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Mighty High

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Bereits die Vorgängerscheiben aus den letzten beiden Jahren, "Déjà Voodoo" und "High & Mighty", gingen als erstklassige Platten in der gemeinsamen Schnittmenge aus Southern Rock und Blues durch, doch mit dem aktuellen Werk übertreffen GOV´T MULE alle Erwartungen. Als reguläre neue Studioscheibe kann man "Mighty High" aber nicht wirklich bezeichnen, denn das Album enthält neben teilweise neu arrangierten Varianten älterer Band-Stücke auch ein paar Coverversionen, wobei man mit Reggae-King Willi Williams, Michael Franti und Toots Hibbert (die alle insgesamt fünf Songs aufwerten) ein paar sehr bekannte Gastmusiker gewinnen konnte. Das Ergebnis dieses musikalisch grandiosen Trips durch 40 Jahre Rock, Funk, Reggae, Jazz, Blues und sogar Klassik klingt etwas weniger Südstaaten-lastig als die Vorgänger und dürfte ebenfalls nichts für wild moshende Metaller sein, erfüllt jedoch allerhöchste Ansprüche und macht gerade aufgrund seiner stilistischen Vielfalt ungeheuren Spaß, vorausgesetzt, man mag es auch mal relaxter und legt sämtlich Vorurteile gegenüber "Weltmusik" für über eine Stunde in die Schublade. Dann nämlich kristallisieren sich Hits wie "Rebel With A Cause" (eine andere, coole Version von "Unring The Bell" vom letzten Album), das abgefahrene, herrlich bekifft klingende Instrumental "Unblow Your Horn" oder der Groover "Unthrow That Spear" heraus, die neben einigen zugegebenermaßen etwas langatmigen Passagen nicht nur Freunde großer Tüten begeistern dürften. Der absolute Knaller von "Mighty High" ist aber die über siebenminütige, schweinegeile Coverversion des ROLLING STONES-Frühwerkes "Play With Fire", bei dem Keith Richards vor Freunde sicher noch mal von der Palme plumpsen würde. Auch wenn man das Album insgesamt wieder leider nur ein paar wenigen aufgeschlossenen Rockfans (die etwa auch die letzten SANTANA-Scheiben mochten) empfehlen kann, vergebe ich hier ausnahmsweise den "Tipp", weil die musikalische Leistung einfach klasse ist und "Mighty High" ohne Scheuklappen einfach sehr viel Laune macht!

Mighty High


Cover - Mighty High Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 66:55 ()
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Do Or Die

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Harley-Fahrer sind eine eigene Spezies. Davon kann sich jedermann auf dem großen Treffen in Hamburg Jahr für Jahr überzeugen. Viele machen auf Rocker, sind aber reaktionär wie ihre Fransenlederjacke ungetragen. Und auch WASTELAND (nicht zu verwechseln mit der Wolfsburger Thrash-Band) erfinden kein Rad neu, putzen es nicht mal blank: Boogie-Rock irgendwo zwischen (alten) Disneyland After Dark, AC/DC und ZZ Top, drei Coverversionen (unter anderem das mega-einfallsreiche "Ballroom Blitz" von Sweet) - nicht einfallsreich aber dafür mit nörgelndem Gesang. Neben Ideen fehlt auch noch der druckvolle Sound - den die Jungs als Harley-Fans vielleicht ja schon mal gehört haben sollten. Angesichts dieser wenig fortschrittlichen Scheibe ist es vielleicht kein Wunder, dass es die Kapelle bis zum weltgrößten Harley-Treffen in South Dakota geschafft hat. Da dürfte es nämlich ähnlich rückwärtsgewandt zugegangen sein. Anstatt Feierabend-Rocker und -Biker nehme ich doch da schon lieber die japanische Joghurt-Becher-Fraktion in Kauf. Oder eben die Originale wie DAD und Co …

Do Or Die


Cover - Do Or Die Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:45 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Wasteland (München)

www
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Black Signs

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Grammophon-Intro, Doppel-Fuck an die Welt, straighter Sleaze-Glam und pianotische Akustik-Ballade - fertig ist der italienische LA-Haarspray-Ableger. In guten Momenten klingen FUORIUSO wie eine anständige Mötley-Ehrerbietung, in schlechten wie ein wenig saft- und kraftlose Ratten im Keller. Und manchmal eifert die bereits 1995 in Bergamo entstandene Band auch Streetrockern nach. Letzteres etwas arg unoriginell. Vielleicht sind ihnen bei den Aufnahmen Koks und Nutten ausgegangen und somit die Inspiration? Jedenfalls scheint die Scheibe bereits eine Weile auf dem Markt zu sein, sie ist im Februar 2007 erstmals bei Sweet Poison erschienen. Es hätte aber auch Anfang der Neunziger Jahre sein können. Dann hätten die Norditaliener vielleicht auch Erfolg gehabt. Und genuch Weiber.

Black Signs


Cover - Black Signs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

In A Flesh Aquarium

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"Mein Hirn schmerzt" gibt Dream-Theater-Indendant Mike Portnoy zu Protokoll, nachdem er diese Scheibe gehört hat. Und wer wird einer absoluten Kapazität auf dem progressiven Markt widersprechen? Eben! Die kanadische Band beruft sich auf den berühmten Zirkus aus ihrer Heimatstadt, den Cirque de Soleil. Indes: der dortige Besuch gleicht einem Aufenthalt im Schlaraffenland, das Hören von "In A Flesh Aquarium" erinnert eher an ein Folter-Wochenende im amerikanischen Soldatengefängnis - Drogenzwang nicht ausgeschlossen. Denn hier mischen die Quebecois fleißig Rock, Metal, Pop, Folk, Avantgarde, Elektronica, Jazz, Prog, Schwarzmetall und was es noch so gibt. Maßregel: Alles muss rein, Groove und Nachvollziehbarkeit sind absolut redundant, bevor irgendetwas mundet, kommt ein Break, eine krude Wendung oder eine Kate-Bush-artige Verlautbarung der Sängerin. Wenn ihr also in den Zirkus geht und euch der Clown dafür hysterisch auslacht, wenn ihr an ein Musical denkt, mit sehr guter Besetzung und imponierendem technischem und dazu gleichzeitig auf dem zweiten Ohr Black Metal hört und im Hintergrund das alte Testbild der öffentlich-rechtlichen auf volle Lautstärke dreht, dann habt ihr immer noch keinen Eindruck von diesem wirren Werk. Fazit: Abgefahren - aber deswegen in seiner Ganzheitlichkeit noch lange nicht eindrucksvoll. Aua.

In A Flesh Aquarium


Cover - In A Flesh Aquarium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 60:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Indigo Dying

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INDIGO DYING? Noch nie gehört? Sollte man sich aber mal merken. Das Quintett mit Sängerin Gisa Vatcky, deren Stimme (steinigt mich, wenn ihr wollt, der Vergleich ist jetzt zugegebenermaßen komplett genre-fremd) mitunter ein wenig an SHAKIRA erinnert, am Mikrofon liefert nämlich schmucken, mal etwas mehr, mal etwas weniger düster angehauchten und teils mit mehrstimmigem Gesang versehenen Rock ab. Schon der Opener "All I Never Wanted" zeigt, wo´s langgeht: ruhige, teils mit Klavier versehene Passagen wechseln sich mit fetten Gitarren, wobei, nicht zuletzt dank Gisa Vatckys Gesang, das eine so melodiös ist wie das andere. "Hear Me" rockt gewaltig und erinnert von Songstruktur und Arrangement her zum Teil etwas an die Kollegen von EVANESCENCE, "Breathe In Water" schlägt ruhigere Töne an und wird durch die Stimme von Michael Kiske als Gegenpart zu Gisa Vatcky bereichert. Auch für "Superman" und das wunderbar groovige, von fetten Gitarrenriffs vorwärtsgetriebene "Far Enough" holte man sich mit Mark Boals männliche Unterstützung ans Mikrofon. "Island" ist einer der lichten (soll heißen: düsternisfreien) Tracks der Platte, ebenso das schon fast poppig anmutende "Real Life Fairytale". Und damit es dem Hörer nicht zu wohl wird schließt das Album mit "Go" mit einer schwermütigen Ballade. Daumen rauf für INDIGO DYING!

Indigo Dying


Cover - Indigo Dying Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:25 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Indigo Dying

KEINE BIO!
Interview:

The Ocean

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Interview "Precambrian" ist ohne Frage ein sehr ambitioniertes Werk, dass sicher seine Zeit brauchte. Wie lange haben sich Songschreiben, Proben und Aufnahmen hingezogen? Gab es einen Punkt, an dem ihr keine Lust mehr hattet?



Klar, solche Momente gab es immer wieder. Wenn Du Stunden im Studio sitzt und an einer Idee rumtüftelst und dann merkst, dass Du auf dem Holzweg bist, das kann schon ziemlich ätzend sein... aber die Vision vom fertigen Album war am Ende doch immer stärker als Frustration.
Letztendlich haben wir das gesamte Jahr 2007, bis zum Release im November, mit diesem Album verbracht... da sind die Vorproduktionen noch nicht mit eingerechnet. Die ersten 3 Monate des Jahres haben wir geprobt, jeden Tag, im März ging's dann ins Studio. Die ersten Songideen waren aber schon im Sommer 2005 entstanden, kurz vor Veröffentlichung von "Aeolian". Ich war damals in Australien und machte persönlich eine schwere Zeit durch, lief tagelang endlose Strände entlang und schrieb die Melodien auf, die mir durch den Kopf schwirrten (mit Hilfe einer 4-seitigen Gitarre in nem ranzigen Backpackers'...), anschliessend habe ich diese Rohskizzen dann zuhause ausgearbeitet und daraus entstanden die fünf zentralen Songs von der "Proterozoic"-Hälfte des Albums.
Wir gingen dann auf Tour und das Projekt lag ein halbes Jahr brach, anschliessend habe ich mit viel Abstand vier weitere Songs geschrieben, die wesentlich härter und direkter waren und den Kern von der "Hadean / Archaean" Hälfte des Doppelalbums geworden sind.
Da hatten wir dann also zwei Haufen von stark unterschiedlichen Songs, was die Frage aufwarf, wie man das ganze unter einen Hut bringt - ein Doppelalbum lag natürlich nahe. Wir wollten dann ein Konzept haben, was diese ganz unterschiedlichen musikalischen Ansätze verknüpft und zusammenhält. Ein Album, was sich thematisch mit der Anfangszeit unseres Planeten auseinandersetzt bot sich an, zum einen aufgrund der archaischen Natur der Musik, zum anderen, weil die beiden Hälften des Albums eine musikalische Entwicklung darstellen, von rohen, brachialen, einfach instrumentierten Nummern hin zu vielschichtigen, komplexen, orchestralen Stücken: ganz wie es in den frühen Tagen der Erde war, als die Atmosphäre langsam entstand, die Erde sich abkühlte und während des Proterozoikums erste einfache Formen von Leben aufkamen und das Gesicht der Welt komplexer, vielschichtiger wurde...


Ihr habt die Scheibe nicht nur in einem Studio aufgenommen, sondern gleich in mehreren rund um den Erdball. In welchen wart ihr und warum habt ihr diesen Weg gewählt?



Wir haben Drums und Key-Gitarren in Finnland aufgenommen, in einem abgeschiedenen Holzhaus mit einem grossartig klingenden Raum, dem Studio 57 in Alateveli. Die Isolation dort hat geholfen, sich voll und ganz auf die Musik zu konzentrieren, da war wirklich nix weit und breit ausser Wald und Elchen, das nächste Dorf war fast 30km entfernt.
Den Rest, also weitere Gitarren, Bass, Vocals, Glockenspiel, Streicher, etc. haben wir dann in unserem Oceanland Studio in Berlin aufgenommen. Gastvocals wurden ausserdem in Schweden, Holland, Belgien und LA aufgenommen und die Platte schliesslich in NY gemixt und in Helsinki gemastert, dort wo die Reise begann und endete. Wir wollten für jeden Schritt im Produktionsprozess die optimalen Leute und Studios haben, da hat sich das so ergeben...


Wie kam die Zusammenarbeit mit so vielen Gastmusikern zustande? Auf wessen Mitarbeit hast du dich persönlich am Meisten gefreut?



Ach, ich hab da keine besonderen Präferenzen, alle Leute, die auf dem Album singen zählen zu meinen Faves, und ich würde die Stimme von Caleb jetzt nicht höher bewerten als die von Tomas oder so... die haben alle ihre Qualitäten und ich liebe BREACH gleichermassen wie OLD MAN GLOOM oder CAVE IN.
Wie das zustande kam: das hat sich halt alles so ergeben, Nate Newton z.B: hat ja auch schon auf "Aeolian" gesungen, er ist ein Kumpel von uns und wann immer CONVERGE in Berlin spielen kommen die Jungs bei uns im Oceanland vorbei. Ich bin sehr zufrieden mit Caleb Scofield's Vocals auf "For The Great Blue Cold Now Reigns", seine Stimme ist einfach die absolute Macht, und ich bin froh, dass er sie uns geliehen hat für diesen Song. Stolz bin ich aber auf nichts im Besonderen, eher traurig darüber, dass einige weitere Beiträge, die geplant waren, am Ende aus terminlichen Gründen nicht geklappt haben... aber dann halt beim nächsten Mal.


Unterschied sich das Songwriting zu "Precambrian" von Arbeiten zu früheren Werken? Wie geht ihr generell beim Songschreiben vor?



Ja, schon. Ich habe diesmal sämtliche Songs am Rechner komponiert, teilweise sogar inklusive der Gitarrenparts. Das war ganz abgefahren, weil ich dadurch auf Ideen gekommen bin, die man sonst so nie haben würde auf der Gitarre, und zum Teil war es nicht leicht, die dann quasi rückwirkend am echten Instrument umzusetzen.
Generell liegt das Songwriting zu fast 100% in meiner Hand, THE OCEAN ist komponierte Musik. Ich habe mir damals gezielt Leute gesucht, die Bock haben auf sonen Ansatz, und wenn man sich das neue Album anschaut, sind sich auch alle einig, dass so etwas gar nicht anders hätte entstehen können. Du kannst nicht 26 Musiker in einen Raum stellen und sie jammen lassen und gucken was passiert, man braucht jemanden, der das ganze koordiniert. Ich nehme also Vorproduktionen auf von den Songs mit programmierten Drums und spiele sie dann meinen Jungs vor. Dann reden wir darüber, welche songs wir machen wollen und arbeiten dran. Es wird dann noch viel verändert, manchmal merkt man, dass gewisse Parts nicht umsetzbar sind, oder dass gewisse Übergänge nicht funktionieren, oder die Dynamik irgendwie nicht gut ist.
Der Hauptunterschied zwischen uns und anderen Bands ist halt der, dass wir schon einen recht genauen Plan vom Song haben, wenn wir uns im Raum treffen. Erstaunlicherweise gibt es immer wieder Leute, die einen Widerspruch zwischen unserem Kollektiv-Gedanken und der Tatsache, dass das Songwriting in der Hand einer einzelnen Person liegt, auszumachen vermeinen... da kann ich nur sagen: da hat jemand nicht verstanden, dass Kollektivismus und Individualismus sich nicht ausschliessen, sondern dass im Sinne des Utilitarismus kollektives Glück vielmehr auch als Summe individuellen Glückes verstanden kann. Kunst ist immer eine Form individuellen Ausdruckes- wenn Du eine hervorragende Band siehst, siehst Du individuelle Musiker auf der Bühne, die im Kontext des Ganzen glänzen, aber dabei immernoch ihre eigene individuelle Identität und ihren eigenen individuellen Ausdruck beibehalten. Das ist bei uns nicht anders, und die Live-Erfahrung kann eine ganz unterschiedliche sein, je nachdem welcher Musiker gerade mit uns spielt.
Ich schreibe meine Musik, und die anderen Musiker interpretieren das. Doch das birgt für gute Musiker enorm viel Raum, in der ganzen Klassik besteht die einzige Möglichkeit kreativer Entfaltung in der Interpretation, weil alles komponierte Musik ist. Und die meisten klassischen Musiker, die ich kenne, sehen das nicht als Einschränkung an, sondern als Herausforderung an, als ein riesiges und spannendes Universum... vielleicht sind wir in diesem Sinne eher ne klassische Band als ne Rockband. Auf der Bühne sieht das dann aber wieder ganz anders aus...


Thematisch habt ihr euch ein ungewöhnliches Thema ausgesucht - wie kamt ihr dazu, wessen Idee war es?



An dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich tatsächlich Geograph bin und mich im Rahmen meines Studiums umfassend mit der Thematik auseinandergesetzt habe, von daher war nicht so viel zusätzlicher Recherche notwendig... Die Idee für das Konzept kam mir, als ich versucht habe, mir die Musik zu visualisieren. Dabei kamen mir immer Bilder von glühender Lava, gelben Schwefelwolken und Vulkanausbrüchen in den Sinn. Ein Album über die ersten, frühen Tage der Erde, als diese ebensolche Szenarien bot, lag also nahe.



Wie wichtig sind die persönlich die Texte des Albums?



Schon sehr wichtig, sonst könnte man sich ja auch mit textlichem Dadaismus zufrieden geben. Allerdings kann die Musik auch wirken, ohne dass man sich mit den Texten befasst, denke ich - nur dass sich eben tiefere Einblike eröffnen, wenn man bereit ist, sich damit auseinanderzusetzen. Ich selbst mache das heute nur noch bei Alben, die ich wirklich mag. Dann geht aber oft noch eine ganz andere Tür auf, wenn man auch auf textlicher Ebene Dinge findet, die Relevanz für Dein eigenes Lebe haben.


Wer hat das Artwork kreiiert? Konnte der Künstler völlig frei arbeiten oder habt ihr im Vorgaben gemacht?



Das Artwork hat ein norwegischer Designer namens Martin Kvamme gemacht. Ich habe ihm in groben Zügen das Konzept des Albums erklärt, die Idee mit den geologischen Perioden, Äras und Äonen als Song/Disc-Titel stammt von mir, und die vage Ausrichtung des Artworks auf Bilder von glühender Lava, viel schwarz, etc. ebenso. Alles andere ist Martin Kvamme's genialem Geiste entsprungen. Er ist sehr kreativ und kann sich für ein Projekt wirklich verleidenschaften, gerade wenn er Freiräume hat und mit verschiedenen Materialien/Drucktechniken/Sonderfarben experimentieren darf. Er ist ein echter Künstler und Perfektionist, in dem Sinne, dass er bereit ist, sehr viel Zeit und Arbeit zu investieren, um das Endresultat nur noch ein kleines bischen besser zu machen... das schätze ich sehr an ihm.



Habt ihr schon Pläne, wie ihr die Songs Live umsetzen werdet? Also mit visueller Unterstützung durch Projektionen o.ä.? Werden sich in der Setlist auch ältere Songs finden?



Durchaus, auf der letzten Tour haben wir etwa zur Hälfte "Aeolian"-Songs und zur Hälfte "Precambrian"-Songs gespielt, nebst einiger "Fluxion"-Stücke. Das ganze wird live von Videoprojektionen untermalt und unserer eigenen Lichtshow, die vom Sequenzer gesteuert wird und dadurch genau mit der Musik synchronisiert ist. Wir würden gerne irgendwann mal das gesamte "Precambrian"-Album live spielen, in derselben chronologischen Reihenfolge wie auf CD, aber das sehe in naher Zukunft nicht...


Seit ihr neben THE OCEAN noch in anderen Projekten aktiv?



Yo. Torge hat seine eigene Goregrind one-man show namens MOZEK MOTORS (www.mozekmotors.de/), Nico singt noch in WAR FROM A HARLOT’S MOUTH, Mike macht diverse eigene Sachen, unser Basser Hannes spielt bei KATHARINA FRACK und unser anderer Gitarrist Jona spielt noch bei SWITCHBACK (http://www.switchback.ch/). Ich selbst habe noch ein weiteres Projekt namens THE GREAT WHITE VOID, zusammen mit Matthias von MÖNSTER und Alexei von ex-CATHARSIS/ 3 INCHES OF BLOOD... wir sind gerade dabei, unsere erste CD fertigzustellen.


Könnt ihr von der Band leben? Wenn nein, würdest du das gerne, ist das ein Ziel für dich?



Klar, von seiner Kunst leben können ist ne feine Sache. Da hätte ich nichts dagegen und wenn sich das längerfristig nicht einstellt muss ich mir irgendwann was anderes überlegen, weil THE OCEAN heute zumindest für mich, der die Band auch managed, schon so viel Zeit frisst, dass eigentlich kaum Zeit für anderes bleibt. Wir sind auf dem Weg dahin, aber noch lange nicht soweit... viel wichtiger ist aber noch dass es Spass macht und das tut es, ich könnte mir derzeit nichts vorstellen, was ich lieber machen würde, insofern ist alles gut, wie es ist


Wie siehst du 2007 im Rückblick?



War'n krasses Jahr, ganz im Zeichen des Ozeans... viel Reisen, bewusstseinserweiternde Substanzen, wenig Schlaf, sehr wenig Schlaf, viel Zeitdruck, und die Gewöhnung daran... viel intensive Zeit auf Tour und im Studio, wenig Zeit für privates, leider...


Was sind deine Hoffnungen und Ziele für 2008?



Mit dem Ozean auf US-Tour, Australien -Tour, jede Menge Sommerfestivals... mein Studium abschliessen und ein bischen mehr Zeit für LIEBE, ja-haaaa!


Welche Platten und Shows haben dich in diesem Jahr besonders
beeindruckt?


Shows:

Cult of Luna in Berlin im Februar

Neurosis aufm Roadburn im April

Black Cobra aufm Roadburn im April

Red Chord in Potsdam im Mai

Isis im Postbahnhof in Berlin im Juni

Black Dahlia Murder - jeden Abend, den ganzen August, immer wieder sagenhaft..

Intronaut, jeden Abend, den ganzen November... absolute WAHNSINNSBAND, anhören!!!



Platten:

Dillinger Escape Plan - Ire Works

The End – Elementary

Zozobra - Harmonic Tremors

Neurosis - Given to the Rising

Intronaut – Void



Und ein paar letzte Worte?



Das klingt immer so, als würde man sich gleich ins Grab verabschieden. Ist ja noch nicht so weit, hoffe ich. Zieht Euch "Precambrian" rein und schreibt uns was ihr denkt, wir sind gespannt auf Eure Meinungen!

Review:

Darkness Forever (Re-Release)

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Ein schwarzer Tag in der Geschichte kam für viele Jeansjacken-Liebhaber, als sich TURBONEGRO anno 2000 auflösten. Der Rest ist Geschichte: Turbojugenden schossen aus dem Boden, die Osloer Helden wurden bekniet, rauften sich wieder zusammen und sind heuer erfolgreicher als jemals zuvor. "Darkness Forever" war das Live-Abschiedsalbum, dass in der RE-Release-Fassung um fünf Bonustracks erweitert wurde, darunter "Bad Mongo" als erstes Bonusstück, das schön mit GUNS’N’ROSES eingeleitet eingeleitet wird. Zusammengeschnitten aus zwei Konzerten (Hamburg und Oslo), fängt das Album die Live-Atmosphäre bestens ein und geht auch klanglich voll in Ordnung. Die Songs klingen naturgemäß etwas ungeschliffener, treten aber wie gewohnt mächtig Arsch und sind in dieser Zusammenstellung ein Party-Kracher (oder langweiliger: ein guter Einstieg in die TURBONEGRO-Welt). Jeder Hit, den die Band bis dato zustande gebracht hatte, ist auf "Darkness Forever" zu finden, von "Hobbit Motherfucker" über "Prince Of The Rodeo" zu "Sailor Man" und natürlich "I Got Erection". Wer’s noch nicht hat, also das Album, muss hier zuschlagen, die Re-Release-Fassung ist dank der fünf Bonustracks den anderen Versionen überlegen.

Darkness Forever (Re-Release)


Cover - Darkness Forever (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 71:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Red Harvest

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Mit ihrem Debütalbum konnten BLOODSIMPLE viel Anerkennung einheimsen, selbst Kollege Maio war überrascht und angetan von der Scheibe. Zwei Jahre später sind die Amis mit "Red Harvest" zurück und liefern den Beweis ab, dass es sich beim vielschichtigen Vorgänger nicht um eine Eintagsfliege handelte. Der 11-Tracker ist die logische Weiterentwicklung des Band-Sounds, moderner Hardcore wird mit Thrash vermischt, zeitweise finden sich auch Alternative-Ideen ("Whiskey Bent And Hellbound"). Das alles wird in vielfältiger Weise vermengt, einem Schema F folgen die Musiker definitiv nicht. Von harten, krachigen Nummern über Thrash-Songs bis zu fast schon poppigen, sehr eingängigen Tracks findet sich auf "Red Harvest" alles. Die Produktion der Scheibe ist dabei selbstredend so erstklassig wie das technische Niveau der Musiker, wie nicht anders zu erwarten. Ähnlich wie die neue ENEMY OF THE SUN könnten BLOODSIMPLE ein Bindeglied der Metal-Szene werden, immerhin kommen hier Fans von PANTERA, MACHINE HEAD, AUDIOSLAVE und KORN gleichermaßen auf ihre Kosten - und auf für aufgeschlossene Corler oder traditionelle Metaller könnte "Red Harvest" was sein. Einfach mal antesten, nur Mut!

Red Harvest


Cover - Red Harvest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:49 ()
Label:
Vertrieb:

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