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Message To Ourselves Outside The Dreaming Machine

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Ein überaus ambitioniertes Werk haben WOBURN HOUSE mit dem 4-Tracker vorgelegt. Mehr als 50 Minuten Spielzeit lassen erahnen, dass hier progressive oder extrem doomige Töne angeschlagen werden. Die Musiker mit Verbindungen zu ISLAND, KLABAUTAMANN und einigen anderen deutschen Combos haben sich für Variante eins entschieden und ihren progressiven Ideen freien Lauf gelassen. Die Vocals wurden dabei auf das Wesentliche beschränkt, die Instrumentalparts nehmen klar den Großteil der Platte für sich in Anspruch („Motor“). Stilistisch vermengen WOBURN HOUSE doomige, progressive und natürlich metallische Töne, wie es ANATHEMA auch machen, ohne sich dabei zu sehr an die Briten anzulehnen. Von OPETH lassen sie ebenfalls die Finger. Wer sich gerne Zeit für seine neuerworbenen Alben nimmt und stilistisch aufgeschlossen ist, sollte „Message To Ourselves Outside The Dreaming Machine“ ruhig eine Chance geben, es lohnt sich!

Message To Ourselves Outside The Dreaming Machine


Cover - Message To Ourselves Outside The Dreaming Machine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 54:31 ()
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Zombielogy

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EARDELETE haben nicht nur einen kultigen Bandnamen, bei den Tschechen ist auch noch Robocop Gitarrist. Wenn das mal nichts ist! Der Haufen setzt seine aus NCC-Zeiten bekannte Stilrichtung fort, hier gibt es ein Gurgel-Grind-Massaker erster Güte. Der Frog Noise-Fan wird bestens bedient, steht die Stimme doch im Vordergrund und wurde nach vorne gemischt, während die groovigen Riffs zurückstecken mussten. Macht aber nix, kommt trotzdem noch genug beim Hörer an, um ihn Zombie-like zucken zu lassen. Vom Gros der Konkurrenz unterscheiden sich die Tschechen durch ein Händchen für Groove-Parts („D.O.D.“), die natürlich auch mal simpel ausfallen, und den Verzicht auf eklige Porn-Anleihen. „Zombielogy“ weiß zu gefallen und wird Fans extremen Grinds eine Freude machen.

Zombielogy


Cover - Zombielogy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 31:30 ()
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Capsaicin

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BUBONIX waren lange Jahre ein Aushängeschild des DIY-Gedanken. Labeldeals kamen ihnen nicht ins Haus, veröffentlicht wurden schön viele 7“ und die Chance sie Live zu sehen war in besetzten Häusern größer als in schnieken Clubs. Dinge ändern sich. „Please Devil, Send Me Golden Hair“ war ihr erstes Full-Length und kam bei Noise-O-Lution raus. Knapp ein Jahr später steht der nächste Longplayer an. Haben die Limburger Blut geleckt? Verändert haben sie sich nicht, das Grundgerüst bildet noch immer wütender Hardcore, der mit gleich drei Gitarren wuchtig daherkommt. Die fünf Typen und die Dame lassen sich aber nicht auf ein Genre festlegen, Ska-Gitarren bei „Miscalculation“, technoide Klänge, poppiger Appeal bei „Dogs And Horses“, ja selbst Postcorige Töne und Geprügel lassen sich finden („Schlagbolzen“). So was geht entweder arg in die Hose oder ins Herz – BUBONIX haben’s nach vierzehn Jahren locker drauf, dieses Potpourri so zu gestalten, das es das Herz des Hörers problemlos einnimmt. Und das Tanzbei gleich mit, Songs wie „Dogs And Horses“ oder „We Won’t Fall“ kann sich niemand entziehen, der noch einigermaßen am Leben ist. Könnte wahrscheinlich auch Koma-Patienten zum Mitwippen bringen. Falls das jemand ausprobiert, bitte mit Ergebnissen melden. Bis dahin kann sich der Rest mit „Capsaicin“ bestens unterhalten und seine Euronen für eine der besten Platten des Jahres ausgeben. Egal ob DIY oder nicht, diese Scheibe ist schlicht großartig und der Beweis, dass sich BUBONIX nicht verbiegen lassen!

Capsaicin


Cover - Capsaicin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:8 ()
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The Enemies We Create

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Mit dem Debüt “Worlds Destructive Domination“ punkteten die Münchner recht ordentlich, jetzt steht der zweite Death-Metal-Schinken beim Schlachter. Was Neues? Ja, Birgit ist nicht mehr dabei, dafür bedient Tobi den Bass. Musikalisch hingegen gibt es eine rustikale Kelle: Grooviger, nicht allzu technischer Death Metal der Marke schnellere Bolt Thrower mit Schwedentod. Vor großer Stumpfheit schützen hier ein paar eingestreute Ami-Riffs, die aber so schlau verteilt sind, dass der nicht mal auf die Idee kommt, sie könnten nerven. So gibt es knappe 40 Minuten auffe Nuss, auch die fortwährenden Tempowechsel ändern nichts an der groovigen Ausrichtung. Die beinahe klare verständlichen Grunz-Vocals sind eine wahre Wohltat für den geneigten Fan, im Gegensatz zum Schlagzeugsound, den ich anfangs meinen Boxen schuldete. Irgendwie hätten die Drums viel mehr Wumms vertragen können. Den wiederum weisen die Texte auf, die nicht durchs Fleischereifachgeschäft rödeln, sondern durch diese Missstände dieser unserer Welt. Komischerweise erschließt sich der Reiz des Albums erst nach mehrmaligem Hören. Denn was anfangs so einfach klingt, weist sich schließlich als durchaus vielschichtiges Album (man höre nur das Titelstück mit Fear-Factory-artigen und akustischen Anflügen) in einer viel zu engen Genreschublade aus.

The Enemies We Create


Cover - The Enemies We Create Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:51 ()
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Infiltration.Downfall.Death

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„Einlegen.Anhören.Ausmachen“ wäre auch ein schöner Name für die dritte Full-Length der Kanadier, die erneut drei Wörter mit Punkten für den CD-Titel verbinden (und jedem Song eine Klammerbeschreibung gönnen). Primitiver Grind lautet wahrscheinlich eine nicht ganz falsche Stilbeschreibung, aber selbst im für viele Hörer eher kakophonischen Genre sind die Nordamerikaner ein Extrem. Extrem dünn ist der Sound, extrem langweilig die Songs, extrem schlecht die gegurgelten Fürze, die für den Gesang sorgen sollen. Natürlich ist das unglaublich hart, High-Speed-Geplöpper rules the Drums und überhaupt. Musik für die Härtesten, die so true ist, dass REVENGE noch immer keinen Internnetauftritt besitzen. Schade, dass das Schlagzeug der restlichen Musik ständig davonläuft, dabei aber eine Ausdauer besitzt, die einem Langstreckenläufer gut zu Gesicht stände. Immer schon geradeaus, boller boller bumm bumm - dazu chaotische Gitarrensoli der Marke Plombenzieher. Langweilig wie eine Zeitung ohne Buchstaben. Natürlich wird es wieder Leute geben, die das für Kult halten, aber es gibt allein in Tschechien mit Sicherheit achtunddrölfzig bessere Grind-Bands. Alles fein, jetzt können REVENGE weiter auf alle Kritiker schimpfen und sich ganz auf ihr Zeugs konzentrieren. „Ausmachen.Ausmachen.Ausmachen“ (The Shut-Up-Time).

Infiltration.Downfall.Death


Cover - Infiltration.Downfall.Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:3 ()
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Yggdrasil

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Ein erfreuliches Zeichen gegen metselig „Odin“-brüllende Jünglinge setzt Isar mit seinem Doom-Projekt GRIVF. Der Däne rezitiert aus der Edda, erzählt von Odin, bespricht das Leiden dieser und der gestrigen Welt. Und zwar tut er das auf unglaubliche missmutige Weise – „Funeral Folk Doom“ würde er es vielleicht nennen. Die dänischen Texte (im Booklet auf englisch übersetzt) flüstert, spricht und quält (krächzt) er sich förmlich heraus, dazu klimpert er auf der akustischen Gitarre sparsame Weisen. Die fünf Titel sind lang (und das ist das einzige Klischee, das der Däne bedient) und insgesamt mehr als 55 Minuten lang, das kürzeste misst immerhin neun Minuten plus 16 Sekunden. Die tiefen Gitarren sorgen in dieser Zeit naturgemäß nicht unbedingt für Abwechslung, aber eben für unglaublich schmerzliche Atmosphäre. Wer dachte, Odin und seine Herden hätten seinerzeit trotz der vielen Schlachten und Toten ständig nur gefeiert, der glaubt nach GRIVF etwas anderes. Denn auch die Wikinger hatten mal schlechte Laune, die Isar mittels der minimalistischer Folk-Klänge eben Gitarre), sparsamer Wetter-Effekte (Wind) und drohender Funeral-Doom-Härte nahezu optimal transportiert. Irgendwie eine fiese Romantik, die GRIVF schaffen, beängstigend und geheimnisvoll. „Yggdrasil“ schier hypnotisches Album, das der Doom-Szene sicherlich gut tut, der eigenen Laune keineswegs.

Yggdrasil


Cover - Yggdrasil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 55:16 ()
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Bullet In Your Head

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So kann man sich täuschen: Ein Blick auf Cover und Bandnamen und schon scheint klar: Hardcore-Spacken, woll? Aber nix da, weit gefehlt, die Polen haben sich dem Metal verschrieben – und zwar einem Bastard aus Heavy-, Power, Symphonic- und Melodic-Death-Metal. Manchmal erinnern die Warschauer mit der Kugel in Deinem Kopf an Skandinavier der Marke Bodom, manchmal lässt Germanen-Stahl der Marke Helloween grüßen. Das klingt vielleicht nach einer interessanten Melange der Melodie, macht aber andererseits den Eindruck vom Kunst-Klau, denn trotz vieler Einflüsse gelingt es den Newcomern nicht, eine eigene Note ins Spiel zu bringen. Allerdings ist dem Album ohne Weiteres zu attestieren, dass sie fit ihre Aufgaben erledigen, der Sound klar ist wie der See, in den die Kinder damals gefallen sind. Und: Das Album ist lecker wegzuhören, nervt lange nicht so, wie manch COB-Solo-Strecke und bringt eben auch manch Variante ins Spiel. Insgesamt ist „Bullet In Your Head“ ein gelungener erster Versuch, Liebhaber des kraftvollen Metals werden das Debüt wahrscheinlich sogar noch besser finden.

Bullet In Your Head


Cover - Bullet In Your Head Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:59 ()
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When You Were Shouting At The Devil... We Were In League With Satan

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Es soll ja immer noch Leute geben, die die zugegebenermaßen unterhaltsamen J.B.O. für die Verkörperung des Humors im Rock/Metal halten. Aber selbst schrägere Kollegen wie KNORKATOR oder EXCREMENTORY GRINDFUCKERS kämen selbst mit Mühe nicht an die Genialität der Kanadier ZIMMERS HOLE heran, die nicht nur die gesamte Szene durch den Kakao ziehen, sondern dabei noch musikalisch absolute Weltklasse auffahren. Auch auf dem leider erst dritten Werk „When You Were Shouting At The Devil… We Were In League With Satan” (muss man diesen Titel wirklich kommentieren?!) fährt die STRAPPING YOUNG LAD-Truppe um den durchgeknallten Sänger The Heathen (der nicht nur durch seine geilen Schreie irgendwie an den „Mad Professor“ Devin Townsend erinnert, was wohl auch an dessen starker Produktion liegt…) ein Feuerwerk skurriler Ideen auf, das stilistisch wie gehabt überall zwischen Heavy- Death- Black- und modernem Metal liegt. Songs wie das Titelstück, „We Rule The Fucking Land“, „1312“, das herrlich stumpfe „Fista Corpse“ oder „What´s My Name… Evil!“ sind sowohl hymnische Mitgröl-Granaten als auch perfekte Hommage an die Eigenheiten der Metal-Gemeinde. Keine Band, die außerhalb der Szene steht, könnte so treff- und geschmackssicher jeden Kult mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks parodieren und dabei noch an den Instrumenten dermaßen brillieren. Dieses Album ist, wie auch seine nicht minder grandiosen Vorgänger, ein Spektakel von Fans für Fans, die sich nicht lustig machen, sondern Teil des Ganzen sind. Bewegen sich andere „Comedy Metal“-Acts auf dem Niveau der Privatsender-Aushilfskomiker, stellen ZIMMERS HOLE die Liga der Loriots und Monty Pythons dar. Kurz und gut: Weltklasse!

When You Were Shouting At The Devil... We Were In League With Satan


Cover - When You Were Shouting At The Devil... We Were In League With Satan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:51 ()
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No Alibi

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Schade, nix war's mit dem vollmundig angekündigten Classic Rock Paket auf "No Alibi", dem aktuellen Album von KING'S CALL. Bandleader Alex Garoufalidis hat zwar in den USA mit namhaften Musikern wie Graham Bonnet (u.a. RAINBOW, MICHAEL SCHENKER), Chuck Wright (QUIET RIOT, DORO) oder ex-RUNAWAYS Cherry Currie im Studio gearbeitet - trotzdem haut einem diese Mucke wahrlich nicht vom Hocker.

Denn wie bereits bei seiner Ursprungsband EAGLE SPRINGS ist der sicherlich talentierte Grieche viel eher dem Hardrock Rock/AOR Bereich der 80er Jahre zuzuordnen. Dies muss deshalb erwähnt werden, da die extra genannten Einflüsse von THIN LIZZY, LED ZEPPELIN oder auch GARY MOORE leider nirgendwo zu finden sind. Die ganze Schose ist daher "nur" relativ biederer Hardrock, der nur selten überzeugt und in den wenigsten Momenten richtig Spaß macht, es fehlt da einfach an mehr eigener Inspiration, das hat man alles schon viel besser gehört.

Dies liegt auch insbesondere am relativ emotionslosen Gesang von Mastermind Alex, der mit seinem kehlig rauchigen Organ etwas an ZZ-Top oder Lemmy in besseren Momenten erinnert aber insgesamt doch zu ausdrucksschwach und vor allem sehr stark auf die mittleren Gesangslagen festgelegt ist. Beim guten Opener, dem cool-rockigen "Shaking", mag dies noch einigermaßen passen, aber im zunehmenden Verlauf gehen den Vocals doch etwas die Luft aus, so richtig aus sich herausgehen kann er sowieso nicht. Die Produktion ist dabei zwar ganz solide, Bass und Drums grooven ordentlich aber die Gitarren hätten etwas mehr nach vorne gehört (statt des Gesangs!) dadurch geht einiges an Rockcharakter verloren und wirkt zu flach . Die Keys sind, wenn im Einsatz, meist relativ songdienlich eingesetzt verursachen bei mir das ein oder andere positive VAN HALEN Dejavu (wie auch bei manchen Gitarrensounds). Apropos: der Mastermind glänzt mit einigen schönen Soloeinlagen wie bei "Crying Shame" oder "All you Can Do", der Junge kann wirklich eine gepflegte Gitarre spielen, hier langweilt kein Ton. Wie schon angedeutet, das Songwriting ist mir stellenweise aber doch etwas zu bieder und nach gängigen Standards aufgebaut - Songs wie "Crank Me Up" oder auch "Rock & Roll All Star" sind stellvertretend hierfür, der Schluss mit "To The Limit" ist sogar ein kompletter Ausfall geworden. Songs wie "Caught In A Lie" oder „Never Be Alone“ sind dann zwar nette, aber auch harmlose AOR Rocksongs mit simplen Hooks die keinen Genrefan hinter dem Offen vorlocken können. Dass es dann doch etwas anders mit mehr Ideen geht, zeigt das leicht epische "Destiny" mit tollem sphärischen Intro, untypischem Songverlauf und guter Hook, wenn hier jetzt noch eine etwas variablere Stimme mit mehr Volumen zum Einsatz käme - der Song wäre um Längen noch besser ausgefallen.

Daher ist "No Alibi" von KING'S CALL trotz gut gemachten Artwork gerade im Vergleich zu den wirklich vielen guten Sachen in diesem Bereich (trotz guter musikalischer Basisfähigkeiten) zu langweilig und bedient alle nervigen Klischees solcher Art Musik und ist daher leider ziemlich überflüssig.

No Alibi


Cover - No Alibi Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:17 ()
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Emanation From Below

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Alter, die Polen von Metal Mind Productions spinnen. Eine Re-Release nach dem anderen erreicht Deutschland aus dem Nachbarland. Wer nun dachte, sie würden vielleicht wenigstens ein paar Neuheiten auf den Markt bringen und DEIVOS gehörten dazu – Pustekuchen. Denn „Emanation From Below“ stammt aus dem Jahr 2006, erschein aber wohl nur in Polen und wird jetzt Europa zugänglich gemacht. Das wird diejenigen freuen, die von brutalem Death Metal, professionell eingetütet und ohne Wiedererkennungswert oder Ohrfänger nie genug bekommen. DEIVOS machen das, was sie machen, mit jeder Menge Energie und viel Geschwindigkeit, mit viel Können und mit echter Brutalität. Wer das 32-minütige Werk hören will? Keine Ahnung. Mal Metal Mind fragen…

Emanation From Below


Cover - Emanation From Below Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 31:43 ()
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