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III - Lord Of Vermin

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Godslayer, jawoll, umgedrehte Kruzifixe pflasterten den Weg Nargath schon bei Azaghal und Wyrd. Jetzt als die schwarze Kraft, Nummer drei, der Herr der Schädlinge. Doch obwohl sich Doktor Ungeziefer dem Black Metal der ganze alten Schule im Geiste DARKTHRONEs verschrieben hat und obschon er sich nach Kräften bemüht sinister evil zu klingen, so misslinge eben jenes. Warum? Na, weil er viel zu viel coole Melodien und Groove in die ganze Scheibe bringt, man möchte fast meinen, dieser Menschenfeind hätte Gefühl. Es ist schon erstaunlich. Da nutzt er total dem Klischee entsprechend klirrende Rasierer-Gitarren, knurrt heiser dazu und selbst die Trommeln klingen bisweilen arg topfig. Und auch die Songstrukturen sind nicht unbedingt das, was man gemeinhin bahnbrechend nennen darf. Selbst eine gewisse Monotonie ist der Scheibe nicht abzusprechen. Warum also ist „III – Lord Of Vermin“ trotzdem gut? Keine Ahnung, vielleicht liegt es am Olympia-Overkill. Auf jeden Fall rockt diese Scheibe Dir den Weihrauch aus der Pulle. Preist Satan, ihr ekligen finnischen Insekten, schlachtet Gott.

III - Lord Of Vermin


Cover - III - Lord Of Vermin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 50:3 ()
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Don't Worry Lady

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I HATE SALLY sind eine der wenigen Bands im Hardcore-Bereich, bei denen eine Frau am Mikro zu finden ist, was ihnen noch immer (leider) einen Exotenbonus einbringt. Und natürlich Vergleiche mit WALLS OF JERICHO. Aber schon nach zwei Songs von „Don’t Worry Lady“ wird klar, dass die hier fehl am Platz sind, denn im Gegensatz zu der Detroiter Dame schreit ihr kanadischer Counterpart noch extremer und bewegt sich mit ihrer Truppe in chaotischeren Gewässsern. Verlgeiche mit alten MASTODON lassen sich nicht von der Hand weisen, wenn sie auch den Nagel nicht ganz auf den Kopf treffen. Es ist schlicht durchgeknallter, schwer verdaulicher Stoff, der in der guten Dreiviertelstunde geboten wird und der durch den Wechsel aus postcorigen und treibenden Parts gleichzeitig dynamisch und vetrackt ist, ohne den Hörer komplett zu überfordern. Trotzdem weitab von Easy Listening. Für die Produktion war CONVERGE-Kurt verantwortlich, der wieder einmal einen guten Job gemacht hat, war ja auch nicht anders zu erwarten. I HATE SALLY sind für Freunde fordernder Musik eine Hörprobe wert, auch wenn sich niemand von der Frau am Mikro täuschen lassen sollte: das ist heftige Musik.

Don't Worry Lady


Cover - Don't Worry Lady Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:22 ()
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Overcast (EP)

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Schön direkt einen auf die Fresse gibt es mit der neuen HEAVY HEARTED-EP „Overcast“. Der Acht-Tracker gibt zwanzig Minuten Vollgas, ohne eine Sekunde zu langweilen und pendelt sich irgendwo zwischen GIVE UP THE GHOST und TERROR ein. Also gleichermaßen melodisch wie heftig, mit einem klassischen Pitbull-Sänger und Songs, die direkt auf den Punkt kommen und oftmals wie ein Orkan über den Hörer reinbrechen („8:50 To“). Live wird die Chose sicher genauso gut funktionieren wie in der heimischen Anlage, ach wenn HEAVY HEARTED noch ein wenig eigene Identität fehlt. Aber besser gut geklaut als schlecht selbergemacht, oder? Wer sich daran nicht stört, bekommt mir „Overcast“ eine gelungene Hardcore-Ladung.

Overcast (EP)


Cover - Overcast (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 19:15 ()
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Black Mass Krakow 2004

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Jo, da ist er nun also, der Mitschnitt der „Skandalshow“ der norwegischen Bläckies GORGOROTH! Zwei nackte Gestalten (ein Mann mit nicht ganz so großem Piephahn und eine Frau mit nicht ganz so großen Tüten…) mit freiliegenden primären Geschlechtsorganen an den Seiten der Bühne an Kreuzen hängend, dazu allerlei Einzelteile von Viehzeug wahlweise aufgespießt oder an der Bühne klebend, mal Köpfe, mal Genitalien oder sonst was für biologische Komponenten. Das mag für den Einen Realsatire sein, für den Anderen ultraernstes Evil-Entertainment, aber für die polnischen Behörden unter streng vatikanischem Einfluss hat es für Knast und eine Abschiebung der Band gereicht. Egal, wie man es dreht und wendet, bleibt am Ende ein sehr unterhaltsamer, knapp einstündiger Gig der inzwischen hoffnungslos (?) zerstrittenen Band, der sowohl optisch (sehr scharfes Bild, sehr gelungene, dynamische Kamerafahrten) wie auch akustisch (guter, wenn auch nicht völlig authentischer Sound, sowohl in „Dolby 5.1“, wie auch in „Stereo 2.0“) überzeugt. Nur fällt beim Anschauen eine unumstößliche Tatsache ins Gewicht: GORGOROTH gehör(t)en nie zur absoluten Songwriting-Elite der norwegischen Szene und können in Sachen Hitdichte nicht ansatzweise mit Göttern wie EMPEROR, IMMORTAL, SATYRICON oder gar DARKTHRONE mithalten, das kann man auch mit der fiesesten Show nicht wegkaschieren. Überaus bewegungsfreudig präsentiert sich der Haufen auch nicht wirklich, so dass hier am Ende wahrscheinlich nur absolute Fans von Gaahl und Co. auf ihre Kosten kommen werden. Wem allerdings die diesjährige Wacken-Show gefallen hat, bei der statt der echten „Deko“ lediglich zwei nackte Plastikpuppen zum Einsatz kamen, wird hier bestens bedient. Als Bonus bekommt man noch zwei Songs („Destroyer“ und „Incipit Satan“) in bootleggiger Qualität, die auf dem 2000er „With Full Force“ mitgeschnitten wurden, sowie eine Biografie, Discography, Desktop-Bilder, Fotogalerie, Weblinks, etc., die die Sache nicht gerade groß aufwerten. Insgesamt eine DVD, die man zwar nicht unbedingt haben muss, die man aber als Black Metal-Fan ruhig mal gesehen haben sollte, sofern man die 18 Lebensjahre vollendet hat…

Black Mass Krakow 2004


Cover - Black Mass Krakow 2004 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 65:0 ()
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Small Feces Vols. 1+2

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Via Bitzcore gab es die „Small Feces“-Doppelpackung von TURBONEGRO-Raritären und B-Seiten bereits vor einigen Jahren, aber da das Teil mittlerweile ausverkauft ist, wird es aufpoliert nochmal auf den Markt gebracht. Zwei Stunden lang gibt es die volle Dröhnung richtig alter Nummern (der jüngste Track ist von 1997), Liveversionen von „Prince Of The Rodeo“, die kultige St. Pauli-Version von „I Got Erection“, Coversongs von Sachen wie "War On The Terraces" (COCKNEY REJECTS) und Überbleibsel von Studiosessions. Alles neu gemastert und trotzdem noch roh und ziemlich ungeschliffen im Vergleich zu den späteren Alben der Norweger. Einige Perlen haben sich in den 42 Songs versteckt, um die Jeansjünger nicht rumkommen, so sie nicht die Originale bereits besitzen. Späteinsteiger in den TURBONEGRO-Sound wird sicher die Pre-Helvete-Ära interessieren, genau wie die Coversongs von ROLLING STONES, BLACK FLAG oder POISON IDEA, um einen Eindruck vom Background der Band zu bekommen. Wie auch immer, eine lohnenswerte Sache!

Small Feces Vols. 1+2


Cover - Small Feces Vols. 1+2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 42
Länge: 120:5 ()
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All Things Are Equal In Death

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Mit „Irregular“ hatten SUBCONSCIOUS endlich ihren Stil gefunden und es sich in der DEATH-Ecke bequem gemacht. Die wird auch für das Langeisen „All Things Are Equal In Death“ nicht verlassen, wäre ja auch merkwürdig. Mittlerweile ist die Band zum Quartett angewachsen, ein zweiter Gitarrist wurde an Bord geholt, woraus allerdings nicht viel Kapital geschlagen wurde. Die Gitarrenarbeit kann zwar oft überzeugen, kommt aber nicht an die großen Vorbilder ran und hat zudem einige Stellen, an denen es arg rumpelig klingt. Da stellen SUBCONSCIOUS sich selbst ein Bein und vermasseln einige schöne Parts mit merkwürdig unpassenden Gitarren. Sänger Jörn hat sich im Vergleich zu „Irregular“ weiterentwickelt und mehr Variation in seine Gesangslinien gepackt, aber auch hier gibt es einige Stellen, an denen er noch an sich hätte arbeiten sollen. Das mag jetzt negativ klingen, aber unter dem Strich ist „All Things Are Equal In Death“ eine gelungene Hommage an den technischen Frickel-Death Marke DEATH und PESTILENCE geworden, auch wenn es noch Platz nach oben ist.

All Things Are Equal In Death


Cover - All Things Are Equal In Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:33 ()
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Bad News

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Furios startet das mit einem prolligen Cover versehene neue LIGEIA-Album, der Titeltrack (gleichzeitig Opener), „Johnny Cash“ und „I’ve Been Drinking“ sind verdammt gute Songs, die im KILLSWITCH ENGAGE-Fahrwasser unterwegs sind und die Konkurrenz hinter sich lassen. Aber danach gibt die Band den deutschen Ruder-Achter bei Olympia 2008 und bricht voll ein. „Hot Mess“ ist noch ok, danach wird es finster. Die Songs sind langweilig, vorhersehbar und, wie im Falle der Ballade, komplett überflüssig. Wollten sie nicht mehr, konnten sie nicht mehr? Was war da los im Proberaum? „Bombshell“ lässt noch kurz hoffen, unkonvetionell wird hier der Metalcore verarbeitet, aber danach geht es mau weiter. Als EP mit nur den ersten drei, vier Songs wäre „Bad News“ fett, als Album hat es zu viele Filler, um überzeugen zu können.

Bad News


Cover - Bad News Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 29:6 ()
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Hindsight

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ANATHEMA haben sich in ihrer langen Bandgeschichte nie unterkriegen lassen, im Gegenteil: allen Widerständen zum Trotz sind sie ihren Weg gegangen und haben sich dabei musikalisch sehr verändert, ohne die alten Fans zu verlieren. Allein dafür gebührt ihnen Respekt, mehr noch, wenn die Güteklasse der Werke hinzugenommen wird. „Hindsight“ ist der neueste Beweis für das Können der Briten – zehn Songs mit semi-akustischen Versionen eigener Werke, von „A Natural Disaster“ bis „Leave No Trace“. Mit „Unchained“ gibt es zudem noch einen neuen Song. Getragen vom zerbrechlichen Gesang Vincent Cavanagh bauen ANATHEMA eine melancholische Atmosphäre auf, die unter die Haut geht und von der Produktion hervorragend in Szene gesetzt wird. Wenn sich die E-Gitarre beinahe verschämt in die Songs einbringt, verstärkt das nur die melancholische Schönheit der Songs und wirkt nie unpassend. Mit Cellist Dave Wesling vom Royal Liverpool Philharmonic Orchestra haben ANATHEMA zudem hervorragende Unterstützung bekommen – der Mann ist ein absoluter Könner und verdichtet die Atmosphäre der Songs mit seinem Spiel ungemein. In „Hindsight“ ist Hirnschmalz und Herzblut geflossen, was die Scheibe zu mehr als einem quasi-Best Of macht. ANATHEMA beweisen, was für exzellente Musiker sie sind und reduzieren ihre eigenen Songs auf das Wesentliche, um sie dann neu aufzubauen und in einer Form darzubieten, die die doppelte Verwertung rechtfertigt. „Hindsight“ ist eine ganz starke Scheibe, die nicht nur ANATHEMA-Fans in ihren Bann ziehen wird.

Hindsight


Cover - Hindsight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:44 ()
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Weird Visions

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Die Franzosen TREPONEM PAL gehören zu den speziellen Industrial-Metal-Acts – und sind dabei alles andere als hart. Dafür aber sind sie äußerst eigen – und lassen sich in keinster Weise in irgendeiner stilistischen Schublade einsperren. Der Einstieg erfolgt beinahe poppig, tango-beeinflusst und klingt wie eine raue Version der coolen Sparks. Später drücken auch die Gitarren mehr, industriell bratzt es durchaus auch mal, aber die Scheibe lebt von - jaja - verdrehten Visionen und cooler Atmosphäre. Dabei kommt es immer wieder zu ungeheuer einprägsamen Parts und beinahe rock’n’rolliger Stimmung – und vor allem des Meister Marco Neves’ Stimme sorgt für große Eigenständigkeit. Wer Vergleiche braucht, der nehme Danzig in Industrial, Killing Joke in hart oder Prong in leicht, Doors in modern. Die Pariser beeindrucken mit prallem Sound und professioneller Fertigkeit zumal das Comeback mit „The Revolutionist, „Religion“ und „Manimal“ drei Bonus-Tracks enthält. Prima – welcome back – et Bonjour.

Weird Visions


Cover - Weird Visions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:12 ()
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Visitors

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Schweden, USA, Deutschland? Egal, Hauptsache Death Metal. Allerdings fühlen sich die Hamburger vom rührigen Thüringer Label in musikalischer Hinsicht eher dem amerikanischen Kontinent verpflichtet und haben so eine Scheibe entworfen, der in keiner Hinsicht irgendwas vorzuwerfen hat. Außer eins: „Visitors“ klingt für ungeübte Ohren wie am Reißbrett entworfen – wie ein zu teures Haus eines Star-Architekten. Die Produktion ist ultra, die Instrumente fett, die Blasts hyper, die Riffs satt. Nur der echte Groove will beim geneigten Mädchen-Death-Metaller nicht aufkommen. Klar, hart-erprobte Ami-Death-Fans werden sich die Finger nicht nur lecken, sondern abbeißen, so gut abgehangen klingt die Scheibe für den auch ohne leicht nachvollziehbare Songstrukuren auskommenden Ami-Deather. Und sie haben ja recht, der Scheibe ist so ganz objektiv nix, aber auch gar nix vorzuwerfen, außer a) man mag komplizierten Death Metal nur in bestimmter Laune oder b) man ist einfach zu blöd für diese Art von Musik. Auf jeden Fall müssen Leute, die auf Hate Eternal oder sonst wen stehen, diese Scheibe haben, denn obwohl auf gleichem Niveau angesiedelt, klingt das hier nicht wie die seelenlose Beweihräucherung eines in die Jahre gekommenen Gitarrenfrickel-Gotts. Denn frisch sind IRATE ARCHITECT allemal.

Visitors


Cover - Visitors Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 40:10 ()
Label:
Vertrieb:

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