Review:

The Recent Foresight

()

Die Karlsruher Band mit dem komplizierten, nicht unbedingt alkoholkompatiblen Namen LYFTHRASYR wurde 2002 von Allrounder Aggreash ins Leben gerufen, dessen Einflüsse von Klassik bis nordischem Schwarzmetall reichen, was von vornherein eher komplex ausgelegte Mucke erahnen lässt. Zu den großen Fricklern gehört das Trio aber nicht, auch wenn sämtliche Kompositionen auf "The Recent Foresight", dem zweiten vollständigen Album der Band, durchweg anspruchsvoll ausgefallen sind. Man bewegt sich fast schon symptomatisch auf den Spuren von DIMMU BORGIR oder CRADLE OF FILTH, läuft aber nicht Gefahr, als blasse Kopie zu enden, wozu auch einige geschickt eingestreute Todesblei-Abschnitte beitragen. Stücke wie der geile, stakkatoartig nach vorne peitschende Opener "Rage Towards Apathy", "Visions Of Hope And Despair" oder "Obsession In A Convenient Manner" gehören eindeutig zu den besseren Songs, die das Genre des symphonischen Black Metals in der letzten Zeit abgeworfen hat. Auch wenn in diesem Jahr die Norweger LIMBONIC ART mit ihrem überragenden Comeback-Scheibchen "Legacy Of Evil" den Vogel abgeschossen haben, so gehören LYFTHRASYR zu den Bands, die diese hart umkämpfte Sparte garantiert nicht ärmer machen, ganz im Gegenteil!

The Recent Foresight


Cover - The Recent Foresight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Telemission

()

Ob Ozzy, Tommy und Co. eine Ahnung hatte, was für eine Welle sie lostreten werden? Immer wieder finden sich Musiker zusammen, um von BLACK SABBATH inspirierte Rocksongs zu schreiben, auch anno 2007 gab es in der Ecke einige Newcomer zu verzeichnen. "Telemission" ist der Beitrag von THE DURANGO RIOT, die mit den elf Tracks durchaus überzeugen können. Neben den genannten Urvätern des Genres müssen MONSTER MAGNET, KYUSS und FU MANCHU als Vergleich herhalten, angereichert um knackige Riffs ("We’ve Planted"). Daneben haben sich die Mucker bei einigen Songs Saxophon und Mundharmonika umgeschnallt, was ihrem Sound würzt und von ähnlich gelagerten Bands abhebt. Gute Songs, die Arsch treten und knackig rocken, sind die Hauptsache bei so einer Platte - die gibt es auf "Telemission" zuhauf. Zwar noch nicht so legendär wie KYUSS-Sachen, aber auf dem richtigen Weg und deutlich besser als so mancher Konkurrent. Die Produktion passt zudem wie Arsch auf Eimer; alles in Butter also. "Telemission" bringt den Sommer in die Bude!

Telemission


Cover - Telemission Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Without A Trace

()

An dem bereits vom Kollegen Hardy in seinem Review zum Vorgänger "End Isolation" beschriebenen Stil der Hamburger Düsterrocker hat sich nicht viel verändert. Noch immer vermischt das nordische Quartett zeitgemäßen Rock mit diversen elektronischen Einschüben, die die Musik tatsächlich atmosphärisch aufwerten. Natürlich fallen einem bei den Parts aus der Konserve sofort DEPECHE MODE ein, aber speziell bei den "härteren" Abschnitten kommen auch Gedanken an HIM oder sogar jüngere KATATONIA auf, deren unglaubliche Intensität SOON aber nicht ganz mitgehen können. Trotzdem befinden sich auf "Without A Trace" einige echt gelungene melancholische Hymnen wie der Titelsong, "Estrangement" oder "My Ideas", die Freunde von handfesten Dark Rock-Klängen durchweg überzeugen dürften. Mir persönlich ist das Album allerdings einen Tick zu sehr auf die möglichst esoterisch durch die Steppe traumtanzende Gothic-Gemeinde zugeschnitten, die hier jedoch andererseits eine richtig große Entdeckung machen könnte. Denn gerade die trauernde Lack- und Leder-Gemeinde leidet ja schon immer unter musikalischer Drittklassigkeit und pseudo-düsterem Rumgeseiere. Da könnte eine Band wie SOON direkt mal heimlich Qualität einschleusen…

Without A Trace


Cover - Without A Trace Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Action And Reaction (EP)

()

THE MINUTE BETWEEN hauen auf ihrer EP kräftig auf’s Mett und zeigen, dass Metalcore auch ohne Schwedengitarren und clean gesungenen Refrains funktionieren kann. "Action And Reaction" ist eine gnadenlose Abrissbirne, die dem Hörer nur selten Verschnaufpausen gönnt - es macht den Grazern merklich viel mehr Spass, Gas zu geben, als sich in ruhigen Parts auszuruhen. Clean gesungene Vocals in relativ ruhigen Abschnitten wie in "And The Sky Above" bilden die Ausnahme, wodurch sich THE MINUTE BETWEEN erfrischen roh anhören. Die Produktion geht in Ordnung, hätte aber ruhig etwas differenzierter sein können. Das ist aber nur ein kleines Manko, die den sehr guten Gesamteindruck der EP nicht schmälern kann. Wie die ungezügelte Aggression über Albumlänge funktioniert bleibt abzuwarten; spannend ist es auf jeden Fall, das Ergebnis zu hören.

Action And Reaction (EP)


Cover - Action And Reaction (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 20:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Reclaim The Flame

()

Neues aus der Rumpelkiste: Was bei Gallhammer nicht klappt, das können TYRANT aus Schweden. Gewaltig. Die Jungs von Vinterland und The Black rezitieren mit Hellhammer, Venom, Bathory, Celtic Frost die üblichen Verdächtigen - nur, dass es hier Laune macht und extrem glaubwürdig wirkt. Dabei drücken sie manches Mal auf die Tube, verwehren sich dem mittleren Tempo bis hin zu doomigen Anflügen aber auch nicht und sorgen so für jede Mengte Groove. Sicherlich werden sich die ganz Anspruchsvollen mit diesem stock-konservativen Sound nicht anfreunden können. Wer aber auf dieses stumpfe 80er-Jahre-Zeug steht, dem wird die Redundanz aller Überflüssigkeit zu passe kommen. Die ungehobelte Gülle, die die Skandinavier über ihren Hörer ausschütten stinkt mächtig nach Verwesung - das ändert aber nichts daran, dass dieser Tyrann mächtig rockt. Vorausgesetzt, man mag die Vorbilder oder setzt sich gelegentlich ganz gern mal in die musikalische Zeitmaschine.

Reclaim The Flame


Cover - Reclaim The Flame Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 28:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ill Innocence

()

Laaangweilig. Man nehme alte Darkthrone- und Co.-Einflüsse, ziehe sich so an, also mit Nieten und Leder. GALLHAMMER (also Vivian Slaughter, Mika Penetrator, Risa Reaper - hoho!) bedienen diese Trademarks, kommen zudem aus Japan und sind Frauen. Neben Klischee gibt’s also auch noch den Exotik-Faktor. Das Problem, und das nervt auch schon auf anderem Niveau bei der neuen Darkthrone: Das Genre scheint ausgelutscht, vor allem, wenn die Songs keine guten Ideen transportieren oder wenigstens einen eigenen Charme haben. Echtes Old-School-Geballer tut zwar auch weh, nervt aber eben nicht so wie dieses unbarmherzig folternde Machwerk - das vor allem mit einem besticht, nämlich mit geradezu unterirdischem Sound. Und der allein macht eben noch kein kultiges Scheibchen aus. Wer so was hören möchte, der nehme sich ne alte Sodom auf Vinyl oder Hellhammer, aber nicht diese kopierte Grütze aus Asien. Warum sich Nocturno Culto als Produzent hergibt, müsste eigentlich klar sein: Her mit den kleinen Japanerinnen.

Ill Innocence


Cover - Ill Innocence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

F.O.A.D.

()

Mal ganz ehrlich: die Abkehr von glatt gebügelten Trendproduktionen zurück zu "rustikaleren" Klangwelten wirkte vor gut vier Jahren bei einer Band wie METALLICA, die ja den Metal bekanntermaßen entscheidend mitgeprägt hat, nur noch lächerlich. Machen DARKTHRONE das, bekomme ich das fiese, hämische Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht gemeißelt. Des Rätsels Lösung: Fenriz und Nocturnal Culto, die seit Ewigkeiten einzigen beiden verbliebenen Mitglieder der norwegischen Dunkelstahl-Legende, sind einfach Old School as fuck und müssen das gar nicht erst künstlich aufsetzen. Für jede andere Band wären Alben wie "Panzerfaust", "Hate Them" oder der letzte Hammerstreich "The Cult Is Alive" der gnadenlose Todesstoß gewesen, doch DARKTHRONE machen einfach das, worauf sie Bock haben - ohne Rücksicht auf die Welt "da draußen". Auf "F.O.A.D." (das wirklich "Fuck Off And Die" bedeutet) wird "altem" Metal nach Strich und Faden gehuldigt. Nicht nur die Einteilung der Stücke in "Side A" und "Side B" auf dem Backcover spricht Bände, sondern auch Songtitel wie "Canadian Metal", "The Church Of Real Metal", "The Banners Of Old" oder "Raised On Rock" (mit geilem CELTIC FROST-"Uuhh!"), die allesamt den im wahrsten Sinne des Wortes herrlich abgefuckten DARKTHRONE-Charme versprühen und mächtig Spaß inne´ Backen bringen, vorausgesetzt natürlich, man steht nach wie vor auf den oberräudigen, null polierten Sound mit diabolischem Hall im "Gesang". Im originell aufgemachten Booklet finden sich nicht etwa Songtexte, sondern coole Liner-Notes zu jedem Stück, eine Aufstellung einiger Lieblingsalben des Duos inklusive einem jeweiligen kurzen Statement und dazu Fotos von der norwegischen Landschaft. Man mag das Image der beiden Verrückten aufgesetzt oder gekünstelt finden, dennoch nehme ich Nocturno Culto und Fenriz ihr Bekenntnis zu längst vergangenen musikalischen Zeiten und teils sehr obskuren Bands zu 100% ab. Lediglich die Version von "Wisdom Of The Dead" (hier von Nocturno gesungen) gefällt mir nicht ganz so gut wie die "Fenriz-Version" von der Maxi. Trotzdem ist "F.O.A.D." eine gnadenlos schweinecoole Hommage an die Wurzeln des Schwarzmetalls - basta!

F.O.A.D.


Cover - F.O.A.D. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Silent Treatment

()

Album Nummer drei steht für THE BLED an. Make it or break it also. Die Texaner haben mit ihren vorgangenen Alben versucht, ihre eigene Linie zu finden, was sie auf "Silent Treatment" zum quasi perfekten Band-Sound verbinden wollen. Wütend sind sie noch immer und können dabei herrlich einen vom Leder ziehen, dass es selbst dem fiesesten Bollo warm ums Herz wird. Gleichzeitig verstehen sie sich darauf, Atmosphäre aufzubauen und die bekannte Laut/Leise-Dynamik interessant zu gestalten. Sie haben ein Händchen für gute Songs, die mit jedem Mal besser werden und sich gleichzeitig mit Leichtigkeit im Ohr festbeißen. Die bekannten Screamo-Zutaten gibt es natürlich auch, dabei sehr gut durchexerziert, was nach sieben Jahren Bandgeschichte nicht weiter überraschen sollte. Klar ist ihr Genre mit Bands wie ALEXISONFIRE, FROM AUTUMN TO ASHES, UNDEROATH und Co. mehr als voll, aber mit der Güteklasse von "Silent Treatment" werden sich THE BLED behaupten können. Make it also.

Silent Treatment


Cover - Silent Treatment Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Pain Of Creation

()


Kollege Knackstedt konnte vor zwei Jahren mit dem Debütalbum der Bajuwaren SILENT DECAY nur bedingt warm werden, was vornehmlich am Gesang lag. "The Art Of Creation" zeigt die Band besonders in diesem Bereich stark verbessert, der Sänger hat deutlich mehr auf der Pfanne und setzt seine Stimme effektiver ein ("Of Good And Bad"). Im Aufbau der Songs macht der Band niemand mehr was vor, wenn es darum geht, knackige und gleichzeitig eingängige Songs zu schreiben, die sich beim Hörer sofort im Hirn festsetzen - bester Beweis dafür sind die ersten beiden Tracks der Platte. Einen besseren Start in ein Album kann sich kein Fan wünschen, was darüber hinwegsehen lässt, dass die hinteren Songs das hohe Niveau des Beginns nicht halten können, auch wenn noch immer anständige Qualität geboten wird. SILENT DECAY haben hart an sich gearbeitet und ein erstklassiges modernes Metalalbum eingezimmert, dass sich wolhtuend vom Einheitsbrei der Schweden-Kopierer abhebt und trotzdem in genau der Fangruppe gut ankommen wird. Wer Ohrwürmer wie "Loved But Hatred Dreams" schreiben kann, hat noch Großes vor sich!

The Pain Of Creation


Cover - The Pain Of Creation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fallen Paradise

()

DYING HUMANITY werden vom Label in die "Deathcore"-Schublade gesteckt, was Erinnerungen an die guten alten Zeiten weckte, als die ganzen Irgenwascore-Bands noch originell waren. Der erst 2006 gegründete Fünfer hat mit Hardcore allerdings wenig am Hut und gibt auf "Fallen Paradise" lieber 100% totmetallisch einen aufs Mett. THE BLACK DAHLIA MURDER standen sehr offensichtlich Pate beim Songwriting, hier wie da wird viel geblastet, die Gitarren geschreddert und beim Gesang wahlweise gegrowlt oder gekreischt - und das alles mit ordentlich Druck auf dem Gaspedal. Die sieben Songs (plus Intro) werden Totmetallern gefallen, zumal die Produktion des Rape Of Harmonies und der Mix von Jacob Hansen sehr gut geworden sind und die Scheibe knallen lassen. DYING HUMANITY können auf ihr Debütalbum mit Recht stolz sein, mit etwas Glück werden sie sowas wie die deutsche Antwort auf TBDM.

Fallen Paradise


Cover - Fallen Paradise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 33:18 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD