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Beggars

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THRICE haben sich im Laufe der Jahre immer wieder neu erfunden, verändert, waren (und sind) offen für neue Einflüsse. Die 4-EP-Bedienung in Form von „The Alchemy Index“ stellte das zuletzt unter Beweis und machte so ganz nebenbei deutlich, dass kommerzielle Überlegungen nicht im Vordergrund stehen, auch wenn die Scheiben durchaus massenkompatibel waren. „Beggars“ geht in die gleiche Richtung, der evolutionäre Schritt ist kein so großer geworden – trotzdem ist das Album erkennbar anders als die EP-Sammlung und schlägt die Brücke zur Band-Vergangenheit, indem durchaus heftige Riffs und Songstrukturen zu finden sind („All The World Is Mad“ oder das entspannt rockende „At The Last“). Sänger Dustin ist dann der, der die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart herstellt, seine Stimme ist fast durchweg melancholisch-sanft und bildet so einen wirkungsvollen Kontrast zu den heftigen Parts. THRICE haben natürlich auch ruhige, sphärige Songs auf „Beggars“ gepackt, „The Weight“ oder das fulminant, so traurig-schöne „Wood And Wire“ sind atmosphärisch dichte kleine Meisterwerke. „Talking Through Glass“ und „Beggars“ sind weitere sehr gute Songs, die das Können der Band eindrucksvoll unter Beweis stellen – und einen Gegensatz zu den schwächeren Songs des Albums bilden. Denn die finden sich leider auch und schmälern natürlich den guten Eindruck der anderen Songs. „Circles“ und „Doublespeak“ müssen hier genannt werden, als zwar gute, aber nicht auf dem Niveau der restlichen Stücke spielende Songs und zudem seltsam berechenbar wirken. Fast so, als hätten sich THRICE entschieden, auf Nummer Sicher zu gehen oder als wenn ihnen am Ende der Songwriting-Sessions noch zwei, drei Songs für ein komplettes Album fehlten und sie die Songs ohne viel Leidenschaft geschrieben haben. Das verhindert den Tipp für das Album, mehr aber auch nicht – „Beggars“ bleibt ein ziemlich gutes Postcore-Album, das auch für Progressive-Freunde und die RADIOHEAD/ MUSE-Community interessant ist.

Beggars


Cover - Beggars Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:46 ()
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Space Oddity - 40th Anniversary Edition

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Der berühmte Major Tom – da war doch mal was. Ein gewisser David Robert Heyward-Jones, in London geboren und in Brixten und Bromley aufgewachsen, inspiriert von Mondflug und Stanley Kubricks „2001 – A Space Odyssey“ veröffentlichte 1969 unter dem Künstlernamen DAVID BOWIE eine Album das mit „Space Oddity” einen überragenden Song enthielt (das Album wurde damals unter verschiedenen Titel auf den Markt gebracht, es erhielt erst bei seiner ersten Re-Issue in 1972 den Namen des Hits). EMI bringt nun rechtzeitig zum Jubiläum mit „Space Oddity - 40th Anniversary Edition“ ein fettes Doppelpackage raus, das neben dem remasterten Original-Album im schicken Digi und einem starken Booklet (mit reichlich Lesestoff) noch eine zweite CD mit 15 Bonussongs enthält. Darunter reichlich unveröffentlichte Songs, Demos, den Titeltrack auf italienisch, einige BBC-Tracks und B-Seiten von Singles sowie alternative Versionen von Albumtracks.

Dem Album an sich war allerdings selbst 1969 nur ein mäßiger Erfolg beschieden. Nüchtern betrachtet überdeckt der überragende Titelsong „Space Oddity“ manche Schwächen. Die von BOWIEs Stimme, seiner Gitarre und psychedelischen Folkeinflüssen bestimmten Songs konnten bis auf die überlange Hippie-Hommage „Cygnet Committee“, „God Knows I'm Good” und „Memory Of A Free Festival” dem Hit nicht folgen – was er aber in den Folgejahren merklich besser machte. So war nur „Space Oddity“, der Song über die Gefühle des Astronauten Major Tom, der nach Start seiner Rakete die Kommunikation mit seiner Bodenstation verliert und alleine im Weltraum treibt (was er allerdings Jahre später in seinem Songs „Ashes To Ashes“ als Drogentrip eines Junkies darstellt) richtig bemerkenswert. Dessen ungeachtet hat DAVID BOWIE mit seinem ersten großen Erfolg eine Blaupause für unzählige Rock- und Pop-Veröffentlichungen der Folgejahre geliefert und aus dem vermeintlichen „Space Oddity” One-Hit-Wonder wurde einer der geachtetesten und erfolgreichsten Künstler der 70er und 80er.





CD I

1. Space Oddity

2. Unwashed and Somewhat Slightly Dazed

3. Letter To Hermione

4. Cygnet Committee

5. Janine

6. An Occasional Dream

7. Wild Eyed Boy From Freecloud

8. God Knows I'm Good

9. Memory Of A Free Festival



CD II

1. Space Oddity (Demo)

2. An Occasional Dream (Demo)

3. Wild Eyed Boy From Freecloud (Single B-Side)

4. Let Me Sleep Beside You (BBC Radio Session D.L.T. Show)

5. Unwashed And Somewhat Slightly Dazed (BBC Radio Session D.L.T. Show)

6. Janine (BBC Radio Session D.L.T. Show)

7. London Bye Ta-Ta (Stereo Version)

8. The Prettiest Star (Stereo Version)

9. Conversation Piece (Stereo Version)

10. Memory Of A Free Festival Part 1 (Single A-Side)

11. Memory Of A Free Festival Part 2 (Single B-Side)

12. Wild Eyed Boy From Freecloud (Alternate Album Mix)

13. Memory Of A Free Festival (Alternate Album Mix)

14. London Bye Ta-Ta (Alternate Stereo Mix)

15. Ragazzo Solo, Ragazza Sola (Italian Version, Full Length Stereo)


Space Oddity - 40th Anniversary Edition


Cover - Space Oddity - 40th Anniversary Edition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 108:36 ()
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Vertrieb:
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Neuntöter

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Das Quartett NEUNTÖTER aus Baden-Württemberg (das auf seiner „Myspace“-Seite noch zwei weitere Bandmitglieder nennt, unter Anderem Conny „Brüllelfe“ Kirsch, die im „Epilog“ als Gastsängerin zu hören ist) wird garantiert polarisieren, denn der Sound, den Steffen „Der Verfehler“ Brückner, David „Verminante“ Jara und Co. auf die Menschheit loslassen, zerrt ganz schön an den Nerven! Stilistisch bewegt sich der Haufen irgendwo zwischen jüngeren MOONSPELL, Neuer Deutscher Härte der Marke OOMPH oder EISBRECHER und kitschigem Pseuso-Gothic-Schwurbel, wie ihn etwa DAS ICH dahinschludern. Das liest sich wie Sondermüll, und nach dem ersten Hören hatte ich fast schon zum Verriss angesetzt, doch gönnt man diesem selbst produzierten Debütalbum ein paar Durchläufe mehr, gewöhnt man sich fast an den ultrakratzigen, sehr gewöhnungsbedürftigen Gesang von Herrn Brückner (der von seinen Kollegen jedoch am Mikro unterstützt wird; Kollege Jara steuert einige klare Vocals bei, während der Rest Hintergrundgesang liefert), und einige der Songs offenbaren auf sehr eigene Weise sogar Hymenqualitäten. Mit „Sturmkind“, „April Lust (Arcadian Nights)“ oder „Gegen Die Wand“ (fieser, clubtauglicher Ohrwurm!) beweisen NEUNTÖTER gute Songwriterqualitäten und einen eigenen, originellen Sound, den man nur schwerlich kategorisieren kann. Man kann diese Band eigentlich nur super oder richtig scheiße finden, sollte ihr aber eine Chance geben! Wer auch einer (wirklich guten) Band wie ENDHAMMER etwas abgewinnen kann, liegt hier richtig.

Neuntöter


Cover - Neuntöter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 62:47 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Carpathian

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Interview Ihr habt vor Kurzem eine Europa-Tour mit RITUAL und ANCHOR beendet – wie war die Tour? Hat sie deine Erwartungen erfüllt?



Die Tour wurde die beste Europa-Tour, die wir jemals hatten. Sowohl vom Spielerischen als auch von den Reiseerfahrungen her war es eine unglaubliche Tour. Wir hatten, da es unsere erste Headliner-Tour war, keine zu guten Zuschauerzahlen und verrückten Shows erwartet, aber die Shows waren wild und es war deutlicher als jemals zuvor, dass die Leute unser letzte Album und unsere letzten Touren mochte.



Welche Show war denn die Beste?



Mosh Valley Fest in Belgien war der erste Tag der Tour und mein Favorit. Ich erinnere mich noch daran, wie ich im Van aufwachte und mitten im Wald stand, umgeben von Zelten und mich wunderte, was zur Hölle ist los? Ich hatte wirklich keine Ahnung, was ich erwarten konnte und um ehrlich zu sein, hatte nur eine milde Antwort von den Leuten erwartet. In der Sekunde, als wir zu spielen anfingen, explodierte der Platz, es gab Stage Dives, Stage Mosh, Leute, die über mich herfielen, ich fiel über Leute, es war verrückt.



Klingt ein wenig nach der Show beim Sucks’n’Summer, wo du ja einige Male regelrecht von der Bühne gezerrt worden bist…



Die Sucks’n’Summer-Show war ebenfalls unglaublich und realistisch gesehen die beste Show der Tour. Solche Outdoor-Festivals gibt es in Australien gar nicht im Hardcore, was die Erfahrung für uns sehr cool machte. Ich kann mich daran erinnern, wie ich gedrängt wurde, unseren Set schnell runter zu spielen, da einige Bands ihre Bühnenzeit überzogen hatten und unser Set so verrückt, schnell, dreckig und so verdammt heiß wurde. Ich bin mir sicher, dass wir Scheiße klangen, aber es war definitiv eine der wildesten Shows, die wir jemals gespielt haben. Es wird sicher eine DVD des Festivals geben, also checkt unseren Auftritt aus.



Unterschied sich die Tour groß von eurer letzten, die ihr mit HAVE HEART und CRUEL HAND gemacht habt?



Die Tour war dahingehend unterschiedlich, dass es unsere erste Headliner-Tour war und wir mit zwei europäischen Bands tourten und die Leute wirklich daran interessiert waren, uns Live zu sehen. Mit HAVE HEART waren wir Opener und es fühlte sich so seelenlos an, für einen Raum voller gelangweilter Leute zu spielen, die nur darauf warteten, die anderen Bands zu sehen. Die Tour war gut, da uns viele neue Leute entdeckten und unsere Band zu checken, aber während der Zeit war es einfach ätzend.



Wie sieht es auf der organisatorischen Seite aus, bekommt ihr anständige Schlafplätze und Essen?



Die meisten Unterkünfte und das Essen auf der Tour waren verdammt gut, jeder in den Bands war entweder Vegetarier oder Veganer und hatte so die Möglichkeit, viele neue Sachen zu testen. Der beste Platz war in Bielefeld, wo der Platz einfach ein großes altes Lagerhaus, dessen Wände komplett mit Graffiti beschmiert waren. Wir waren die ganze Nacht wach, spielten Foosball und haben uns auf dem Dach rumgetrieben!



Macht dir das Touren auf dem DIY-Level Spaß oder hättest du gerne mehr „verbesserte“ Touren?




Wir haben zu viele von diesen “verbesserten” Touren gemacht, um sie noch zählen zu können. 1.5000-20.000 Leute bei den großen Touren oder Festivals wie Soundwave, wo wir in jede Stadt flogen, Hotelzimmer hatten, gutes Catering und so was. Diese Touren sind cool, hin und wieder, aber offensichtlich passt DIY mehr zu uns. Wir leben dafür, Musik zu machen, zu reisen und im Van zu sein, mit anderen Leuten von überall auf der Welt, die genauso denken und gleichzeitig völlig anders sind. Es ist ein traumhafter Lebensstil.



Wie ar denn eure kurze Australien.-Tour mit RAISED FIST?



Es war eine sehr ungewöhnliche Tour, denn die RAISED FIST-Fans in Australien sind deutlich anders als unsere Fans. Die Shows waren alle groß und ein wenig schwierig, denn die Leute wussten einfach nicht, wer wir sind – in Städten, in denen wir schon hundertmal ähnlich große Shows gespielt haben. Gleichzeitig war es sehr cool, mal in neuen Läden zu spielen, vor neuen Leuten und vieles war business as usual. Es war auch unsere erste Tour mit David, der wegen einer Operation die Touren in Europa und Südostasien nicht mitmachen konnte, von daher war es cool.



Wie viel Leute waren denn so bei einer Show?



500-700 im Durchschnitt würde ich sagen. Alle betrunken und komisch.



Was sind eure Pläne für den Rest des Jahres?



Wir haben ein paar Shows mit RISE AND FALL in unserer Heimatstadt Melbourne im Dezember. Ich selbst werde bei Touren von NOFX, TERROR und TRAPPED UNDER ICE in den nächsten Wochen arbeiten, was mich persönlich auf Trab halten wird. Die Band wird einige Zeit Pause machen, um zu schreiben und zu sehen, wo wir persönlich und kreativ stehen, bevor wir uns später nächstes Jahr wieder auf Tour machen werden.



Letzte Worte?



Thank you. Oh and check out my record label Dead Souls. www.myspace.com/deadsoulsrecords



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Prime Cuts Volume 2

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Über die Qualität bestimmter Künstler braucht man an sich kein Wort zu verlieren. Über die Notwendigkeit mancher Veröffentlichung dagegen schon. Ist Neues vom DEEP PURPLE und DIXIE DREGS Gitarristen STEVE MORSE im Anmarsch darf man sich ja an sich auch schon mal richtig freuen. Wenige verbinden Klassik, Hard Rock, Prog und Country an der Gitarre so gefühlvoll melodisch wie Mr. STEVE MORSE. Aber so richtig Neu ist auf „Prime Cuts Volume 2” eben nichts. Vorliegende Compilation vereint nämlich Songs von STEVE MORSE (und der STEVE MORSE BAND), Tributes (natürlich sind das YES- und das RUSH-Cover klasse – „Mood For A Day“ und „Red Barchetta”, letzteres gar mit Vocals von James LaBrie) sowie Jordan Rudess und der SCHOOL OF ARTS unter Mitarbeit diverser Co-Könner – hohes Niveau und instrumental selbstverständlich erste Sahne. Aber STEVE MORSE’ Vielseitigkeit ist bekannt und braucht nicht die X-te Beweihräucherung – Fans des Meistergitarristen und von instrumentalem Hard Rock haben dabei eh’ das Meiste schon gehört oder gar im Regal stehen. Ein trotz dem unbestrittenen Können eines STEVE MORSE und der anderen beteiligten Protagonisten eher verzichtbares Album.

Prime Cuts Volume 2


Cover - Prime Cuts Volume 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:32 ()
Label:
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Band:

Neuntöter

(Underdog)
by Gast
Underdog
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Troll Berserker (Demo 2008)

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In der Biografie der Kulmbacher Band steht, man habe sich eines Tages zusammengefunden, mit der Idee, eine Black Metal-Band zu gründen. Da dieses Vorhaben jedoch aufgrund personeller Differenzen scheiterte, musste der Stil geändert werden – zugunsten von was wohl?! NOGROTH bieten auf ihrem ersten Demo „Troll Berserker“ Viking Metal der recht simplen, uninspirierten Sorte. Dabei macht das Quartett an den Instrumenten einen objektiv ansprechenden Job, auch das Songwriting weiß mit der soliden Mischung aus Gitarrenfeuer und Keyboardeinlagen zu gefallen, doch hier wird rein gar nichts geboten, was nicht schon zig andere Kapellen der letzten paar Jahre deutlich versierter, besser und höchstwahrscheinlich auch auf Dauer erfolgreicher praktiziert haben. Namen wie KORPIKLAANI, ENSIFERUM oder TURISAS zu Debützeiten fallen einem ein, aber an keiner dieser Bands werden NOGROTH jemals kratzen können, auch wenn diese Vorbilder zumindest teilweise schon selbst derbe Abnutzungserscheinungen offenbaren. Mit dem Titelsong und dem witzigen „Kulmbacher Bier“ hat die Band zumindest zwei hörenswerte Songs auf der Pfanne, aber ich bezweifele, dass das ausreichen wird, sich auf dem inzwischen totgelaufenen Viking Metal-Markt zu behaupten. Wieder ein typischer Fall von Trendhinterherlauferei, vor Allem, wenn man ursprünglich mal Black Metal spielen wollte. Das wäre aus heutiger Sicht sonnvoller gewesen.

Troll Berserker (Demo 2008)


Cover - Troll Berserker (Demo 2008) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:11 ()
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Band:

Nogroth

(Underdog)
by Gast
Underdog
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Demons (7" EP)

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Bei DEATHFIST handelt es sich um die neue Band des ehemaligen MORTAL REMAINS-Recken Markus Wichmann, der mit DESASTER-Drummer und Szene-Urgestein Tormentor, Sängerin Corinna Becker (ebenfalls ex-MORTAL REMAINS) und METALUCIFER- und MIDNIGHT RIDER-Bassist Martin Bastian eine neue Truppe um sich geschart hat. Zu hören bekommt man lupenreinen Thrash Metal der alten Schule, der nicht selten und vor Allem aufgrund des weiblichen „Gesangs“ (Frau Becker kreischbrüllt herrlich fies aus allen Rohren!) an die Veteranen HOLY MOSES erinnert. Die übrigens im Proberaum von DESASTER eingeprobten vier Songs (Vorab-Versionen der Stücke können auf der Homepage der Band, http://deathfist.de/, kostenlos herunter geladen werden, enthalten dort aber nur drei der vier Songs), die in vollständiger, im Toxomusic Studio in Koblenz aufgenommener Variante exklusiv als 7“-Vinyl (über High Roller Records – eine CD mit allen vier Songs liegt bei) erhältlich sind, treten ordentlich Popo und dürften aufgrund ihrer sehr authentischen Radikalität jeden 80er-Thrasher mühelos überzeugen. Zudem hört man diesem Demo kaum an, dass es nur ein Demo ist; keine Wunder bei diesem Haufen professioneller, im positiven Sinn bekloppter Musiker, die allesamt tief im Underground verwurzelt sind und sich vermutlich eher ein Bein abhacken würden als irgendeinen halbgaren Scheiß zu veröffentlichen. Und wenn man schon einen Song namens „Slay Her“ im Programm hat, steigert sich die Vorfreude auf einen hoffentlich demnächst erscheinenden Longplayer noch einmal. Eines der stärksten Demos der letzten Zeit!

Demons (7" EP)


Cover - Demons (7" EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 13:34 ()
Label:
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Angenehm VIELhass

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Ja einen wirklich sehr plakativen Titel haben sich ELEONORE da ausgesucht „angenehm VIELhass" für diese aktuelle Promo EP. Der Bandname dieser jungen Nachwuchsband könnte durchaus auf Emo schließen lassen is es aber definitiv nicht hier gibt’s so ne Art Modern Prog Metalcore. Im Gegensatz zu den aktuell eher ziemlich abkackenden Bundesligafußballern der Borussia, deren beste Zeiten ehe schon längst vorbei sind, haben die Mönchengladbacher die Zukunft noch vor sich und was man auf diesen drei neuen Tracks musikalisch so alles ablässt ist durchaus vielschichtig. hier gibt es nicht nur wildes Gebolze, sondern solides Handwerk, man hat sich stilistisch bewußt etwas getraut, und bedient nicht so dass typische, was viele derzeit so machen. Was da alles mit reingepackt wurde da treffen z.B. nette urwüchsige Nackenbrechereien auf hymnenhafte Refrains. Bezogen auf den Titel de EP, sind für mich als Vertreter der einigermaßen reinen Gesangslehre, die größtenteils brülligen Vocals alles andere als angenehm. Da wird böse gegrowlt, gekeifert, derben Shouts folgen eher spärlich eingesetzte cleane Parts mit teilweise eher weniger überzeugenden (da zu dünnen) Kopfstimmen - insgesamt geht es schon recht derb zu. Der Sound ist brachial, für ein Demo sehr fett produziert die Instrumente sind klar heraushörbar, es wird ordentlich abgemosht, die Riffs kommen packend und fordernd daher, treffen wie immer wieder nach derben Parts auf klaren Melodiebögen, was aber sehr gelungen wirkt. Auch viele Breaks und Tempowendungen deuten ein gewisses progressives Potential heraus. Sogar Streicher hat man sich mal dazu gemischt. Wie gesagt, die Musik überzeugt mich schon absolut mit den vielen gelungenen Querverweise auf andere Substile aus dem weiten Feld des Metal bis hin auch zu Emo, manchmal kommt sogar bei der Melodieführung ein Hauch von Pop (was die Eingängigkeit betrifft) auf. Es gibt genauso mal etwas ruhigere Parts mit schönen Übergängen ehe dann wieder heftigste Riffgewitter und aufbrausende Brachialgesänge über den Hörer hereinbrechen. Das Songwriting ist sehr positiv wirklich nicht von der Stange sondern durchaus originell, die Jungs sind aggressiv und energiegeladen unterwegs, verbergen aber trotzdem nicht ihre Vorliebe für melodiöse Sachen. Auch was das ehrgeizige Bandmotto anbetrifft: „Wir spielen so lange bis uns jeder gewollt oder ungewollt gehört hat“ paßt irgendwie zu diesem Underdog und zeugt von einem schon recht ausgeprägten Selbstbewusstsein. ELEONORE haben musikalisch schon was drauf, wenn auch an der ein oder andern Stelle vielleicht einen Tick fast schon zu verspielt. Aber da geht schon noch mehr und über ein ganzes Album hinweg müssen diese guten Ansätze dann erst mal bestätigt werden. Die Ausdauer dazu scheint vorhanden zu sein, wenn jetzt noch am Gesang sowie der Dichte bei den Arrangements noch etwas mehr gefeilt wird, hat diese Formation eine positive Zukunft vor sich.

Angenehm VIELhass


Cover - Angenehm VIELhass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 11:15 ()
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