Review:

Origami

()

Jeff Scott Sotos drittes Soloalbum "Origami" erscheint erstmals auf Inside Out, dem Label, auf dem auch das Debüt der SONS OF APOLLO, dem anderen Betätigungsfeld des New Yorker Sängers, erschienen ist. So kommt es nicht von ungefähr, dass auch Sotos neuer Streich sich noch ein Stückchen mehr nach der Prog-Supergroup anhört als zuvor. Ich muss einräumen, dass ich den Sänger mit seinem warmen Timbre lieber im Hard Rock oder Melodic Rock sehe bzw. höre, seiner angestammten und etablierten Position. So empfinde ich die Vocals im harten Metal-Umfeld manches Mal ein wenig deplatziert oder zumindest gewöhnungsbedürftig.
 
"Hypermania" eröffnet in Metal-Manier hart rythmisch, vereint aber im melodiösen Refrain Sotos herkömmliches Genre und verbindet überraschend harmonisch beide Richtungen. Der Titelsong präsentiert sich groovend, wuchtig und mit einem etwas kalkuliert wirkenden schroffen Prog-Anteil. Ich habe zuweilen das Gefühl, dass der Classic Rock-Soto bewusst gehärtet und vertrackt wird ("Belie"), um ins labeltypische Genre zu passen. "Torn" erinnert an QUEENSRYCHE zu besten "Empire"-Zeiten. Und das großartige "Afterglow"  mit seinen Bläsern ist eine faustdicke Überraschung und ein schimmernder Exot auf dem Album.
 
"Origami" ist gerade durch seine Unentschiedenheit und seinen Grenzgängen zwischen den Genres ein interessantes Album geworden - an manchen Stellen etwas zerrissen, aber hochspannend!
 

Origami


Cover - Origami Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Forever Wild

()

Der Bandname CRAZY LIXX und die dazugehörenden Musiker sehen zwar alle sehr nach Sleaze Rock amerikanischer Prägung aus. Es ist aber im eigentlichen Sinne Melodic Rock mit AOR-Schlagseite, was uns die fünf Schweden da bieten. Also ist es nichts mit FASTER PUSSYCAT, L.A. GUNS oder gar den provozierend räudigen LOVE/HATE, sondern eher Meanstream-Rock der Marke BON JOVI, HEAT oder in den geschmeidigen Phasen STAGE DOLLS, die als Vergleiche herhalten können. Das macht aber gar nichts, weil das neue Album "Forever Wild" trotzdem Spaß macht und bockstarke Songs am Start hat. Songs wie das hoch melodiöse "Break Out", das nach den erwähnten norwegischen Nachbarn STAGE DOLLS mit leichtem DANGER DANGER-Anteil klingt. Das pathetische "Eagle" erinnert an DARE, und "It´s You" tönt nach frühen BON JOVI, was auch an der Stimme von Danny Rexon liegt, die wie eine Melange aus New Jerseys finest und Ted Poley (DANGER DANGER) klingt.
 
Also wer Schmutz, Dreck und Staßenköter-Atmosphäre sucht, darf hier getrost weiterziehen. Wer hochglänzenden, blitzsauber produzierten Melodic Rock mit fetten Chören und treffsicheren Melodien sucht, der wird hier fündig - aber so was von!
 
 
 
 

Forever Wild


Cover - Forever Wild Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

XXX Anniversary Live

()

30 Jahre schon, solange wie die Deutsche Einheit, existiert AXEL RUDI PELLs Band, und pünktlich zum Jubiläum kredenzt uns der blonde Wattenscheider ein neues Livealbum. Unter den 16 Nummern sind 5 vom letzten, knapp 1 Jahr alten, äußerst gelungenen Studiowerk "Knights Call". Naturgemäß sind Standards wie "Carousel", "The Masquerade Ball", "Oceans of Time" und "Casbah" vertreten. Aber ansonsten gibt es kaum Überschneidungen zu anderen Mitschnitten. Somit hat auch das fünfte Livewerk des Gitarristen durchaus seinen Reiz, insbesondere da es doch immer Änderungen und Improvisationen gegenüber den Studiosongs gibt. Die Liveatmosphäre ist wunderbar eingefangen, Johnny Gioeli interagiert viel und launig mit dem präsenten Publikum. Und sowohl der Sound als auch die Performance klingen authentisch und nach wenig bis keiner Studio-Nachbearbeitung. CD 1 ist eher straight und dynamisch rockend mit einem verzichtbaren Schlagzeug-Solo, während die zweite Scheibe noch mehr Atmosphäre (großartig "The Line"), lange Soli und viel Pathos im Gepäck hat. 
 
Man bekommt hier, ab Anfang Juni, zwei kurzweilige Silberlinge mit 16 Songs, respektive 3 Vinylscheiben, inklusive eines reichhaltig bebilderten Bookletts. Zusätzlich gibt es noch eine auf 500 Stück limitierte Box mit Handtuch, Gürtelschnalle, Sticker, Fotokarte und einem doppelseitigen A1-Poster. Was will das Fan-Herz mehr?
 

XXX Anniversary Live


Cover - XXX Anniversary Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 93:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Line of Fire

()

Es wird in Bälde ein neues HAREM SCAREM-Album geben, das hat zumindest Sänger Harry Hess angekündigt. Um sich die Wartezeit bis dahin zu vertreiben, eignet sich das neue FIRST SIGNAL-Album hervorragend. Anders als bei der kanadischen Melodic Rock Institution, schreibt hier der Sänger keine Songs oder Texte, sondern er intoniert und performt nur die Nummern von externen Songwritern. Aber gerade das Songwriting ist bei "Line of Fire", dem nun schon dritten Album des Projekts, gelungener als je zuvor. Das hymnisch-melancholische "A Million Miles", das flehende, gleichwohl rockende "Tonight We Are The Only" oder das packende, dynamische "Falling" - allesamt großartige Songs mit tollen Melodien.
 
"Line of Fire" ist eine ganze Spur geschmeidiger und Keyboard-lastiger als man das von seiner Stammband gewohnt ist, nichtsdestotrotz wird hier hervorragender Melodic Rock/AOR geboten, der Fans von Harry Hess und HAREM SCAREM ganz sicher nicht enttäuschen wird.
 

Line of Fire


Cover - Line of Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:25 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

First Signal

KEINE BIO! www
Review:

Flesh & Blood

()

1987 fand der Umbruch mit dem gleichnamigen Album bei WHITESNAKE statt. Auch wenn alle, die auf den zuvor gebotenen warmen, erdigen, mit Orgel bereicherten bluesigen Hard Rock standen, enttäuscht waren - eben dieses Album war das erfolgreichste von Coverdales Band und gab ihm damit recht. So prägte der "geföhnte" amerikanische Hair Metal von "1987" dann auch bis zum heutigen Tag die Richtung. Auch wenn die Kids, die damals noch auf Coverdales Party Rock feierten, heute längst erfahrungsreiche Erwachsene sind, bleibt der mittlerweile 68-jährige genau bei dieser Formel. Und hier liegt die Krux der Veranstaltung. Coverdale müsste sich mal fragen, wer sein Publikum ist. Denn ich bin mir sicher, der charismatische Sänger und seine stark aufspielende und hochklassisch besetzte Band wären absolut in der Lage, genau diese Klientel mit passenderer Musik zu begeistern und zu unterhalten.
 
"Flesh & Blood" ist aber beileibe kein schlechtes Werk, vielleicht sogar eines der besten seit 1987. "Good To See You Again" wird mit bluesigen Gitarrenläufen flankiert und eröffnet das neue Album vielversprechend. Die Vocals von Herrn Coverdale bleiben zuweilen allerdings unnötig gepresst und unentspannt; er verzichtet aber zumindest auf Screams und bleibt auch eher in den mittleren Tonlagen. Die quirlige und verspielte Gitarrenarbeit von Joel Hoekstra und Reb Beach beleben den 14. Output des Reptils und müssen neben den Vocals als prägendes Element benannt werden. Das wuchtige "Hey You" setzt als erstes ein Ausrufezeichen, wirkt aber,  wie das ganze Album, überproduziert und könnte nach meinem Gusto eine Spur traditioneller und erdiger klingen. Wobei ich dieses Argument seit 1987 bei allen WHITESNAKE-Alben anführen könnte. So what! Das Ding ist genau das, was man erwarten konnte: handwerklich - mit leichter Einschränkung bei den Vocals - makellos, zeitgemäß und ambitioniert produziert, leidenschaftlich performt mit absolut wertigem und ausgearbeiteten Songwriting auf Albumlänge.
 
Bei aller berechtigten Kritik, eines ist klar: David Coverdale ist eine Legende, und seine Band bleibt ein deutlich gezeichnetes, unverkennbares Classic Rock-Unikat. "Flesh & Blood" belebt diesen Status und füllt ihn auch 2019 mit neuem Leben.
 

Flesh & Blood


Cover - Flesh & Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 59:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

RESTLESS SPIRITS

()

Die LORDS OF BLACK sah ich schon als baldigen Festival Headliner und kommende Miterben des Power Metal-Throns. Doch weit gefehlt, verloren sie doch ihren Frontman und Aushängeschild Ronnie Romero. Zurück bleibt der Hauptsongwriter und Gitarrist Tony Hernando, der nun die Scherben des zu schnellen Erfolgs des chilenischen Sängers aufkehren darf und sehen muss, wie er die Band am Leben hält.

RESTLESS SPIRITS heißt das neue Projekt, das er anführt. Ob es jetzt als Verlust-Therapie dient oder einfach nur eine typische Frontiers Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist, lassen wir mal unbeantwortet. Zumindest unterscheidet sich das Debüt um einiges von seiner Stammband. Sechs verschiedene Gastsänger geben sich darauf die Ehre. Darunter u.a. bekannte Namen wie Johnny Gioeli (u.a. Axel Rudi Pell) und Deen Castronovo (Revolution Saints, ex-Journey), aber auch eher "unbeschriebene" wie der neue LORDS OF BLACK-Sänger Diego Valdez (Dream Child).

Der starke Opener, phantastisch intoniert von Johnny Gioeli, könnte sich so auch auf einer LORDS OF BLACK-Platte drehen. Aber bereits die zweite Nummer "Unbreakable" erinnert stark an JOURNEY und hat mit Power Metal nichts mehr am Hut. Das Songwriting ist hochwertig, ebenso die Performance der Beteiligten, und auch die Produktion zeigt keine Schwächen. Die vielen verschiedenen Stimmen halten das Album spannend und abwechslungsreich, wobei es kaum vermeidbar ist, dass sich ein gewisser Sampler-Charakter einstellt. Einzig Tony Hernandos variables und gefühlvolles Spiel und sein sicheres Händchen für potente Melodien halten das Gefüge zusammen. Gleichwohl gibt es auf RESTLESS SPIRITS einige ganz großartige Songs zu entdecken.

 

 

RESTLESS SPIRITS


Cover - RESTLESS SPIRITS Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:32 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

RESTLESS SPIRITS

KEINE BIO! www
Review:

Brotherhood of Metal

()

Natürlich soll das Artwork von "Brotherhood of Metal" an das Überalbum "Wild Dogs" (1982) erinnern. Völlig klar ist aber auch, dass es THE RODS nicht ganz gelingen kann, ein gleichwertig starkes Album einfach 37 Jahre später noch einmal einzutüten. Wer das verinnerlicht hat, wird mit einem bockstarken, spielfreudigen und vor Energie strotzenden Langeisen entlohnt. Die Underground Legende kehrt nach 8 Jahren Funkstille in Originalbesetzung um David „Rock“ Feinstein, den einstigen ELF-Gitarristen und Cousin von Ronnie James DIO, mit Album Nr. 6 zurück.
 
Und wie sie zurück sind! Das Album beginnt überraschenderweise mit einer pathetischen Piano-Melodie, die man vielleicht von SAVATAGE erwartet hätte, aber von THE RODS wohl eher nicht. Diese Nummer (Titelsong) mutiert dann zum ersten Hit des Albums. Unvorstellbar, dass Fans des harten Rocks diese True Metal-Hymne nicht sofort in ihr Herz schließen. Auch wenn das etwas zu dominante Keyboard irritiert, bleibt es ein imponierender Start. David „Rock“ Feinstein führt mit ungekünsteltem, etwas limitierten, aber leidenschaftlichen Gesang durchs Programm. "Tonight We Ride" ist feinster Metal in der Tradition von JUDAS PRIEST, selbstredend ohne vergleichbare Vocals, mit einem Gitarrensolo zum Niederknien. THE RODS bieten hier elf nach vorne preschende, zwischen Hard Rock und Metal schwankende, schmutzige und mit viel Herzblut gefüllte Nummern, die mitreißen und überzeugen.
 
Auch wenn  manches textliche Klischee ("Louder Than Loud", "Party All Night") zu oft auftaucht und zu häufig wiederholt wird: "Brotherhood of Metal" ist echt von Kopf bis Fuß, macht tierisch Spaß und trägt die Klasse von "Wild Dogs" durchaus in seiner DNA.
 

Brotherhood of Metal


Cover - Brotherhood of Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Rock'n'Roll Sexgott, Schmutzige Liebe, Mit Vollgas... Re-Release

()

OHRENFEINDT schaffen es wie keine andere Band, den Flair und die Attitude der frühen AC/DC in deutscher Sprache glaubhaft zu verkörpern. Knapp ein Jahr ist der Label-Wechsel der Hamburger Vollgasrocker zu Metalville her. Und das "neue" Label nutzt nun die Gunst der Stunde und bringt drei ältere Scheiben des Trios aus St. Pauli erneut auf den Markt.
 
"Rock'n'Roll Sexgott", ist das zweite Album und wenn man so will, der Durchbruch für die Band. Der Titelsong wurde damals in rockafinen Radiosendern rauf und runter gespielt - und das vollkommen zu Recht. Keine Nummer davor oder danach hat einen so "feinen" und abgestimmten Text wie dieser Track, und kein Artwork verkörpert das passender als eben dieses.
 
"Schmutzige Liebe"  ist eigentlich das Debüt, wurde aber bereits 2006 (nach "Rock'n'Roll Sexgott") neu aufgelegt und durch Neuaufnahmen der Songs "Es wird Tag auf St. Pauli“, "Fluchtwagenfahrer“ und "Parasit“ aufgewertet. Diese Version gibt es heuer zusätzlich mit 3 Bonus-Tracks (2x unplugged und "Es wird Tag auf St. Pauli“ in einer skurrilen "Fischmarkt-Mischung", alle von 2003).
 
Letztes Werk in dem Trio ist "Mit Vollgas & Blaulicht", Original erschienen 2007. Das Album wurde von den Original-Bändern neu gemastered. Die CD-Version enthält die zudem lange gesuchte "Fernweh"-EP als Bonus. Alle drei Re-Releases gibt es auch in Vinylversionen.

Rock'n'Roll Sexgott, Schmutzige Liebe, Mit Vollgas... Re-Release


Cover - Rock'n'Roll Sexgott, Schmutzige Liebe, Mit Vollgas... Re-Release Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12/14/16
Länge: 188:0 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch