Review:

Slaughtered

()

Ist das eine neue CANNIBAL CORPSE Scheibe? Das Cover lässt mich direkt auf den Gedanken kommen, dass ich es mit einem neuen Machwerk der Death Metal Legende zu tun hätte. Witzigerweise stellt sich mir die Frage auch, nachdem ich die ersten beiden Songs auf der CD namens „Slaughtered“ der holländischen Band SERVERE TORTURE gehört habe. Die Ähnlichkeiten sind nicht wegzudiskutieren. Bei dem ersten Song „Grave Condition“ geht es direkt im Blast-Tempo zur Sache. Growlende, tiefe Vocals und kompromisslose Gitarrenriffs machen meinen Mund wässrig. Klasse. Nach 2:40 Minuten kippt der Song in einen langsameren Part, der tief und bedrohlich den Song noch fast 1:30 Minuten wegschleppt. Mit Song Nummer zwei, „Unholy Misconception“, legen SERVERE TORTURE dann direkt den nächsten Kracher hin. Zunächst etwas aufgewühlt wirkend und schnell einsetzenden Vocals (typisch auch für manchen CANNIBAL CORPSE-Song) hetzt der Song entlang. Es folgt ein abgedrehtes kurzes Gitarrensoli, bevor der Song ab 1:20 Minuten in einen geilen und brutalen Refrain übergeht. Ganz großes Kino. Leider schwächelt die CDs bei den sonstigen Songs doch etwas. Herausheben will ich noch das kompromisslose „Feeding On Cadavers“, das sich als Hammertrack Nr. 3 entpuppt. Growlende Vocals, hämmerndes Schlagzeug und Gitarrenriffs, die uns allen beweisen, dass Death Metal noch lange nicht tot ist. Vielen anderen Songs fehlt leider das Geniale, was die beschriebenen Songs so ausmacht. Es verbleibt eine überdurchschnittliche Death-Metal Scheibe, die insbesondere frische Ideen bei der Gitarrenarbeit erkennen lässt. Wären nur alle Songs wie die erwähnten drei, dann würde die CD Maßstäbe setzen, so liefern SERVERE TORTURE gehobene Qualität, die sicherlich auch live richtig reinhauen wird. Gut!

Slaughtered


Cover - Slaughtered Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

There Is A Hell, Believe Me I've Seen It, There Is A Heaven, Let's Keep It A Secret

()

Es muss nichts darüber geschrieben werden, dass BRING ME THE HORIZON polarisieren. Die Band mit dem oftmals gefönten wie verhassten Frontman und Tattoofetischisten Oli Sykes hat sich mit ihren drei vorangehenden Deathcore-Alben, ihrem arroganten Teenierockstargehabe mindestens genau so viele Kritiker wie eingeschworene Fans geschaffen. Nun steht die neue Scheibe mit dem griffig kurzen Titel „There Is A Hell, Believe Me I've Seen It, There Is A Heaven, Let's Keep It A Secret“ in den Läden bereit. Nach dem Ausscheiden des Gitarristen Curtis Ward, der laut Bandstellungnahme „die Musik nicht mehr genießen konnte“, greift nun für die Sheffielder Ex-BLEEDING THROUGH Klampfer Jona Weinhofen in die Saiten. Das Album mit dem etwas seltsamen Coverartwork in Form eines Mannes mit venezianischer Maske und schwarz-weißem Umhang zur Symbolisierung der Gegensätze startet mit dem Song „Crucify Me“, aus dem auch der Titel des Albums entnommen wurde. Zunächst beginnt der Song sanft mit einem akkustischen Intro, bevor die E-Gitarren die Melodie fortführen und ab Sekunde 50 der unfassbar druckvolle und treibende Gesang von Sykes einsetzt. Der Song steigert sich gewaltig und wird direkt zu einem Highlight auf der CD, da er einen sowohl von der Melodie als auch vom Gesang absolut mitreisst. Etwas merkwürdig erscheint dann der Refrain als eine Art elektronisch zerhacktes Sample mit dem Text des Albumtitels, bevor der über sechsminütige Song sich in gewohnter Form fortsetzt. Elektronische Spielereien verschiedener Arten (z.B. Abruptes Verlangsamen eines Songs oder Verfremdungen des Sounds) findet man ab und an ebenso auf der CD. Das ist Geschmackssache, passt aber sehr gut. Weiter geht es mit einer schnellen Nummer namens „Anthem“, die durch ihre tighten – mich manchmal an PANTERA erinnernden – Gitarrenriffs überzeugt und einen zum Mitbrüllen des Refrains einlädt. Hier wird richtig Vollgas gegeben, so dass der positive Ersteindruck nicht verfliegt. Dann folgt die erste Single „It Never Ends“, die für mich auch eine der stärksten und typischsten Songs des Albums ist, da sie unheimlich viel Druck aufbaut und sich auch nach vielen Wiederholungen einfach „nicht wund hört“. Wie auch schon der erste Song überzeugt die Nummer durch einen super brutalen und aggressiven Gesang, der – wie schon bei der bekannten Single des Voralbums „Chelsea Smile“ – immer wieder cleane Passagen hat, aber damit absolut angereichert wird. Herausheben will ich noch den Song „Don´t Go“, der stark melancholisch angehaucht und mit der Frauenstimme und Violinen gewürzt wird. Großartig. Der Song „Fuck“ mit den Gastvocals von Josh Franceshi (YOU ME AT SIX) gehört dann ebenso noch zu den Ohrwürmern auf der Scheibe. Es ließen sich jetzt noch einige Songs aufzählen, die Aufmerksamkeit verdient hätten. Schwachstellen gibt es bei den Songs sehr wenige. Letztlich schaffen BRING ME THE HORIZON es auf dem Album mit wenigen Ausnahmen, eine perfekte Synthese von ungezügelter Aggression, Melancholie und muskalischer Verzweifelung zu vermitteln, ohne nie zu vergessen, den Hörer dabei so dermaßen in den Arsch zu treten, dass man sich eigentlich nach dem Album Beruhigungspillen einwerfen müsste, um nicht die eigenen Schrankwände umwerfen und mit der Kettensäge verkleinern zu wollen. Ich bin überrascht, da ich letztlich nicht gedacht hätte, dass der Band mit dem fragwürdigen Hype ein solch weiter Wurf gelungen wäre. Wer der Band aufgrund der vergangenen Zeiten negativ gegenübersteht, sollte ihr hier nochmals eine Chance geben. Ich gebe jedenfalls die volle Punktzahl.

There Is A Hell, Believe Me I've Seen It, There Is A Heaven, Let's Keep It A Secret


Cover - There Is A Hell, Believe Me I've Seen It, There Is A Heaven, Let's Keep It A Secret Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

In Putrescence

()

Rauher Sound begrüßt mich, als ich die CD des schwedischen Trios STENCH in den Player lege. Die Debütscheibe nennt sich „In Putrescence“ und bietet acht Songs, die laut der Pressemitteilung Fans von ENTOMBED und GRAVE gefallen könnten. Ja, könnten. Die Musik der Band ist nicht besonders innovativer schwedischer Death Metal im Up-Tempobereich, den man schon oft gehört hat. Gesanglich driftet man gelegentlich leicht in Black-Metal typische Schreierei mit etwas Hall ab. Beachtenswert und nicht negativ zu sehen ist die ungewohnte und auffallende Dominanz des Basses, dessen Präsenz bei jedem Song allgegenwärtig ist. Bei einer Band, die als Trio agiert, ist so etwas aber auch nicht selten vorzufinden. Der Sound der 8 Songs ist rotzig, denn die Produktion lässt viele Wünsche offen. Manch einer wird sagen, dass das ja so gewollt ist, so dass ich die Feststellung insofern nicht gegen die Band verwenden will. Trotzdem muss ich leider statuieren, dass es kein Song so richtig schafft, meine Begeisterung zu wecken. Mir fällt es hier auch schwer, einen Song herauszugreifen, denn letztlich wummert alles in einem Einheitsbrei an einem vorbei. Alles schon mal irgendwie gehört. Ich kann die Scheibe daher leider nicht empfehlen.

