Band:

DRITTE WAHL

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Story Of Pain

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Factory of Art dürften den meisten Schwermetallern noch ein wenig unbekannt sein, aber ein ungeschriebenes Blatt sind die sächsischen Progressiv Power Metall nicht mehr. Immerhin haben sie schon mit Acts wie: Gamma Ray, Blind Guardien, Morgana Lefay und Grave Digger zusammen gespielt. Nach einigem Wirrwarr in der Band Besetzung und inzwischen mit mehreren CD´s und Demo´s haben FOA nun mit neuem Line up den 3 Tracker "Story of Pain" im "In any case" Studio in Halle/Saale aufgenommen. Klanglich gesehen lässt die Scheibe eigentlich nichts zu wünschen übrig ( zumindest nicht in meinem alten CD Player - ne im Ernst, der Sound ist echt gut - Anm. d. Verf.) Musikalisch bewegen sich FOA auf verschieden Schienen. Der Titeltrack "Story of Pain" wird geprägt von einem ziemlich doomigen Gitarrenbrett, und einer kräftigen Stimme beim Refrain und einer klaren melodischen Stimme bei den übrigen Parts des Songs. Natürlich fehlen trotzdem die progressiven Einflüsse z.B. durch diverse Keyboard Passagen, die man von der Band gewohnt ist, nicht. Der zweite Track "The Mass" beginnt mit harmonischen Klängen die auch im weiteren Verlauf des Songs mit eingebunden werden gepaart mit den aggressiven aber auch sehr gefühlvollen Stimmeinlagen von Sänger Petri und den der Band üblichen Gitarrenriffs. Mit "Twilight Zone" haben FOA wieder einen alten Klassiker ausgegraben dessen melodischer Refrain quasi zum mitsingen und bangen einläd! Im großen und ganzen eine gelungene Promo Scheibe - Man darf also auf das folgende Album gespannt sein. Die CD gibts für 15.-DM bei der oben angegebenen Adresse.

Story Of Pain


Cover - Story Of Pain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 14:54 ()
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New World Heat

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Nirvana haben den Metal kaputtgemacht, Anthrax nur genervt mit ihrem Crossover. Und Mordred hat der engstirnige Jugendliche damals gar nicht verstanden. Nun plädiert der gereifte Rezipient nicht mehr die reine Lehre des harten Musik-Stoffs, künstliche Acts nerven aber in allen Genre-Ausrichtungen. Die Amis FOX LAKE sind entgegen des Names keine Haar-gesprayten Glam Rocker, sondern stehen angeberisch zwischen Hardcore, Nu-Metal, Alternative, HipHop und Rap. Heißt: viel mittleres Tempo, wenig Melodien, dafür umso mehr Breakdowns und Pseudo-Scratching wie bei „Freestyle“. Natürlich alles hochprofessionell und mit einem Mega-Breitwand-Sound ausgestattet – klingt alles wie für fette Festivals direkt am Reißbrett konstruiert. Vor allem fehlen dem Album die Aha-Momente, bei jedem Song grüßt das Murmeltier. Und wenn mal was „anders“ ist, dann geht das auch in die Baggy-Hose. Die beinahe groovigen Momente in „Real Fast“ macht der Sänger mit seinem stets gleichen Gebölke (aka Shouts) zunichte und der Lounge-Teil kommt wie aus Kai aus der Kiste nach Lachgasgenuss. Damit die Jungs aus Denver wenigstens ein bisschen Street-Credibility verdienen, sortieren sie noch ein paar Bullshits und (Mother)-Fucks in die Lyrics. Da empfiehlt der Metal-Apotheker die Suicidal Tendencies. Mit denen wären wir wieder in der guten, alten Zeit, vor Nirvana und dem ganzen anderen Quatsch. Nur: Über kurz oder lang finden FOX LAKE sicherlich bald den Weg auf die großen Stages und zum passenden Publikum. Viel Metal Inside wird dann nicht dabei sein.

 

 

 

New World Heat


Cover - New World Heat Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 30:58 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Fox Lake

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...Bring Mirrors to the Surface

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Musik ist Emotion. Da sind wir uns wohl alle einig. Und da ist so ein Gefühl: ZATOKREV haben sich einige der Granden der (nicht nur) Schweizer Extrem-Metal-Abteilung an Bord geholt – um mal die Worte Hipster oder Elite zu vermeiden. Und so musizieren Bölzer, Schammasch, Inezona, Manuel Gagneux/Zeal & Ardor und Minsk auf „Bring Mirrors To The Surface“ mit und bringen alles Mögliche, aber keine gute Laune. Das liegt weniger an der nicht vorhandenen Klasse der Musik, die einem schon mit dem Opener „Blood“ in einen doomartigen Strom von Verzweiflung, Schmerz und Trauer herunterzuzieht. Was die Band selbst mal als „Amalgam ständig wandelnder Schwingungsenergie“ bezeichnete, könnte beim nicht vorbereiteten Rezipienten das genaue Gegenteil absoluter Begeisterung hervorrufen: Zahnschmerzen, bis der Arzt kommt. Und vor allem: Niemals unvorbereitet starten – weder beim Zahnarzt, noch bei ZATOKREV. Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen! Aber: Nach mehr als 20 Jahren ist das Schlimmste überstanden, das heißt, die neue und fünfte Psycho-Akte widmet sich nicht nur der Schmerztherapie, es öffnet sich mitunter Sphären, die außer Captain Kirk und unvernünftigen Nutzer bewusstseinserweiternder Stoffe noch ein Mensch gesehen haben könnte. Nüchtern beschrieben sind die eher beiden ruhigen Opener „Red Storm“ (ft. Bölzer & Schammasch) und Blood (ft. Inezona), dazu da, dich ins tiefe Tal zu stürzen (Lied eins), um dich dann zu beruhigen und in Sicherheit zu wiegen (zwei). Und „The Only Voice“ haut dir dann eine runter, sticht dir ins Auge und macht doch so richtig fertig. In Genre-Schubladen sortiert sind Nummer eins und zwei die eher typischen ZATOKREVSCHEN Bindeglieder zwischen Post (Black) Metal, Sludge und Doom, der dritte wirkt zum Teil wie eine Ehrerbietung an Bathorys Erstlingswerke, um dann hippidesk zu enden. Und dann? Liegst du da und fragst dich, was ist das? Egal, Krönchen richten, weitermachen. Wer dieses enorm anspruchsvolle, abwechslungsreiche Werk verstehen will, der muss die riesige Dynamik als Ganzes hören und versuchen, die gesamte Einheit irgendwie anzunehmen. Und ich kann versprechen: Das wird nicht klappen. Aber es lohnt sich allemal, es zu versuchen, denn ZATOKREV haben mit „…Bring Mirrors To The Surface“ ein äußerst spannendes, aber auch ziemlich abgedrehtes Werk geschaffen. Fragt sich, woran das liegt: Sind sie sauer, dass sie in einer Metropole wie Basel leben, wo drumrum so schöne Natur bezaubert? Oder liegt es doch an der dortigen Chemieindustrie und dem Trinkwasser, dass bewusstseinserweiternde Wirkung verursacht?  Wie auch immer: ZATOKREV berühren, das Album löst Glücksgefühle aus, es macht dich kaputt – verzweifelte Vocals, bombastischer Sound, aufreibende Monotonie, enorme Tiefe, Mords-Melancholie – all das lässt die Emotionen durchdrehen. Musik ist Gefühl. ZATOKREV lösen große aus. Ganz große.

 

...Bring Mirrors to the Surface


Cover - ...Bring Mirrors to the Surface Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 62:43 ()
Label:
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Band:

Cemetery (D)

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The Devil's Asylum

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Es gibt nichts Beständigeres als die Veränderung – gemäß diesem Motto hat das Personalkarusell bei VICIOUS RUMORS erneut Fahrt aufgenommen. Bandleader und Gründer Geoff Thorpe hat freilich die Truppe nicht komplett neu durchgemischt, sondern lediglich an der zweiten Gitarre mit Denver Cooper einen ebenbürtigen Axeman engagiert und am Gesang nachgebessert. Der Shouter hört auf den Namen Brian “Chalice” Betterton, und diese Personalie könnte man auch als Geniestreich bezeichnen. Er führt die Truppe mit seiner Stimme nämlich genau dahin zurück, wo sie ursprünglich einmal hergekommen ist, und das ist klassischer US-Powermetal vom Feinsten.

Wer jetzt, wie ich, zunächst nur die erste Single „Bloodbath“ kennt, der wird sich fragen, ob ich eine andere Platte gehört habe. Nein, denn dieser Track repräsentiert das Album bei weitem nicht wirklich. Die Nummer ist überaus rau und thrashig, die Drums feuern aus allen Rohren, und der Gesang ist recht düster angelegt. Man entdeckt jedoch ebenfalls Melodiebögen, die ankündigen, was da noch kommen sollte. Ab Track zwei geht die Reise in die Vergangenheit nämlich so richtig los – Carl Albert (R.I.P.) lässt grüßen.

„Dogs Of War“ ist ein herrlich schleppendes Ding, „Crack The Sky In Half“ ist eine Metal-Hymne mit gepflegter Twin-Axe-Power, und das anschließende, mal stampfende, mal galoppierende „High Hell Hammer“ packt obendrein noch ein paar Gangshouts mit drauf. So nahe an der VR-DNA war in den letzten Jahren keines der Outputs, und es wird gewiss ein Riesenspaß, die neuen mit den alten Titeln in der Setlist für kommende Gigs zu mischen. An diesem Punkt bin ich mir sicher, dass der ein oder andere Alt von Neu nicht unterscheiden kann. „Abusement Park“ ist neben „Boring Day In Hell“ (Name ist hier leider Programm) etwas untypisch. Auch hat man an dieser Stelle für meinen Geschmack einen Tick zu viel mit den „kleinen Helferchen“ eingegriffen. „Wrong Side Of Love“ geht dann in TWISTED SISTER-Manier geschmeidig über den Oldschool-Metaltisch. Das Werk endet, wie es angefangen hat, mit dem speed-thrashigen Titeltrack.

Geoff Thorpe selbst sagte über die Scheibe im Vorfeld: „Auf ‚The Devil’s Asylum‘ gehen wir back to the roots, verbunden mit modernen Einflüssen.“
Dies ist ihm mit dieser Mannschaft absolut gelungen, und dem ist auch nichts mehr hinzuzufügen.

The Devil's Asylum


Cover - The Devil's Asylum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:41 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

FORBIDDEN

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Colossal

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So, meine Damen und Herren und Sonstige, genau SO macht man Death Metal im Midtempo, ohne dass er zu Tode (sic!) langweilt. Die Dänen von BAEST haben mit ihrem vierten Studioalbum ihr Songwriting justiert und sich in Sachen Riffing dem klassischen Metal angenähert. Lässt man mal die harsh vocals von Simon Olsen beiseite, hat man es überwiegend mit Liedgut zu tun, dass z. B. den Alterspräsidenten dänischen Schwermetalls, MERCYFUL FALTE, oft gar nicht so fern ist. Ein größeres Kompliment kann man BAEST wahrscheinlich nicht machen, aber 'Colossal' verdient sich diese Auszeichnung redlich. Auch die leider verblichenen SENTENCED kommen als Vergleich in den Sinn, die vor drei Jahrzehnten mit 'Amok' einen ähnlichen Schritt vollzogen. Manche Riffs rocken so locker vor sich hin, wie etwa im Opener "Stormbringer", dass sogar AC/DC-Vibes aufkommen.

Getragen von einer brillanten Produktion von Tue Madsen (THE HAUNTED, THE BLACK DAHLIA MURDER), haut einem das Quintett einen Knaller nach dem anderen um die Ohren. Neben dem schon erwähnten "Stormbringer" überzeugen insbesondere der Titelsong oder "King of the Sun", das die Gehörgänger nicht nur mit dem Einsatz einer Cowbell, sondern auch mit Gastgesang von niemand Geringerem als Jesper Binzer (D-A-D) verwöhnt. Natürlich werden aber auch die Death Metal-Roots nicht geleugnet und "Imp of the Perverse" glänzt mit reichlich Double Bass und sogar Blastbeats. Aber eigentlich ist es egal, welchen Track man gerade anwählt BAEST halten die Spannung bis zum abschließenden Sechsminüter "Depraved World". Die Gitarrenarbeit  des Duos Lasse Revsbach/Svend Karlsson gehört dabei zum Besten, was bisher in diesem Metal-Jahr das Licht der Welt erblickt hat. 

BAEST haben mit "Colossal" nicht nur eine überraschende Kurskorrektur, sondern vor allem einen großen Qualitätssprung nach oben vollzogen. Dieses Album ist dazu geeignet auch Hörer anzusprechen, die normalerweise den härteren Spielarten des Metals vielleicht nicht so gewogen sind. Allen, die damit sowieso kein Problem haben, sei "Colossal" wärmstens empfohlen. Die CD enthält gegenüber der LP oder den Streaming-Angeboten übrigens drei Bonus-Tracks.

 

 

 

 

Colossal


Cover - Colossal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:25 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

BAEST

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