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The Pleasure And The Pain

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Und es will wieder keiner gewesen sein. VERSUS SUNRISE existeren seit 2003, sind kein Deathcore und nie gewesen. Ist ja ok, aber warum dann die eigene Musik nicht als Death Metal oder Metalcore bezeichen? Davon mal abgesehen, dass Deathcore sowieso die dümmste Schublade ever ist… „The Please And The Pain“ präsentiert die Band als kompakte, gut aufeinander eingespielte Combo, die sowohl melodische („Unforgetable“) als auch brachiale Blast-Parts („HC Life“) beherrschen. Beides steht ihnen gut zu Gesicht, gerade wenn in einem Song munter hin- und hergewechselt wird, kommt die Qualität der Band richtig zum Vorschein. Nicht nur der Verzicht auf typische Bree-Gesangs-Einlagen hebt VERSUS SUNRISE von der Konkurrenz ab, auch das Gespür für melodische Einschübe und die Gitarrenarbeit lassen andere Combos, die sich auf Beatdowns, Brees und Posen beschränken, alt aussehen. „The Pleasure And The Pain“ ist eine gute Metalcore-Scheibe, die sowohl aufgeschlossenen BOLT THROWER-Fans wie KILLSWITCH ENGAGE-Jünger gefallen dürfte.

The Pleasure And The Pain


Cover - The Pleasure And The Pain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:25 ()
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Fighting For Voltage

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LEFT SPINE DOWN haben mit Jeremy Inkel (FRONTLINE ASSEMBLY) und Denyss McKnight (THE BLACK HALOS) erfahrene Männer in ihren Reihen, zudem mit Crhs Peterson einen guten Produzenten. Da verwundert es nicht, dass „Fighting For Voltage“ nicht nur mit einer guten Produktion aufwarten kann, sondern anfangs sogar Spaß macht – „Flip The Switch“ ist ein gelungenes Beispiel für den Industrial-Sound der Combo. Brachial, mit aggressivem Gesang und dominanten Gitarren gehen LEFT SPINE DOWN zu Werke, was oft zu Lasten der Elektronik geht und den Songs dann viel Charisma nimmt. Wie gesagt, anfangs macht das Laune, aber nach und nach schleicht sich die Erkenntnis ein, dass LEFT SPINE DOWN zu generisch klingen, nur wenige Songs ragen aus dem Brachial-Sound heraus. Da nützt auch die nette Remix-Scheibe nix, „Fighting For Voltage“ ist für Genre-Fans ok, aber nicht essentiell. Die durch das Renommee der Mitglieder geweckten Erwartungen kann sie nicht erfüllen.

Fighting For Voltage


Cover - Fighting For Voltage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 36
Länge: 148:11 ()
Label:
Vertrieb:
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From The Ashes

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Wenn man sich in den vergangenen Monaten bei jedem Aufblitzen des Namens
von NEMHAIN ganz fest die Augen zugehalten hat, dann kann man ganz
vorurteilsfrei dran gehen und hat in "From The Ashes" ganz einfach ein
sehr straightes High-Energy Rock'n'Roll Album mit fett bratzenden
Gitarren vor sich, bei dem das Gaspedal des alten Ami-Schlittens durch
den rostigen Unterboden durchgetreten wird. Ami-Schlitten? THE MISFITS
können Pate gestanden haben, MC5, RAMONES und andere Klassiker
liegen als Referenzen auf der Hand. Aber Ami-Schlitten? Nun, vielleicht
ist ein britisches Sportscar doch standesgemäßer, denn das Hauptquartier
dieser Band liegt in London und Sängerin Amber Erlandsson hat den
Punkrock mit der Muttermilch aufgesogen. Mist, jetzt haben wir
gezwinkert, das Auge isst bekanntlich mit und bekommt hier Leckereien
geboten. Denn besagte Amber Erlandsson hat ihre bisherige
Showbiz-Karriere als Fetish-Model gemacht und unter anderem bei CRADLE OF FILTH als Covermodel und Bühnentänzerin erste Erfahrungen gesammelt.
Dort hat sie auch ihren Ehemann kennengelernt und den braucht man keinem
Metal-Inside-Leser ernsthaft vorstellen: Ausnahme-Schlagzeuger Adrian
Erlandsson hat nach der Auflösung von AT THE GATES über einen Umweg bei
THE HAUNTED zu CRADLE OF FILTH gewechselt und ist nach dem Aus dort
inzwischen bei PARADISE LOST gelandet; die Nebenprojekte zählen wir
jetzt nicht auf. Böse Zungen haben bei der Gründung von NEMHAIN den
brillanten Kulturkritiker Thorsten Rott zitiert: "Das wertvollste
Geschenk, das Stars wie Paul McCartney ihrer Liebsten machen können, ist
der Auftritt auf der Bühne als gleichberechtigter Mitmusiker." Dass
trotz dieses Vorurteils fesselnde Musik dabei rauskommen kann, beweisen
NEMHAIN auf "From The Ashes". Die Themen sind Sex, Drugs und Rock'n'Roll
- aber sie sind nicht platt. Lyrisch geben NEMHAIN ihren Songs einen
dunklen Dreh, und neben Obsessionen wird auch thematisiert, wie "Ana"
oder "Heroin Child" an den Drogen krepieren. Die Hits sind die
Video-Auskopplung "Second Skin", der Titelsongs "From The Ashes" und die
Party-Hymne "Dirty Weekend". Ach ja - und natürlich hilft es, wenn ein
außergewöhnlichen Schlagzeuger das Rhythmus-Fundament legt...

From The Ashes


Cover - From The Ashes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:54 ()
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Sweet Poison

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Die Norweger ANGST SKVADRON berufen sich laut Info darauf, Black Metal mit progressiven Klängen aus den 70er Jahren und psychedelischen Sounds zu kombinieren. Doch was am Ende auf ihrem neuesten Werk „Sweet Poison“ dabei herauskommt, könnte höchstens als Kammermusik für Prinz Valium herhalten. Witzigerweise nennt die Band den Opener des Albums bestätigenderweise auch noch „Valium Holocaust“, was den Inhalt der Platte sehr kurz und prägnant zusammenfasst. Das Sextett mit den Pseudonymen T.B, L.F.F, R.M, O.M.P, H.V, M.K und Session-Mitglied Chiron langweilt sich durch zehn Stücke, die zwar hin und wieder mit Piano-Einschüben, Chören und Frickelorgien aufgepeppt werden, sich aber wie Kaugummi dahin ziehen. Auch atmosphärisch bleibt diese zähe Mischung trotz ohrenscheinlichem Talent der Musiker weit hinter ihren Möglichkeiten zurück, denn der wenig organische, furzdröge Sound verstärkt die Wirkung dieser Schlaftablette noch. Hört Euch probeweise nur mal „We Miss Them“ oder den instrumentalen Titelsong an, der zwar ausnahmsweise kein monotones Gekrächze, sondern nette Orchestrierung bietet, ansonsten aber eher dem Sandmännchen als dem Deibel huldigt. Eine Scheibe für dauerbekiffte Experimentalisten!

Sweet Poison


Cover - Sweet Poison Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:35 ()
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No Guts. No Glory.

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Noch immer machen sie einen auf AC/DC. Noch immer werden sie als das nächste große Ding gehandelt. Und noch immer machen AIRBOURNE mit ihrem unverfrorenen Hard Rock einfach nur Spaß. Die Brüder Joel O´Keeffe (Gesang, Lead Gitarre) und Ryan O´Keeffe (Drums), Gitarrist David Roads sowie Bassist Justin Street haben dabei in den Jahren seit ihrem fulminanten Debüt („Runnin’ Wild“) den Titel ihres zweiten Werkes („No Guts. No Glory.”) wörtlich genommen und sich wahrlich mit viel Mumm den Arsch abgespielt – nicht unkalkuliert und uneigennützig, wir haben ja 2010 – aber den verdienten Ruhm sollten die Australier (aus einem Kaff namens Warrnambool) mit ihrem neuen Album deutlich näher gekommen sein. „No Guts. No Glory.” strotzt geradezu vor Energie und Frische - Tracks wie der arschtretende Opener „Born To Kill“, die an Nummer zwei gesetzte fett groovende Mid-Tempo-Single „No Way But The Hard Way“ (mit klasse Refrain und Mitgröl „hey”), der direkt folgende stampfende Ohrwurm „Blond, Bad And Beautiful“, die schnelle Riff-Hymne „Raise The Flag“ und …. ach hört selbst. Die 13 soundtechnisch fetten Songs sollten, nein müssen jedem anständigen Hard Rock Maniac in Bauch und Nacken fahren – die „Nur-AC/DC“ Die-Hard-Fans mal außen vorgenommen. Natürlich, auch für meinereiner gilt „AC/DC was my first love“ – um es mal mit John Miles zu sagen. Genügend minderwertige Klone gibt es ja auch zu Hauff, aber ähnlich wie die neue KROKUS haben AIRBOURNE mit „No Guts. No Glory.” alles richtig gemacht und lassen jene die das Debüt als One-CD-Hype stigmatisierten einfach mal in der Ecke stehen. Das Teil geht so was von voll nach vorne dass die typisierte Zielgruppe hier absolut bedenkenlos zuschlagen kann.

Das Teil gibt es dann auch noch als weniger kompakte Special Edition mit nochmals fünf Songs obendrauf – ob das ist dann nicht doch etwas zuviel des Guten ist.

No Guts. No Glory.


Cover - No Guts. No Glory. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:26 ()
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Severance

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SWORN AMONGST hoben sich mit ihrem Erstlingswerk erfrischen von ihren trendreitenden Labelkollegen ab, ws sich auch mit “Severance” fortsetzt. Immer noch keine Beatdown-Parts, keine Brees, keine riesigen Plugs und schlechten Frisuren, stattdessen ehrlicher, solider Thrash Metal. Der ist in diesem Fall sogar noch mehr an den alten Helden des Genres ausgerichtet und lässt die (schon auf dem Debüt nur minimal vorhandenen) Experimente mit der Lupe suchen – „Severance“ ist Thrash pur. Die zehn Songs bewegen sich auf durchweg hohem Niveau und bilden eine geschlossene Einheit, was die Scheibe zu einem soliden Schlag in die Fresse macht und den großen Kritikpunkt des Vorgängeralbums ausmerzt. Da auch die Produktion genauso in Ordnung geht wie die handwerkliche Leistung der Musiker, gibt es für Thrash-Freunde keinen Grund, an „Severance“ vorbeizugehen.

Severance


Cover - Severance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:39 ()
Label:
Vertrieb:
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Angelface

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Das größte Plus der Schweizer Formation CHAPTER II dürfte neben ihren massentauglichen Songs die Sängerin Natalie Chandra sein. Ihr kraftvolles Organ, ihre Art des Singens und ihre angenehme mittlere Tonlage veredeln „Angelface“ und heben es im Vergleich zu manch einer anderen Veröffentlichung im Rockbereich doch etwas hervor – irgendwie zwischen ANOUK und ANASTACIA klingt die Tessinerin. CHAPTER II, das sind aber auch vor allem Gitarrist James Ender und Schlagzeuger Fredy Wiederkehr welche bei ihren Songs immer wieder klassischen Metal durchschimmern lassen („Soho“, „Scream“), ohne dabei richtig heavy zu werden. Wo dies songdienlich geschieht passt es auch voll zum angestrebten Sound der Band. Allerdings hätte dem eine oder andere Song durchaus etwas mehr Wumms gut zu Gesicht gestanden – die Riffs der ersten Sekunden und die Kompositionen hätten dies her gegeben. Unabhängig davon klingt „Angelface“ abwechslungsreich und detailverliebt wie z.B. der Crossover-mäßige Opener „Sulphur Anima“, der treibende und ins Ohr gehen Song „S.d.u.“, der mit Folk gewürzte Hit-Aspirant „Seventh Hour“, der flotte Hard Rocker „Stop Looking Away“ (mit Dudelsack und seinem GOTTHARD-Hammond-Part) und dem ausladenderen, fast schon epischen „Sekhmet’s Summoning“ (wieder mit Dudelsack). CHAPTER II feat. Natalie Chandra haben mit „Angelface“ ein interessantes, etwas auf Radio getrimmtes Album abgeliefert welches nicht nur in der Schweizer Rockgemeinde Freunde finden sollte.

Angelface


Cover - Angelface Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 57:42 ()
Label:
Vertrieb:
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Forbidden Anger

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Seit der Veröffentlichung des brillanten 2005er Demos und der anschließenden professionellen Aufbereitung dieser Scheibe unter dem Titel „Vermächtnis“ sind annähernd fünf Jahre vergangen, in denen sich im Lager der Band Einiges getan hat: aufgrund von Besetzungswechseln wurde der Name D.A.M.N. (die Buchstaben stehen für die Initialen der Gründungsmitglieder) in DIARY ABOUT MY NIGHTMARES geändert, und auch eine Plattenfirma nebst potentem Produzententeam (an den Reglern saß Jakob Batten von ILLDISPOSED) konnte an Land gezogen werden. Das bisherige Erzeugnis all dieser Maßnahmen nennt sich „Forbidden Anger“ und stellt ebenfalls einen kleinen Bruch mit der Vergangenheit dar, was mich auch gleich zu meinem persönlichen Hauptkritikpunkt bringt: die Band hat ihre bisweilen doomigen und in bester BOLT THROWER-Manier stampfenden Einschübe (die ältere Stücke wie „Illusion Des Lebens“ oder „Tränen Der Einsamkeit“ zu echten Killern gemacht haben) fast komplett über Bord geworfen und dafür einen gehörigen Schuss Metalcore ins Boot geholt. Zwar dominiert weiterhin eine gehörige, leicht progressive Death Metal-Schlagseite, und Toni kotzt sich wieder hochklassig die Seele aus der Verschalung, aber ein gewisses Um-die-Ecke-Schielen in Richtung Mainstream ist nicht von der Hand zu weisen. Auf der anderen Seite dürften allen Mütze- und Hose-auf-halb-acht tragenden Kiddies die Ergüsse des Quintetts nach wie vor zu kompromisslos sein. „Lost In Lines“, „Close To The Border“, „Deathinfection“, „Hate“, der Titelsong oder „Across The Street“ machen absolut keine Gefangenen und leben von saustarken Grooves, dem scheinbar immer besser werdenden Zusammenspiel der Band und dem durchweg gelungenen, anspruchsvollen Songwriting, das „Forbidden Anger“ nicht leicht konsumierbar macht, sondern Zeit erfordert, diese Scheibe richtig geil zu finden. Das tut man dann auch!

Forbidden Anger


Cover - Forbidden Anger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

No God Slave

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EMBRYO werfen die Frage auf, warum Rising Records kein Senioritätsprinzip einführt: anstatt auf Unmengen gesichtsloser Bands von 18jährigen gepiercten und tätowierten Engländern zu setzen, die allesamt keine Songs schreiben können, lieber mal ein paar gestandene Bands unter Vertrag nehmen. Denn auch wenn nicht jeder Song auf „No God Slave“ ein Knaller ist, macht die Platte Spaß. Spaß, der durch unterscheidbare Songs entsteht, die ordentlich Groove haben, einen FEAR FACTORY-artigen Gitarrensound und durch das Keyboardspiel eine düstere Note bekommen. Quasi eine Mischung aus besagten Amis und SOILWORK plus eine Prise US Death Metal. Das klingt passabel, gerade wenn die Italiener mal Gas geben und ordentlich knüppeln („Democratic Mankind Slaughter“) oder die großen Melodien auspacken („The Scarecrow“), wobei sie letzteres ruhig öfter machen könnten. Wäre das der Fall und „No God Slave“ dadurch etwas abwechslungsreicher, wäre es eine richtig geile Scheibe geworden, so ist sie eben eine gute – und damit um Längen besser als viele ihrer Labelkollegen.

No God Slave


Cover - No God Slave Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:18 ()
Label:
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I Was Trying To Describe You To Someone

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CRIME IN STEREO haben bereits mit „…Is Dead“ angedeutet, dass sie sich vom reinen (melodischen) Hardcore wegbewegen werden, von daher war klar, dass „I Was Trying To Describe You To Someone“ keine simple Fortsetzung sein würde. Das Intro, bestehend aus leisem Gesang und ebenso leisen Drums, fasziniert und geht abrupt in den ersten Song über, der dann ebenso unvermittelt endet. „Exit Halo“ und „Not Dead“, die ersten beiden kompletten Stücke des Albums, sind da im Aufbau etwas konservativer, gehen gut ins Ohr und dürften sich als heimliche Hits entpuppen: gerade „Not Dead“ hat eine dermaßen eingängige Melodie und einen ebensolchen Text, dass sich dem Song niemand entziehen können wird. Wer jetzt aber einen qualitativen Abfall erwartet hat, der irrt: CRIME IN STEREO halten auch mit den nachfolgenden Songs das hohe Anfangslevel und gehen mal rockig („Type One“), mal traurig-düster („Dark Island City“) zuWerke, wobei sie jederzeit überzeugen können. Die Band hat sich hörbar neuen Einflüssen jenseits des Hardcore-Genres geöffnet und Britpop, Rotzrock und Rock in die Musik einfließen lassen, was „I Was Trying To Describe You To Someone” massenkompatibler, aber gleichzeitig auch komplexer macht. Das ist ein Kunstgriff, der so nicht jeder Band gelingt, CRIME IN STEREO aber eine Platte beschert, die sich sowohl HC Kids als auch Visions-Leser anhören können, ohne überfordert zu sein. Kurzum: auf den neuen Wegen fühlt sich die Band sehr wohl.

I Was Trying To Describe You To Someone


Cover - I Was Trying To Describe You To Someone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:5 ()
Label:
Vertrieb:

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