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Soulless

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Nun könnte der ein oder andere meinen, es gäbe genügend Thrash-Bands. Erstens sind da die Vorreiter, dann die Nachahmer und –zügler. Jetzt gibt es auch noch jede Menge Newcomer, die sich der guten, alten Zeiten besinnen. Zu letzterer Gruppe gehören HATRED aus Franken. Auf ihrer zweiten Eigenproduktion liefern sie elf imponierende Thrash-Latten, aus denen sie einen ganz fetten Zaun zusammendengeln. Nun habe ich irgendwo gelesen, die Herren seien "Neo-Thrasher" - wenn das stimmt, dann wird das "Neo" zum Glück ganz klein geschrieben. HATRED knüppeln Thrash mit Kraft, Tempo, kommen aber auch in anderen, sprich mittleren Gefilden recht gut zurecht (vielleicht mal abgesehen vom Anfang der Semi-Ballade "Lie To Me", den ich - ganz persönlich - überflüssig wie ein Blitzgerät auf einer vierspurigen Autobahn ohne Kurve finde). Da finden sich auf dieser Scheibe Bands wie Testament, Flotsam & Jetsam und viele andere Genregrößen wieder. Und dennoch erwecken die Jungs aus der Gegend von Schweinfurt ganz und gar nicht den Eindruck, als müssten sie schlichtweg abkupfern. Sie verbinden viele bekannte Elemente zu einer wirklich starken Mischung und dürften Fans von "old-school"-Kapellen ebenso wie erfreuen wie Anhänger modernerer Acts wie Nevermore und Konsorten. Also kleinen Bonus gibt’s schließlich noch zwei Brachialities vom ersten Demo zu hören, die soundtechnisch etwas mäßiger gehalten sind, einen aber doch an die reizvolle BayArea erinnern und an große Bands, als sie noch Spaß machten. Ihr wisst, was "gemeintica" ist… 11,50 Euro insgesamt sind hier sicherlich gut angelegt, sucht euch die Adresse raus und schickt Geld nach Franken, ihr werdet’s euch selbst danken.

Soulless


Cover - Soulless Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:7 ()
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La Danse Macabre

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Klimpernde Keyboards, hörbar computerisierte Drums, hier und da Elektronik und deutscher Gesang. Ich dachte seit die leidlichen SAMSAS TRAUM sich entschieden haben, dass die Welt doch zu böse ist für sie, wäre die Musik ausgestorben. UMBRA ET IMAGO überspielen musikalische Anspruchsarmut mit entsprechender Optik. Aber was machen AETERNITAS? Der Anspruch nach der schwarzmetallischen Phase nun in übertrieben deutlicher, dabei aber unmartialischen Aussprache und einem Konzeptalbum mit Tendenz zum Theaterstück das Glück zu suchen, mag löblich scheinen. Die emotionslose und oberflächliche Umsetzung, bei der vor allem die hochgradig simplifizierten Keyboardsounds aus der Schublade jeden Charme rauben, macht aber auch ein schönes Konzept zunichte. Äußert vielseitige Vocals im Prinzip auf der Haben-Seite, bei denen aber leider die am häufigsten verwendete, männliche und cleane Stimme, nicht überzeugen kann. Diese ganzen Fehler, von sterilem Sound, über anbiedernde Keyboards bis hin zu den zu einfachen Gitarren haben andere vor ihnen gemacht und sind in der Versenkung verschwunden. AETERNITAS Gothic Metal hat lichte Momente und läuft gegen den Trend, es gibt aber noch zu viele zu gravierende Mängel als dass diese Mut belohnt werden wird.

La Danse Macabre


Cover - La Danse Macabre Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 58:30 ()
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Unbreakable

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Es wurde ja im Vorfeld bereits viel versprochen und vollmundig angekündigt, daß die Band endlich mal wieder richtig so richtig rocken würde usw. .. und sie haben es tatsächlich umgesetzt: Pünktlich zum 20’en Album haben sich die SCORPIONS, nachwievor Deutschlands erfolgreichste internationale Rockband aller Zeiten, wieder auf alte Stärken besonnen und melden sich mit einer respektablen Gesamtleistung auf "Unbreakable" in der Hard´n´Heavy Welt zurück. Die letzte offizielle Scheibe "Acoustica" (eine Art Unplugged meets Basics) lag ja schon über drei Jahre zurück (2001) und war für meinen Geschmack durchaus eine unterhaltsame Sache. Die Zeiten für halbgare Experimente wie beim letzten regulären Album, dass grausame Machwerk "Eye II Eye" (1999) scheinen jetzt aber glücklicherweise der Vergangenheit anzugehören, denn die Hannoveraner sind nach über 35 erfolgreichen Jahren im Geschäft wieder auf ihren ursprünglichen Stil zurückgekehrt. Sicherlich leistet hierzu auch die runderneuerte Rhythmusfraktion mit dem neuen Bassmann Pawel Maciwoda sowie Drummer James Kottak (war auch an einigen Texten & der Musik beteiligt) ihren angemessenen Beitrag dazu - endlich haben die Songs so wieder den nötigen Biss. An der Produktion läßt sich ebenfalls nichts kritisieren, der Sound ist klasse druckvoll und betont präzise eine solide Gitarrenarbeit, die größtenteils mit ordentlichem Riffing aufwartet. Die Herren Schenker (die Flying V darf auch ordentlich kreisen) & Jabs (steuert u.a. ein paar schöne Solis bei) wirbeln jedenfalls wie zu besten Zeiten. Sänger Klaus Meine kann nachwievor mit einem der unverkennbarsten Organe der Rockliga aufwarten und macht einen ordentlichen Job, das wie immer etwas gestelzte, typisch gereimte "Deutsch-Englisch" lassen wir mal großzügig außen vor. Die SCORPS wissen halt nachwievor wie man stadionrocktaugliche Hymnen fabriziert mit amtlichen Mitgrölrefrains und einer gewissen Schmissigkeit was Gitarren sowie Songwriting anbetrifft - dies beherrschen heutzutage nur noch wenige Bands. Der partytauglichste Song der CD "Remember The Good Times" befindet sich zwar an letzter Stelle hätte aber aufgrund seiner geradezu wörtlichen Umsetzung auch als Opener gut gepaßt. Doch auch der packende Stampfer mit den tiefen Gitarren "New Generation" gleich zu Beginn sowie die beiden folgenden schnellen Rocknummern "Love’Em Or Leave ’Em" sowie "Deep And Dark" sind absolut gelungen, so daß die eigene Messlatte für alles nachfolgende bereits ziemlich hoch angelegt wird. Dieses hohe Niveau können die SCOPIONS dann wie erwartet nicht ganz aufrecht erhalten, denn mit "Borderline", "Can You Feel It" und "This Time" befinden sich ein paar "nur" Durchschnittssongs auf der Scheibe. "Through My Eyes" ist dann wieder ein absolutes Highlight und stellt so eine Art "Rock You Like A Hurricane" meets "No One Like You" 2004 dar . Zwei Balladen gibt’s natürlich auch noch, wobei "Maybe I, Maybe You" mit einem ungewöhnlichen aber überzeugenden Pianoanfang inkl. Streicher sowie der Steigerung zu einem opulenten Rockopersong voll überzeugt, "She Said" ist mir da fast schon einen Tick zu schnulzig. Egal, man kann den SCORPS uneingeschränkt bescheinigen - sie sind mit "Unbreakable auf dem richtigen Weg, wenn man die CD mit Klassikern wie u.a. "Blackout" oder "Love At First Sting" natürlich nicht ganz auf einen Höhe stellen kann.

Unbreakable


Cover - Unbreakable Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:45 ()
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Time Of The New Slavery

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Nu-Metal mit Thrash-Einflüssen klöppeln die 98 gegründeten Franzmänner aus vollem Herzen. Aggressiv und motiviert trumpfen die Kollegen auf, haben ihrer Fußball-Mannschaft damit einiges voraus und eifern Vorbildern wie Machine Head oder so nach. "Eifern", aber nicht "machen"! Denn neben MH finden sich alle Versatzstücke moderner Metal-Spielarten, selbst Slipknot oder Fear Factory bleiben nicht außen vor, die Songs präsentieren sich nicht nur in Sachen Tempo durchaus abwechslungsreich und damit spannend. Es mischen also mit: Fette Riffs, brutale Double-Bass-Attacken und aggro-Geschrei. Wer also einen Rucksack besitzt, der sollte ihn aufsetzen und los geht’s mit Hüpfen. Aber da auch gesetztere Herrschaften werden ihren Spaß haben und können Kopf und Haar schütteln, denn Songs wie dem abwechslungsreichen "Welcome In My Brain" merkt man wirklich die volle Kraft an, mit der sich die gallischen Hühnerfreunde hier voraus bewegen. Zu allem gesellen sich eine professionelle Präsentation und die wirklich oberfette Produktion. Für Neu-Gemörtel frisch und sehr ordentlich.

Time Of The New Slavery


Cover - Time Of The New Slavery Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13 plus Bonus-Video
Länge: 44:34 ()
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Warkult

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Mit Malevolent Creation hatten viele ja auf Grund ihrer bisweilen merkwürdigen Verhaltensweisen so ihre Schwierigkeiten. Ich hatte selbige eher, weil ich die Band zwar ganz gut fand, aber irgendwie nicht besonders - und weil sie sich live anhörten wie ein Bienenschwarm auf Riff-Speed. Die neue Scheibe aber, die hat es so was von in sich, die ist so was von Death Metal, aber nich mehr nur MC pur. Vielleicht hat der Phil ein bisschen Kataklysm gehört oder sich an Dismember erinnert? Jedenfalls sind die Amis um Symons, Fasciana und den zurückgekehrten Culross irgendwie melodischer geworden, ohne nur einen Deut an Härte zu verlieren. Wenn man einmal vom etwas sparsamen Sound (eben längst nich so fett wie bei "Kata") absieht jedenfalls. Ist der aber erstmal zur Gewohnheit des Hörers geworden, dann entfaltet "Warkult" seine ganze Wirkungskraft - ob schnell, ob Midtempo. So kann amerikanischer Death Metal heutzutage klingen, ich bin fast geneigt, zu sagen, "so sollte er klingen". Moderner als weiland vor der Schlacht, und dennoch das Andenken der alten Helden in Ehren haltend. Ganz geil. Death Metal eben, Death Metal supreme.

Warkult


Cover - Warkult Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:58 ()
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Testimony Live

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Ein äußerst sympathischer Anfang: NEAL MORSE betritt, völlig unspektakulär, mit akustischer Gitarre die in blaues Scheinwerferlicht getauchte Bühne, wirft ein schlichtes, eher leises "Hello" in die Runde und startet mit dem Opener "The Land Of The Beginning Again" von seinem dritten Soloalbum ruhig und gelassen einen fast dreieinhalbstündigen Set, welcher das vollständige Konzeptalbum "Testimony" plus Zugabe zum Inhalt hat. Über das Album und die Songs braucht man nicht viel zu sagen - dazu ist schon allerhand im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von "Testimony" Anno 2003 geschrieben worden. Als Großmeister von SPOCK’S BEARD und den fabelhaften TRANSATLANTIC hat NEAL MORSE mit seinem dortigen Ausstieg und die Verkündung seiner Musikabstinenz für einige Aufregung gesorgt. Ebenso dann das nicht mal ein Jahr darauf überraschend erschienene Solowerk "Testimony", welches für unterschiedlichste Reaktionen sorgte: Gefeiert von Teilen der Fans und der schreibenden Zunft wurde es auch kritisch beäugt bei Anhängern der "alten" SPOCK’S BEARD-Scheiben, welche es gerne auch mal einen Tick lauter/heftiger haben. Jene werden wohl eher "Feel Euphoria" von SPOCK’S BEARD (ohne NEAL MORSE) bevorzugt
en. Vor allem Neal’s Hinwendung zum christlichen Glauben, welcher er auch in seinen Songs ausführlich thematisiert, gab (und gibt) Anlass zu Diskussionen - die musikalische Umsetzung welche man auf der Live-DVD bewundern darf bleibt davon unberührt hochklassig. "Testimony Live" bietet melodischen Prog-Rock der Extraklasse mit den für Morse typischen progressiven Passagen, abwechselnd eingestreuten orchestralen Elementen (u.a. Streicher) und an die 70er erinnerte akustische Popanleihen. Das Ganze auf technisch höchstem Niveau zelebriert (u.a. mit DREAM THEATER Drummer Mike Portnoy) und mit ausreichend Emotion versehen zog NEAL MORSE die Fans im niederländischen Tilburg in seinen Bann. "Testimony Live" wurde am 17. November letzen Jahres im Rahmen der damaligen Europatourne durch Deutschland, Großbritannien und eben den Niederlanden aufgezeichnet, und enthält neben den fünf Parts von "Testimony" (mit insgesamt 29 Titeln) noch zwei Göttergaben aus TRANSATLANTIC-Zeiten "We All Need Some Light" sowie eine (gekürzte) Version von "Stranger In Your Soul" und den SPOCK’S BEARD-Klassiker "The Light" (keine Frage - genialer Übertrack). Dazu eine über einstündige Tourdokumentation (geiles Drumsolo aus dem Aschaffenburger ColosSaal-Konzert), eine Fotogalerie und ein Booklet mit Live-Bildern und einigen Notes. Das die DVD "nur" Dolby Digital 2.0 zu bieten hat ist etwas schade, Kamera und Schnitt sind einem Liveereignis dieser Klasse angemessen und zeigen in Genüge das Können aller neun Musiker auf. Die präsentierten Songs, ist man Fan ruhigerer progressiver Töne (und von Mr. Morse sowieso), sind starker Tobak und absolut hörens- und sehenswert - aber definitiv nicht für jedermann zugänglich, oder jedermanns Sache.

Testimony Live


Cover - Testimony Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 18966:0 ()
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Melancholy Beast

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Nachdem Gitarrist Michael Kammeyer mit seiner alten Band DAMION zwei Demos in Dänemark veröffentlichte, der erhoffte Erfolg jedoch ausblieb, suchte er sich eine neue Gefolgsmannschaft, die er in PYRAMAZE letztendlich fand. Der multinationale Haufen haut nun mit "Melancholy Beast" sein Debütalbum in die Metalgemeinde und sichert sich gehörigen Respekt, denn das Album ist ein echt tolles Stück epischen Power Metals geworden, auch wenn der Sound leider kaum über Demo - Niveau hinauskommt. Dafür hat man mit Lance King (BALANCE OF POWER, MATTSON, KING’S MACHINE und GEMINI) einen sehr guten Sänger im Gepäck, der zum Glück nicht im "italienischen Stil” singt. Musikalisch orientiert sich die Band sowohl am teutonischen "Euro" - Power Metal, als auch an US - Klängen der Marke OMEN oder HEIR APPARENT, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt. Bereits die ersten vier Songs, "Sleepy Hollow", "Forsaken Kingdom", "Melancholy Beast" und "The Journey" (super!) überzeugen durchgehend mit tollen Melodien, hymnischen Refrains und erfreulich wenig Pathos, auch wenn die Bezeichnung "True" natürlich zutrifft, aber hier scheiden sich freilich sowieso die Geister. Der Rest der Platte klingt etwas weniger homogen, fährt jedoch mit der Halbballade "Until We Fade Away", den Stampfern "Legend" und "Mighty Abyss", sowie dem abschließenden Hammersong "Power Of Imagination" erstklassiges Songmaterial auf. Wie gesagt, für Soundfetischisten ist das Album nicht zu empfehlen, es lebt schlicht und ergreifend von dem hervorragenden Songmaterial, das man selbst bei hoch gelobten Topbands nicht selbstverständlich findet. Ein Debüt nach Maß!

Melancholy Beast


Cover - Melancholy Beast Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:50 ()
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Hate, Dominate, Congregate, Eliminate

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THE PROJECT HATE haben schon vor einiger Zeit ihre dritte Scheibe rausgebracht, die mir aber erst vor Kurzem ins Haus geflattert kam. "Hate, Dominate, Congregate, Eliminate” - schöner Titel. Wie schon beim Vorgänger bildet Death Metal die Grundlage für eine knappe Stunde heftige Musik, wobei sich THE PROJECT HATE aber nicht auf stumpfes Gebolze beschränken, sondern durch die Zunahme einer weiblichen Sängerin (die auf wie eine Frau klingt und nicht wie SINISTER-Rachel), massiven Keyboard-Einsatz und viel elektronischen Spielereien sehr ’anders’ klingt. Wenn Jörgen mal das Mikro in der Hand hat, erinnert die Chose schnell an selige EDGE OF SANITY-Zeiten ("Dominate") und groovt ziemlich gut. Die Songs gehen dabei ziemlich nahtlos ineinander über und lassen so die Pladde wie einen großen Track wirken. Die Band schafft es nicht, über die ganze Spielzeit konstant die Spannung zu halten, hin und wieder schleichen sich auch mal Längen ein. Und über das elektronische Geklimper müssen wir nicht lange reden. Ich find’s scheiße, aber das ist völlig subjektiv hehe. "Hate, Dominate, Congregate, Eliminate” ist eine interessante Metal-Platte geworden, die einiges an Beschäftigung voraussetzt und den Hörer sicher nicht durch Eintönigkeit langweilen wird. Wer aber - wie ich - mit NIGHTWISH-ähnlichem Geträller so gar nichts anfangen kann, wird in einigen Parts schwere Zeiten haben… und über den LINKIN PARK-ähnlichen Teil von "Deviate" will ich gar nicht reden.

Hate, Dominate, Congregate, Eliminate


Cover - Hate, Dominate, Congregate, Eliminate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 69:33 ()
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Harbinger Of Metal

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Mit Doom ist das ja immer so eine Sache. Sicherlich gibt es absolute Freaks, die auf Doom in jedweder Ausrichtung stehen. Nicht viele, aber es gibt sie, allein, wenn man ans Gelingen des feinen "Doom Shall Rise"-Festivals denkt. Ich gehöre eher zu den gelegentlich Doom-Konsumenten, das vorneweg. Diese Scheibe ist kompromisslos. Langsam, quälend langsam. So wird der ein oder andere denken, die Herrschaften gehen zwischendurch weg, rauchen eine oder können ihre Instrumente gar nicht richtig spielen. Andere aber werden einfach nur genervt sein. Ich aber, wenn ich in der richtigen Stimmung bin, lasse mich anstecken von der 74-minütigen Orgie in Langsamkeit, Quälerei, Trauer und Melancholie, immer kurz davor, Unerträgliche auszuufern. Hier ist Wiederholung keinesfalls überflüssig, Riffs, werden so oft gespielt, bis sie die aus den Ohren hängen, oder du vom Mega-Groove eines beinahe-Hits wie "Strange Horizon" gefangen wirst. Fakt ist jenes: Der Bass knirscht merkwürdig, die Gitarren klingen schief und schräg, das Schlagzeug echolotet sich mehr als strange durch die Gegend, bisweilen unterstützt von tatsächlich bizarrer Kirchenorgel. Doom wird phasenweise zum ultra-langsamen Blues, erinnert an Black Sabbath oder andere 70er-Jahre-Klamotten, lassen an Electric Wizard denken, wiederholen dabei beinahe gebetsmühlenartig Riffs, Melodien und wiederholen noch und nöcher, bis ihre Lieder plötzlich (nicht grad das richtige Wort) 20 Minuten lang sind ("From The Void"). Die ganze Scheibe ist von einer merkwürdigen, fast nicht zu fangenden Atmosphäre umgeben, lässt mich an das Klischee chinesischer Drogenhöllen denken. Es ist, wie es ist: Mit dieser Platte kann man - in Anlehnung an den besten Song der Scheibe - seine "merkwürdigen Horizonte" erweitern. Aber immer mit der Ruhe, denn wie sagt der bizarre Referent so schön: "Rock´n´Roll of death, try to save your breath!"

Harbinger Of Metal


Cover - Harbinger Of Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 74:0 ()
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Reborn In Sickness

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Death Metal der brutalen amerikanischen Sorte ballern uns INCISE aus dem Land der tausend Seen um die Ohren. Nach einer zweijährigen Zwangspause (der Wehrpflicht in Finnland sei Dank), haben sich INCISE nach Ableistung der vaterländischen Pflichten sieben Monate Zeit genommen und diese fünf Songs geschrieben und aufgenommen. Herausgekommen ist ein gutes Stück brutalen Death Metal, dem es noch ein wenig an Eigenständigkeit mangelt, die Band aber auf dem richtigen Weg zeigt. Shouter Tomi hat mich mit seinen Growls voll überzeugen können, er ist nicht zu gurglig-tief oder zu weich unterwegs, genau richtig eben. Die beiden Gitarren rattern im Stile alter CANNIBAL CORPSE daher und geben dem Begriff "sägen" eine weitere Variante hehe. Einziger Schwachpunkt ist für mich Drummer Jussi, der mir zuwenig Abwechslung in seinem Spiel hat und (noch) nicht mehr als nur durchschnittliche Ideen hat. Aber das kann ja noch werden. Am Songwriting müssen INCISE ebenfalls noch ein wenig feilen, damit die Songs nicht weiterhin so ziemlich gleich klingen. Aber schön zu wissen, dass aus Finnland mehr und mehr brutale Metalbands kommen. INCISE brauchen etwas Zeit und Erfahrung und dann wird das. Dann könnten sie ein Finnish Assault Tour-Package mit TORTURE KILLER bilden, das wär’ fett!

Reborn In Sickness


Cover - Reborn In Sickness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 16:24 ()
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