DVD)

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Bei Sharon, Ozzy und ihr Big-Biz mit BLACK SABBATH blicken wohl nur noch Bunte-Leser und Reality-TV-Schauer durch. Kein Wunder, dass Tony Iommi es auch mal wieder mit der DIO-Besetzung probieren mochte, wenn auch unter dem Pseudonym HEAVEN & HELL. Und wenn dabei, wie in diesem Fall geschehen, ausverkaufte Tournee und Faninteresse zusammentrifft dann soll’s uns recht sein; fanatische BLACK SABBATH nur mit Ozzy Puristen mal ausgenommen. Denn was die Herren Tony Iommi, Geezer Butler, Vinny Appice und allen voran der über 60-jährige Ronnie James Dio live auf die Beine stellen ist mehr als aller Ehren wert und dürfte einigen Personen im oben genannten Umfeld schwer zu denken geben. Und so ist "Live From Radio City Music Hall” (vom 30.03.2007) ein Zeugnis voller Höchstnoten. Die 15 Songs kommen Live wie aus einem Guss, was auch der Klasse und Erfahrung der Musiker zu verdanken ist - zeitlos harter Metal in Reinkarnation. Der Sound ist Astrein - noch mehr Druck, insbesondere beim Schlagzeug, würde wohl auch die Atmosphäre der Klassiker arg verfremden. Das passt schon. Vom eher etwas umstrittenen 1992er-Werk "Dehumanizer" kommt der starke Opener "After All" (nach dem Intro "E5150"), das gute "Computer God" und ein fabelhaft heftig daherkommendes "I". Ansonsten dominieren die oft Überlangen Songs der beiden Klassiker "Heaven & Hell" (das bis auf "Walk Away" komplett präsentiert wird) und "Mob Rules" (5 Tracks, leider ohne "Turn Up The Night"), sowie zwei Tracks (das starke "The Devil Cried" und "Shadow Of The Wind") von der Compilation "The Dio Years", welche ja so was wie die Initialzündung für diese, nach bisherigen Aussagen zeitlich befristete Reunion darstellt. (Wer das Glück hatte die Performance Live zu sehen, hofft sicher auf mehr). Kleiner Hinweis für "Jüngere" - wer bei den älteren Stücken gut hinhört, erfährt auch recht genau etwas über die Einflüsse dieser Mucke auf Bruce’s IRON MAIDEN.

Stimmlich ist Ronnie James Dio bei HEAVEN & HELL kaum zu übertreffen, Drummer Mr. Appice darf sich gegen Ende von "Voodoo" richtig austoben, Bassist Geezer Butler setzt hörbar Akzente und Gitarrist Tony Iommi darf neben den endgeilen Riffs mehr wie einmal in den langen, gefühlvollen und immer heavy Soli brillieren. Neben den genannten "I" ist es vor allem "Children Of The Sea" (Gänsehaut), das epische "The Sign Of The Southern Cross", das in 15 Minuten zelebrierten "Heaven And Hell" und die beiden Zugaben "Lonley Is the Word" und "Neon Knights" die nach Repeat schreien - aber im Grunde kann man hier gar keine Songs hervorheben.

Zur Umsetzung der DVD selbst: der Ton ist auf DVD in Dolby und Surround zu haben und passt, wie bereits oben erwähnt. Dem steht das Bild im Format 16:9 in nichts nach. Kameraführung und Ausleuchtung überfordern nicht und lassen den Schwerpunkt auf der Musik. Trotzdem kommt das wechselnde Bühnenbild (vom "Heaven And Hell" Cover bis zu einem Kirchenaufbau) und die auf die Songs abgestimmte Lightshow mit gut gemachten Beamersequenzen sehr gut zur Geltung. Auch sieht man sehr deutlich dass der Mann für die Show am Gesangsmikro steht, Mr. Dio arbeitet richtiggehend mit den Fans. Weder Iommi noch Butler neigen zur Selbstdarstellung und bleiben meist recht ruhig in Position - und das kommt bei solch präsentiertem Können sehr sympathisch rüber. Das Vinnie Appice schon vor Jahrzehnten als Tier hinter der Schießbude galt, stellt er auch heute noch gut zur Schau. Augenscheinlich Spaß hatten alle anwesende in der New Yorker Radio City Music Hall.

Als Extras gibt es auf der DVD noch ein ca. 20-minütige "Heaven and Hell Road Movie" mit Intervieweinspielungen, "Hail The Gods Of Metal" (HEAVEN & HELL - wer sonst), "Meet The Mob” (kurze Einspielung von O-Tönen von Fans) und "Radio City” (Info über den Ort der Show). Somit hält sich das Bonuspaket zwar in Grenzen - kann aber nichts, aber auch gar nichts am Tipp für die verewigte Liveperformance ändern.



Setlist:

01 E5150/After All (The Dead)

02 The Mob Rules

03 Children Of The Sea

04 Lady Evil

05 I

06 The Sign Of The Southern Cross

07 Voodoo

08 The Evil Cried

09 Computer God

10 Falling Off The Edge Of The World

11 Shadow Of The Wind

12 Die Young

13 Heaven And Hell

14 Lonely Is The Word

15 Neon Knights


Live From Radio City Music Hall (DVD)


Cover - Live From Radio City Music Hall (DVD) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 115:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live From Radio City Music Hall

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Bei Sharon, Ozzy und ihr Big-Biz mit BLACK SABBATH blicken wohl nur noch Bunte-Leser und Reality-TV-Schauer durch. Kein Wunder, dass Tony Iommi es auch mal wieder mit der DIO-Besetzung probieren mochte, wenn auch unter dem Pseudonym HEAVEN & HELL. Und wenn dabei, wie in diesem Fall geschehen, ausverkaufte Tournee und Faninteresse zusammentrifft dann soll’s uns recht sein; fanatische BLACK SABBATH nur mit Ozzy Puristen mal ausgenommen. Denn was die Herren Tony Iommi, Geezer Butler, Vinny Appice und allen voran der über 60-jährige Ronnie James Dio live auf die Beine stellen ist mehr als aller Ehren wert und dürfte einigen Personen im oben genannten Umfeld schwer zu denken geben. Und so ist "Live From Radio City Music Hall” (vom 30.03.2007) ein Zeugnis voller Höchstnoten. Die 15 Songs kommen Live wie aus einem Guss, was auch der Klasse und Erfahrung der Musiker zu verdanken ist - zeitlos harter Metal in Reinkarnation. Der Sound ist Astrein - noch mehr Druck, insbesondere beim Schlagzeug, würde wohl auch die Atmosphäre der Klassiker arg verfremden. Das passt schon. Vom eher etwas umstrittenen 1992er-Werk "Dehumanizer" kommt der starke Opener "After All" (nach dem Intro "E5150"), das gute "Computer God" und ein fabelhaft heftig daherkommendes "I". Ansonsten dominieren die oft Überlangen Songs der beiden Klassiker "Heaven & Hell" (das bis auf "Walk Away" komplett präsentiert wird) und "Mob Rules" (5 Tracks, leider ohne "Turn Up The Night"), sowie zwei Tracks (das starke "The Devil Cried" und "Shadow Of The Wind") von der Compilation "The Dio Years", welche ja so was wie die Initialzündung für diese, nach bisherigen Aussagen zeitlich befristete Reunion darstellt. (Wer das Glück hatte die Performance Live zu sehen, hofft sicher auf mehr). Kleiner Hinweis für "Jüngere" - wer bei den älteren Stücken gut hinhört, erfährt auch recht genau etwas über die Einflüsse dieser Mucke auf Bruce’s IRON MAIDEN.

Stimmlich ist Ronnie James Dio bei HEAVEN & HELL kaum zu übertreffen, Drummer Mr. Appice darf sich gegen Ende von "Voodoo" richtig austoben, Bassist Geezer Butler setzt hörbar Akzente und Gitarrist Tony Iommi darf neben den endgeilen Riffs mehr wie einmal in den langen, gefühlvollen und immer heavy Soli brillieren. Neben den genannten "I" ist es vor allem "Children Of The Sea" (Gänsehaut), das epische "The Sign Of The Southern Cross", das in 15 Minuten zelebrierten "Heaven And Hell" und die beiden Zugaben "Lonley Is the Word" und "Neon Knights" die nach Repeat schreien - aber im Grunde kann man hier gar keine Songs hervorheben. Alles andere als ein Tipp für dieses Kultteil wäre Frevel.

Setlist:

01 E5150/After All (The Dead)

02 The Mob Rules

03 Children Of The Sea

04 Lady Evil

05 I

06 The Sign Of The Southern Cross

07 Voodoo

08 The Evil Cried

09 Computer God

10 Falling Off The Edge Of The World

11 Shadow Of The Wind

12 Die Young

13 Heaven And Hell

14 Lonely Is The Word

15 Neon Knights


Live From Radio City Music Hall


Cover - Live From Radio City Music Hall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 115:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Era Vulgaris

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Review:

Strange Messiah

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Sabu´s Paule gehört zu den umtriebigsten Hard Rockern der Szene, nicht nur als Musiker, sondern auch als Produzent mit eigenem Label. Verwirrend ist nur, dass seine Eigenkreationen mal unter dem Banner SABU, mal unter seinem kompletten Namen erscheinen, wie auch sein neuestes Werk "Strange Massiah". Dafür hat sich der Mastermind mit Matthias Rethmann, Gereon Homann, Michael Voss, Ralf Heyne, Thorsten Koehne und Angel G. Schleifer sehr hochkarätiges Personal an Land gezogen, das sich redlich bemüht, aus dem Album das maximal Mögliche herauszuholen, was jedoch angesichts des erschreckend schwachen Songmaterials kaum gelingt. Die Produktion ist ordentlich fett geraten, die Gitarren braten ordentlich, und im handwerklichen Bereich liefert der Haufen eine gute Vorstellung ab. Aber sowohl der irgendwie gequetschte, verrauchte Gesang des Meisters selbst (der über weite Strecken wie MOLLY HATCHET´s Phil McCormack mit Verstopfung klingt) als auch die Kompositionen lassen arg zu wünschen übrig. Eine Möchtegern-AC/DC-Nummer wie "Blow By Blow" (grausam!), ein dahinplätschernder Langweiler der Marke "Ashes Of Wrong" oder eine Pseudo-Rockhymne namens "Headbangers" dürften selbst gestandene Hardrocker mit nicht allzu hohen Ansprüchen kaltlassen. Von einem alten Hasen wie Paul Sabu sollte man eigentlich mehr erwarten dürfen als eine solch lieblose Standardplatte mit unterdurchschnittlichen Songs. Meiner Meinung nach verzichtbar!

Strange Messiah


Cover - Strange Messiah Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

A Closer Look At Yourself (EP)

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Die Genre-Bezeichnung haben sich die Herren SYQEM selbst verpaßt - drunter vorstellen kann sich der geneigte Hörer wohl eher weniger was. Die Hamburger haben nachdenkliche Songs auf ihre EP gepackt, die sich über eine lange Zeit entwickeln. ANATHEMA können gut als Orientierungspunkt dienen, das Ganze gemischt mit skandinavischer Liebe zur Dunkelheit und sehr emotionalem Gesang, fertig ist "A Closer Look At Yourself". In den vier Songs werden auch mal aggressive Parts eingebaut, die meiste Zeit bleibt es aber verspielt-ruhig, wobei die Gitarre sehr oft von den wirklich guten Bass- und Drumparts an die Wand gespielt wird. Dominiert wird der Sound aber von der klaren, eigenständigen Stimme, die vollends überzeugen kann und SYQEMs Musik viel Atmosphäre verleiht. Nachdenklicher Rock, der hart genug ist, um auch aufgeschlossene Metaller überzeugen zu können. Und überzeugen werden SYQEM mit den verdammt guten Songs dieser EP jeden, der sich auf ihre Musik einläßt!

A Closer Look At Yourself (EP)


Cover - A Closer Look At Yourself (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 23:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Tree Of Life

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Eine weitere Gothic Formation könnte man fälschlicherweise beim ersten Betrachtes des typisch düsteren (aber sehr gelungenen) Covers sowie der Schriftart annehmen. Aber der erste Eindruck täuscht gewaltig, genauso wie die Firmierung, die ebenfalls an die Kajalaugenschminkfraktion denken ließe - SILENT TEMPEST nennen sich diese Musiker etwas bedeutungsschwanger. Von "Drüben" stammend, genauer gesagt aus der Nähe von Magdeburg, ist "Tree Of Life" das Erstlingswerk und darf man den einzelnen Bios der Hauptdarsteller glauben schenken, dann haben diese vier jungen Herren Danny Priebe (Gitarre & Gesang), Mario Bärecke (Bass), Matti Gralka (Schlagzeug) sowie Sebastian von Enzberg (Keyboard) bereits diverse musikalische Erfahrungen sammeln können. Dies hört man deutlich durch und so sind die eigenen Ansprüche ebenfalls recht ansprechend. Sound sowie die stilistische Ausrichtung sollen recht vielfältig irgendwo zwischen ungezügelt stürmisch und zärtlich, laut und gefühlvoll, vorwärts-treibend und atmosphärisch ausfallen und so will man sich in die Ohren und Herzen der Hörerschaft hineinspielen. Das Ergebnis dieser ersten professionellen Studioaufnahme nach dem 2005’er Demo "Life´s Lessons" ist wahrlich so schlecht nicht und ja, die gebotenen 40 Minuten haben tatsächlich einen ganz eigenen Klang. SILENT TEMPEST lassen erfreulicherweise wenig bis gar keine Schubladenvergleiche zu. Die selbst genannten Vorbilder wie DREAM THEATER, PORCUPINE TREE oder die göttlichen TOOL sind wohl allenfalls Lieblingsbands aber musikalisch völlig andere Baustellen. Tatsächlich kann dieser Mix aus melancholischen Melodien mit mal aufbrausend-energetischen Leadvocals dann wieder etwas zurückgenommen fast zerbrechlich sowie fette Gitarrenriffs mit vielen verschiedenen Rhythmen und Breaks im Wechsel überzeugen - die Mucke hat schon etwas recht eigenes. Der Begriff Progressive Rock trifft es insgesamt schon aber auch einen Tick Alternative oder Darkmetaleinflüsse sind heraushörbar. Was den Gesang anbetrifft, werden sich die Geister wohl etwas scheiden, die gefühlvollen, die langsameren Parts sind nicht das Thema (wobei auch hier noch am Vibrato gearbeitet werden müßte) aber wenn Meister Priebe etwas mehr aufzieht und aggressiver/härter klingen möchte dann hört sich dies recht kehlig-heißer im besten Timbre von Jon Oliva (SAVATAGE) an. Gefällt mir jetzt trotzdem net schlecht. Die Frage ist nur, ob dieser sicher anstrengende und stimmbandbelastende Art so zu singen noch weiter ausbauen läßt oder ob dies auf Dauer gesundheitlich gut geht. Singen kann der Junge aber auf jeden Fall, lasst euch bloß von irgendwelchen Kollegen da was einreden. Was mir, außer der etwas zu flachen Produktion leider gar nicht gefällt, ist der oftmals zu helle Schlagzeugsound, der außerdem stellenweise extrem beckenbetont ausgefallen ist, da scheppert und zischt es manchmal recht grausig. So wird leider der erste (instrumentelle) Teil von "Tree Of Life" (eine in vier Teile gegliedertes 15-minütige recht anspruchsvolle Progrockachterbahn), ziemlich verhunzt, da die Drums zu dominant sind. Ansonsten bieten hier SILENT TEMPEST fast ProgMetal pur aber bei den nächsten Parts geht es dann fließend ineinander über mit flotten Progrockvibes, virtuosen Gitarrensoli. Der Bass groovt dabei stets ordentlich, die Gitarrenarbeit (manchmal ein wenig schräg) überzeug ansonsten mit einigen sehr schnellen klasse Läufen. Die Keys sind betont abwechslungsreich (meist im Hintergrund) gehalten, bei manchen Pianoparts klingen sie mitunter etwas unhomogen holzig hinter der Rhythmusfraktion. Bei der wunderbaren Powerballade "Worthy To Wait" überzeugt der dichte Streichersound und schafft viel Atmosphäre ohne jeden Kitsch. Die Band liebt die Wechselspiele, mitunter werden fast soundtrackartig einige melodramatische Momente miteingebaut, dies kommt dann beinahe schon experimentell. Mein Favorit ist gegen Ende "Time" eine sich langsam immer mehr steigernde Nummer mit tollem Spannungsbogen sowie furiosem Schluss. Aber auch der letzte Albumsong "Just In Case" hat es in sich ausdrucksstarker Gesang hin und her gerissen mit tollen spacigen Keys - ja so muß abwechslungsreiche (Prog) Rockmusik klingen.

SILENT TEMPEST sind absolut talentiert, bieten für einen Underdog schon sehr viele gute Ansätze mit großem Einfühlungsvermögen, haben aber auch noch genügen Potentiale für den nächsten wichtigen Schritt in der Bandentwicklung.

Tree Of Life


Cover - Tree Of Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 39:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Pioneering Work

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Zu Recht beanspruchen die Augsburger INFERNO den Ruf, die erste deutsche Hardcore-Band gewesen zu sein. Tatsächlich hat der von 1982 bis 1990 existierende Vierer die Entwicklung des Hardcore-Punk Anfang der 80er nicht nur in Deutschland, sondern auch international entscheidend mitbestimmt und wurde auch von großen Thrash-Metal-Bands wie SLAYER, METALLICA oder ANTHRAX als Einfluss genannt. Um den Fans endlich einmal auch sämtliche vergriffene Alben und rare Tracks zugänglich zu machen und gleichzeitig den nachgewachsenen Hardcore-Fans die Ursprünge dieses Musikstils vor Augen bzw. Ohren zu führen, sind jetzt sämtliche Releases auf einer schön aufgemachten Doppel-CD erschienen, die noch dazu komplett re-mastered wurde. Auf der ersten, "Oldschool" betitelten CD finden sich logischerweise die Anfänge der Band, die den typischen rohen und rotzig runtergeprügelten Deutsch-Hardcore-Punk des Vierers liefern, auf der zweiten CD namens "Highschool" schleichen sich gelegentlich Thrash-Metal-Einflüsse in den Sound. Die 56 Tracks wird man sich kaum am Stück anhören, aber zwischendurch findet man doch immer wieder Perlen und altbekannte Hits wie "Gott Ist Tot", "Tod Und Zerstörung", "Birne Muss Kanzler Bleiben" oder "Ram It Up", der erste INFERNO-Song überhaupt, der später von S.O.D. gecovert wurde. Großen Spaß macht auch das tolle Booklet, in dem Gitarrist Archi Alert, der im Anschluss an seine Zeit bei INFERNO als MC Motherfucker die TERRORGRUPPE ins Leben rief, die Geschichte der Band schildert. An heutigen Hörgewohnheiten gemessen, wird einem sicherlich viel alte Schule zugemutet, aber sowohl den alten Fans als auch an den Ursprüngen von Punkrock und Hardcore Interessierten wird hier ein tolles Zeitdokument einer wichtigen deutschen Band geboten.

Pioneering Work


Cover - Pioneering Work Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 56
Länge: 125:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hybris

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Nur wenige Bands schaffen es, rasend-schnellen Black Metal über die Länge einer Platte interessant zu halten. ABUSIVENESS gehören nicht dazu. Die Polen sind zwar technisch fit und können besonders in der Gitarrenarbeit einige interessante Ideen vorweisen, aber in Sachen Songwriting beschränken sich ihre Ideen auf schnelles Geballer, unterstützt von einem Sänger, der Genre-Standard bietet ohne dabei Akzente setzen zu können. Die letzten drei Songs machen dabei Mut für die Zukunft, sind sie doch deutlich interessanter und vielschichtiger als die restlichen Tracks auf "Hybris". Das rettet die Scheibe aber auch nicht vor dem Fall ins untere Mittelmaß. Für Die-Hard-Blackies vielleicht eine Überlegung wert (zumal die Produktion in Ordnung geht und das Logo anständig unleserlich ist), aber alle anderen brauchen diesen Siberling nicht.

Hybris


Cover - Hybris Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 34:59 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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