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Suck It

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30 Jahre und 11 Studio-Alben lang gibt es die SUPERSUCKERS! Eigentlich hätten die drei durchaus schon mal in mein Blickfeld rutschen können, was aber erst jetzt mit dem 12. Album "Suck It" passiert ist. Und, was habe ich verpasst? Als die Startnummer "All Of The Time" in mein Ohr poltert, ist der erste Gedanke MOTÖRHEAD! Nicht ganz so schnell und heavy, aber die Parallelen zu dieser Legende sind schon offensichtlich. Die raue, leicht heisere Stimme von Bassist Eddi Spaghetti, dazu die räudige Rock 'n' Roll-Attitüde und der straffe Rythmus lassen kaum eine andere Assoziation zu. Dieser Eindruck relativiert sich im weiteren Verlauf etwas, auch AC/DC und THE DOGS D'AMOUR kommen hier als weitere Einflüsse in Frage. Cool, rotzig, schmutzig und authentisch darf man die Songs allesamt bezeichnen. Die Verweise zu und Vergleiche mit anderen Bands zeigen schon, dass Originalität kein Punkt ist, den die SUPERSUCKERS für sich in Anspruch nehmen dürfen. Gleichwohl gelingt es dem Trio, die 10 Nummern ungemein glaubhaft in dämmriges, verrauchtes Kneipenlicht zu tauchen.
 
 

Suck It


Cover - Suck It Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:6 ()
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Rise

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THE UNITY platzieren sich mit dem neuen Werk "Rise", wie schon beim Debüt, musikalisch gekonnt zwischen Metal und Melodic Rock. Diese strategische und hörererweiternde Kategorisierung verdanken sie nicht zuletzt ihrem hervorragenden Sänger Gianbattista Manenti, der immer das richtige Maß an Melodie aus seinen Stimmbändern beimengt. Die Performance des Vokalisten punktet dabei sowohl mit Flexibilität als auch mit Kraft und einer schönen, warmen Stimmfärbung. Aber auch der Rest der deutsch-italienischen Gemeinschaft, angeführt von den beiden GAMMA RAY-Recken Michael Ehré und Henjo Richter, macht seine Sache ausgesprochen gut. Das Songwriting kann man nur als durchweg gelungen bezeichnen, wobei gerade ab dem ersten Drittel (Song Nr. 4  "The Storm") sprichwörtlich noch mehr Wind und auch Güte an eben diesem festzustellen sind. Überraschend, wie geschmeidig und abwechslungsreich sich die Band bei "Above Everything" und der Halbballade "The Willow Tree" anschmiegt, in manchen Momenten werde ich gar an die unvergesslichen, melodieseeligen ZENO erinnert. Auch bei diesem Vergleich ist der überaus variable Vokalist nicht unerheblich beteiligt. Man höre sich nur einmal das als Schlusssong gesetzte, großartige, hart rockende, aber dennoch verträumt und melancholisch anmutende "L.I.F.E". an, und ihr versteht, was ich meine.
 

Die Band muss keine Vergleiche mit W.E.T., PRETTY MAIDS oder ECLIPSE fürchten. THE UNITY haben mit "Rise" ein überaus unterhaltsames, zwischen klassischem Hard Rock, Melodic Rock und Metal pendelndes Werk geschaffen, das trotz der Wandlungsfähigkeit funktioniert und in sich geschlossen und stimmig ist. Ein starkes Album!

 

 

 

Rise


Cover - Rise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:29 ()
Label:
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Threshold

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Das hardcoremäßig oder eher punkig anmutende Artwork des Gatefold Covers ist inspiriert vom Tod des Dr. Frank Olson (wen das mehr interessiert, darf es gerne recherchieren); eingetütet ist in diesem erstmals auf Vinyl erscheinenden Tonträger aber exquisite Doom/Stoner-, Hard Rock-Ware. Das Album wurde bereits Ende 2017 veröffentlicht, bekommt aber jetzt durch das feine deutsche Label Kozmik Artifactz eine Vinyl-Auflage (einmal rot und einmal klar rot/schwarz marmoriert).

Vorweg - die aus Philadelphia stammende Band überzeugt und packt mich mit ihrem Debüt umfassend und vollständig. Hart, doomig, stoisch riffend, aber immer angereichert mit dem richtig Maß an Melodie gibt es hier 8 Nummern zu entdecken und zu genießen, die keinen Genre-Fan unberührt lassen. Sänger Kevin McNamara leitet mit seiner kräftigen, klangvollen und mit charakterisierender Patina ausgestatteten Stimme durch das Heavy-Wohlfühlprogramm. Gitarrist Mike DiDonato feuert dazu fette Riffs und enthusiastische Soli ab. Das Tempo der Songs ist genretypisch eher behäbig und langsam, wird aber häufig am richtigen Punkt verschärft und geändert, so dass die Songs kurzweilig und spannend bleiben. Einziger Wehrmutstropfen, den ich an diesem Release auszusetzen habe, ist das Fehlen des Bonustracks "Honeypot" (gibt es nur auf CD), der mir mit 6:36 Minuten und einer weiteren fantastischen Gitarrenmelodie den Genuss weiter verlängert hätte. Hervorragende Platte!

Hörprobe / mehr Info

Threshold


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:50 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

THE AGE OF TRUTH

KEINE BIO! www
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Ikarus

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Malte Minke und Christian Zahler kommen aus München und bilden die Band SCOFF. "Ikarus" ist das dritte Album des Duos, die Musik bewegt sich in Richtung Alternative Rock, mit Metal & Sludge als weiteren Zutaten. SMASHING PUMPKINS, KYUSS und gar die wunderbaren DISILLUSION kommen mir manches mal in den Sinn. Der Gesang von Herrn Zahler ist nicht sonderlich kräftig oder anschmiegsam, besitzt aber mit seinem abgeklärt wirkenden Grundaroma einen Gewissen Charme. Die Instrumentierung ist roh und Kantik, dazu im Kontrast die eher sanft wirkendende Stimme strahlen zusammen Coolness aus und können punkten. Aufgeschlossene Rock und Metal-Hörer sollten "Ikarus" ruhig mal antesten.
 

Ikarus


Cover - Ikarus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:12 ()
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Review:

Beast Reborn

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Es ist kein Geheimnis, dass Deutschland eine Hochburg in Sachen Powermetal ist. Unzählige Bands, die diesem Genre zuzuordnen sind, feiern sowohl national als auch international Erfolge. Gleichwohl zählen die sechs Jungs von MOB RULES zu denen, die sich seit 24 Jahren in diesen Gewässern tummeln. In dieser Zeit veröffentlichten sie acht Studioalben und eine Best-Of-Box, das neunte wird nun am 24.08.18 mit dem Titel: “Beast Reborn“ erscheinen. Handwerklich gesehen, beherrschen die Niedersachsen ihr Metier. Den Mix übernahm, wie bereits bei den letzten sechs Alben, Markus Teske, gemastert wurde diesmal von Jens Bogren, der schon mit Größen, wie AMORPHIS oder KREATOR gearbeitet hat. Ein eingespieltes Team also und der neue Gitarrist Sönke Janssen fügt sich gekonnt nahtlos ein. 

Musikalisch geht man dieses Mal insgesamt etwas härter und düsterer zur Sache. Der Opener “Ghost Of A Chance“ gibt auch direkt die Richtung vor. Mit den beiden längsten Stücken: “War Of Currents“ und “Revenant Of The Sea“ bewegt man sich auf recht hohem Niveau in Richtung Symphonic Metal. Dazwischen punktet “Traveller In Time“ als enorm eingängige Nummer und lädt zum Mitsingen ein. Das schöne Duett am Ende “My Sobriety Mind“ möchte ich an dieser Stelle ebenfalls lobend erwähnen. Wer an der Seite von Herrn Dirks allerdings singt, bleibt jedoch ein Geheimnis. Im Booklet sind selbst die Namen der einzelnen Mitglieder des Chors genannt, den der Duettpartnerin sucht man indes vergebens. Dabei hätte sich das die gute Dame redlich verdient. Die Norddeutschen haben viel investiert. Die Songstrukturen sind zum Teil komplex und abwechslungsreich. Chöre werden dezent eingesetzt und verbunden mit dem ein oder anderen Folkelement wirkt das Album deshalb facettenreich. Nichtsdestotrotz fehlt es dem Longplayer an Wiederkennungspotential, man verliert sich ein wenig in den vielen Spielereien am Rand. Ohne Namen zu nennen, gibt es nun mal etliche Bands, die so oder so ähnlich klingen. Die Songs sind manierlich, holen einen aber nicht wirklich ab.

MOB RULES hat, außer ein paar dezenten Achtungserfolgen in den vergangenen Jahren, den richtig großen Sprung nicht geschafft und möchte nun den Schritt heraus aus dem Support-Act-Dasein machen. Ob das mit diesem Album gelingt, bleibt hingegen offen.

 

 

Beast Reborn


Cover - Beast Reborn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:27 ()
Label:
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Live Darkness

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Nach nur zwei Studio-Alben eine Live Scheibe! Da gibt es große Ahnen, denen das geglückt ist. Ich denke da an RAINBOW ("On Stage") und LIZZY BORDEN ("The Murderess Metal Road Show"). NIGHT DEMON folgen deren Beispiel, nutzen den Hype, der um sie herum stattfindet, und hauen mit "Live Darkness" ein Doppel-Livealbum (2 CD DigiPak / 3 LP Gatefold in rotem Vinyl) unter die Hörerschaft. Und das machen sie mit Schmackes: 23 Songs mit einer Spielzeit von 92 Minuten, inklusive des kompletten "Darkness Remains"-Albums sowie zwei Dritteln des Debüts und der MIDNIGHT Coverversion "Evil Like A Knife“ (bei der Frontman Athenar als Gast beteiligt war). Erwartungsgemäß knallen die drei die Nummern noch rotziger ins Publikum als auf Konserve. Die Aufnahmen stammen ohne Ausnahme von der Show am 2. Dezember 2017 in Cleveland/Ohio, was bedeutet, dass hier keine Zusammenschnitte aus verschiedenen Gigs eingetütet wurden, was selbstredend ein Garant für die Authentizität der Aufnahmen ist. Die Gitarre von Armand John Anthony hat einen klasse Klang, und er bedient sie überraschend präzise. Dafür sind die Vocals von Jarvis Leatherby etwas weiter im Hintergrund als gewohnt, was aber wunderbar zum authentischen Livesound/Erlebnis passt. Bekanntermaßen stehe ich auf die Jungs aus Amiland und kann somit auch diese Veröffentlichung nur freudig abklatschen. Aber ich denke, dass ich da nicht allein bin - NIGHT DEMON sind einfach die NWoBHM Revival-Nummer, an der man momentan nicht vorbei kommt.
 
 

Live Darkness


Cover - Live Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 92:5 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Mad Max

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Interview
Ihr habt mit Thomas „Hutch“ Bauer einen neuen Bassisten - wie kam es dazu?
 
Unser alter Weggefährte Roland Bergmann ist der Liebe wegen in die Schweiz gezogen und hat sich dort auch beruflich ganz neu aufgestellt. Das wurde einfach alles zu kompliziert. "Hutch" passt einfach perfekt zur "Familie", menschlich und musikalisch.
 
Mir gefällt das Intro "The Hutch", geschrieben von Eurem neuen Bassisten. Alle anderen Nummern stammen musikalisch ausschließlich von Michael Voss. Warum ist das so?
 
Uns hat das Intro auch sofort gefallen. Wir haben es spontan einfach auch nach "Hutch" benannt, was ihm erst gar nicht so recht war. Michael hatte einfach die geilsten Gitarrenriffs am Start. Die mussten wir einfach nehmen. Da geht und ging es bei Mad Max nie um Egos. Ich habe zusammen mit meinem amerikanischen Co-Texter Jason Smith ein paar coole Texte am Start gehabt, die perfekt zu Michaels Songideen passten.
 
Mit Michael Voss ist der Hauptsongschreiber und gleichzeitig der Produzent auch Euer Frontmann. Wie kann ich mir da die Hirarchie in der Band vorstellen? Ist MAD MAX Michael Voss' Band?
 
Haha ...bei uns gibt es keine Hirarchie. Wir sind eher eine "Familien-Band". Früher haben wir uns auch mal gestritten, welche Songs aufs Album sollen oder nicht, aber inzwischen gibts da keinerlei Stress mehr. Die besten Songs sollen aufs Album. Völlig egal, wer was komponiert hat. Als Michael mir zum ersten Mal "Rocky Road" vorgespielt hat, hab' ich fast geheult (kein Scheiß) - so geil fand ich das.
 
Ihr habt sonst im 1 bzw. 2-Jahres-Rythmus Alben veröffentlicht - warum hat es diesmal 5 Jahre gedauert?
 
Zwischendurch hatten wir mit "Thunder, Storm and Passion" ja noch eine "Best Of"-Scheibe am Start. Ansonsten war kein Zeitfenster für Mad Max da. Michael war sehr lange mit der Produktion der MICHAEL SCHENKER FEST beschäftigt. Er musste ja dafür sogar bis nach Hawaii fliegen, um mit Kirk Hammett von METALLICA ein Solo für das Album aufzunehmen. Hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, denn das Album war ja weltweit in den Charts.
 
Welchen Stellenwert hat MAD MAX bei Euch? Entscheidet alleine der Erfolg über die Energie und die Priorität, die man auf Dauer in ein Projekt steckt?
 
Wie schon vorher gesagt: Mad Max ist Family! Wir machen nur was Neues, wenn wir Bock haben und das auch so fühlen. Deswegen klingt das Album auch so "frisch", wie sehr sehr viele Kritiker schreiben. Wir hatten gute Ideen und richtig Lust drauf, neue Songs zu erfinden.
 
Hast Du einen Lieblingssong auf dem Album? Wenn ja, erzähl uns etwas dazu.
 
Also - mein ganz persönlicher Lieblingssong - ist "Rocky Road"! In dem Song hat Michael es geschafft, die Höhen und Tiefen der Karriere von Mad Max perfekt zusammenzufassen. Ich bin mir ganz sicher, viele Musiker und Bands können das nachfühlen, weil es bei ihnen genauso oder ähnlich abgelaufen ist. Dieses sehr emotionale Gefühl transportiert der Song.
 
Ihr habt einen Mäzen, der Euch bei Eurer Videoproduktion zu "Beat Of The Heart" unterstützt. Wie kommt man als Hard Rock-Band zu einem Kultur-Unterstützer/Sponsor?
 
Unser guter Freund Hubert Teichmann wollte schon lange was mit Mad Max zusammen auf die Beine stellen. Er unterstützt ja zum Beispiel auch schon lange die Kollegen von Bonfire. Jetzt war für uns alle der richtige Zeitpunkt gekommen. Wir haben ihm unseren Traum von einem Video erzählt, was wie ein kleiner Kinofilm sein sollte. Das fand Hubert genial, und wir lagen da sofort auf einer Wellenlänge. Es ist ja oft so im Leben, dass man zwar Träume und tolle Ideen im Kopf hat, aber sie ohne Hilfe nicht verwirklichen kann. Mit Hubert an unserer Seite werden wir noch viele Träume umsetzen können!
 
Wer hat sich das Storyboard zum Videoclip ausgedacht, und hattet Ihr einen Wunschdarsteller und/oder -regisseur?
 
Das Drehbuch stammt von unserem Regisseur Oliver Betke. Er wohnt in Berlin, kennt alle Locations. Und er kennt auch viele ganz tolle Schauspieler, die er für Mad Max begeistern konnte. Unser Hauptdarsteller, Vinzenz Kiefer, ist ein guter Freund schon seit vielen Jahren und hat spontan sofort für die Hauptrolle zugesagt. Wir wollten das Video nur mit Vinzenz machen. Das war für uns von Anfang an klar. Gott sei Dank war ein ganz kurzes Zeitfenster da, wo Vinzenz drehen konnte, bevor er schon wieder für internationale Projekte verpflichtet war. Wir sind Oliver und Vinzenz total dankbar, dass sie das für uns getan haben. Und die Klickzahlen für das Video gehen "durch die Decke"!
 
Ihr habt mit "Paris is Burning" eine DOKKEN-Nummer.auf dem neuen Album - wie kam es dazu?
 
DOKKEN waren schon immer unsere Heroes - "Under lock and key" quasi unsere Bibel in den 80ies. Wir haben uns aber den Song ausgesucht, mit dem wir DOKKEN für uns entdeckt haben (als sie noch gar nicht wirklich bekannt waren). Michael und Don Dokken kennen sich gut und haben schon an verschiedenen Projekten miteinander gearbeitet (bei Michael Schenker und Herman "Ze German" Rarebell).
 
Wie seht Ihr selbst die Hard Rock-, Metal-Szene in Deutschland und allgemein? Ist es heute eher einfacher oder schwieriger, wahrgenommen zu werden und sich zu vermarkten?
 
Was wir so mitbekommen, ist die Szene mega aktiv im Moment. Besonders junge Fans entdecken die 80ies neu. Mit SPV haben wir natürlich auch eine geniale Plattenfirma, die großen Respekt in der Metal Szene hat. Für unser Album würde ich sagen: "Perfect Timing"!
 
35 Jahre sind eine lange Zeit, diese habt Ihr jetzt bewusst in den Fokus der Scheibe gestellt. Was bedeuten Euch die 35 Jahre? Seid Ihr Kollegen, seid Ihr so etwas wie eine Firma oder gar Freunde?
 
Weder noch - wir sind Familie! Das ist uns das Wichtigste, sonst hätten wir längst aufgehört. Wir sind alle stolz darauf, was wir mit der Band erlebt haben. Es gab viele Höhen, aber auch viele Tiefen (wie in jeder Familie). Aber wir haben immer zusammengehalten. Jetzt sind wir natürlich ganz besonders glücklich darüber, dass unser neues Album so vielen alten und neuen Fans gefällt. Dafür bedankt sich die Mad Max "Family of Rock" bei Euch allen.
 
Vielen Dank für das Interview!


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35

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MAD MAX haben heuer ihr 35-jähriges Jubiläum, passend dazu veröffentlicht die Münsteraner Band ihr neues Album unter eben diesem Titel "35". Frontman, Lead Gitarrist, Hauptsongwriter, Produzent und somit Allzweckwaffe Michael Voss führt den Vierer, nach einem kurzen Intro, mit "Running To Paradise" packend aus dem Startblock. Die oft erwähnten DOKKEN und groovenden ACCEPT bilden hier ganz gut den Pfad ab, den MAD MAX beschreitet. "D.A.M.N." unterhält mit einer klasse Gitarrenarbeit, besitzt sowohl Melodie als auch Härte und strahlt, nicht zuletzt durch Michaels Gesang, eine gewisse Räudigkeit aus, die gefällt. Das Album punktet mal mit sympatischer Ungestümheit und Temperament, und mal mit stampfendem, nahezu behäbigem Tempo ("Thirty 5"). Dieser Kontrast unterhält, kann aber nicht ganz verdecken, dass auch manche Songs nicht zünden, wie z.B. das langatmige "False Freedom". Rein handwerklich kann man "35" nichts vorwerfen: leidenschaftlicher Gesang, starke Gitarre(n) sowie eine kräftige und wertige Produktion.

http://www.metalinside.de/interview/mad-max

 

 

35


Cover - 35 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:35 ()
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Innocence Is No Excuse, Rock the Nations, Destiny (Re-Release)

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BMG belebt, auch im Hochsommer, mit ihrem feinen Re-Releases weiter die SAXON History. Diesmal kommen die drei dem amerikanischen Meanstream Rock zugewandten und kaum noch als Metal-Alben zu bezeichnenden Werke neu in die Läden.
 
Nein, Biff ist kein Joe Elliott, und man kann aus SAXON keine Mega-Stadion-Band wie aus DEF LEPPARD machen. Das weiß der gute Biff heute auch, nur anno 1985 war es ihm und seinem damaligen Label (erstmals EMI) noch nicht wirklich klar. So ist "Innocence Is No Excuse" ein reines AOR-/Melodic Rock-Album, das genau diesen Stadionrock im Fokus hat. Und die große Überraschung dabei ist, dass eben dieses Album ein richtig gutes ist (wenn man die teilweise lächerlich gestylten Bandfotos außer Acht lässt). Das Songwriting ist absolut überzeugend und stimmig. Hymnische Nummern wie "Rockin` Again", feine Mitsing-Rocker wie "Back On The Street Again", "Call Of The Wild" oder das alles überragende und melancholische "Broken Heroes", das ich auch heute noch zu den stärksten SAXON-Songs zähle, sind hier zu finden. Die Produktion ist typisch auf den amerikanischen Markt zugeschnitten und erinnert zuweilen an DEF LEPPARD. Als Bonus ist der Silberling mit zwei B-Seiten-Nummern und wenig erquickenden Demos angereichert.
 
Das Mittelstück des Dreiergespanns ist das schwächste Album der Wiederveröffentlichung. SAXONs "Rock the Nations" hat zwar eine kraftvollere und basischere Produktion als das vorangegangene, aber einfach zu wenig überzeugende Songs. Das stampfende "Rock The Nations", der klassisch wuchtige Hard Rocker "Battle Cry" und das melodiöse "Waiting For The Night" gefallen zu Beginn durchaus, nur wird die Scheibe im weiteren Verlauf immer dünner und substanzloser. Hier können die spendierten Extras punkten - gerade die Live-Aufnahmen aus Madrid und vom Live at Reading machen Spaß.
 
Den Abschluss markiert das geschmeidige "Destiny". Hier orientiert sich die Produktion wieder mehr an "Innocence Is No Excuse". Die mitreißende Cover-Version von Christopher Cross` "Ride Like The Wind" eröffnet vielversprechend das neunte Studioalbum. "I Can´t Wait Anymore" und "Song For Emma" können in der Folge noch punkten; leider ist der Sound der Scheibe zu poppig und gerade das teilweise schrecklich fiepsende Keybord ("Calm Before The Storm") zerstört eher als dass es bereichert. Gegen Ende des Albums werden SAXON noch mal bissig, doch der bereits erwähnte Sound hat der Band die Reißzähne gezogen, so dass die weicheren Songs (siehe oben) noch am ehesten auf "Destiny" harmonieren und präsent bleiben. Als Extra gibt es Live Songs, B-Seiten und alternative Mixes.
 
Kein klassischer Heavy Metal-Hörer braucht diese Alben. Die offenen und flexiblen SAXON- bzw. Metal Fans sollten auf jeden Fall mal reinhören; diejenigen, die auf gutgemachten Melodic Rock/AOR stehen, kommen an "Innocence Is No Excuse" nicht vorbei. Die drei CDs liegen uns als schicke Digi-Book-Versionen vor, die mit Texten und weiteren Bildern angereichert sind und einen wertigen Eindruck hinterlassen. Die drei Scheiben werden auch als Platten in Splatter- und Swirl-Vinyl erhältlich sein.
 
 

Innocence Is No Excuse, Rock the Nations, Destiny (Re-Release)


Cover - Innocence Is No Excuse, Rock the Nations, Destiny (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17+17+16
Länge: 180:0 ()
Label:
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