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Prey For Eyes

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Ihr 2005er Album hat mir nicht sonderlich gefallen, dementsprechend niedrig waren die Erwarungen an "Prey For Eyes". Der angenehm kurze Opener "Film Critiques And Militia Men" eröffnet die Platte brachial-verstörend - was THE RED CHORD an Ideen und Parts in die kurze Zeit gesteckt haben, ohne zu chaotisch zu werden, ist wahrlich beeindruckend. Zudem ist der Song keine Ausnahme auf dem Silberling, im Gegenteil. Die restlichen Songs sind auf gleichbleibend hohem Qualitätslevel, das Frickel-Freaks sabbern lässt. Schön brutal wird hier alles in einen Topf geworfen, was man sich vorstellen kann, angefangen bei Grindcore, Death Metal und Harcore bis zu Jazz und (ganz wenigen) elektronischen Klängen. THE RED CHORD haben es verstanden, daraus Songs zu basteln, die trotz aller Brutalität und verstörenden Komplexität einigermaßen nachvollziehbar bleiben und nie in akustisches Chaos münden. Dazu gehört einiges an Können, was sich die Band in den letzen zwei Jahren anscheinend angeeignet hat. "Prey For Eyes" ist eine deutliche Steigerung zum Vorgänger und ein Fest für Freunde technischen Geballers!

Prey For Eyes


Cover - Prey For Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 45:55 ()
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The Serpent

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Nach dem Debütalbum gab es im Lager der amerikanischen Jungspunde STILL REMAINS einen ordentlichen Wechsel im Line-Up - wie sehr das Songwriting zum zweiten Album "The Serpent" davon beeinflusst wurde, ist unklar. Klar ist aber, dass die auf dem Debüt eingeschlagene Richtung weitergegangen wird: schwedischer Melodic Death Metal bekommt cleane Vocals, poppige Melodien und ordentlich Synthies als Partner und fertig ist "The Serpent". Zuweilen geht es so zuckersüß zu, dass das mit Metal nicht mehr zu tun hat als bei TOKIO HOTEL ("Sleepless Nights Alone"), für gestandene Schweden-Veteranen ist das nichts mehr, eher für die Emogirlie-Fraktion. Selten lassen STILL REMAINS Metal-Gitarren aufblitzen oder erfreuen das Herz mit Growls - die meiste Zeit gibt es weichgespülten Metal, der an der Grenze zum Pop ist und mit genügend Einsatz der Plattenfirma selbst im Radio gespielt werden könnte, ohne aufzufallen. Immerhin ist die Produktion gelungen und haben sich einige catchy Riffs in die Songs verirrt. Wer bei diesem Silberling knackige Gitarren erwartet, wird enttäuscht werden; die Emopop-Generation wird "The Serpent" dagegen lieben.

The Serpent


Cover - The Serpent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:52 ()
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Sirens

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Mit "The Caitiff Choir" haben IT DIES TODAY noch auf Metalcore-Pfaden gewandelt, das neue Album "Sirens" überrascht nach sehr kurzer Zeit (unter einer Minute) mit dem ersten clean gesungenen, zuckersüßen Refrain - der Sängerwechsel Anfang des Jahres hat wohl größere Auswirkungen gehabt. Vorbei sind die Zeiten brutaler Musik, anno 2007 setzen die Amerikaner auf eingängige Töne, die auf Massenkombailität schielen. Handwerklich nicht schlecht gemacht - die Riffs bleiben im Ohr hängen, der Gesang ist klar und kräftig, der Songaufbau effektiv. Es gibt allerdings zu wenig Variation im Spiel, so dass ab Track sechs oder sieben erste Dejá vù-Effekte auftreten. Ein fader Beigeschmack hat die Ausrichtung hin zum poppigen Mainstream sowieso. Aber wenn die Band voll dahintersteht und aus tiefster Überzeugung poppigen Emo machen will… bitte, sollen sie. Einen guten Ruf erspielt man sich mit solchen radikalen Stilwechseln ebensowenig wie man automatisch ein durchweg gelungenes Album schreibt. Die Zeit wird zeigen, ob IT DIES TODAY den richtigen Weg gewählt haben.

Sirens


Cover - Sirens Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:47 ()
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Haematology (The Singles Collection 1995-2005)

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Wie man seine Fans glücklich macht, zeigen Spaniens Sickest HAERMORRHAGE mit dieser Compilation, auf der sich alle Tracks ihrer diversen Split-EPs (mit CHRIST DENIED, DAMNABLE, DENAK, GROINCHURN, INGROWING, GONKULATOR, EMBOLISM, SUFFOCATE, OBLITERATE, WTN, NUNSLAUGHTER und TERRORISM) finden. Ein Großteil der Vinyl-Scheibchen ist vergriffen und nur mit Glück und viel Geld zu finden, von daher macht die Neuauflage Sinn. Gitarrist Luisma hat die Songs remastered, das Booklet mit den Cover-Bildern der jeweiligen EPs versehen und zu jeder Veröffentlichung aufschlussreiche Liner Notes geschrieben. So soll das sein. Musikalisch gibt es natürlich reinen Grindcore, der einigermaßen abwechslungsreich ist und im gewohnten HAEMORRHAGE-Groove gehalten. Also nicht nur stumpfes Gebolze, sondern auch ein Gespür für rotzige Riffs. Ein Juwel für alle Fans gepflegten Grindcores, sowohl in der Qualität der Songs als auch der liebevollen Aufmachung. Daumen hoch!

Haematology (The Singles Collection 1995-2005)


Cover - Haematology (The Singles Collection 1995-2005) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 34
Länge: 72:35 ()
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Circle Of Demons

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AT ALL COST starten auf ihrem Century Media-Debüt ohne langes Intro, stattdessen gehen sie direkt in die vollen. "Circle Of Demons", Titeltrack und Opener, startet furios, geht in einen clean gesungenen catchy Refrain über, um dann in einem schleppenden Part zu münden. Sehr gelungener Song und ein Einstand nach Maß. Das nachfolgende "Get Down For The Revolution" haut in die gleiche Kerbe, allerdings mit stärkerer Metal-Schlagseite und mehr Effekt auf dem cleanen Gesang, was an CHER erinnert. Im direkten Vergleich kann die aggressive Tonlage des Sängers mehr überzeugen, nicht nur bei diesem Track, sondern bei fast allen der elf Songs. Das Strickmuster ändert sich nämlich nicht wesentlich, was zwar zu einigen guten Songs führt ("Step One"), auf Dauer aber sehr austauschbar wirkt. Zum Füllen des iPods oder des guten alten Mixtapes machen sich AT ALL COST-Songs sehr gut, am Stück gehört stellt sich aber irgendwann das große Gähnen ein und die Skip-Taste wird der beste Freund des Hörers. Auch eine Definition für Durchschnitt, schätze ich.

Circle Of Demons


Cover - Circle Of Demons Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:21 ()
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Spawned To Kill

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Was TORTURE KILLER für SFU sind VIOLENCE UNLEASHED für CANNIBAL CORPSE: die einzig wahre Huldigung. Vom ersten Ton des Openers "Destination:?" bis zum Ausklingen des letzten Tracks prügeln sich die Jungs in bester US-Death-Manier durch die Songs. Die sind allerdings allesamt aus der Feder von Felix Schumacher, der sich einige Gastmusiker ins Studio geholt hat. Das Ergebnis des kreativen Alleingangs kann sich hören lassen und bietet sauber produzierten Death Metal, dem einzig die Eigenständigkeit fehlt. Stellenweise würde der unbedarfte Hörer im Blindtest auf die Mannen um Alex Webster tippen, aber diese Nähe war sicherlich beabsichtigt. Wer auf gut gemachten Death Metal steht, kann sich die Scheibe ruhigen Gewissens zulegen.

Spawned To Kill


Cover - Spawned To Kill Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:42 ()
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Of Beatings And The Silence In Between

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Diese finnische Kapelle wurde 1998 von Gitarrist und Sänger Mathias Lillmåns gegründet, der mittlerweile nicht nur von der Gitarre zum Bass gewechselt ist, sondern neuerdings auch als Sänger der Folkies FINNTROLL in Erscheinung tritt. Dass seine Band CHTHONIAN diesen Werbeschub aber keineswegs nötig hat, beweist sie mit ihrem Debütalbum "Of Beatings And The Silence In Between", das in nur etwas über 27 Minuten durch die Trommelfelle donnert. Gefangene werden gar keine gemacht, und mit FINNTROLL hat diese Scheibe nicht das Geringste am Hut. Der Mix aus pfeilschnellem Black Metal und stampfendem Death´n´Roll verfehlt seine Wirkung zu keiner Sekunde, wobei große Innovationen gepflegt außen vor bleiben. Aber gerade die Übergänge von durchgetretenem Gaspedal der Marke 1349 oder KEEP OF KALESSIN zu fast schon rotzrockigem Midtempo funktionieren einfach prächtig und bringen "good friendly violent fun" in die Hütte, wie man etwa bei den Stücken "Sanguine Sadism" oder "That´ll Teach You" nachhören kann. Es mag vielleicht originellere und anspruchsvollere Scheiben im Black/Death-Genre geben, aber "Of Beatings And The Silence In Between" hat einfach Eier und dürfte in der angepeilten Zielgruppe niemanden enttäuschen, im Gegenteil. Ein sehr starker Einstand, der als echter Geheim-"Tipp" durchgeht!

Of Beatings And The Silence In Between


Cover - Of Beatings And The Silence In Between Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 27:21 ()
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The Apostasy

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Es mag ja Leute geben, die der Ansicht sind, Death Metal stecke allgemein in einer kreativen Sackgasse. Hauptsache, immer schön tief gestimmt und fette Growls, egal, ob schnell oder langsam. Da traut sich manch ideenreiche Band schon gar nicht mehr, Innovation walten zu lassen, weil die Fans den "Untrue!"-Stempel nur allzu schnell und gerne aus der Hüfte ziehen. Ein leuchtendes Beispiel dafür, wie es dennoch funzen kann, sind die Polen BEHEMOTH, die sich seit einigen Jahren im Schatten ihrer scheinbar übermächtigen Landsleute VADER bewegen. Als rumpelnde Black Metal-Kapelle gestartet, gelten Nergal und Co. heute als großer Geheimtipp in Sachen anspruchsvolles, technisch hochwertiges und originelles Todesblei. Mit dem letzten Album "Demigod" konnte die Band ihrer Sammlung eine weitere Erstligaperle hinzufügen, die allerdings von dem neuen Werk "The Apostasy" locker übertroffen wird. Ganze 13 (!) Gastmusiker hat man ins Studio geholt, die entweder für die mächtigen Chöre, Gastgesänge oder Instrumente wie Trompete oder französisches Horn zuständig sind. Keine Angst, BEHEMOTH sind auch anno 2007 kein pseudointellektuelles Prog-Ensemble geworden, sondern zelebrieren nach wie vor waschechtes Knüppelfeuer der fettesten Sorte, können aber mit vielen genialen Details aufwarten, die nicht nur die Musikalität erhöhen, sondern neben zusätzlichen Spannungsbögen auch einen Happen Bosheit in die durchweg sehr geilen Songs transportieren. Und selbst nach einem Dutzend Durchläufen wird man noch Stellen entdecken, die einem vorher gar nicht aufgefallen sind. Hört Euch in diesem Zusammenhang nur mal "At The Left Hand Ov God" mit seinem Lagerfeuer-Intro und den gregorianischen Chören oder "Arcana Hereticae" mit seinen mächtigen Bläsern an, die die eher traditionellen Songs wie "Kriegsphilosophie" (cooler Titel!) oder "Be Without Fear" hervorragend ergänzen. Der absolute Hammer der Scheibe ist allerdings das von Warrel Dane (NEVERMORE) gesanglich unterstützte "Inner Sanctum", das nach einem kurzen Klavier-Intro bedrohlich durch die Boxen wabert und perfekt zu Warrel´s düsterem Ausdrucksstil passt ("Pain is timeless…"). Mit "The Apostasy" haben BEHEMOTH ein gleichermaßen mutiges wie hochklassiges Album abgeliefert, das man ohne Umschweife zu den Genre-Highlights des Jahres zählen kann!

The Apostasy


Cover - The Apostasy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:45 ()
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Hildebrandslied

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Ein ganz trauriges Album ist das "Hildebrandslied" geworden - traurig im Sinne von "melancholisch" und nicht im Sinne von "Scheiße". Durch das gesamte Album zieht sich eine enorm schwermütige Atmosphäre, die bisweilen nur noch von Kitsch und Pathos übertroffen wird. Über allen anderen Bestandteilen der Musik schwebt, höllisch heroisch, sozusagen enorm episch, die fast ausschließlich klare Stimme Heikos. Wobei wir gleich bei einem der großen Vorzüge MENHIRs sind: Denn der Sänger hat vielen seiner Kollegen im Pagan-Sektor einiges voraus, ergießt sich nicht in windschiefem Gejohle, sondern singt tatsächlich gefühlvoll und mit dem gebotenen Maß an Würde. Wenn auch manchmal der genannte, zu große Pathos über die echten Gefühle zu siegen scheint. Die Spannweite der Thüringer reicht von Falkenbachschen ruhigen Klängen bis hin zu seltenen, aber eben doch eruptiven Black-Metal-Rasereien. Zumeist aber bewegen sich MENHIR im getragenen Tempo - wie es sich eben für bekümmerte Stimmung gehört. Außerdem ganz fein: Sehr typisches Pagan-Riffing, angenehme Geigen - und ein eben nicht zu sehr in den Vordergrund drängendes Keyboard und eine ansprechende Produktion. Die Balance scheint zu stimmen - aber so überragend, wie diese Scheibe vielerorts abgefeiert wird, ist das Album nun auch wieder nicht. Und was ist nicht so gelungen? Der aggressive, eben nicht klare Gesang ("Dein Ahn") klingt dünner als es ihm gut tut, die ersten beiden Stücke heben sich kaum voneinander ab, die Texte sind von gestern, sozusagen. Und manche Chöre klingen eher nach Running Wild als nach Bathory, um mal zwei Vergleiche zu bemühen. Kommen wir zum Herzstück der Scheibe: "Hildebrandslied I und II" plus eigenes Intro, insgesamt gut 16 Minuten lang. Heiko singt auf Althochdeutsch, will dadurch wohl enorme Verbundenheit zu den Ahnen symbolisieren. Ich persönlich werde diese und ähnliche Ansinnen beziehungsweise die Begeisterung dafür nie wirklich verstehen, aber immerhin ist das Ganze nett gemacht, auch, wenn sich die Sprache in einem Ohr anhört wie eine fantasievolle Vermischung allerlei romanischer Sprachen. Und ob MENHIR das Ganze nun historisch korrekt angepackt haben, sei mal dahingestellt, da werden sich die wirklichen Gelehrten bestimmt einig. Die absolute Begeisterung vieler MENHIR-Freunde teile ich sicherlich nicht, aber atmosphärisch ist den Thüringern sicherlich ein echt schönes Scheibchen gelungen, dessen Wirkung die schicke Digi-CD-Aufmachung (mit Übersetzung) und netten Bildern verstärkt. "Die Veränderung ist eine Kraft die viel bewegt, doch in der Beständigkeit erreichen wir wahre Größe! Ziu sieg!" steht dort zu lesen. Die irgendwie reichlich plumpe Naturverbundenheit, die sich in Bildern von "Blockhütten", in Texten vom Korn-Mahlen, Wassser schöpfen und anderen ach so romantischen Tätigkeiten der Altvorderen äußert, ist genauso an der Peinlichkeitsgrenze (zumindest aber sehr Klischee-lastig) wie die fortwährende Inneren-Metzelei von Death-Metal-Kapellen oder das "frost-bitten-darkness" Gehabe der Schwarzwurzel-Kollegen. Was bleibt, ist eine fast bedächtige, traurige und eher folkig gehaltene - und dadurch recht angenehme - Scheibe, die besser ist, als viele aus dem "Pagan"-Genre - aber das "Hildebrandslied" ist eben noch lange keine Sensation. Ist das traurig?

Hildebrandslied


Cover - Hildebrandslied Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 41:34 ()
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Death In Mind

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CORPORATE PAIN sind zwar noch recht jung, fühlen sich aber offenkundig dem Death Metal der frühen 90er Jahre verbunden. Ein bißchen Thrash Metal (Marke alte SEPULTURA) kommt dazu und fertig sind die sieben Songs des Albums. Die sind mit mächtig Groove ausgestattet, was das famose "Life?" eindrucksvoll unter Beweis stellt und zudem noch mit kultigen Thrash-Riffs aufwarten kann. "Revenge" auf der anderen Seite ist zu lang und zu eintönig, hier wäre weniger mehr gewesen. Technisch kann die Band überzeugen, sowohl die vielen Gitarrensoli als auch die Riffs sind gelungen, ebenso der Gesang, der zwischen Growls und Chuck Schuldiner angesiedelt ist. Als erste Veröffentlichung ist "Death In Mind" sehr gut ausgefallen und dürfte CORPORATE PAIN viel positives Feedback einbringen, besonders von Fans der guten alten Zeit. Sollten die Ludwigsburger auf der nächsten Scheibe die Songs etwas straffen, wird das eine kleine Perle, ansonsten stimmt auf "Death In Mind" schon alles.

Death In Mind


Cover - Death In Mind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 34:28 ()
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