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Guidebook For Sinners Turned Saints

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Victory Records haben sich in den letzten Jahren einen Ruf als Heimat vieler beinharter Metalcore-Combos aufgebaut, die mittlerweile sogar einen typischen Victory Records-Sound haben. JAMIE ELSEWHERE fallen da etwas aus dem Rahmen, scheinbar versucht das Chicagoer Label seinen Produktpalette zu erweitern. JAMIE ELSEWHERE schreien zwar auch, haben mit brutalem Metalcore aber nichts zu tun – dafür ist der Screamo- und Emo-Anteil sehr hoch, was durch den häufigen Einsatz von cleanen Vocals noch unterstrichen wird. Beatdowns und Moshparts haben die sechs Herren auch im Gepäck, die meiste Zeit werden diese aber nicht ausgepackt, sondern auf melodische Songs und ebensolche Gitarren gesetzt. „Guidebook For Sinners Turned Saints“ ist dann wenig überraschend sehr eingängig, fast schon poppig geworden. Der ganz große Überhit ist zwar noch nicht dabei, aber mit Nummern wie dem heftigen „The Politics Of Knife Fighting“ oder dem eingängigen „Life Ain’t Easy When You’re A Mythical Creature“ haben sie einige starke Songs in petto, mit denen sie sowohl im Hardcore- als auch im Emo-Lager punkten können werden.

Guidebook For Sinners Turned Saints


Cover - Guidebook For Sinners Turned Saints Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:37 ()
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Lammendam

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Dass eine einstmals grandiose und hochinnovative Black Metal-Band wie CRADLE OF FILTH die eine oder andere Kopie abwerfen darf, steht außer Frage. Einige dieser Ableger sind die Rohlinge nicht wert, auf die sie gepresst werden, andere hingegen spinnen die Vorlage so gut sie können weiter und erschaffen sogar so etwas wie einen eigenen Sound, den man zwar dem Original immer noch zuordnen kann, der aber genug interessante selbst gestrickte Facetten bereithält. CARACH ANGREN aus den Niederlanden gehören eindeutig zu letztgenannter Gruppierung und hauen uns mit ihrem Debüt „Lammendam“ ein sehr hörenswertes Düstertheater um die Ohren, bei dem zwar etwas mit pompigen Keyboards übertrieben wurde, das aber über seine gesamte Spielzeit spannend bleibt. Auch die Laut-leise-Dynamik, die gekonnten Tempowechsel und die hin und wieder eingestreuten Spoken Words tragen neben den durchweg dynamischen Songs dazu bei, dass „Lammendam“ ein wirklich gutes Stück bombastischen Schwarzmetalls geworden ist, das man aber am Wirkungsvollsten am Stück genießt, denn so etwas wie eingängige „Hits“ sucht man hier erwartungsgemäß vergeblich; hier sind (waren) die englischen „Originale“ immer noch eine ganze Ecke weiter. Das Album sollte demnach allen Fans gefallen, die immer noch den alten CRADE OF FILTH (bis einschließlich „Midian“) hinterher trauern. Ein wirklich gelungener Einstand!

Lammendam


Cover - Lammendam Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 59:30 ()
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The Unspoken King

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Die Kanadier CRYPTOPSY gehörten innerhalb der Death Metal-Szene schon immer zur absoluten Speerspitze, aber ich lache mich zwei Mal halbtot, wenn sie nach der Veröffentlichung von „The Unspoken King“ von großen Teilen dieser mit Gullideckel-großen Scheuklappen durch die Gegend walzenden Gemeinde geschnitten, verspottet und verhöhnt werden. Das Album ist ein echter Hammer und ganz objektiv eine Klasse für sich, obwohl nicht alle Songs das Zeug zu großen Hymnen haben; technisch gibt es rein gar nichts auszusetzen, und mit Matt McGachy befindet sich nun auch wieder ein hervorragender Vorgrunzer in den Reihen der Band, aber jetzt kommt die Pointe: CRYPTOPSY arbeiten anno 2008 mit einer Keyboarderin namens Maggy Durand zusammen und kommen stellenweise mit cleanen Vocals daher, nachzuhören etwa bei „Bemoan The Martyr“, „The Plagued“ oder dem großartigen „Contemplate Regicide“, einem der absoluten Höhepunkte des Albums, der auch mancher Metalcore-Truppe gut zu Gesicht stehen würde. Zwar werden diese zusätzlichen Verfeinerungen sehr dezent und äußerst songdienlich eingebaut, aber es geht ums Prinzip! Eine High Tech-Death Metal-Kapelle darf keine Keyboards und keinen cleanen Gesang haben, darum ist das Album grottenscheiße und Verrat an der Szene. Da interessiert es sicher auch niemanden, dass Granaten wie „The Headsmen“, das hardcorige „Leach“ oder das geil nach vorne hoppelnde, leicht bombastische „Resurgence Of An Empire“ echte Granaten sind, für die manch andere Band einen Vertrag mit dem Gehörnten unterzeichnen würde. Aber CRYPTOPSY sind eben nicht mehr true, sondern ab jetzt sicher Whimps, Poser und Schwachmaten. Hach ja, Death Metaller müsste man sein, da ist die Welt noch übersichtlich… trotzdem eine mutige Scheibe, die ganz sicher keinen einzigen Über-den-Tellerrand-Gucker enttäuschen wird!

The Unspoken King


Cover - The Unspoken King Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:12 ()
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Insicknia

(Underdog)
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Heart Full Of Fire

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Es ist Rettung in Sicht für alle, deren Herz alten Sachen von Größen wie BON JOVI oder JOURNEY gehört. Wegen profunderer Kenntnisse der Rezensentin in diesem Einzelfall sollen fürs Weitere exemplarisch BON JOVI herhalten, den genau wie diese in ihren noch rauer- rockigen Tagen (lang, lang ist´s her...) klingen BROTHER FIRETRIBE (darunter die Herren Emppu Vuorinen von NIGHTWISH und Pekka Ansio Heino von LEVERAGE) auf "Heart Full Of Fire", und das eigentlich schon bis zur Perfektion. Schöne Melodien, schöne Stimme, klasse Chorgesang, die Arrangements rocken, restlos alle Songs gehen direkt ins Ohr. Die Vorzüge aller Songs einzeln zu preisen würde den Rahmen sprengen, von daher nur so viel: es ist keine einzige Niete dabei. Beim Titelsong "Heart Full Of Fire" kommen ein wenig die finnisch-nordischen Klänge durch, hier klingen schon vom stilistischen ein kleines bisschen NIGHTWISH an, was überdies dadurch verstärkt wird, dass man Emppu Vuorinens NIGHTWISH-Kollegin Anette Olzon für das Duett gewinnen konnte. Ganz kurz gesagt: Kaufen!

Heart Full Of Fire


Cover - Heart Full Of Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:22 ()
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Break Away

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Die erste spontane Assoziation der Rezensentin beim Anhören von "Break Away" war folgende: So könnte Lionel Richie klingen, sollte er einmal beschließen, sich im Rock-Sektor zu betätigen. Das mag nun im ersten Moment zugegebenermaßen etwas merkwürdig klingen, aber vielleicht kann es der eine oder andere beim Hören von OVERLAND ja doch ein wenig nachvollziehen, insbesondere bei den beiden Tracks "This Time" und "Alive And Kicking" gleich zu Beginn des Albums. Sehr melodiös ist das ganze, mit unterlegten Keyboards und immer wieder mal hier und da auftauchenden Klaviereinlagen, was in Kombination mit den stets vorhandenen Gitarren einen dichten Klangteppich schafft, in den sich Steve Overlands Stimme harmonisch einfügt, Background- und Chorgesang sind allgegenwärtig. Gelegentlich werden die Gitarrenklänge von der Tendenz her auch mal einen Tick härter, wie beim Titeltrack "Break Away" und Teilen von "Rescue Me", die Melodie behält jedoch immer die Oberhand. Zum Teil klingen von der Instrumentierung her recht deutlich Anleihen aus den 80ern an, so zum Beispiel bei "Heartache Calling" und dem Keyboard bei "Evangeline", das eingängige "Mad Mad World" weckt ein klein wenig Reminiszenzen an Bon Jovi. Innovativ ist "Break Away" zwar nicht, aber das braucht es auch gar nicht zu sein, denn schön ist das Album allemal.

Break Away


Cover - Break Away Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:43 ()
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Overland

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Spitzbart

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Wer ruhigen Instrumental-Rock mag, darf sich auf ein neues Schmankerl freuen: hier kommen Spitzbart. Kopf des Instrumental-Trios bestehend aus Gitarre, Bass und Schlagzeug ist Björn Müller, der nebenbei auch als Dozent an der Offenbacher New Music Academy tätig ist und auch schon eine DVD über Improvisationskonzepte an der Gitarre veröffentlichte. Dass der Mann sein Instrument beherrscht, steht also außer Frage und muss entsprechend nicht weiter erwähnt werden. Häufig tendieren ja nun sich auf technisch gehobenem Niveau bewegenden Instrumental-Artisten unglücklicherweise dazu, sich auf Kosten der Hörbarkeit in zwar bewundernswerter, aber leider mitunter nur schwer anhörbarer Fingerakrobatik zu ergehen- auch diesen Vorwurf kann man SPITZBART nicht machen. Was die Herren da fabrizieren kommt im Gegenteil größtenteils sehr entspannt daher ohne sich aufzudrängen. "Pisa" wirkt zum Teil etwas funky, "Ein Spionagehai tanzt Polka" (der Gerechtigkeit halber soll hier auch auf die mitunter herrlich schrägen Songtitel hingewiesen werden, so der eben genannten und das sogenannte "Schweben Im Zustand Des Schümli") beginnt dank zusätzlicher untergelegter Gitarre einen ganz kleinen Tick mehr heavy. "Spitzbart On Speed" macht seinem Namen zunächst durchaus Ehre, wird dann jedoch auch wieder ruhiger. Wer also keinen Gesang braucht, kann hier getrost mal zugreifen.

Spitzbart


Cover - Spitzbart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:28 ()
Label:
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Spitzbart

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Interview:

Paint It Black

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Interview Ihr hattet mit PAINT IT BLACK einige Wechsel im Line-Up. Wie haben die sich auf das Songwriting von „New Lexicon“ ausgewirkt? Haben die neuen Mitglieder neue Ideen eingebracht oder sogar komplette Songs geschrieben?


Die Line Up-Wechsel hatten einen tiefgreifenden Effekt auf das Songwriting. Alle Bandmitglieder arbeiteten hart. Wir haben hunderte Stunden damit verbracht, „New Lexicon“ vorzubereiten, im Gegensatz zu unserem letzten Album „Paradise“, das wir noch bearbeiten, als wir schon im Studio waren.

Ich schreibe noch immer die Outlines für alle Songs, aber das momentane Line-Up von PAINT IT BLACK trägt soviel zu den Arrangements bei, dass ich alles als eine 100%ige Kollaboration ansehe.


Wie läuft denn der Songwriting-Prozess bei euch normalerweie ab?


Ich schreibe die Songs alleine, entweder auf der Gitarre, Bass oder Piano, abhängig vom Song. Ich mache Demos an meinem Computer, mit Drum-Computer, Bass und Gitarre, und emaile diese Demos dann jedem in der Band und lasse sie alles überarbeiten, während ich mir die Texte überlege, was für mich ein gefährlich einnehmender Zeitvertreib ist.


Hattest du dir eine Mindmap gemacht, bevor du mit den Arbeiten an „New Lexicon“ begonnen hast oder hast du die Songs auf eher spontane Art und Weise geschrieben?


Ich hatte eine Idee, wie das Album die Leute soundtechnisch und emotional beeinflussen sollte, aber die Songs werden einer zur Zeit geschrieben, wann immer die Inspiration da ist. Es gab viele Momente, in denen ich das Album für fertig hielt, nur um festzustellen, dass etwas Wichtiges fehlte und ein Statement noch nicht gemacht war. Ich ging dann zurück in den Keller und begann erneut.


Ihr habt diesmal einen anderen, neuen Produzenten beschäftigt. Wie sehr hat er den PAINT IT BLACK-Sound beeinflusst oder sogar verändert? Wie wichtig ist ein Produzent für dich?


Wir haben unseren alten Freund J. Robbins für die Aufnahmen aller Instrumente genutzt und dann alles zu Oktopus gebracht, der alles auseinandergenommen und neu zusammengesetzt hat. Er hat Soundlanschaften und Hintergründe für jeden Song gebaut, von denen das Meiste aus Samples und Umstellungen unserer Source-Tracks bestand, zusamemn mit einigen Tape Loops und Außenaufnahmen. Dann haben wir uns in die niederfrequenten Töne vertieft und den Mix begonnen. Wir haben wirklich viel voneinander gelernt.

Die Musik ist von den Klassiker beeinflusst: Black Flag, Minor Threat, Bad Brains, Born Against, EconoChrist, Swans, Joy Division. But, production-wise we were referencing Jesus & Mary Chain, Spacemen 3, and Public Enemy, the Cure’s “Pornography” and Silver Apples, viel mehr als jeder HC-Kram. Das Wundervolle ist, dass die Songs selbst als brutale Punk-Songs bestehen können, aber wenn ich das Album komplett höre, besonders unter Kopfhörern, entdecke ich jedesmal etwas Neues…


Das Album-Artwork besteht ja aus vielen interessanten und sehr durchdachten Fotos. Wer hat sie geschossen? Sie sind doch sicherlich mit den Texten verbunden, oder?


Die Fotos wurden von Sean Dack, einem exzellenten New Yorker Fotografen, geschossen. Sie haben keine direkte Verbindung zu den Inhalt der Texte, aber sie stehen in Beziehung zu den Themen des Albums: alienation, trauma, faith, hope. Und sie repräsentieren die Stimmung des Albums sehr gut: bleak, isolated, but still beautiful.


Wo wir bei den Texten sind: wovon handeln die? Wieviel Zeit brauchst du, bis die Texte zu einem Song fertig sind? Ist das über die Jahre einfacher für dich geworden?


Texte schreiben war für mich schon immer schwieriger als Musik schreiben. Ich überarbeite sie konstant, bis zur letzten Minute, bevor das Cover zum Drucker geht. Diese Songs handeln von Verlust, Erlösung, Glauben und Glaubensverlust, die Erhabenheit vom Erschaffen von Kunst und Musik, die Herausforderungen Punk zu bleiben, auch wenn man älter wird, und alle die politischen Fehlentscheidungen der US-Regierung.


Denkst du, dass die heutigen Kids genauso von Texten einer Band berührt werden wie die Kids vor 20 Jahren?


Ja. Es gibt viel oberflächliche Mode, die die Leute vom wahren Inhalt ablenkt, aber das war schon immer ein Problem – schon seit den Anfängen, sogar bei den SEX PISTOLS. Die Kids, die es wirklich ernst meinen, entwickeln eine starke persönliche Beziehung mit den Texten und mit der Band durch unsere Texte. Es gibt wirklich dutzende Leute, die sich unsere Texte haben tätowieren lassen. Das ist wirkliche Hingabe…


Fühlst du diese Verbindung noch immer, zwischen dir als Musiker und dem durchschnittlichen HC-Kid, das vielleicht 10 oder sogar 20 Jahre jünger ist?


Definitiv. Wir sind durch gemeinsame Erfahrungen verbunden. Universelle Erfahrungen.


Bei einer PAINT IT BLACK-Show bist du der, der den stärksten Eindruck hinterlässt. Du scheinst eine Menge Wut und Zorn in dir zu haben, die während einer Show rausmüssen…


Die Nachrichten lesen macht mich wütend. Es sollte jeden wütend machen. Wenn es das nicht tut, sind wir alle anästhesiert. Wenn das der Fall ist, haben die bösen Jungs bereits gewonnen.


Du wurdest bereits mit solchen Frontern wie Henry Rollins, Ian Mackaye und Ray of Today verglichen. Ehren dich solche Vergleiche? Siehst du sie als gerechtfertigt?


Ich bin geschmeichelt und ich bin mir sicher, dass ich die Vergleiche nicht würdig bin. Intensive Frontmänner, unglaubliche Texter, alle waren sehr gut darin, eine enge Bindung mit einem Publikum aufzubauen.


Du bist seit langem in der HC-Szene aktiv. Hat sie sich sehr geändert in der Zeit?


Je mehr Dinge sich ändern, desto mehr bleiben beim Alten.


Werdet ihr touren? Macht es dir noch immer Spaß?


Ich liebe es. Wir werden soviel wie möglich touren in diesem und dem nächstem Jahr.


Letzte Worte?


Thank you for paying attention to what we’re doing. Thank you for your support.

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