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A Stranger To Tears

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Absolut nahtlos knüpft das zweite THE BEAUTY OF GEMINA Album „A Stranger To Tears“ an ihren Erstling an. Und die Schweizer bleiben ihrem nicht ganz unproblematischen Stil treu: Rund um den eigenwilligen – verträumt bis nachdenklichen - und recht deutlich nach vorne gemischten Gesang ihres platinblonden Sängers Micheal Sele gruppieren sich die immernoch mindestens düster, oft auch melancholisch geratenen Sounds. Trotz fast durchweg eingesetzter Elektronik haben die THE BEAUTY OF GEMINA Songs auch bei ihren tanzbareren und beatgeschwängerten Ausprägungen („The Lonesome Death Of A Goth DJ“) nichts von der Kälte eines szenetypischen Clubstampfers – dafür sind die Vocals zu herzlich wenngleich penetrant monoton. Vielleicht macht gerade diese Mischung die Band so anders: Bei „In Your Eyes“ etwa zieht diesen Eindruck auch bei den sich atemlos repetierenden Gitarren konsequent durch. Seles Gesang wird von vollkommen atemlos erzählend („Galilee Song“) bis hin zum Einwerfen nur vereinzelter Satzfragmente („Psycho Flood“) eingesetzt. Generell zeigen sich THE BEAUTY OF GEMINA wie schon auf dem Debut abwechslungs- und detailreichreich und vermischen rockige Parts, Gothic-Anleihen und Darkwave-Rhythmen mit tanzbarem Electro. Wer elektronischem Darkwave nicht abgeneigt ist, der gewinnt diesem Album sicherlich etwas ab – und das auch bei weit über eine Stunde Spielzeit.

A Stranger To Tears


Cover - A Stranger To Tears Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 75:39 ()
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Free

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Bei jemandem, der ,wie ELIJAH, bereits vor ersten Veröffentlichung mit diversen Lorbeeren in Form von Preisauszeichnungen wie dem Mozartino-Musikpreis geehrt wurde, hängt die Erwartungsmesslatte zwangsläufig nicht ganz niedrig. Nun erscheint mit "Free" die erste EP des Singer/Songwriter- Talents. Drei Songs umfasst das Werk, und die können sich erfreulicherweise allesamt hören lassen. Der herausragende Titeltrack "Free" hat eine wunderschöne Melodie, nach der sich wahrscheinlich auch JAMES BLUNT die Finger lecken würde und die im Refrain an den herrlichen Melodiebogen von TAKE THATs "Patience" erinnert. "Catch Me" legt ein etwas flotteres Tempo an den Tag und kommt weniger sehnsüchtig daher, und "What I Feel" klingt ein bisschen wie ein Midtempo-Rocksong im Singer-Songwriter-Gewand. Von ELIJAH dürfte man in Zukunft sicher noch mehr hören.

Free


Cover - Free Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 10:38 ()
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Non

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Kollege Memme unterstellte dem 2004er der Australier THE AMENTA Suchtpotential – so weit reicht es bei „Non“ nicht, aber Klasse hat der Gewaltbrocken durchaus. Beinharte Riffs werden mit Industrial-Keyboards und einem gnadenlosem Schlagzeug unterlegt, um einen Höllenritt zu garantieren, der schnell in blutigen Ohren endet. Da passt der extreme, leicht totmetallische Gesang wie Arsch auf Eimer und gibt den 12 Songs den letzten Kick. Abgerundet wird das kalte Atmosphäre versprühende Werk von markig-heftigen Texten. Kurzum, THE AMENTA machen jeden RED HARVEST-Jünger glücklich und halten das Level des Vorgängers.

Non


Cover - Non Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:6 ()
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Violently Delicate

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EATLIZ sind der Beweis, dass Poprock mit weiblichem Gesang nicht zwangsläufig in belanglose Trällerelsenmucke oder in Richtung DIE HAPPY/ GUANO APES gehen muss. Die Israelis sind deutlich progressiver und dürften den durchschnittlichen Konsumenten poppiger Töne schnell überfordern, haben aber für die abgefahrene Töne-Fraktion viel zu bieten – und das die recht groß ist, beweisen PORTISHEAD und Co. EATLIZ setzen stark auf den Gesang von Goldkehlchen Lee Triffons, die kraftvoll und weiblich zugleich singt und den Songs die poppige, schmeichelnde Note verleiht. Ihre Gesangspassagen sind meist sehr eingängig, werden aber fast immer durch frickelige, jazzige Instrumentalparts gekontert, was im Endergebnis kopflastig-sperrige Songs ergibt („I Don’t Care“). Das macht die Scheibe zwar schwer zugänglich, aber auch auf Dauer interessant, gibt es doch mit jedem Durchlauf neue Facetten im Sound zu entdecken.

Violently Delicate


Cover - Violently Delicate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:54 ()
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Clifton Hill

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Das singend Hochzeitszimmer ist wieder da - HONEYMOON SUITE kommen mit einem neuen Werk in die Pötte und tatsächlich ist die Scheibe "Clifton Hill" garnicht mal so übel geworden. Nach dem äußerst schlappen Combeback von 2002 mit "Dreamland" hatte sich die Band bereits 2007 in der Originalbesetzung wiedervereint, neue Songs geschrieben und jetzt ein neues Album auf die Menscheit losgelassen. Der Titel wurde passend nach dem Tourismus- und Einkaufsbezirk in der Nähe der Niagara-Fälle, wo die Band 1982 gegründet wurde, benannt. Der ganz große Druchbruch gelang den Kanadiern ja trotz Knalleralben wie "The Big Prize" (1984) oder "Racing After Midnight" (1988) leider hier bei uns in Europa nie so recht. Über dem Teich hatte die Jungs sogar einige Charthits mit vielen Singles wie u.a. "Leathal Weapon" (aus dem gleichnamige Klassiker mit Mel Gibson), "Feel It Again" oder auch "The Other Side Of Midnight". In Europa blieb die Band auch in ihren Hoch-Zeiten relativ unbekannt und erlitt so ein ähnlich undankbares Schicksal wie etwa NIGHTRANGER.

Aber die eingefleischten Fans dürfen sich jetzt nochmal richtig freuen: Die Band knüpft inhaltlich nahtlos an die alten Zeiten an. Mit dem Unterschied, dass gegenüber dem halbgaren Comebackversuch diesmal alles frisch und vor allem knackig klingt. Apropos - die Produktion könnte aber vielleicht eine Ecke weniger „umfassend“ bzw. leicht matschig sein, die Gitarren hätten etwas mehr Betonung verdient, was aber insgesamt jetzt nicht zu negativ zu sehen ist. Der Produzent war übrigends Tom Treumuth, der seinerzeit schon das Debütalbum produziert hatte.

Sänger Johnnie Dee hat nach wie vor ne geile Stimme, die Songs fließen locker aus dem Äther, die Hooks passen auch. Gleich der Opener „She Ain’t Alright“ geht super typisch für HONEYMOON SUITE voll ab und ist einer der stärksten Tracks des Albums (und dies liegt sicher nicht daran, dass hier mal ausnahmsweise auf die geholzten Promo-Voiceoverdurchsage verzichtet wurde). Weiter geht es schwungvoll mit „Tired O Waitin’ On You“ oder meinen absoluten Favoriten, dem etwas heftigeren „Riffola“. Auch balladentechnisch sind mit dem ganz starken „Ordinary“ (könnte auch von JOURNEY sein) oder „Why Should I“ einige mehr als nur solider Vertreter dabei, die 80er sind doch noch nicht ganz tot, Metal Ballads lassen grüßen, hier gibt’s Schmalz mit Niveau. Lediglich zwei etwas schwächere Songs (gegen den Rest) sind auszumachen „“Sunday Morning“ und „Separat Lives“ fallen kompositorisch ein klein wenig ab - macht aber rein garnix, den überaus positiven Eindruck von „Clifton Hill“ tut dies keinerlei Abbruch.

Die Scheibe ist ein cooles Melodic-Rock Machwerk in vollendeter amerikanischer Prägung der 80er Jahre geworden: Schöne Melodien, nicht zu plüschig, durchaus abwechslungsreich, gefräßige Refrains in Serie aber immer noch rockig und nicht zu cheasy. Was BRIAN ADMAS (noch) kann bringen diese Herren (man höre sich dazu nur exemplarisch mal “Restless“ an), mindestens noch genauso überzeugend. So muss dies Mucke einfach klingen – well done Folks!

Clifton Hill


Cover - Clifton Hill Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:38 ()
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Twilight Of The Thunder God

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In den letzten Jahren hat sich eine nicht unerhebliche Zahl an Bands stetig nach oben gearbeitet, so dass man sie gerne als Vertreter einer “neuen Generation von Metal-Bands” bezeichnet, die irgendwann in naher Zukunft die Alteingesessenen an der Spitze ablösen könnten. Zu diesen jungen Bands zählen etwa CHILDREN OF BODOM, NIGHTWISH, VOLBEAT (die ich völlig gehypt finde, aber genug Leute finden die toll…) und eben AMON AMARTH, die mit jedem Album und durch exzessives Touren immer mehr Fans gewinnen konnten. Inzwischen also zu einer festen Institution gereift, sind die Erwartungen an ein neues Album groß, und diese können die Schweden ohne Zweifel erneut erfüllen, nachdem „With Oden On Our Side“ ein echtes Meisterstück war, das man nicht leicht toppen kann. Letzteres gelingt den Jungs auch nicht wirklich, aber sie können zumindest mit dem Vorgänger gleichziehen, auch wenn stilistisch rein gar nichts verändert wurde. Im Gegenteil: falls AMON AMARTH ihre Schiene so weiterfahren, laufen sie möglicherweise Gefahr, zur reinen Selbstkopie zu avancieren, ähnlich wie RUNNING WILD oder W.A.S.P., die ihre Riffs und Songstrukturen oftmals bei sich selbst klauen. Der Beginn des Songs „Varyags Of Miklagaard“ tönt schon verdächtig nach „Pursuit Of Vikings“, und im Verlauf der Platte entdeckt man immer wieder typisch Amonamarthiges, das einem reichlich bekannt vorkommt; einerseits eine inzwischen völlig eigene Note, andererseits aber eben auch gefährlich. Lässt man diese (natürlich subjektive) Kritik außen vor, ergibt sich ein erstklassiges, sehr eingängiges Werk, das wieder mal Hits am laufenden Band präsentiert. Der Opener und Titelsong ist eine Prachthymne mit Killerrefrain, „Guardians Of Asgaard“ (cooles Gesangsduell mit L.G. Petrov von ENTOMBED) eine kommende Live-Granate, „Where Is Your God“ ein Oberhammer im besten BOLT THROWER-Stil (und einer der bislang besten Songs der Band überhaupt!), „Live For The Kill“ ein von APOCALYPTICA co-befeuertes Epos und und und… Ausfälle gibt es keine zu vermelden, und es ist auch völlig egal, ob man die Band nun unter Death- oder Viking Metal-Flagge segeln lässt – sie klingt inzwischen einfach nur noch nach AMON AMARTH und gehört in die alleroberste Liga. Geilomat!

Twilight Of The Thunder God


Cover - Twilight Of The Thunder God Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:30 ()
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Kill Karma

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KILL KARMA ist ein bunter Musiker Mix: Sänger & Gitarrist José María del Corro und José Manuel Fernández kommen aus Spanien, Markus Lutz (Keys) und Thomas Lutz (Bass) aus Deutschland. Musikalisch tut man sich schwer die Rockmusik mit spanischen Texten einzuordnen. Während der Opener "Idolos" sehr abgespaced beginnt, nie eine klare Struktur findet und durch einen nicht unbedingt charismatischen Gesang irgendwie wie probiert und nicht geschafft klingt, gibt es mit "Ex-finge" zumindest einmal eine poppige Rock Nummer mit ruhigen Vocals zu hören. Hier ist auch ein Songaufbau zu erkennen jedoch nicht zwingend eingängig oder durchgängig. José María del Corro sing in der Landessprache Spanisch, schafft es jedoch nicht die richtigen Emotionen aus dieser Sprache in den Songs rüber zu bringen. Auch im weiteren Verlauf der Platte wirken die Depri-Songs eher wie ein dahin plätschernder Bach ohne wirkliche Höhepunkte bzw. Stromschnellen aufweisen zu können. In Punkto spanischer Rock Musik hab ich mir da im Vorfeld etwas ganz anderes drunter vorgestellt. Vielleicht ist das ja deren Definition von Alternativ.

Kill Karma


Cover - Kill Karma Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 31:12 ()
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Grind Is Protest

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AGATHOCLES haben für ihr neues Langeisen einen provokant-plakativen Titel gewählt, der keine Frage offenlässt. Die Mincecorler scheißen weiterhin auf Trends und prügeln sich durch die 40 Tracks ohne Rücksicht auf Verluste oder spielerische Feinheiten, eine Krachgranate wie „Religious Fucking Dope“ ist da exemplarisch. Dezent rumpelig, aber immer brutal, gehen AGATHOCLES zu Werke, da passt die rotzige Produktion natürlich bestens. Die Texte stehen gleichberechtigt neben der Musik, was in diesen Tagen leider kein Standard mehr ist. AGATHOCLES haben was zu sagen und machen das ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen – kompromisslos, ehrlich und direkt, genau wie ihre Musik ist. Dafür werden sie geliebt. Klangextremisten und politisch Interessierte müssen hier zuschlagen und den Belgierhaufen unterstützen!

Grind Is Protest


Cover - Grind Is Protest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 40
Länge: 34:34 ()
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Among Beggars And Thieves

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Das sechste Album der Schweden bleibt definitiv auf Kurs. FALCONER bemühen sich um schöne Melodien, flottes Tempo und machen handwerklich auch nichts falsch: Power Metal ohne Peinlichkeiten. Der Name „Among Beggars And Thieves“ könnte dabei allerdings Programm sein, denn der epische Heavy Metal, mit dem FALCONER auf obskure Weise coole Bands wie Doomsword mit abgehalfterten Größen wie Helloween mischen, klingt eben nicht eigenständig, sondern durchaus ein wenig zusammengeklaut. Die neue Scheibe erweckt trotz weniger objektiver Kritikpunkte den Anschein, als trauten sich die Schweden nicht, den kauzigen Weg der Epic-Metal-Richtung zu gehen und als fänden sie andererseits den guten, alten melodischen Speed Metal (oder wie ihr das auch immer nennen wollt) zu altbacken. Sänger und Rückkehrer Matthias Blad erledigt seinen Job mehr als solide, Chef Stefan Weinerhall hat sich ein nettes Konzept um Diebe im mittelalterlichen Schweden ausgedacht, es gibt nette schwedische Folklore-Parts zur Abwechslung, die Produktion ist sauber und fett – ein professionelles Album also allemal. Dennoch dürfte es vielen zu sauber und durchgeplant erscheinen. Für Genre-Fans sind die Falkner auch 2009 ein Muss.

Among Beggars And Thieves


Cover - Among Beggars And Thieves Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:6 ()
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Expressionist

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Es zahlt sich für eine Band aus, wenn sie sich mit dem ersten Release Zeit nimmt und nicht direkt nach Bandgründung ins Studio latscht und da halbgare Ideen auf Tonträger bannt. BELTANE haben sich Zeit gelassen, was sich bei „Expressionist“ ausgezahlt hat. Die sechs Songs (plus Intro) strotzen vor Ideen, sind vielseitig und komplex und werden die OPETH-DARK TRANQUILITY-Hörerschaft zufriedenstellen. Ja sogar mehr, denn was die Jungspunde auf CD gebannt haben, ist stellenweise schon ganz großes Tennis. Komplexe Songs, die zwar noch nicht an OPETH’sche Genialität rankommen, aber nah dran sind, werden zelebriert und sind mal heftig, mal verträumt, letzteres durch Akustikgitarren unterstrichen. Und dann der Gesang: zwei Leute sind dafür verantwortlich und beide können’s, sowohl die Growls als auch der klare Gesang haben Power und Charakter. Sehr gelungen, Mikael Stanne lässt bei der klaren Stimme auch schön grüßen. BELTANE offenbaren ein großes Potential, sowohl technisch als auch handwerklich und können mit dieser Scheibe ein sehr überzeugendes Debüt abliefern. Mit etwas Glück werden sie eine der nächsten großen Nummern aus Deutschland, verdient wäre es!

Expressionist


Cover - Expressionist Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 40:3 ()
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