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The Somatic Defilement

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Warum bislang noch keine Band auf die Idee gekommen ist, sich nach dem Schauplatz der Jack The Ripper-Morde zu bennenen, ist eine gute Frage. Natürlich haben sich ein paar Briten drangemacht, dass zu ändern und WHITECHAPEL ins Leben gerufen. Passend zum blutigen Namen gibt es brutalen Death Metal, der mit Haardcore-typischen Breakdowns aufgepeppt wird. Die Mischung funktioniert aber nur bedingt, werden die Breakdowns doch zu oft eingesetzt und so manches Mal nehmen sie den Druck aus einem Song vollends hinaus. Hätten WHITECHAPEL sich an diesen Stellen auf gnadenloses Knüppeln beschränkt, wäre das Ergebnis für den Death Metaller interessanter. Ähnlich unausgegoren und im Grunde durchschnittlich ist die spielerische Leistung der Musiker, von denen gerade der Gesang nicht an die offensichtlichen Vorbilder (DYING FETUS) heranreichen kann. "The Somatic Defilement" ist eine allerhöchstens solide Platte geworden, nach der in ein paar Monaten kein Hahn mehr krähen wird.

The Somatic Defilement


Cover - The Somatic Defilement Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:3 ()
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Deep

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Nach zwei mit überwiegend positiven Resonanzen ausgestatteten EP’s (das vor allem als Depeche Mode Hommage angedachte "Shake The Disease" und das deutschsprachigen Düsterrock neu interpretierende "Klavier"), kommen Nik Page (BLIND PASSENGERS) und Sopranistin Michaela Lauterbach nun mit ihrem ersten richtigen SONGS OF LEMURIA Longplayer daher. Und vorneweg, die 14 enthaltenden Songs funktionieren dabei gekonnt als atmosphärisches Ganzes, so dass die NIK-Eigenkompositionen und reichlich Coverversionen (wenn man diese Art der Interpretation überhaupt so nennen sollte) für unkundige kaum zu trennen sind. Mit BLIND PASSENGER’s "Walking To Heaven" und dem textlich unter die Haut gehende "Meer" (TANZWUT, dürfte manchen schon von der vorherigen EP bekannt sein) eröffnet "Deep" dann auch schön melancholisch und ansprechend düster. "Footprints On The Moon" besticht mit fast schon heiteren Piano als Kontrapunkt zum traurigen Cello, "Dein Kuss" war bereits auf der NIK PAGE Soloscheibe "Sinmachine" ein Hinhörer mit Hitrefrain und das bereits veröffentlichte "Kommunion" (zusammen mit KASH) kommt textlich bös schwarz daher. SONGS OF LEMURIA liefern dann mit "Dein Duft" (AND ONE), das fast schon zu bekannte "Hunting High And Low" (A-HA), "Seemannslied" (SUBWAY TO SALLY), "Stella Maris” (EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN), "All Apologies" (NIRVANA) und "End Of The Night" (THE DOORS) noch einiges weiteres zu entdecken. Das Quartett präsentiert mit Gesang, Cello und Piano durchgehend düster-dramatisches auf kammermusikalische Art, wobei Fr. Lauterbach mit Sopran in der Regel den zerbrechlichen Kontrapunkt zu Darkvoice und Cello setzten darf. Zum entspannen und abtauchen in dunklen Herbstmomenten geeignet, dürfte der Querdenker zwischen Schwarz, Pop und Klassik mit "Deep" gut bedient sein.

Deep


Cover - Deep Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 49:44 ()
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brE-[th]i[ng] (EP)

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HAGRIDDEN sind bereits seit mehr als zehn Jahren aktiv, haben aber bislang nicht den großen Wurf geschafft, was angesichts der Qualität ihrer neuer EP sehr verwunderlich ist (das Teil gibt es komplett und kostenlos als Download auf der Homepage). Moderner Thrash Metal, der druckvoll aus den Boxen kommt und Anleihen an PANTERA und der Bay Area nicht leugnen kann. Macht aber nix, solange das Ergebnis so überzeugend ist wie bei diesen fünf Songs. Der Gesang ist kraftvoll und passt zu den arschtretenden Gitarren wie die Faust aufs Auge, da merkt man die Routine der Musiker zu jeder Zeit. Trotzdem verschließen sie sich nicht vor modernen Einflüssen, wie die dezenten Hardcore-Einflüsse beweisen. Viel zu schnell sind die zwanzig Minuten vorbei und lassen den Hörer mit dem Wunsch nach mehr zurück. Wenn HAGRIDDEN das Niveau der Songs über die Länge eines Albums halten können, wird ihr Name schnell in aller Munde sein!

brE-[th]i[ng] (EP)


Cover - brE-[th]i[ng] (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 20:3 ()
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The Alchemist

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WITCHCRAFT sind das neue Pferd im Rise Above-Stall von Lee Dorrian (CATHEDRAL). Nicht überraschend haben sich die Schweden mit Haut und Haaren dem Rock der 60er und 70er verschrieben, früher war ja alles besser und so. Ob die Herren auf Instrumenten aus der Zeit (also in den 60ern gebaut) geschrammelt haben oder das letzte Studio mit dem technischen Stand von vor 35+ Jahren gefunden haben, ist nicht bekannt, aber die Platte klingt dermaßen retro, dass nur eine der beiden Möglichkeiten in Frage kommt. Mit modernen, druckvollen Klängen hat das natürlich nichts zu tun, aber das würde auch nicht passen. So weit, so bekannt. Probleme bereitet "The Alchemist", da zum einen die Songs zusammenhanglos wirken, ohne roten Faden, und zum anderen der Gesang mit gewöhnungsbedürftig noch freundlich betitelt ist. Mit dieser Stimme trauen sich nur wenige Menschen ins Studio… Ergibt am Ende eine beliebig wirkende Scheibe, die weder an die Klassiker (und damit die Vorbilder) ranreicht, noch sich mit den Outputs ähnlich gelagerter Kapellen messen kann.

The Alchemist


Cover - The Alchemist Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 43:13 ()
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The Red Album

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BARONESS haben sich bei der Namensgebung für ihr Debütalbum bei alten Metal-Größen inspirieren lassen, bewegen sich aber in anderen Fahrwasser. Statt gradlinigem Metal gibt es bei der Band aus dem sumpfigen Süden der USA eine brachiale Ladung Noiserock, die mit hypnotischen Gesang und brachialen Gitarrenwänden auf den Hörer niederkommt. Wer sich an MASTODON erinnert fühlt, liegt da nicht ganz falsch, allerdings haben BARONESS ihre eigene Note, besonders die Stimme des Sängers ist ein echtes Markenzeichen, die gleichermaßen fasziniert und verstört. Immer wieder versteht der Kerl es, den Hörer zu überraschen und die Aufmerksamkeit von den wuchtigen Gitarrenwänden auf sich zu lenken, ohne sich zu sehr ins Rampenlicht zu stellen. So klingt eine Band, bei der die Chemie stimmt und die gemeinsam eine brachiale Platte zustande bringen wollte. Es ist ihnen gelungen, wie "The Red Album" in jeder Minute der knappen Stunde Spielzeit unter Beweis stellt. Wer auf MASTODON oder Postcore-Wucht Marke NEUROSIS/ CULT OF LUNA steht, wird mit BARONESS glücklich werden. Relapse Records haben erneut einen vielversprechenden Newcomer gefunden, der mit etwas Glück den Weg MASTODONS folgen kann. Verdient hätten sie es allemal - und wer weiß, vielleicht war die Titelgebung des Albums doch nicht so vermessen?

The Red Album


Cover - The Red Album Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:39 ()
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Bournout Boulevard

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Eigentlich können die BONES nichts mehr falsch machen. Dass sie eine geniale Live-Band sind, haben sie in den vergangenen Jahren ausgiebig bewiesen, sie haben drei Hammer-Alben veröffentlich und sich immer mehr von ihren Vorbilden SOCIAL DISTORTION, MOTÖRHEAD, den RAMONES etc. emanzipiert, ohne jedoch deren Einfluss zu leugnen. Einzig neues Material war seit "Straight Flush Ghetto" aus der ersten Jahreshälfte von 2004 Mangelware. Mit dem von Leadgitarrist/Sänger Boner produzierten "Burnout Boulevard" gibt es jetzt endlich Nachschub. Musikalisch ist der Vierer sich einmal mehr absolut treu geblieben. Sprich: Es gibt keine Überraschungen, dafür 15 mal den üblichen BONES-Sound zwischen Punkrock und Rock ´n Roll, garniert mit unwiderstehlichen Sing-Along-Refrains. Dabei gehen Songs wie "Not My Kind" und "Sealed With A Fist" ohne Ende nach vorne, "Stuck In The Mud" bietet bluesig-stampfendes Midtempo und der Rocker "Black Dog Boogie" lässt AC/DC und KISS anklingen. Musikalisch sind die vier Musiker ebenfalls deutlich gewachsen, und die Backings sind ausgefeilt wie nie. Eigentlich ein perfektes Album, wenn da nicht die Produktion wäre, bei der es Boner etwas zu gut gemeint hat. Irgendwie klingt alles etwas zu glatt und zu geschliffen, die Rhythmusgitarren und die Backings sind zu sehr im Hintergrund und wirken seltsam indirekt. Das kommt zwar dem Solo-Sound zugute und ebenso dem Bass, den man trotz der zwei Gitarren durchgehend gut hört. Trotzdem fehlt mir das raue Element der Vorgängerscheiben, die zwar weniger transparent klangen, dafür aber authentischer und dreckiger. Der typische BONES-Sound und seine rohe Energie gehen auf dem neuen Album daher leider etwas verloren. Aber egal, die Songs sind allesamt erste Sahne, und umso mehr freue ich mich auf die anstehende Tour, denn live wird´s wieder so dreckig wie eh und je werden.

Bournout Boulevard


Cover - Bournout Boulevard Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 39:24 ()
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The Orphans

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KRISTEENYOUNG. Nun, vielleicht können wir es so formulieren: sollte man einen eher missliebigen Menschen kennen, der über ein etwas labiles Nervenkostüm verfügt, das ohnehin schon angeschlagen ist und dem man gerne den Todesstoß versetzen möchte, dann ist "The Orphans" das Mittel der Wahl. Wenn man es recht bedenkt, muss das Nervenkostüm eigentlich noch nicht einmal angeschlagen sein. "The Orphans" ist, gelinde gesagt, immens gewöhnungsbedürftig. Zu ihrer Ehrenrettung muss man wohl darauf hinweisen, dass KRISTEENYOUNG zum guten Teil gezielt mit Dissonanzen arbeitet (zumindest darf das vermutet werden), was jedoch das Hörerlebnis nicht wirklich angenehmer macht. Schon allein ihre Stimme ist, nun, sagen wir: nur sehr bedingt mehrheitskonsensfähig. "(But It´s All Just) Imagined", "Life´s Not Short, It´s Sooo Long" und "Dead Wrong" sind vergleichsweise ruhig gehalten und tendenziell noch am allgemeinverträglichsten. Wer es dagegen ausgeprägt und in jeglicher Hinsicht schräg mag (auch was Harmonien angeht), könnte auf "The Orphans" geradezu gewartet haben. Allen anderen jedoch sei im eigenen Interesse davon abgeraten, wenn man nicht gerade die eigene nervliche Belastbarkeit testen möchte.

The Orphans


Cover - The Orphans Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:48 ()
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Little Monsters

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Ich habe keine Ahnung, ob sich eine Band von ihrem ersten zu ihrem zweiten Werk so dermaßen verändern kann, dass man von der Champions League direkt in die Kreisklasse hüpft, oder ob mein Kollege Goofy beim Hören des Debüts "Hearts & Bones" der Hamburger Schmalzrocker KICKHUNTER ein gehöriges Pfund Bohnen in den Ohren hatte. Ich kenne zwar das Debüt nicht, aber das nach vier Jahren erscheinende zweite Album der Band, "Little Monsters", ist von einem "Tipp" soweit entfernt wie wahlweise St. Pauli vom deutschen Meister, Ralf Schumacher von der Pole Position oder Dolly Buster von der Jungfräulichkeit. Meine Fresse, was für eine gequirlte Scheiße! Das Album fährt die banalsten und schlechtesten Songs in der Schnittmenge aus Hard- und Blues Rock auf, die ich je gehört habe. Kein Klischee wird ausgelassen, die Texte ("…ain´t got nothin´ better than my girl and my guitar…", "…I love you more than words can say…” oder der Höhepunkt: "…uhuhu…gimme some water…”) sind nicht mal mehr unterste Schublade, sondern bereits in den Fußboden integriert, und dazu kommt nicht nur der quakende Gesang von Jörg Wesenberg, sondern auch noch das völlig gruselige Gequietsche einer Gast-Trällerine names Ela. Dass hinter dieser Band verdiente Namen wie Markus Großkopf (Bass) oder Dennis Ward (Produktion) stehen, erscheint dabei fast schon irreal. "Little Monsters" ist eines der miesesten Stücke deutschen Rocks, die ich je gehört habe. Hier passt nix, gar nix, und es ist mir ein Rätsel, was daran vier Jahre gedauert hat. Darüber hinaus fällt mir zum Cover-Artwork auch nichts mehr ein. Furchtbar, einfach nur noch furchtbar!

Little Monsters


Cover - Little Monsters Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:54 ()
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Legacy Of Hatred

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ASHURA aus Frankreich sind nett - wie sie als Support von Massacre in Berlin abseits der Bühne vermittelten. Nett ist aber auch ein Hamster. Und eben die Death-Metal-Mischung der inzwischen fünf Jungs aus Amiens. Sie mischen nämlich auf ihrer zweiten Scheibe US-Death der Marke "brutal" mit groovigem Schwedentod und Pantera-inspirierten Thrash-Elementen; Grind nicht zu vergessen. Das ist alles auch recht kompetent gezockt, mit wirklich gutem Sound gesegnet, es stecken feine Melodien drin, Härte und Finesse, eigentlich alles da. Im Prinzip also eine gute Platte? Eben nicht, sagt nicht nur Radio Erewan. Denn während die einzelnen Bestandteile durchaus punkten könnten, versagen die Songs in ihrer Ganzheitlichkeit. Denn hier wirkt vieles wie Stückwerk, vieles auf Deibel eil herbei zusammengeworfen. Das ist außergewöhnlich schade, denn so wird aus einer möglicherweise guten CD (die übrigens mit einem Video von "Eye of the D.R.E.A.D." garniert ist, eine allenfalls nette - weniger Nette sagten bestimmt eine überflüssige.

Legacy Of Hatred


Cover - Legacy Of Hatred Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 59:2 ()
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Antinomie

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Gönnern ist vielleicht einigen bekannt als Bundesligaverein - im Tischtennis. Die Band HYEMS aus genanntem hessischen Örtchen sind ungleich interessanter als PingPong. Weil: sind laut, böse, schwarz und tot, aber eben nicht blöd. "Antinomie" ist ein Mix, der vor modernen Einflüssen nicht Halt macht. Aber keine Angst: HYEMS Mucke ist garantiert MetalCore-frei, aber eben nicht ohne - Anspruch. Zar klingen manchmal Bands wie Naglfar durch, aber HYEMS halten sich durch die eigenwillige Hinzunahme vieler Stilelemente den eigenen Weg frei. Ähnliches machen sie auch mit der Änderung des Bandnamens von Hiems zum jetzigen - denn der Grund lag in der Existenz einer nicht ganz koscheren italienischen Band gleichen Namens - und in der Abgrenzung von eben dieser. Was zu den erfreulich klischeefreien Texten kommen lässt: Trotz deutscher Sprache bleibt kein Raum für Peinlichkeiten, der gute Sound reiht sich in die Folge positiver Aspekte ein. Eine gute Scheibe - eine sehr gute noch nicht. Denn zum einen wirkt der energische Gesang des Jägers bisweilen ein wenig eintönig und ermüdend (ganz im Gegenteil zur Musik und eben auch nur stellenweise). Und das Streben nach Abwechslung durch das Zulassen vieler Einflüsse wirkt manchmal noch etwas bemüht, der strenge Handlungsstrang fleddert an manchen Stellen ein bisschen auseinander, und manche Elemente bleiben trotzdem vorhersehbar. Dennoch: HYEMS sind ambitioniert, haben mit Leif (Dew-Scented) und Jost (Lay Down Rotten) prominente Gastsänger, sind nicht in der alten Schule hängen geblieben, ergehen sich nicht nur in öden Klischees - sie wissen, was sie tun. Und das kann ja schon eine Menge wert sein. Spannender als Tischtennis ist es um Längen - im Schneider sozsagen.

Antinomie


Cover - Antinomie Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:16 ()
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