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Blood Of The Nations

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Das Fazit nehme ich gleich vorweg: auch wenn zig Tausende Udo-Fans skeptisch waren, wie die „neuen“ ACCEPT wohl klingen würden, und viele davon die Besetzung mit Neuzugang Mark Tornillo (Ex-TT QUICK) von vornherein abgelehnt haben, klingt „Blood Of The Nations“ besser als alles (ja, wirklich alles!), was Herr Dirkschneider mit seiner Soloband in seiner gesamten Karriere aufgenommen hat. Natürlich kann man sich darüber streiten, ob es diese Platte mit den überragenden ACCEPT-Frühwerken aufnehmen kann, aber das ist gar nicht wichtig. Zwischen etwa „Balls To The Wall“ und „Blood Of The Nations“ liegen über 25 Jahre Metal-Geschichte, die man nicht einfach ignorieren kann. Und genau das ist der Punkt, denn Wolf Hoffmann, Peter Baltes und Co. haben es geschafft, diesen Umstand zu meistern und ein Album vorzulegen, dass einerseits im positiven Sinn zeitgemäß, sogar regelrecht modern klingt (Knöpfchen-Genie Andy Sneap war für die fette Produktion zuständig), aber alles (ja, wirklich alles!) auffährt, was diese Band über all die Jahre in die Herzen aller traditionellen Metaller gespielt hat. Wolf Hoffmanns zielgenaue Riffs sind immer noch Weltklasse, der Groove sitzt wie Arsch auf Eimer, und Mark Tornillo ist der beste Mann, den die Band für diesen Job auftreiben konnte. Er reibt gut Eisen, hat Power ohne Ende in der Stimme, singt insgesamt aber auch melodischer und facettenreicher als Udo, den er zu keiner Sekunde kopiert, sondern durchweg gelungenen Hymnen wie „Teutonic Terror“ (Killer!), dem Titelsong (mit den typischen Chören), dem fetten „Rollin´ Thunder“ oder dem treibendem „New World Comin´") seinen ureigenen Stempel aufdrückt. Zudem ist jeder (ja, wirklich jeder!) Song auf „Blood Of The Nations“ ein Hammer; Füller, „B-Seiten“ oder gar Ausfälle gibt es nicht zu vermelden, so dass hier alles als Anspieltipp dienen kann. Kurz und gut: dieses Album hätte nicht viel stärker ausfallen können und zeigt, dass Bands auch nach 40 Jahren Existenz noch Granaten zünden können, sofern sie wie ACCEPT noch genug Feuer im Arsch haben. Ich verneige mich!

Blood Of The Nations


Cover - Blood Of The Nations Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:36 ()
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The Hungering Void

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Das satanische Quartett Hizon, Zek, Hex und Nine hat sich im Jahr 2006 gegründet um kraftvolles, rasendes Schwarzmetall schwedischer Prägung zu intonieren. Dabei erinnern die Stockholmer fast schon zwangsläufig an heimische Düstervorreiter wie DARK FUNERAL, MARDUK oder in den majestätischeren Momenten auch an DISSECTION, DAWN oder NAGLFAR. Und eben diese Mischung aus Raserei (der Titelsong) und gewaltigem Midtempo („Crossing The Threshold“) macht den Reiz von „The Hungering Void“ aus, dessen drei Stücke problemlos zu überzeugen wissen. Einen Oberhammer haben WITHERSHIN hier aber leider nicht abgeliefert, denn dafür reichen die Kompositionen nicht an die stärksten Momente der oben genannten Referenzen heran. Wer aber diese Art von gut produzierter, nicht nach norwegischem Schrammeldunkelstahl tönender Mischung aus Black Metal (zwei Drittel) und Melodic Death Metal (ein Drittel) schätzt, macht mit dieser gelungenen EP nichts falsch.

The Hungering Void


Cover - The Hungering Void Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 15:16 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Kruger

KEINE BIO!
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Deth Red Sabaoth

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Mit dem neuen Album hat sich Glenn Danzig ganz schön Zeit gelassen. Klammert man die „Lost Tracks“ aus, sind ganze sechs Jahre seit dem letzten Release vergangen. Zur Seite steht ihm nach wie vor PRONG-Kopf Tommy Victor an der Gitarre, dazu haben sich mittlerweile noch der ehemalige SAMHAIN-Basser Steve Zing sowie der TYPE O NEGATIVE-Drummer Johnny Kelly gesellt. Eine illustre und viel versprechende Schar also, der man durchaus ein ordentliches Comeback-Album zutraut. Ordentlich ist „Deth Red Sabaoth“ auch geworden – mehr dann aber leider auch nicht. Immerhin: Die Industrial-Elemente scheinen endgültig der Vergangenheit anzugehören. Schon auf „Circles Of Snakes“ gab es davon ja nichts mehr zu hören, und so geht es auch hier weiter in Richtung des Stils der ersten vier Alben. Stimmlich ist Meister Danzig auch noch voll auf der Höhe und knödelt, heult und schreit wie eh und je wie der böse Zwilling von Jim Morrison. Was an diesem Album aber schwach ist, ist zum einen das ideenlose Songwriting. Stellenweise wird ewig lang auf demselben Riff rumgehackt, und da keiner weiß, wie man den Part variieren soll, wird halt ein unmotiviertes Gitarren-Solo drüber gejebbelt. Und wenn ein Riff mal nicht richtig groovt, muss halt Kelly mit der Double-Bass ordentlich rumklackern, um dem Ganzen etwas Schwung zu verleihen. Das andere Problem von „Deth Red Sabaoth“ ist die dürftige Produktion. Die Gitarren sind übermäßig verzerrt, klingen gleichzeitig aber extrem dünn, die Drums sind so klinisch und ohne echten Wumms abgemischt, dass sie schon fast penetrant wirken und im Bass-Bereich tut sich so gut wir gar nichts. Alles zusammen klingt so unausgewogen wie drucklos und kickt überhaupt nicht. Da hätte Herr Danzig mal lieber jemand anderen an die Regler gelassen. Einige Highlights gibt es auf der Scheibe aber dennoch. Songs wie der Titeltrack mit seinem Ohrwurm-Chorus, das bluesige „Ju Ju Bone“ oder das böse schleppende „Night Star Hel“ könnten echte Hits werden, das ist sogar trotz des üblen Sounds zu hören. Unterm Strich ist „Deth Red Sabaoth“ allerdings lediglich ein nicht wirklich geglückter Schritt in die Richtung der frühen DANZIG-Alben. Aber immerhin geht der Schritt in die richtige Richtung.

Deth Red Sabaoth


Cover - Deth Red Sabaoth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:59 ()
Label:
Vertrieb:
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Too Many Humans

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Wer seine Scheibe „Too Many Humans” nennt, macht keinen Mädchenmetal. THE LAST FELONY gehen erwartungsgemäß brutal zu Werke und lassen in der guten halben Stunde keinen Zweifel, dass sie sich in der Death Metal-Szene etablieren wollen. In durchweg hohem Tempo werden die zehn Songs runtergeprügelt, was bei den Amis als langsame Passge durchgeht, lässt anderen Bands die Ohren schlackern („Overrated Existence“). Wie nicht anders zu erwarten, ist handwerklich alles bestens, gerade der nimmermüde Drummer und die druckvollen Gitarren sind erste Klasse. Leider kommt zum Einen der Sänger nicht mit, der zu wenig Abwechslung ins Shouting legt, und ist zum Anderen das Songwriting nicht ausgefeilt genug, um sich vom Genre-Standard abzusetzen oder im Ohr des Hörers hängenzubleiben. THE BLACK DAHLIA MURDER machen vor, wie das geht, während sich THE LAST FELONY leider an den auf gleichem Feld versagenden WHITECHAPEL oder CARNIFEX orientieren und damit die Musikerkrankheit 2010 fortführen: die Unfähigkeit, gute Songs zu schreiben. Schade drum, wenn Potential steckt in dieser Band, wie die wenigen guten Passagen („Televisonary“) belegen. Mehr davon und mit der nächsten Platte kann es was werden.

Too Many Humans


Cover - Too Many Humans Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:27 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Last Felony

KEINE BIO! www
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No Gods

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JESUS ON EXTASY melden sich zurück, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Dunkel, aber eingängig kommt das neue Werk "No Gods" daher, dessen mit Klavier unterlegter Titeltrack mit einem Refrain mit erhöhtem Ohrwurmfaktor aufwartet. Überhaupt liegt die Stärke des Albums in der gelungenen Mischung aus Härte und sich bevorzugt im Refrain entfaltenden eingängigen Melodien. "Beauty In Your Eyes" klingt dreckig in der Strophe, um sich dann sich zur dunkel-melodischen Hymne zu mausern, bei "Riot" wird durchgängig härter zur Sache gegangen und ordentlich draufgeprügelt. "Transitoriness" kommt ruhiger und melancholischer daher, durch "Intoxicated" weht Industrial- und EBM-Flair, und angerundet wird das Album zu guter Letzt durch die Ballade "Tonight". "No Gods" ist ein durchweg stimmungsvolles Album geworden, dass seine volle Wirkung am besten an tristen Regentagen entfaltet.

No Gods


Cover - No Gods Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:56 ()
Label:
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Return To Zero

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Nach über 5 Jahren gibt es doch tatsächlich mal wieder neuen Stoff der SPIRITUAL BEGGARS zu vermelden. Hatte sich BEGGARS Mastermind Michael Amott die letzen Jahre vor allem mit seiner Hauptband ARCH ENEMY und dem Neustart der legendären CARCASS beschäftigt, scheint er nun Zeit und Muse für eine Fortsetzung seines Classic Rock Projectes zu haben. Ob der Titel „Return To Zero“ eine Anspielung auf eine Rückbesinnung auf die ersten Alben sein soll lässt sich dabei aber nicht erkennen. Die SPIRITUAL BEGGARS klingen zwar immer noch nach den SPIRITUAL BEGGARS. Aber neu auf jeden Fall mal wieder der Sänger. Starteten die BEGGARS in 1994 noch mit dem fantastischen Christian „Spice“ Sjöstrand (KAYSER, SPICE AND THE RJ BAND), war es ab 2001 Janne „JB“ Christoffersson (GRAND MAGUS) welcher dem BEGGARS Sound seine unverkennbare Stimme lieh – beide eher rau und Sandstürme gewohnt. In 2010 hat nun Apollo Papathanasion (FIREWIND) den Job am Mikro und macht dabei einen guten, wenn gesangstechnisch doch anderen Job. Apollo’s Stimme kommt im Unterschied zu seinen Vorgängern weniger voluminös rüber, liegt einen Tick höher und klingt deutlich cleaner. Konstant: am Gitarrenspiel von Cheffe Michael Amott gibt es wie immer nichts auszusetzen. Materialmäßig haben die SPIRITUAL BEGGARS auf „Return To Zero“ von schnelleren Stoff über heavy klingenden Stampfer bis Balladen alles im Phetto - aber auch eine deutlich höhere Hard Rock Schlagseite als früher. Als Anspieltipp nenne ich mal den doomigen Kopfnicker „Lost In Yesterday“, das atmosphärisch ruhige „Spirit Of The Wind“, das hochmelodische Hard Rock Highlight „Coming Home“ und „Concrete Horizon“ das nicht nur wegen der Hammond stark an DEEP PURPLE erinnert. Fans der Band und des klassisch harten Rocks sollten an „Return To Zero“ ihre Freude haben – auch wenn man den mit dem tollen Vorgänger „Demons“ beschrittenen weg gen 70er-Hard Rock konsequent weitergeht - ihre eigenen Referenzen schlagen die SPIRITUAL BEGGARS aber in 2010 nicht.

Return To Zero


Cover - Return To Zero Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:10 ()
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Tri

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Mit „Tri“ haben MY SLEEPING KARMA aus Aschaffenburg soeben ihr – wie der Titel schon vermuten lässt – drittes Album veröffentlicht. Der Vierer hat sich instrumentalem Post-Rock verschrieben, der sich durch einen atmosphärischen, teils auch psychedelischen Sound sowie einen meist dynamischen und fließenden Songaufbau auszeichnet. Einige Songs wirken mit etwa zwei Minuten Länge eher wie sphärische Interludes, die stärkeren sind aber die längeren, die fünf, sechs oder – wie der Opener – über sieben Minuten lang sind, sich langsam aufbauen und in denen sich die Band von schwebenden Sounds bis zu treibenden, hypnotischen Rock-Riffs steigert. Dabei bauen die Musiker faszinierende Klanglandschaften auf, ohne aber in reine Ambient- oder Chill-Musik abzudriften. Die Basis bleibt immer rockig und dringlich. Sich in den Sound hineinfallen zu lassen und dazu abzurocken ist hier immer ganz nah beieinander. Vergleiche mit Bands wie MOGWAI, MONO, THIS WILL DESTROY YOU oder RUSSIAN CIRCLES drängen sich beim Hören geradezu auf. Deren Intensität erreichen MY SLEEPING KARMA zugegebenermaßen nicht. Und trotzdem ist „Tri“ ein tolles Album, auf das man sich zwar einlassen muss, das sich dann aber immer mehr öffnet und einen nicht mehr so schnell loslässt. Auch aufgeschlossene Stoner- und Prog-Fans könnten durchaus Gefallen daran finden.

Tri


Cover - Tri Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:12 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

My Sleeping Karma

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