Review:

Vices

()

Jesus am Kreuz, mit einer Zigarette aber ohne Blut? Das kann kein Metal sein! Und richtig: STRAIT JACKET machen Rock, Cover-rock, um genauer zu sein. Die Kanadier schnappen sich Songs vornehmlich aus den 70ern und 80ern. Das können sie zweifelsohne gut, weil sie über verdammt viel Erfahrung verfügen, denn Sänger Chad Campbell war vorher in drölfzig anderen Nachmacher-Kapellen aktiv, Gitarrist James Mac Eachern tat Ähnliches und spielte zudem bei KINGPIN, sein trommelnder Bruder Rob desgleichen. Und so schnappen sie sich Songs von POLICE („King of Pain“), CHICAGO („25 or 6 to 4“), GEORGE HARRISON („Here Comes The Sun“), THE MONKS („Drugs In My Pocket“), DOOBIE BROTHERS(„Jesus Is Just Alright“), STEELY DAN (Rikki Don’t Lose That Number“), CHEAP TRICK („Dream Police“) oder WILD CHERRY („Play That Funky Music“). Obwohl sie den Songs irgendwie ihren US-Stadionrock-tauglichen eigenen Touch verleihen, so gelingt es den Jungs aus Toronto nur ab und zu, voll zu überzeugen. Das liegt wie gesagt nicht am Versagen der Musiker an sich. Vielmehr klingen alle Songs viel zu gleich, viel zu glatt gebügelt, viel zu sehr am technischen Standard von heute orientiert. Dann doch lieber das Original. Ausnahmslos.

Vices


Cover - Vices Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Outré

()

Gerade mal vor einem Jahr erschien die bis dato letzte Scheibe der Australier PORTAL. Da es die aber scheinbar ausschließlich bei Oma Revolver in Amiland und an einigen andere schlecht zu findenden Lädchen zu kaufen gab, dachte sich Osmose, „die bringen wir mal neu heraus“. Weil die ersten Scheiben aber so schlecht waren, nehmen wir lieber unser Unterlabel. Und nun bringen sie also „Outré“ heraus, eine Name der Hoffnung auf den allerletzten Output der Kapelle. Aber wir wollen ihnen mal nicht Unrecht tun. Nicht, dass der Sound viel besser wäre, nicht, dass die „Musik“ einem immer noch gehörig auf den Puffer geht. Immer noch musizieren sie so übel wie es ihnen scheinbar auf dieser Welt geht, aber irgendwie haben es PORTAL geschafft, das Doom-Funeral-Feeling mit ihrer Death-Thrash-Black-Rumpelei zu verbinden und dabei in manchen Momenten so was wie Atmosphäre zu entwerfen. Also: PORTAL sind zwar immer noch ziemlicher Mist, aber lange nicht so Scheiße wie der Vorgänger und zu Steigerungen fähig – und das haben sie ihrem Landsmann Sin Nanna schon mal voraus.

Outré


Cover - Outré Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Seepia

()

An Musik im weitesten Sinne versuchen sich diese Australier. Bereits 2003 veröffentlichten PORTAL ihr Debüt „Seepia“ in einer auf 500 Exemplare limitierten Auflage. Das vorliegende Jewel Case kommt via Osmose Sublabel, das Digi-Pack über Profound Lore. Warum die beiden Label das machen, ist sicherlich nicht ganzleicht zu erklären. Zum einen klingt der Sound dieser Scheibe, als hättet ihr einen wattierten Umschlag über die Ohren gezogen. Außerdem ist bei dieser Mischung aus Death-, Black- und Thrash-Metal sicherlich nicht unbedingt von echten Songs zu reden, denn kohärente Strukturen, einen roten Faden oder langlebige Melodien sucht der geneigte Hörer völlig vergebens. Damit gelingt den Australiern aber sicherlich immerhin, den Abstand zu Mainstream und Kommerz zu wahren, heutzutage erfolgreiche (Melodic) Death-Bands wirken im Vergleich wie das Einschlafgedicht einer amerikanischen Vorstadt-Nanny für’s verzogene Middle-Class-Baby. Indes macht dieses musikalische Extrem dennoch wenig Lust auf mehr, weil es arg an den Nerven zerrt und die Produktion viel vom Potential untergehen lässt. Angeblich ist die neue Scheibe sogar remastered – wie dann wohl das Original klingt? Nur für absolute Extremisten, Außenseiter, Perlenfischer, Verrückte und Co.

Seepia


Cover - Seepia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Totalselfhatred

()

Eine weitere düstere Band aus Finnland, genauer gesagt aus dem Horna-Umfeld. Als depressiven Black Metal mit Doom-Death-Parts geht die selbstbetitelte Scheibe durch, der Name TOTALSELFHATRED ist als Programm gewollt. Indes will es nicht so recht klappen mit der Aufforderung zum Suizid, denn irgendwie klingt die Kapelle ein wenig zu schön, zu umschmeichelnd. Melancholie regiert, lediglich die knüppeligen BM-Parts wirken etwas rüder, andererseits aber auch wie mit der Gießkanne ein wenig beliebig verteilt. Ihre wirklich guten Momente haben die Skandinavier immer dann, wenn sie erhaben und episch zu Werkle gehen A. dazu nicht allzu sehr krächzt. Insgesamt ist das Debüt der Jungs kein schlechtes, es klingt aber ein wenig zu konstruiert. Für nette Untermalung eines anstehenden Rotweinabends im Herbst aber taugt das Teil allemal.

Totalselfhatred


Cover - Totalselfhatred Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:30 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Germania (Re-Release)

()

Zu den drei neuen Re-Releases, die Regain Records dieser Tage von der Leine lassen, gehört auch das 1996 auf der „Heaven Shall Burn…“-Tour mitgeschnittene und 1997 veröffentlichte Live-Album „Germania“, das seinerzeit von Peter Tägtgren gemastert (und jetzt natürlich ebenfalls remastert) wurde. Wirft man das durchaus sehr hörenswerte Album, das logischerweise nur die frühen Jahre der Band abdeckt, heute in den Player, dann ist man auch rückblickend erstaunt, wie zielsicher die Band in Sachen Songwriting bereits war, obwohl viele Großtaten erst wesentlich später folgen sollten. Knaller wie „Sulphur Souls“, „Darkness It Shall Be“, „Wolves“ oder „Legion“ räubern auch nach etlichen Jahren herrlich fies durch die Höhle, aber außer ein paar Ansagen der Marke „Let Jesus fuck you…!“ deutet leider kaum etwas auf ein Live-Werk hin, da im Nachhinein zu viel der authentischen Bühnenatmosphäre weggemischt wurde und man das Publikum, wenn überhaupt, lediglich erahnen kann. Das Layout des Booklets stammte seinerzeit übrigens von einem Herrn namens Mortuus, der für die Band auch in anderen Belangen noch einmal ungeheuer wichtig werden würde, aber das ist ja eine andere Geschichte. Als Bonus bekommt man hier die Live-DVD „MARDUK Live In Oslo 1994“, bei der der Begriff „Bootleg“ noch als Kompliment durchgeht. Heutige Aufnahmen mit einer Handy-Kamera bei „Youtube“ sind x mal ansehnlicher… aber auch so bleibt „Germania“ trotz der guten musikalischen Leistung eher ein Werk für Fans und Komplettisten.

Germania (Re-Release)


Cover - Germania (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 59:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Nightwing (Re-Release)

()

Nachdem bereits vor ein paar Jahren die ersten vier Alben der schwedischen Krachbuben MARDUK in Form diverser Re-Releases ausgeschlachtet wurden, sind nun mit „Germania“, „Nightwing“ und „Panzer Division Marduk“ ein paar Scheiben aus der zweiten Hälfte der 90er an der Reihe, von denen das 1998er Werk „Nightwing“ für viele Fans als Highlight in der Karriere der nicht unumstrittenen Band um Morgan Steinmeyer Hakansson gilt. Das Quartett lieferte bei aller Brutalität und Kompromisslosigkeit (es gibt bis heute kaum eine Black Metal-Band, die es in Sachen Härte mit diesem Haufen aufnehmen kann!) ein durchaus sehr musikalisches Album ab, auf dem sich rasende Abrissbirnen der Marke „Bloodtide XXX“, „Of Hells Fire“ oder der geniale Titelsong und epischere, eher Midtempo-lastige Stampfer wie „Dreams Of Blood And Iron“ (Killer!) oder „Dracole Wayda“ die Waage halten. „Nightwing“ zeigt beide sehr schön unschöne Seiten dieser Hammerband und sollte in keiner ordentlichen Schwarzmetallsammlung fehlen! Als Bonus haben Regain Records neben dem obligatorischen Remastering noch die äußerst bootleggige Live-DVD (Rumpelsound, und die Band selbst ist kaum zu erkennen) „Blood Of The Saints – Rotterdam 5th Of April 1998“ beigepackt, die trotz ihrer Spielzeit von einer knappen Dreiviertelstunde, wenn überhaupt, nur Ultrafans begeistern dürfte. Aber gut… andere Labels verhökern so was separat für 20 Euro…

Nightwing (Re-Release)


Cover - Nightwing (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

And So It Begins

()

SWORN AMONGST sind jung, Briten, bei Rising Records gelandet – da kann nur brutaler Metalcore rauskommen. Weit gefehlt, „And So It Begins“ ist eine ordentliche Thrash Metal-Keule, die mit der brutalen Ausrichtung der meisten Labelkollegen nicht viel gemein hat, auch wenn SWORN AMONGST hin und wieder im Hardcore wildern. Das sind aber verschwindend geringe Anteile am Bandsound, der sich auf ein solides Thrash-Fundament stützt, auf das viel klassischer Metal gesetzt wurde („No Turning Back“). Solide zimmern die Briten daraus ihren Sound zusammen, der durch die gute Produktion (nur die Drums hätten etwas mehr Wumms vertragen können) gut in Szene gesetzt wird. Das große Manko des Albums ist die ab Songs fünf, sechs auftretende Wiederholung von Riffs und Songstrukturen, da tut sich nicht mehr viel überraschendes. Die Kracher finden sich allesamt im ersten Drittel, danach geht das Qualitätsniveau konstant nach unten, was nicht heißen soll, dass „And So It Begins“ eine grottige Platte ist, aber am Ende ist eben nicht mehr als Durchschnitt drin. Zu viele Füller verleiden den Hörgenuss zum Ende hin sehr und verwässern das hohe Anfangsniveau. Interessant sind SWORN AMONGST aber trotzdem, besonders da sie sich dem Trend wiedersetzen und mal keinen Death Metal mit Hardcore mischen. Hier wird sich auf Songs konzentriert, die keine Selbstbeweihräucherung sind und die vor lauter Brutalität nicht mehr Laufen können (oder in des Hörers Ohr hängenbleiben). Dafür gebührt SWORN AMONGST Anerkennung, auch wenn das Ergebnis verbesserungswürdig ist.

And So It Begins


Cover - And So It Begins Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Branded On My Skin

()

Die Navahos gehören zu den heutzutage größten verbliebenen Indianerstämmen Nordamerikas. Ob sich diese Italiener danach benannt haben? Keine Ahnung, fest aber steht, dass Nordamerika einen großen Einfluss auf die Stiefelbewohner ausübt. Denn Bryan Adams oder Bon Jovi und ähnlichen Stadiongrößen möchten NAVARRO schon gern nacheifern. Das Stadion von Maxe und seinen Mitstreitern hingegen dürfte so groß sein wie das Bahnhofsklo in Castrop-Rauxel 4. Und ob sie das voll bekommen, bleibt die große Frage. Denn hier hinkt einiges: Erst einmal hinkt Maxes Stimme hinter jeglichen Qualitätsansprüchen (für die Bay City Rollers reichte es ganz vielleicht) hinterher. Mal klingt er wie ein eingeschlafener Schaffner, mal wie ein betrunkener WC-Besucher, ein andermal wie deine Mudda, alda. Die Songs schwanken zwischen italienischer Softporno-Beschallung und Ristorante-Hintergrundmusik. Und der Sound ist so dünn wie der Teig von einem leckeren Pizzabrot. 36 Minuten Rockpop der übelsten Sorte, da ist einem ja fast schon italienische Touristenmusik der Marke „Eros Ramazotti“ lieber. Vor mehr als 20 Jahren hätte er vielleicht noch eine heiße Katze vom Blechdach geholt mit dieser Musik, heute aber dürfte nicht mal mehr eine Gratisportion Pasta zum Kauf dieser wie frischer Parmesan stinkenden CD reichen. Darauf einen Ramazotti – im Glas.

Branded On My Skin


Cover - Branded On My Skin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fractures

()

Es ist wieder das alte Problem: „Fractures“ ist eine richtig gute Hardcore-Platte, aber mit nichtmal 25 Minuten so schmerzhaft kurz, dass ein Tipp beinahe nicht in Frage kam. Andererseits die Platte dermaßen dicht und intensiv, dass mehr (oder längere) Songs das Hörerlebnis eventuell geschmälert hätten, weil Wucht aus der Platte genommen worden wäre. KILLING THE DREAM lassen dem Corler aber auch keine Chance, der Mischung aus melodischer Gitarrenarbeit und kraftvoll-wütendem Gesang zu entkommen, die sich in Hammer-Songs wie „Part II“ oder „Thirty Four Seconds“ manifestiert. Aber einzelne Songs herauszunehmen würde den Gesamteindruck von „Fractures“ kaputtmachen, die Scheibe kann nur am Stück ihre volle Wirkung entfalten. Wer sich darauf einlässt, wird mit einer verdammt guten Scheibe belohnt, die gekonnt old schooligen Hardore mit der neuen Schule verbindet und ein erfrischend ehrlicher Schlag in die Fresse ist. Mehr davon, mehr davon!

Fractures


Cover - Fractures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 24:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Saudades De Rock

()

1990 war ein bewegtes Jahr. Auch für EXTREME, denn mit „More Than Words“ landeten sie einen Ultra-Hit, der den Amis wahrscheinlich bis heute ein geregeltes Einkommen verschafft haben könnte. Auch anschließend gab’s mit „Hole Hearted“ und „Get The Funk Out“ noch mal klingende Kassen, ehe es zunehmend stiller um die inzwischen als Funk-Metal-Band durchgehende Formation wurde. Auch der Ausflug von Sänger Gary Cherone zu Van Halen endet im finanziellen Nirvana. Jetzt ist also die Kohle aufgebraucht und das immer im Vordergrund stehende Duo Cherone/ Nuno Bettencourt reanimiert die Bostoner Hardrocklegende wieder. Herausgekommen ist ein patent eingespieltes Rock-Album, das die Brücke zwischen Hard-Rock, Rock, Pop und Funk baut. Country und Balladen nicht zu vergessen. Das klingt einerseits überraschend passig, andererseits aber auch arg unspektakulär. Letzteres aber macht Sänger Cherone mit seiner wirklich vollen, über jeden Zweifel erhabenen Stimme wett. Letztlich ist die Scheibe wahrscheinlich nicht schlechter als die vier Vorgänger – aber erstens sind die Zeiten andere und zweitens fehlt ein Hit im Format der drei genannten. Aber für Fans, anspruchsvolle Hard-Rocker und BYH-Gänger dürfte dieses Album das neudeutsche Prädikat „Must Have“ verdienen. Zumal es mit „Americocaine“ in Europa einen Bonustrack vom Dermo 1985 zu hören gibt.

Saudades De Rock


Cover - Saudades De Rock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 66:55 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS -