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Phoenix Cryptobiosis

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Vorbei sind bei AVULSED die Zeiten, in denen die lebende spanische Death-Metal-Legende Dave Rotten mit David Nigger musizierte, dafür ist jetzt Alex Nihil dabei. So stumpf wie die Namen ist die Musik – nicht. Oder doch? Egal! Klar ist: Es ist Death Metal. Death Metal. Death Metal und nix weiter. Aber dieses Todesmetall schmiegt sich weder freundschaftlich an dich, noch steigt es mit dir hinab in vergiftete Abwasserkanäle und du musst dein Bier auch nicht in der Tropfsteinhöhle trinken. Und der geneigte Hörer braucht auch keine Raketenwissenschaft zu studieren, um den Titeln zu folgen. Nein, hier regieren der fette Groove, die geilen Riffs, die dicken Songs, der kehlig grunzende Sänger. Death Metal. Also DEATH MEEEEETAAAAAALLLLL. Umso trauriger, dass AVULSED nach “Ritual Zombi” (nein, da fehlt kein Buchstabe!) zwölf Jahre für das nächste ganze Album gebraucht haben. Indes: „Phoenix Cryptobiosis“ ist großartig. ,Unrotted‘ groovt mit thrashiger Attitüde, das Album ist brachial, aber eben auch eingängig. Ein bisschen Horror hier, ein kleiner Kadaver da – so soll Death Metal sein. Gelungene Hörbeispiele könnten "Guts Of The Gore Gods" oder "Devotion For Putrefaction" sein, aber im Grunde klingt eh alles gleich. Also gleich gut. Nicht so gut wie Bolt Thrower, aber das geht ja auch gar nicht. Mierda impresionante!!! (BRK)

Phoenix Cryptobiosis


Cover - Phoenix Cryptobiosis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:23 ()
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Can’t Take Away The Fire

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50 Jahre Athletic Rock aus Newcastle bzw heutzutage aus New York und es machen sich einfach keine Abnutzungserscheinungen bemerkbar. Im Gegenteil: Seit Mike Heller am Schlagzeug mit von der Partie ist, haben RAVEN auf ihre alten Tage noch einmal deutlich an Energie gewonnen. Jedenfalls waren die beiden letzten beiden Alben echte Glanzlichter in einer an Highlights nicht geraden armen Diskographie. Und nun wird eine E.P. nachgeschoben, die es immerhin auch auf eine Spielzeit von über einer halben Stunde bringt. Selbige besteht quasi aus zwei Teilen. Da wären zuerst die fünf neuen Stücke, die den letzten Alben in nichts nachstehen. „Black And Blue“ und „“Power Hungry“ preschen speedig voran und zeigen RAVEN in ihrem Element. Systematisches Chaos, welches nicht nur auf Grund von John Gallaghers charakteristischen Stimme sofort und eindeutig als RAVEN zu identifizieren ist. Aggressiv, mitreißend und voller Energie. Zum Midtempo-Titelstück „Can’t Take Away The Fire“ wurde mit Costin Chioreanu ein Video im ansprechenden Comic-Stil erstellt. Bei „Gimme A Lie“ drücken RAVEN einmal mehr auf die Tube, ohne dass es jedoch langweilig oder gleichförmig wäre. Aber die Herren wissen auch zu überraschen, denn dann folgt das über 6-minütige bluesig-doomige „The Wreckage“, welches RAVEN auch überraschend gut zu Gesicht steht und zeigt, dass Mark Gallagher nicht nur shredden kann, sondern auch viel Gefühl an der Gitarre mitbringt. RAVEN sind zum 50sten in einer bestechenden Form und schaffen den Spagat einerseits urtypischen und klassischen Heavy Metal zu liefern und dennoch 100% nach sich selbst und keiner anderen Band zu klingen. Als Bonus gibt es noch eine kleine Zeitreise in Form von 3 Livestücken, die die Gallagher Brüder mit jeweils einem anderen Drummer zeigen. „The Power“ wurde 2022 in New Jersey aufgenommen, „Architect Of Fear“ 1991 in Erlangen und “Don’t Need Your Money” 1984 in Amsterdam.

 “Can’t Take Away The Fire” gibt es nur über Official Raven Store, kommt signiert, mit Patch und ist auf 1000 Stück limitiert.

So darf es gerne noch einige Jahre weitergehen.

 

 

Can’t Take Away The Fire


Cover - Can’t Take Away The Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:13 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

STYGIAN PATH

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Tides

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HORIZON IGNITED veröffentlichen heute mit „Tides“ ihr drittes Album: Melodic Death Metal der guten finnischen Schule. Aufgenommen wurde der Longplayer bei Juho Räihä (Gitarrist von SWALLOW THE SUN) im "Inka Studio" im südfinnischen Orimattila. Das Album startet mit AMORPHIS-artiger Keyboardarbeit und dem starken Opener „Beneath The Dark Waters“. Okko Solanteräs auf Finnisch erklingenede Growls kratzen herrlich und düster; die teilweise gedoppelte Stimm-Spur verleiht Nachdruck. Der Bass summt lässig daher. Weiter geht es mit „Ashes“ und einer Zusammenarbeit mit Jaakko Mäntymaa (MARIANAS REST). Der Track ist ein heiteres Konglomerat aus Aggression, Melodie und Groove Metal-Gitarre. Zu „Baptism By Fire“ stampfen die Jungs intensiv los, im Stile härterer IN FLAMES oder AT THE GATES-Songs. Zarte angenehme Thrash-Momente sind zu vernehmen. Später setzen interessante PRODIGY-artige Synths ein und zum Abschluss wird dem Hörer der nächste Song plötzlich vor die Füße gespuckt. „Welcome To This House Of Hate“ kommt mit Gangshouts und eingängiger Gitarrenmelodie daher. Die Melodic Death Metal-Formation debütierte 2019 mit „After the Storm“ und nach Langrille Nummer zwei wechselten HORIZON IGNITED von Nuclear Blast zu Reaper Entertainment. Sie tourten zuletzt mit SOILWORK und HYPOCRISY. Der fünfte Track von „Tides“ („My Grave Shall Be The Sea (Leviathan pt. II)“) offenbart tiefe Melancholie und seuselnde Streicher-Sounds und „Prison Of My Mind“ beschreibt die Probleme von Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind. Die stimmliche Varianz ist klasse.

Es hätte alles so schön sein können, aber das Album flacht in seiner zweiten Hälfte ab! Das melodische „Aurora's Dance“, der betont sanfte Gesang beim Titeltrack „Tides“, die unterstrichende Pompösität und nicht zuletzt das sich mehr durchsetzende Metalcore-Riffing stört zunehmlich. Gott sei's geklagt: es wird unseligerweise süss-klebrig! Da hätte dem Album eine Spur der Härte von Solanteräs anderer Band I AM THE NIGHT, die 2022 auf „While the Gods are sleeping“ Neunziger-Black Metal-Sound versprühten, gut gestanden.

Was solls; meine Empfehlung: hört die erste starke Hälfte der Scheibe und stellt Euch vor, es wäre eine EP!

Tides


Cover - Tides Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:57 ()
Label:
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Band:

Horizon Ignited

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Band:

Unleash The Archers

KEINE BIO! www
Band:

VÖLVA

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The Abysmal Womb

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Die Namen der Bandmitglieder klingen wie die Aufzählung schwedischer Eishockeyspieler, noch länger ist aber die Liste der weiteren Bands, in denen Johan Jansson und Co. schon spielten oder immer noch dabei sind. Weil die Band aus Avesta kommt, überrascht die gemeinsame Aktivität mit Centinex oder Demonical noch am wenigsten, zudem gründeten drei von vier ursprünglichen MOONDARKERn später mal Dellamorte. Außerdem gibt es Verbindungen zu achtunddrölfzig anderen Kapellen wie October Tide, Interment, Necrophobic oder gar Katatonia. Kein Wunder, dass die 1993 gegründete Formation so lange brauchte, bis endlich das Debütalbum erscheint, bislang schafften die Jungs lediglich zwei Demos. Dabei klingt MOONDARK eher nach New-Orleans-Sludge. Oder andersherum: ,Suffer The Dark` beginnt und klingt, als wäre Crowbar-Fronter Kirk Windstein nach Schweden umgezogen. Bedeutet auch: „The Abysmal Womb“ liefert eindringliche Riffs, wiederholt bis zu einem Schmerz, der den Hörer in dämmernde Trance überführen kann. Ihr kennt das: Man steht da beim Konzert, schließt die Augen, lässt sich einfach von den Klängen und wünscht sich, dass dieser Moment nie aufhöre. Klar, beim Gig versaut dir das dein Kumpel, der dir ins Ohr schreit: „GEILER SONG, oder?“ Diese Momente hat das Premieren-Album derer viele. Und auch wenn zur kaputten Genialität CROWBARs noch eine Schippe Modder fehlt, so ist „The Abysmal Womb “ein schönes Dreckstück geworden. Die Schweden können es einfach – Eishockey und Death Metal.

The Abysmal Womb


Cover - The Abysmal Womb Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 46:16 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

MOONDARK

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Abur

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Mit „Abur“ veröffentlichen POTHAMUS am 14.02.2025 ihr zweites Studioalbum. Das Album wurde von Chiaran Verheyden (u.a. für PSYCHONAUT tätig) glasklar produziert und wird über Pelagic Records veröffentlicht. Nachdem das Debut "Raya" bereits für einiges Aufsehen sorgen konnte, durfte man gespannt sein wie sich die Band beim traditionell eher schwierigen, zweiten Album schlägt. 


Bereits der Opener „Zhikarta“ macht deutlich wohin die Reise geht. Der Song beginnt schleppend mit sphärischen Gitarren im Verbund mit tribal-artigen Drums und brachialer Bassgitarre, ehe er nach und nach an Fahrt aufnimmt. Mit diesem Einstieg ist der generelle Ton von "Abur" gesetzt. HEILUNG auf Steroiden. Wo die fellbespannte Nordic-Folk-Truppe manchmal allzu sphärisch wird, packen POTHAMUS den Hammer aus, z. B mit dem folgenden „Ravus“: ein treibender Song mit einem extrem einfachen aber packenden Riff. Der verhallte Gesang (sowohl harsh als auch clean) trägt zur morbiden Stimmung bei, die alle Tracks des Albums vermitteln. Dabei verzettelt sich das belgische Trio nicht wie so einige Kollegen aus dem Spektrum Sludge/Drone/Ambient-Metal in ellenlangen Nichtigkeiten. Die Songs bleiben strukturiert und packen in den richtigen Momenten mit kraftvoller Rhythmik zu. Aber auch in den ruhigeren Momenten wie in "De-varium" bleibt die Spannung erhalten. Und so schaffen es POTHAMUS den Hörer über eine dreiviertel Stunde mit oft minimalistischen Mitteln zu fesseln. Das ist wahrlich eine Kunst. Kunstvoll auch die liebevolle und detaillierte Gestaltung des Covers - innen wie außen -, perfekt abgestimmt auf die Atmosphäre, die der musikalische Inhalt transportiert.


MIt "Abur" haben POTHAMUS ein Album abgeliefert, das von vorne bis hinten überzeugt. Sicher ein Genre-Highlight des noch jungen Jahres 2025. Aber auch Quereinsteiger könnten Gefallen an der Scheibe finden, denn auch Fans von TOOL, DEAD CAN DANCE oder den schon erwähnten HEILUNG sind hier sicher nicht ganz falsch aufgehoben. Man muss sich auf dieses Werk nur einlassen können. Anspieltipp ist der Achtminüter "Savartuum Avar"

 

 

 

 

Abur


Cover - Abur Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 46:48 ()
Label:
Vertrieb:

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