In Putrescence


Cover - In Putrescence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 31:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Animal Spirits

()

Obwohl der Haufen aus Pennsylvania von so etwas wie mehrstelligen Plattenverkaufszahlen (gewollt!) weit entfernt ist, hat er seit 1996 bereits sieben Alben auf dem Buckel, denen sich mit „The Animal Spirits“ nun nahtlos Werk Nummer acht anschließt. Und wieder wird es nur zwei Meinungen geben: die eine und die andere. Die eine bedeutet abzuwinken ob der skurrilen Töne und Songstrukturen, die für den gemeinen Hörer mit Nummer-Sicher-Geschmack viel zu unnachvollziehbar sind, während die andere von genau den Leuten vertreten wird, bei denen die Platten von SLOUGH FEG im Regal direkt neben den Werken von MANILLA ROAD, OMEN, BROCAS HELM, PRIMORDIAL oder auch THE DEVIL´s BLOOD stehen. Und eigentlich machen SLOUGH FEG nichts anderes als ca. 7392856 Rock-, und Metal-Combos in 50 Jahren: sie verbinden Leidenschaft für Musik mit ebenso großer Leidenschaft für Ungewöhnliches, nur dass wir nicht mehr in den 60ern oder 70ern leben, wo so etwas noch normal war und warme Plattenproduktionen noch zur Serienausstattung eines jeden Musikerzeugnisses gehörten. Und selbst, wenn man sich „The Animal Spirits“ nur allzu skeptisch nähert: hat man sich erstmal an die eigenartige, röhrende Stimme von Gitarrist Michael Scalzi gewöhnt, gehen Stück wie „The 95 Thesis“, das superbe Instrumental „Materia Prima“, das vertrackte „Lycanthropic Fantasies“, das von einer coolen Kirmes-Melodie durchzogene „Heavyworlder“ oder das mit einem SAVATAGE-artigen, hymnischen Mittelpart versehene „Kon-Tiki“ als absolute Sternstunden des kauzigen Metal durch, die Fans von abgedrehten, aber jederzeit traditionellen Klängen lieben werden. Saugeile Scheibe!

The Animal Spirits


Cover - The Animal Spirits Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Dissent Of Man

()

Klar, die Spötter, die behaupten, BAD RELIGION würden seit dreißig Jahren immer wieder dasselbe Album aufnehmen, werden auch durch „The Dissent Of Man“ nicht verstummen. Und tatsächlich zeigt schon der Opener, dass im Prinzip wieder einmal alles beim Alten geblieben ist. Greg Graffin holt einmal kurz Luft, und direkt ist alles wieder da: die Ohrwurm-Melodien, die mehrstimmigen Backings und die bissigen, kritischen Texte. Insgesamt lassen sich aber doch kleine Veränderungen heraushören. So sind wirklich wütende Ausbrüche, wie es sie auf den letzten beiden Alben immer mal wieder gab (siehe z. B. „Sinister Rouge“ oder „Murder“), hier nicht zu hören. Auch wird das Tempo öfter gedrosselt und wirkt das neue Material (noch) harmonischer und melodieverliebter als auch schon. Bei Songs wie „Won’t Somebody“, „Turn Your Back On Me“ oder dem fast schon poppigen „I Won’t Say Anything“ sind außerdem Singer-Songwriter- und Folk-Einflüsse herauszuhören, wodurch sie etwas an Graffins Solo-Alben erinnern. BAD RELIGION scheinen versöhnlicher geworden zu sein. Wundern würde es einen nicht, denn die Jüngsten sind sie ja auch nicht mehr. Trotzdem ist dieses Album immer noch weit entfernt von Altersmilde: Die Musik ist immer noch randvoll mit Energie, und der Sound klingt so frisch und unverbracht wie eh und je. So ganz ist also doch nicht alles wie immer, aber natürlich klingt auch „The Dissent Of Man“ immer noch absolut typisch nach BAD RELIGION. „The Dissent Of Man“ ist sicher nicht ihre stärkste Scheibe, aber trotzdem ein hervorragendes Album, das spätestens ab dem zweiten Durchlauf süchtig macht.

The Dissent Of Man


Cover - The Dissent Of Man Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 43:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Fire Remains

()

“The Fire Remains” ist das zweite Album von BLIND und das erste, das von der selbstgegründeten Plattenfirma Blind Records herausgebracht wird. Herausgekommen ist dabei eine durchweg ziemlich eingängige Platte mit schönen Melodien und deutlich erhöhtem Radiopotential. Der Opener „Don´t Think So“ wechselt zwischen hochmelodiöser Midtempo-Strophe und angezogenem Tempo im Refrain, auch „Room Without A View“ rockt schön nach vorne. „Down“ kommt im Zwischenteil schon fast etwas heavy daher, aber tendenziell findet sich viel ruhigeres, verhaltenes Material auf „The Fire Remains“. BLIND haben ein echtes Händchen für Melodien und im Gesang von Sänger Steve Joachim liegt viel Gefühl, das die leicht bittersüße Stimmung von Liedern wie „Half A Dream Away“ erst richtig zum tragen bringt. Knallharten Metal- und Hardrockfans wird „The Fire Remains“ sicherlich zu soft geraten sein, wer jedoch nicht immer krachende Gitarren braucht, der sollte BLIND auf jeden Fall sein Ohr schenken.

The Fire Remains


Cover - The Fire Remains Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live At Roadburn 2007

()

Warum NEUROSIS gerade jetzt ein Live-Album herausbringen, ist mir nicht so wirklich klar. Schließlich haben die Kalifornier schon seit drei Jahren kein Studioalbum mehr veröffentlich. Und warum haben sie dafür ein Konzert von 2007 ausgewählt und keines neueren Datums? Wahrscheinlich dient der Release vor allem zur Überbrückung, bis die nächsten Studioaufnahmen im Kasten sind, und das Konzert hat sich wohl deshalb angeboten, weil es auf dem Roadburn-Festival in Holland aufgenommen wurde, das zwar erst seit 1999 existiert, mit seinem Programm zwischen Stoner, Sludge, Progressive, Doom und Psychedelic aber schon jetzt einen legendären Ruf genießt. Warum auch immer diese Scheibe entstanden ist – sie hat auf jeden Fall ihre Berechtigung. Hier wird ein NEUROSIS-Konzert authentisch und mit all seinen Facetten wiedergegeben, von den ruhigen, fließenden über die schleppend psychedelischen bis hin zu den harten und lärmigen Passagen. Der Sound ist ziemlich ungeschönt, dadurch stellenweise auch etwas undifferenziert und weniger mächtig als auf den Studioalben, dafür kommt die intensive Live-Atmosphäre aber wirklich gut und eindrücklich rüber. Der Grossteil der Songs stammt von den letzten beiden Alben „Given To The Rising“ und „The Eye Of Every Storm“, aber es gibt auch weiter zurückliegendes Material zu hören, wie „The Doorway“ von „Times Of Grace“ (1999) oder „Crawl Back In“ von „A Sun That Never Sets“ (2001). Fans sollten die Scheibe sowieso ihr Eigen nennen, aber auch Einsteigern sei sie empfohlen, denn sie bietet einen guten Überblick über das Schaffen der Band.


Tracklist:

Given To The Rising
Burn
A Season In The Sky
At The End Of The Road
Crawl Back In
Distill
Water Is Not Enough
Left To Wander
The Doorway

Live At Roadburn 2007


Cover - Live At Roadburn 2007 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 77:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Spirit Of The Night - Live In Cambridge 2009

()

So recht einen zeitlichen Sinn macht diese schon zweite offizielle Liveplatte nach der Wiederbelebung 2006 in Originalbesetzung von ASIA für mich eher nicht. Denn „Spirit Of The Night - Live In Cambridge 09" bietet Material von der letzten Tour aus 2009, als man gerade begleitend dazu, dass doch eher bescheidene Comebackalbum „Phoenix“ (2008) am Start hatte. Und zum anderen hatten die Herren Wetton, Downes, Howe und Palmer zuletzt im Frühjahr 2010 mit "Omega" schon ein weiteres neues Studiowerk veröffentlicht, es wäre interessanter gewesen dieses neue, deutlich bessere Material von der aktuellen Tour livehaftig zu hören, statt dem lauwarmen Comebackzeug.

Andererseits sind von "Phoenix" nur zwei Songs enthalten, dass eher mittelmäßige "An Extraordinary Life" und den etwas stärkeren Track "Never Again" der stilistisch eher noch an alte Zeiten anknüpfen kann. Aber da hätte es, trotz aller Kritik, doch noch deutlich bessere Sachen auf dieser Scheibe gegeben.

Ansonsten zocken die Herren das erwartete Best-of Programm mit vornehmlich aus ihem immer noch besten Album, dem Debüt „Asia“ (1982) sowie "Alpha" (1983) . Kracher wie „Time Again“, "Sole Survivor", “Only Time Will Tell” und "Heat Of The Moment" dürfen da natürlich nicht fehlen, die Songs werden mehr oder weniger genau wie in der Studiofassung präsentiert. Aber dann der Sound – der ist teilweise wirklich gräuselig flach, richtig dümpelig und oft zu dumpf geraten. Bestes Negativbeispiel ist der Hit „Heat Of The Moment“ - da hört man kaum noch die markanten Gitarrenriffs, es klingt leider eher nach Schunkelfox. Die Stimmung ist hier aber mal zur Abwechslung mal ganz gut eingefangen, das Publikum mit Mitsingteil geht gut ab. Ansonsten wirkt das ganz irgendwie viel zu brav, bieder und überhaupt nicht auf dem Bombastsound der Band abgestimmt, die eher Clubatmosphäre geht mit dem Stadionrock garnicht da fehlt leider völlig das satte Volumen. Musikalisch gibt es relativ wenig zu mäkeln, Wetton sing für sein Alter meist recht gut, die Chöre passenden, den ein oder anderen schiefen Ton verzeihen wir ihm mal. Aber die Gitarre von Howe ist meist zu weit hinten, die Tasten relativ hervorgehoben, die variantenreichen Drums von Palmer kommen durchaus kraftvoll. Bei dem klasse Cover von EMERSON, LAKE & PALMER’s Klassiker „Fanfare For The Common Man“ darf er neben einem Solo auch seinen geliebten großen Gong einsetzen. Bei diesem Track überzeugen mich diese vier alten Herren noch am meisten, die Band spielt straight, virtuos, improvisiert was die Kiste hergibt und läßt es richtig gut laufen, hier paßt auch der Sound. Gut, ob es gleich eine 9-Minutenversion sein mußte, darüber läßt sich streiten.

Warum man sich ausgerechnet das mittelmäßige „Midnight Sun“ als Bonus rausgesucht hat, ist mir auch eher ein Rätsel, das hätte es ein Dutzend bessere Songs gegeben.

Letztlich ist „Spirit Of The Night – Live In Cambridge 2009“ leider etwas unspektakulär ohne große Überraschungen geworden, soundlich sehr schwachbrüdtig, zwar ganz nett zum Anhören aber ansonsten nur ein Album für alle Komplettsammler und Fanfreaks.

Die Scheibe gibt es auch noch mit oder als nur DVD-Version, die uns aber leider nicht vorlag - wäre sehr interessant gewesen, ob der optische Eindruck eventuell ein besserers Urteil möglich gemacht hätte.

Spirit Of The Night - Live In Cambridge 2009


Cover - Spirit Of The Night - Live In Cambridge 2009 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 77:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Stand Up (Re-Release)

()

Mit ihrem zweiten Album „Stand Up“ entwickelten sich JETHRO TULL weg vom Blues des Debüts „This Was“ (ohne diesen komplett über Bord zu werfen) hin zum Rock und Folk (ohne dabei schon so konsequent rockig zu sein wie auf den nachfolgenden Megasellern („Aqualung) – „Stand Up“ erscheint über weite Strecken doch recht semi-akustisch und atmet noch die Luft der End-Sechziger. Die Konstante dabei war der eindringlich, markante Gesang von Bandleader Ian Anderson, welcher auch die akustischen Gitarrenparts sowie Piano und Hammond spielte, und natürlich das JETHRO TULL Markenzeichen – die Querflöte. Der Opener „A New Day Yesterday" schlägt als bluesorientierter Rocksong noch die Brücke zum Debüt (harte Gitarre und Mundharmonika inklusive). Beim folgenden frisch daherkommenden „Jeffrey Goes To Leicester Square“ gibt es dann bereits die neuen JETHRO TULL zu hören – ein folkiger Song mit allerlei akustischen Spielereien, natürlich der Flöte und erste progressive Ansätze. „Bouree“ ist einer der Songs, mit den sich Ian Anderson ein Denkmal gesetzt hat – und der noch heute regelmäßig im Liveset der Band auftaucht. Im Original von Johann Sebastian Bach steigert sich die JETHRO TULL Adaption vom klassischen Querflötenspiel und einem tollen Basslauf (Glenn Cornick) auf eine jazzige Weise - die Melodie sollte ein jeder im Ohr haben. Auch „Nothing Is Easy” (waschechter, abwechslungsreicher Hard Rock Song), der typische TULL-Folktrack „Fat Man” mit reichlich Percussion (Clive Bunker), sowie die wunderbaren Balladen „We Used To Know” mit seinen alternierenden Gitarren- (Michael Barree) und Flötensoli und „Reason For Waiting“ (ruhigster Songs auf „Stand Up“, toll arrangiert, mit Streichern, Bläsern und Orgel) sind echte Klassiker.

Natürlich darf als Bonus „Living In The Past“ nicht fehlen. Obwohl der Song auf dem Originalalbum gar nicht enthalten war – er erschien 1969 vorab als Stand-Alone-Single – ist es doch einer ihrer größten Hits – dem ungewöhnlichen 5/4 Takt zum Trotz. Die beiden weiteren Bonussongs „Sweet Dream“ und „17“ fallen da aber kaum ab. Die verdammt gut aufgemachte „Stand Up“ Collectors Edition enthält das remasterde Originalalbum, ergänzt u.a. um die oben genannte Single „Living In The Past“, den weiteren Singles, dazugehörige B-Seiten und Aufnahmen einer BBC-Session (Titel siehe unten). Originalcover samt Pop-Up-Element und ausführliches Booklet dürfen da nicht fehlen. Die zweite CD enthält ein 80-minütiges Konzert vom November 1970 aus der New Yorker Carnegie Hall (bereits mit Keyboarder) und zeigt nicht nur die schon zu Anfang der Karriere exzellente, professionelle Live-Performance, sondern auch die damals übliche, bei JETHRO TULL fast im Übermaß vorhandene, ausufernde Improvisationsfreude, welche sich nicht nur in einem langen Gitarrensolo ergießt, sondern auch den einzelnen Songs eine jeweils eigenwillige Note gibt. Die DVD schlussendlich enthält die Audioversion des Konzertes in Stereo und 5.1 und ein neu aufgezeichnetes Interview mit Ian Anderson.

Für Fans von JETHRO TULL ist die „Stand Up“ Collectors Edition somit sicher ein must-have. Aber auch Neueinsteiger in Sachen 70er-Rock können hier ein unheimlich zeitlos gutes Album abgreifen.



Tracklist



CD1 – Original Album Remasterd

1. A New Day Yesterday

2. Jeffrey Goes To Leicester Square

3. Bouree

4. Back To The Family

5. Look Into The Sun

6. Nothing Is Easy

7. Fat Man

8. We Used To Know

9. Reason For Waiting

10. For A Thousand Mothers

Bonus Tracks

11. Living In The Past

12. Driving Song

13. Sweet Dream

14. 17

15. Living In The Past (Original Mono Single Version)

16. Bouree (Top Gear BBC Radio Session)

17. A New Day Yesterday (Top Gear BBC Radio Session)

18. Nothing Is Easy (Top Gear BBC Radio Session)

19. Fat Man (Top Gear BBC Radio Session)

20. Stand Up (US Radio Spot #1)

21. Stand Up (US Radio Spot #2)



CD2 – Bonus CD - (Live At Carnegie Hall)

1. Nothing Is Easy

2. My God

3. With You There To Help Me/By Kind Permission Of

4. A Song For Jeffrey

5. To Cry You A Song

6. Sossity, You're A Woman/Reasons For Waiting/Sossity, You're A Woman

7. Dharma For One

8. We Used To Know

9. Guitar Solo

10. For A Thousand Mothers



DVD - (Live At Carnegie Hall)

1. Introduction

2. Nothing Is Easy

3. My God

4. With You There To Help Me/By Kind Permission Of

5. A song For Jeffrey

6. To Cry You A Song

7. Sossity, You're A Woman/Reasons For Waiting/Sossity, You're A Woman

8. Dharma For One

9. We Used To Know

10. Guitar Solo

11. For A Thousand Mothers

12. Interview mit Ian Anderson



Stand Up (Re-Release)


Cover - Stand Up (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 31
Länge: 155:47 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Legends

()

CRYSTAL VIPER hatten ihre treue Fanschar mit dem halbgaren Livealbum „Defenders of the Magic Circle” doch schon etwas verunsichert und sollten diese Scharte mit neuem Stoff auswetzen. Mit „Legends“ haben die polnischen True Metaller um Frontröhre Marta Gabriel (stimmlich wieder topp) und Gitarrist Andy Wave (tolle Riffs, klasse Soli) dies aufs Erste sicher erreicht. Denn das nach bester RUNNING WILD Manier galoppierende „The Ghost Ship“, die etwas ausladende Ballade „Sydonia Bork” (samt Pianoparts), der von der Gitarrenmelodie dominierte Mid-Tempobolzen „Goddess Of Death“, das treibende „Night Of The Sin“ und das epische „Secrets Of The Black Water” liefert das, was die Gemeinde erwartet. Und auch das ACCEPT-Cover „TV War“ (von der 1986er Platte „Russian Roulette“) hat Schmackes. Leider können nicht ganz alle Songs auf „Legends“ dem folgen – manche Komposition klingen nicht ganz ausgereift – da wäre mehr drinnen gewesen. CRYSTAL VIPER setzen mit „Legends“ also leider keinen mehr drauf und können ihre ersten beiden Alben „The CurseOf Crystal Viper" und „Metal Nation“ nicht toppen – was ja zugegebenermaßen auch gar nicht so leicht wäre. Aber trotz den leichten Abzügen in der B-Note dürfen Fans der Band und True-Metal-Maniacs hier zielsicher zulangen.

Legends


Cover - Legends Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:52 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD