Review:

Live in Atlantic City

()

Ganze 12 Jahre ist der hier gefeierte und als CD/DVD - und heutzutage zwingend erforderlich - als Vinyl erhältliche Auftritt der Band HEART her. 2006 traten die Wilson-Schwestern mit Band, inklusive illustrer Gäste (u.a.Dave Navarro ex-RED HOT CHILI PEPPERS/JANE ADDICTION, ALICE IN CHAINS), beim VH1 "Decades Rock Live" in Atlantic City auf. Dieser Gig wird nun der Nachwelt komprimiert kredenzt. Von den eigentlich gebotenen 17 Songs sind 13 vertreten. Die Reihenfolge wurde etwas modifiziert und mit "Would?" (ALICE IN CHAINS) gar einer aufgenommen, der bei diesem Auftritt überhaupt nicht dargeboten wurde. Das stört oder beeinträchtigt den Hörgenuss aber nicht wesendlich. Sicher, der Start der Live-CD hätte etwas emotionaler und spannungsvoller sein können, hier eröffnet "Bébé Le Strange" der tatsächlich vierte Song des Gigs, das Album. Die Songauswahl ist harmonisch. Es werden HEART-Klassiker wie "Alone", das unverzichtbare "Barracuda", aus dem Debüt das folkisch, verträumte "Dreamboat Annie" und Covernummern von LED ZEPPELIN geboten, die mittlerweile ebenso zu HEART gehören wie eigene Kompositionen. Und als magische Höhepunkte, zusammen mit ALICE IN CHAINS, die zwei Übersongs der Grunge-Legenden "Rooster" und das bereits erwähnte "Would?".
 
Der Sound ist perfekt, die Performance der Musiker sehr professionell und nahezu fehlerfrei. Die vielen Gäste sorgen für Abwechslung und setzen sowohl auf der Bühne als auch beim Publikum immer wieder emotionale Höhepunkte. Die Band ALICE IN CHAINS punktet darüber hinaus mit nahezu greifbarem Charisma und ist auch optisch - neben den zwei bezaubernden Wilson-Schwestern - ein Highlight.
Die DVD stimmt größtenteils mit der Audio-Version überein. Die Kameraführung ist hervorragend; sowohl Publikum als auch die visuell, moderne und farbenprächtige Show werden optimal transportiert. Die Schnitte sind gut gesetzt, der Betrachter spürt kaum, dass die Song-Reihenfolge nicht authentisch ist.
 
Man darf sich abschließend die Frage stellen, warum der Gig nicht so wiedergegeben wurde, wie er tatsächlich stattgefunden hat (Setlist)? Eine DVD/Blu-ray bietet genug Platz für alle 17 Songs, und die als Doppel-LP erscheinende Vinylversion hätte wohl auch in der Regel genug Platz. Gleichwohl ist "Live in Atlantic City" ein kurzweiliges, hochkarätig besetztes Livealbum mit starken Interpretationen und tollen Songs sowie präsenter Live-Atmosphäre.
 

Live in Atlantic City


Cover - Live in Atlantic City Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 67:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live At The Symphony Hall

()

Dem überaus frischen und inspirierten "Lost On The Road To Eternity" und der anschließenden Tour folgt jetzt auch ein neues Live-Album. Genauer gesagt, ist "Live At The Symphony Hall" die Aufnahme des Tour-Abschlusskonzertes vom 19.04.2018 in der Birminghamer Symphony Hall. Somit zeigt sich die Band in ihrer Heimatstadt top eingespielt und bis in die - sofern vorhanden - ergrauten Haarspitzen motiviert. Es gibt keine Ein- bzw. Ausblendungen; der Longplayer gibt das Konzert am Stück wieder, was ein Live Album aufwertet und zusätzlich zur Authentizität beiträgt. Das Doppelalbum wirkt vom Klang, über die hörbaren Publikumsreaktionen bis hin zur Performance der Musiker absolut echt. MAGNUMs Hard Rock wirkt live um einiges roher und wuchtiger, hier scheint nichts durch Studiotechnik weichgezeichnet oder geschönt. Bob Catleys Stimme ist merklich gealtert und hat an Elastizität sowie Kraft eingebüßt. Gerade das gehört aber zu einem Live-Album einer in Würde gealterten Band dazu, die immerhin schon 47 Jahre im Geschäft ist.
 
Die Songauswahl ist ausgewogen. Unter den 15 Songs sind drei Nummern des aktuellen Studiowerkes, aber natürlich auch ältere Hits wie "Spirit", "Vigilante" oder "How Far Jerusalem". Das Label Steamhammer gestaltet seine Veröffentlichungen immer recht liebvoll; das Doppelalbum gibt es im schicken Digi Pack mit umfangreichem Booklet inklusive schönen und atmosphärischen Bildern. Einzig die Werbeseiten mit T-Shirts und Anhängern darin hätte man sich knicken können. Das Teil gibt es auch als Dreifach-Vinyl, natürlich, wie meist heutzutage, auch in Farbe und hier mit extra CD-Beilage. Klasse Live-Album, wertige und schön gestaltete Veröffentlichung.
 

Live At The Symphony Hall


Cover - Live At The Symphony Hall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 97:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Devil's Hand

()

Mike Slamer (Gitarre) und Andrew Freeman (Vocals) kredenzen uns auf DEVIL'S HAND typisch amerikanischen Hard Rock. Sammy Hagars VAN HALEN-Episode, MR. BIG und NIGHT RANGER geben ganz gut die Richtung vor, wobei hier die Betonung auf Hard und Rock liegt, also kein AOR oder Keybord dominierter Meanstream Rock. Andrew Freeman, seines Zeichens Sänger des LAST IN LINE-Projekts, veredelt die 11 Nummern mit kraftvoller Stimme und ohne allzu viel Sentimentalitäten. Und der Brite Mike Slamer, kein unbeschriebenes Blatt in der Hard Rock-Szene (u.a. aktiv mit STREETS, STEELHOUSE LANE, SEVENTH KEY), flankiert ihn mit schmissigen Riffs, interessanten Gitarren-Licks und Soli. Alles in allem sehr solide, was die zwei Herren uns hier darbieten. Eine Über-Nummer oder gar einen Hit kann ich nicht entdecken, fühle mich aber auf Albumlänge gut und kurzweilig unterhalten. Anhänger des Genres oder der oben erwähnten Bands werden hier nicht entäuscht.
 

Devil's Hand


Cover - Devil's Hand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Parole Denied - Tokyo 2017

()

ALCATRAZZ, eine klassische Hard Rock-Band mit History, die es trotz hervorragenden Personals nie geschafft hat, in der ersten Reihe des Classic Rock anzukommen. Mit "Parole Denied - Tokyo 2017" bringen sie heuer, nach "Live in Japan 1984", bereits ihr zweites Live-Album innerhalb weniger Monate auf den Markt. Mit Gary Shea, Jimmy Waldo und dem unverzichtbaren Bandkopf Graham Bonnet sind drei Gründungsmitglieder dabei. Leider sind weder Yngwie Malmsteen noch Steve Vai mit von der Partie, aber auch Conrado Pesinato macht seinen Job an der Gitarre ganz ordentlich und gibt sich wenig Blöße. Die Songauswahl ist ausgewogen, von jedem der drei Klassiker-Alben sind Songs vertreten, allein vom Debüt sind es fünf Titel. Die Performance ist leidenschaftlich, Graham Bonnet führt mit seiner rauhen Reibeisenstimme ohne Fehl und Tadel durch's Programm. Die Live-Atmosphäre ist schön eingefangen und das Publikum gut hörbar. Es gibt hin und wieder kurze Interaktionen, und auch ansonsten ist die Band gut eingespielt und der Sound klar und kraftvoll.
 
Uns liegt diese Veröffentlichung als schöner Digi-Pack (2 CDs+DVD) vor. Die zweite CD ist knapp 30 Minuten lang und beinhaltet Demo-Aufnahmen. Diese sind nicht uninteressant, überraschend gut im Klang, aber - wie meist bei solchen zusätzlichen Gimmicks - nicht essenziell. Die Live-DVD stimmt mit der CD überein (Titel, Reihenfolge), Kameraführung und Regie sind ansprechend; einzig die unscharfe Totale (Bühne komplett von hinten aufgenommen) stört, was auch im weiteren Verlauf nicht korrigiert wurde.

Parole Denied - Tokyo 2017


Cover - Parole Denied - Tokyo 2017 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Superhero

()

Das Debüt "All The Way" der Schweden STATE OF SALAZAR punktete mit starkem Songwriting und stimmiger Inszenierung. Und auch der Nachfolger "Superhero" weicht keinen Deut von dieser Qualität ab. Geboten wird typischer 80er Jahre AOR- bzw. Melodic Rock aus der Schnittmenge von SURVIVOR, TOTO und den in jenem Jahrzehnt nahezu geigenlosen KANSAS. Melodien, Gesangslinie und zuweilen die Phrasierungen von Sänger Marcus Nygren sowie Chöre und der latent vorhandene Pathos entsprechen dem amerikanischen Hard Rock von KANSAS (1982-86) noch am ehesten. Songs wie "Hold On Tonight", "Joanne" oder der mit Keybord und Gitarren gleichermaßen angetriebene Opener "If You Wait For Me" sind vom Titel über die Performance bis hin zur Produktion reinster Melodic Rock, den man so kaum besser machen kann. Alles ist irgendwie bekannt und vertraut auf "Superhero"; so "schlüpfen" Anhänger des Genres in das Album wie in ihre Lieblings-Jeans. STATE OF SALAZAR haben hier zum Jahresende ein Genre-Highlight veröffentlicht, das sich auf Augenhöhe mit den jüngsten Werken von LIONVILLE und WORK OF ART befindet.
 

Superhero


Cover - Superhero Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:59 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

STATE OF SALAZAR

KEINE BIO! www
Review:

New Eyes

()

Sollte man eine Rockband MAGIC DANCE nennen? Ich meine „nein“, man wird damit wohl kaum Anhänger von 80er Jahre geprägtem AOR ansprechen. Das ist aber der musikalische Inhalt, den uns der New Yorker Produzent, Gitarrist, Keyborder, Sänger und Hauptsongwriter Jon Siejka auf "New Eyes" kredenzt. Die Mischung auf seinem zweiten Longplayer ist stimmig, bewegt sich zwischen poppigen Melodien, weichen, fülligen Keybordteppichen, aber eben auch einer präsenten Gitarre. Stimme und Gesangslinien versprühen fluffig-leichte Schwermut, gleich einem sommerlich milden Föhn ins sonnengewärmte Gesicht. Nichts eckt hier groß an oder will durch ausgefallene Arrangements großen Anspruch vermitteln. Dennoch "New Eye" unterhält mit leichter, gefälliger und simpler, aber durchaus gut gemachter Rockmusik. Also nicht vom Etikett MAGIC DANCE abschrecken lassen – wer RICK SPRINGFIELD, STAN BUSH und VEGA mag, wird auch auf "New Eyes" seine Songs finden.

 

New Eyes


Cover - New Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:2 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Magic Dance

KEINE BIO! www
Review:

Electric Ladyland - 50th Anniversary Deluxe Edition

()

"Electric Ladyland" war JIMI HENDRIX letztes und erfolgreichstes Studioalbum, dass er zu Lebzeiten veröffentlicht hat. Es war auch das letzte der THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE, die er danach aufgelöst hat. Heuer wird dieses Werk als Box "Electric Ladyland - 50th Anniversary Deluxe Edition" (3 CDs + BluRay Disc) neu geehrt.
 
Die Aufmachung ist umfänglich und wertig. Die vier Silberlinge stecken in der als Buch gestalteten Box, jeweils 2 in einfachen Pappschubern, im Buchdeckel. Das Buch hat 48 Seiten mit handschriftlichen Lyrics von JIMI HENDRIX sowie bisher unveröffentlichten Fotos. Das Cover ziert erstmalig eine Aufnahme der Band im Central Park (fotografiert von Linda McCartney), die eigentlich schon immer als Artwork gedacht und von Hendrix gewünscht war, allerdings hier nur in einer mäßigen Qualität (unscharf, sehr dunkel).
 
Das titelgebende Doppelalbum bildet den Zenit der Kreativität des Gitarristen ab und hat mit der Coverversion von BOB DYLANs "All Long the Watchtower" einen seiner strahlendsten Rocksongs an Bord. Die neue Studiotechnik der damaligen Zeit wurde von Hendrix, der auch Produzent des Albums war, hinreichend ausgereizt. So bekamen die das Album dominierenden soulig-bluesigen Songs einen psychedelisch- experimentellen, verstrahlten Sound verpasst. Diese Kombi hat ihren Charme und besitzt ein Alleinstellungsmerkmal. CD Nr. 2 beinhaltet Demos und weitere Takes der eigentlichen Nummern und ist für Fans und Sammler sicher nicht uninteressant. Das Livealbum "Live at The Hollywood Bowl" (CD Nr. 3) ist sound- und klangtechnisch in Bootleg-Qualität (Vocals übersteuert) und dadurch nicht wirklich genießbar. Der vierte Silberling, die BluRay Disc, glänzt in neuem 5.1 Sound Surround Mix von Eddie Kramer und enthält zusätzlich die Dokumentation "At Last ... The Beginning: The Making Of Electric Ladyland".
 
"Electric Ladyland - 50th Anniversary Deluxe Edition" kann mit ihrer wertigen Aufmachung, tollen Fotos und viel Information durchaus beeindrucken. Aber leider wird der musikalische/dokumentarische Inhalt, ausgenommen natürlich des eigentliche Album "Electric Ladyland", dieser visuellen Präsentation nicht vollkommen gerecht. Die Box gibt es auch als Vinyl-Version (3 Platten + BluRay).
 

Electric Ladyland - 50th Anniversary Deluxe Edition


Cover - Electric Ladyland - 50th Anniversary Deluxe Edition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16+20+12
Länge: 350:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sex Dope & Cheap Thrills

()

JANIS JOPLIN war eine an beiden Enden brennende Kerze, heller als alle anderen, aber auch leider tragisch und viel zu früh erloschen. Mit dem Release "Sex Dope & Cheap Thrills" beleuchtet man den Anfang ihrer beeindruckenden Karriere. Ihre erste Band war BIG BROTHER & THE HOLDING COMPANY. Das Original "Cheap Thrills" erschien ursprünglich im Sommer 1968 und avancierte direkt zum Nummer-Eins Album. Dies lag nicht zuletzt an ihrem enthusiastischen Auftritt beim Monterey Festival 1967.
 
"Sex Dope & Cheap Thrills" lässt die Studiotage, an denen das Album entstand, noch einmal Revue passieren. Alle Songs des Originalalbums sind vertreten, teilweise in mehreren unterschiedlichen Versionen (z.B. als Take 1, 3 oder live). Die Neuauflage klingt um einiges roher und direkter, aber zuweilen auch ein stückweit unausgegoren. Handwerklich scheint die Band manches Mal Janis Temperament und lodernder Leidenschaft nicht gänzlich folgen zu können. Was letztendlich ja auch zum Bruch und zur Zusammenstellung der KOZMIC BLUES BAND geführt hat, wodurch JANIS JOPLIN aber Wärme, Vertrautheit und Augenhöhe ihrer angestammten Band verloren hat.
 
Dieses Release ist geeignet für Hörer, die eben diese Chemie zwischen Band und Sängerin erleben wollen. Dabei darf es aber nicht stören, wie oben bereits erwähnt, dass die Musiker keine Virtuosen auf ihren Instrumenten sind. So hat man zuweilen das Gefühl, dass wenn der Gitarrist könnte, er gerne ein Feuerwerk abrennen würde, doch leider reicht es meist nur zu einem kleinen Funkenschlag. Titel wie "Summertime" oder "Piece Of My Heart" bleiben gleichwohl davon unbeschadete Klassiker und Jahrhundert-Songs. Das Doppel-Album mit 30 Titeln/Takes und über 2 Std. Spielzeit ist zu empfehlen für Komplettisten, inbrünstige Fans und musikalische Historiker.

Sex Dope & Cheap Thrills


Cover - Sex Dope & Cheap Thrills Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 130:0 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch