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Made In Hell

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Eric AK wohnt jetzt in Polen und nennt sich Lukasz? Der Sänger der polnischen Bay-Area-Thrasher (ja, es sind nicht die gleichnamigen Holländer) erinnert bisweilen frappierend an den Barden der Newsted-Kapelle Flotsam & Jetsam. Und auch musikalisch bewegen sich RETRIBUTION durchaus in der Nähe der Arizona-Thrash-Heads. Allerdings gehen sie wesentlich vielfältiger zu Werke, das mag der eine, der andere nicht. So lassen sich Slayer-Fragmente genauso hören wie modernere Parts, die sogar an Fear Factory erinnern. Und wenn es an die Grenzen geht, dann liegen in der Nähe des Power Metals, Annihilator gehen hier sicherlich als Einfluss durch. Eine ganze Menge oder? Vielleicht liegt hier das Problem, der mit gutem Sound ausgestatteten Veröffentlichung: Denn vor lauter Bäumen sieht der Hörer hier den Wald nicht, will sagen: Ansätze gut, Songs okay. Allenfalls. Allerdings scheint es da draußen inzwischen (wieder) so viele Thrasher zu geben, dass auch RETRIBUTION ihr Klientel finden dürrften. Denn schlecht sind sie keineswegs, aber eben auch nicht herausragend.

Made In Hell


Cover - Made In Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 42:33 ()
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The Great Unifier

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Die Schweden sind prima Musiker, der Sound ist überaus professionell und die Bandbreite der Band von Power Metal über Dark und Doom Metal bis hin zu symphonischeren, progressiveren Klängen groß, der markante Gesang mit Abstrichen okay. Dicke Keyboards prägen „The Great Unifier“ – ohne den gern genommenen, übelriechenden Fett-Schmonz. Und trotzdem fehlt diesem recht guten Heavy-Metal-Album eins: Das Herz. Angetrieben vom druckvollen aber eben auch klinisch-klingenden Drum-Kit sorgen die riffbetonten Gitarren für das metallische Innenleben dieser episch angelegten, aber doch voraussehbaren Geschichte. Daran, dass HER WHISPER sich nicht im Hirn festfräst, daran kann auch King-Diamind-Klampfer Mike Wead (Gastsolo) oder The Storyteller Frederik Groth (Mix und Mastering) nichts ändern. Für Fans anspruchsvolleren Power Metals ist dieses Album sicherlich einen Test wert, selbst, wenn es viele mitreissendere und charmantere Kapellen gibt. Die Zeile „We Are Nothing“ aus „Their Finest Hour“ ist dann aber doch übertrieben.

The Great Unifier


Cover - The Great Unifier Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:50 ()
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Ynys Mön

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Ihr mögt FINNTROLL und KORPIKLAANI? Die haben nämlich jetzt auch ein portugiesisches Abziehbild. GWYDION bewegen sich zwischen diesen beiden Genre-Anführernfügen ein wenig THYRFNG hinzu. Die Musik der Lissabonner ist allerdings geprägt von Schifferklavier-artigen, bisweilen billigen Klängen und einer aggressiven, rauen Stimme, die sich auch mal in tiefere Bereiche begibt. Glücklicherweise gehen GWYDION selten plump vor, der gewisse Ernst bleibt vorhanden - abgesehen von einigen zu kitschigen Keyboard-Parts („Spirals“). Der nach einem Zauberer aus der walisischen Mythologie benannte und 1995 gegründete Sechser veröffentlichte bereits drei Demos, eine gewisse Routine und Klasse ist der Band auf ihrem soliden ersten Longplayer nicht abzusprechen. Die Scheibe, betitelt nach der Insel Angelsey im Nordwesten Wales’, verfügt zudem über einen sehr klaren Sound, der zwar vielleicht ein wenig mehr Druck gebrauchen könnte. Doch letztlich hat die Band in diesem Bereich (nur beim Mastering half Maik von Gernotshagen) ganze Arbeit geleistet. Wenn die Iberer noch einen Zacken eigenständiger und dunkler werden, könnten sie vielleicht wirklich was Zauberhaftes schaffen.

Ynys Mön


Cover - Ynys Mön Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:17 ()
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Newborn (EP)

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NOXIOUS aus dem niedersächsischen Nirgendwo schlagen auf ihrer ersten EP „Newborn“ moderne Metaltöne an, die ziemlich gut produziert aus den Boxen kommen. Von Metal-Riffs über Metalcore-Geschrei bis zu cleanem Gesang findet sich alles, was eine junge, hippe Band heutzutage auffahren kann. Mag die Beschreibung auf Metalcore hindeuten, haben NOXIOUS doch mitnichten den drölften Victory Records-Klon erschaffen, stattdessen konzentrieren sie sich auf abwechslungsreiche Songs, die im Alternative-Bereich angesiedelt sind, auch wenn sie in dem Bereich zum Härtesten gehören. Die fünf Songs der EP können mit gutem Aufbau und viel Abwechslung überzeugen und gehen gut ins Ohr. Besonders in den ruhigeren Passagen mit cleanem Gesang („Children’s Tears“) offenbaren NOXIOUS Vielversprechendes, besonders der Sänger kann hierbie glänzen. „Newborn“ ist ein guter Einstand, auf den NOXIOUS aufbauen können.

Newborn (EP)


Cover - Newborn (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 23:45 ()
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Curses

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Platten wie „Curses“ lassen den Hörer immer zweifelnd zurück. War das gerade Gehörte jetzt gut oder nur eine billige Kopie bekannter (und oftmals ausgelutschter) Ideen? VANNA machen ihre Sache auf „Curses“ ganz gut, da wird fröhlich wütender Hardcore mit Emocore und ein wenig Punkrock vermischt und durch eine gute Produktion mit Wucht aus den Boxen gedrückt. Was EVERYTIME I DIE halt genauso machen. Aber die unterscheiden sich von VANNA in einem wichtigem Punkt: sie können gute Songs schreiben. VANNA haben zwar einige gute Ideen, aber die sind in der Minderheit und stehen hinter belanglosen, austauschbaren Songs („Country Boys… Goddam“) zurück. Die Scheibe krankt an der Tatsache, dass die Musiker nicht entschlossen genug an den Songs gefeilt haben, um Überflüssigkeiten zu eleminieren und „Curses“ zu einer kompakten Angelegenheit zu machen. Wie das bei so vielen Nachzüglern ist – Hauptsache, ein Album draußen und am Boom mitverdienen. Egal, wie belanglos und austauschbar die eigenen Songs sind.

Curses


Cover - Curses Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 37:38 ()
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The Human Condition

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MAN MUST DIE sind versierte Musiker, die sich auf „The Human Condition“ technisch sauber durch die elf Songs prügeln. Immer schön auf die Zwölf und keine Gnade zeigen, das mag das Death Metal-Herz. Wenn, ja wenn, die Songs etwas inspirierter wären und nicht nur zum Schaulaufen genutzt werden würden. So verkommen sie zur lieblosen Aneinanderreihung von Riffs, die durch den Shouter niedergebrüllt werden. Immerhin macht der seinen Job gut. Trotzdem bleibt von der Scheibe nicht viel hängen, dazu sind die Songs zu ähnlich und zu zerstückelt. Zum Füllen einer leeren Stelle in der Playlists des iPods mag ein Song aus dem Album funktionieren, am Stück nervt das ewig gleiche Geschredder irgendwann nur noch.

The Human Condition


Cover - The Human Condition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:39 ()
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Flight Of A Moth

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Da die Nachfrage nach französischen Automobilen verständlicherweise immer weiter zurückgeht, sind es nun die Hartgesottenen, die unsere europäischen Nachbarn wieder auf die Relevanzlandkarte hieven wollen. Und dabei machen sie oftmals keinen schlechten Job, wie auch die Avantgarde-Krachmacher SIDEBLAST unter Beweis stellen. Das Quartett gibt als Einflüsse unter Anderem EMPEROR, STRAPPING YOUNG LAD, IMMORTAL und BEHEMOTH an, was unterm Strich gut hinkommt, hört man sich die abgefahrenen Soundwände an. Ein Mix aus Death Metal, Metalcore, rasendem Keyboard-Bombast, diversen Ausflügen in schwarzmetallische Gefilde, Screams, Growls, wild platzierten Breaks und verrückten Soundspielereien (von Spoken Word-Parts bis hin zu Hahnenkrähen (!) ist alles dabei!) fordert den Hörer bis aufs Äußerste. Selbst nach fünf, sechs Durchläufen will sich „Flight Of A Moth“ kaum erschließen, aber das liegt primär daran, dass Krawallorgien wie „Deep Scorn“ oder „Wrong Decision“ nicht das Niveau eines Devin Townsend oder Peter Tägtgren offenbaren und das optimale Gleichgewicht aus Verrücktheit und dabei präzisem, hoch durchdachtem Songwriting um eine ganze Ecke verfehlt wird. Auch an ihre grandiosen Landsmänner GOJIRA reichen SIDEBLAST noch lange nicht heran, was aber nicht heißen soll, dass man das Album als totalen Fehltritt bezeichnen muss. „Flight Of A Moth“ ist ein durchaus originelles, für die angepeilte Zielgruppe hörenswertes Debüt, aber trotz einer netten Coverversion von SEPULTURA´s „Arise“ kein durchweg zu empfehlendes Allgemeingut.

Flight Of A Moth


Cover - Flight Of A Moth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:24 ()
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Heirs Of Ancient Tales

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So wie der heimische Landkreis Schaumburg Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verbindet, so versuchen das ELIVAGAR mit verschiedenen Metal-Spielarten und Folk (mit Flöten und Geigen). Sie nennen ihren Sound „Folk Death Metal“ – das stimmt, aber auch Black Metal findet sich wieder und Pagan und Viking und überhaupt. Abwechslung ist also nicht das Problem der nach einer isländischen Sage benannten Band. Und es gibt auch Groove und Melodie und Härte und irgendwie alles, sogar verschiedene Sprachen (Deutsch, Altdeutsch, Englisch) - Sauflieder, epischeres Zeug, UpTempo-Kracher, schön am Start. Und zu viele Einflüsse sind auch nicht des Musikers Tod, der Hase liegt sozusagen woanders im Pfeffer. Die junge Band wirkt in ihrem gesamten Treiben inklusive der Drums ein wenig ungelenk, genau wie manch Break. Der Sound ist alles zudem andere als dick (andere könnten sagen „schön rau“) und vor allem haut die Abstimmung der einzelnen Instrumente in ihrer Verhältnismäßigkeit nicht immer hin. Wer aber eine sehr dominierende Pfeife mag, der ist hier sicherlich nicht schief gewickelt, genauso wenig wie Fans des ausufernden Viking-Bereichs ein bis zwei Ohren riskieren sollten. Wenn die Band die „Kinderkrankheiten“ abstellt, ist sicherlich noch mehr drin. Was bleibt, ist ein charmantes Album, besser als vieles andere auf diesem Sektor – immerhin.

Heirs Of Ancient Tales


Cover - Heirs Of Ancient Tales Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 40:32 ()
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Inflikted

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Ich glaube mein Schwein pfeift. Die alten Herren sind wieder da, lauter als sie dies die letzten zehn Jahre waren. Kaum einer hätte 2008 eine neue SEPULTURA Ära erwartet und doch ist sie wieder da: Max und Iggor Cavalera treten gemeinsam auf als hätte die lange Sendepause nicht gegeben. Schon im Titelsong und Opener „Inflikted“ zeigt das Quartett (ergänzt um Marc Rizzo (SOULFLY) an der Gittare und Joe Duplantier (GOJIRA) am Bass) um was es bei CAVALERA CONSPIRACY geht: Moderner Thrash Metal ohne wilde Spielereien, rasiermesserscharf produziert (von Logan Mader, u.a. MACHINE HEAD) und wütend. Manche Dinge benötigen wohl eine Reifezeit von einer Dekade und ein neues Umfeld als Katalysator damit solch grandiose Statements wie „Terrorizer“ entstehen können bei dem Max kraftstrotzden Alter Egos des Bösen proklamiert und im Chorus sich ganz der Simplizität einiger Schlagwörter hingibt – live ganz sicher eine Granate. Der Nackenbrecher „Sanctuary“, das düstere „Black Ark“, das fast im US Death Metal hausierende „Hex“, der Gitarren-Groover „The Doom Of All Fires“, das rotzig-schnelle „Nevertrust“ oder der Mitgröhl-Garant „Must Kill“ - CAVALERA CONSPIRACY haben mit „Inflikted“ genau das Album gemacht das man sich hätte erträumen können aber nicht zu wünschen wagte. Die Rhythmen sind packend, die Drums gnadenlos und dabei weitgehend vom Tribal der SOULFLY Ära befreit. Die Gitarren lassen fast jeden Song brennen und sind zugleich erbarmungslos und songdienlich melodiös – und wie damals ist auch Max Gesang durchgängig wild gebrüllt. „Inflikted“ hat keinen Platz für Lückenfüller, alle Songs begeistern – dieses Album ist der erste „Tipp“ den ich seit langem gebe. Von ganzem Herzen und sicher auch weil sie mich vom Flair so an SEPULTURA von damals erinnern. Und für die volle Dröhnung Früher: „Inflikted“ erscheint wie alle Roadrunner Themen auch auf Vinyl via Cargo.

Inflikted


Cover - Inflikted Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:28 ()
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Transmutation

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Wer es nicht vorher gewusst hat, der weiß es spätestens nach ein paar Sekunden Musik: Das hier sind extrem extreme brasilianische Death-Metaller. Sie orientieren sich ohne Zweifel an Kollegen wie Krisiun, sind mindestens genauso herzlos, aber einfach nicht so gut. Denn nicht selten geht einem die zugegeben äußerst brutale Mucke genauso auf den Sack wie das Getrommel der Samba-Tanten beim Karneval in Rio. Aber während man den Damen wenigstens noch auf Hupen, Glocken und Schüttelbacken gucken kann, maskieren sich die Tätowierten und nerven mit knüppelhartem, aber recht uninspiriertem Geballer. Zu allem Überfluss befinden zwischen den Titeln auch noch Überleitungen aus Klassik oder Akustik, mit denen die Südamerikaner aber keinesfalls für Erholung sorgen. Ein Stück wie „Urutu“ zum Beispiel kann auch nicht schlimmer sein, als ein selbstgespieltes Gitarren-Solo nach Klebstoff-Genuss. Oder das klarinettige „Variaceos 1“ – klingt wie eine Vertonung von Brahms nach acht Flaschen Pfeffi. Nee, Jungs, wenn ich mich mit meinem Kopf mal zwischen Güterwaggon und Gleis kommen möchte, dann suche ich mir den Zeitpunkt selber aus.

Transmutation


Cover - Transmutation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 31:53 ()
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