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Destroyers of the Faith

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Die chilenische Truppe PROCESSION gibt es gerade mal zwei Jahre und sie genießt dennoch schon einen wirklich guten Ruf. Kein Wunder, denn „Destroyers of the Faith“ ist ein echtes Doom-Meisterwerk geworden. Es ist dank des nicht ganz so ausgereiften Gesangs Felipe Plazas (Also jetzt mal verglichen mit den Sangesheroen des Genres, die dem Rezensenten ja persönlich viel zu klerikal daherschwalbern) ein wirklich organisches Album gewesen, dass mit ein bisschen Gegrunze sogar in die geliebte Doom-Death-Schublade passen täte. Lavadesk schieben sich Stücke wie nach dem Intro Opener „Hyperion“ allesamt ins Ohr, kriechen unaufhaltsam über den Bauch ins Herz. „Destroyers of the FAith“ ist ein Aufmarsch des Leidens: Sechs Mal Doom, ohne große Ausbrüche, aber dafür mit tollen Melodien der Melancholik (man höre als leuchtendes Beispiel „Charts of the Nameless“). Und gleich mit dem Titelstück inklusive schier unglaublichem Groove-Riff ist den Jungs von den Anden ein echter Hit gelungen. Während die CD auf dem tschechischem Label Doomentia herauskommt, erscheint die Chose auch auf Vinyl ((High Roller Records).

Destroyers of the Faith


Cover - Destroyers of the Faith Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 46:58 ()
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Island

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Flo und seine Zeitgeister musizieren ja sonst mit dem KLABAUTAMANN, im Woburn House oder bei Valborg. Da hat die Chose auf viel mehr mit Metal zu tun – dem ist bei ISLAND nicht so. Und so ist es kein Wunder, dass sich auch der Rezensent schwer tut. Am dichtesten dran ist die selbstbetitelte Scheibe sicherlich am Postrock und doch so gar nicht zu vergleichen mit den Referenzbands des Genres. Klar, es gibt Parallelen zu Ulver. Und manchmal kommt auch Krautrock oder Pink Floyd durch. Oder Opeth in seinen ruhigen Fahrwassern. Der Gesang ist am ehesten gehaucht, ganz selten mal gebrüllt, vielleicht auch mal gesprochen. Hier liegt in der Ruhe die Kraft, zweifelsohne fast ausschließlich dort. Wer sich aber auch die sieben Songs einlässt, der wird mit sehr getragenen, atmosphärischen Klängen belohnt, in denen zudem immer eine gewisse Melancholie mitschwingt. Und das passt ja ganz gut in die Zeit…

Island


Cover - Island Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 56:58 ()
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Genius Loci

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Der Märchenonkel heißt Sargath, erzählt Legenden aus seiner Heimat Heidelberg. Und nutzt dazu das Medium PSYCHOMANTUM auf Karge Welten. Und seine bösen Geschichten hat er erstmals bei Summoning gehört. Nur ist gewissermaßen das Papier von minderer Qualität – will sagen, Sargaths Solo-.Produktion ist Low-Budget und killt damit gewissermaßen viel der opulenten Atmosphäre. Das ist sicherlich Geschmackssache und wird dem Qualitäts-Ansatz leider nicht ganz gerecht. Wer aber darüber hinweghören kann, den belohnt PSYCHOMANTUM mit einer wirklich horrorlastigen Nachtgeschichte und viel melancholischer Attitüde. Wenn Sargath mehr Möglichkeiten hätte, könnte er, so er das überhaupt will, eine richtig dichte und dunkle Legende stricken. Und das wäre dann echt mal so richtig interessant…

Genius Loci


Cover - Genius Loci Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 68:12 ()
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Genesis To Nemesis

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Na, wenn das nichts hermacht: Brian Werner, Ex-Vocalist von Monstrosity hat Oderus Urungus (GWAR) beim Metallica.-Cover „Creeping Death“ singen lassen, lud Erik Rutan (Hate Eternal/Morbid Angel) ebenfalls zum Mitsingen ein und ließ Bill Hudson (Circle 2 Circle) oder John Slaughter (Coldera) solieren. INFERNAEON kommen zudem aus Florida und sind bei Prosthetic unter Vertrag. Also sollte es sich um extrem brutalen Death Metal handeln, oder? Doch schon das Labelinfo zeigt einem seinen Holzweg auf: Ein Mix aus Death Metal und symphonischen Black Metal soll’s sein. Abgesehen davon, dass die blackmetallischen Symphonie-Einflüsse vor allem durch klebriges Keyboard gepusht werden, stimmt das zu 100 Prozent. Und genau jenes Schlüsselbrett ist es auch, das die durchaus guten, Ansätze mit flotten Blasts, ordentlich gebrüllten Vocals und sattem, gekonntem Riffing (wie in„Lilith Ave Satanas“) immer wieder zunichte macht. Das Ganze wirkt zudem viel zu aufgesetzt, um echt und authentisch zu sein. Könnte jemand meinen, dass der name-droppende Werner hier eher auf den schnellen Cent zwischendurch geschielt hat als auf eine kompakte Scheibe? Sei’s drum, reich wird er mit dieser Mucke eh nicht… Daran ändert auch das vermaledeite Metallica-Cover nicht, das nur dann überzeugt, wenn’s Keyboard schweigt. Was im Übrigen auf die gesamte Platte zutrifft.

Genesis To Nemesis


Cover - Genesis To Nemesis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 56:16 ()
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Weltfremd

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Harvst, Kaelt und Naavi – die Jungs aus der „Black Metal Horde Unterfranken“ sind nicht nur VARGSHEIM, sondern auch die Live-Unterstützung für Imperium Dekadenz. Und beide Bands gehören zum Black Metal – viel mehr Gemeinsamkeiten gibt es aber nicht. Denn VARGSHEIM gehen viel unprätentiöser vor, basischer und dennoch noch lange nicht stumpf. Dazu ist die raue Debüt-Full-Length „Weltfremd“ viel zu abwechslungsreich und deckt vom rasenden Galopp bis zu schleppenden Doom-Anklängen wie in „Nicht um zu sterben“ ein wahrlich breites tonales Spektrum ab. Neben klirrenden immortalistischen Ruppig-Riffs gibt es auch feine Melodien und märchenhafte Akustikparts (wie beim Titelstück) – sozusagen das Beste der 90er, von Dakthrone bis Ulver. Die Atmosphäre mit den kalten Melodien ist insgesamt nicht sonderlich ungewöhnlich und vielleicht auch nicht unbedingt zeitgemäß, das Album lässt sich aber trotz weniger hölzerner Momente wirklich gut hören. Es dürfte spannend werden, wie das Trio die gewachsene Erfahrung als Live-Band des Imperiums in ihre eigentliche Band einfließen lässt – vielleicht wächst hier ja eine richtig gute Black-Metal-Band heran.

Weltfremd


Cover - Weltfremd Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 54:47 ()
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Lucifer´s Horns

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Die polnischen MOON wurden 1996 von Gitarrist und Sänger Cezar als reines Ein-Mann-Projekt gegründet, bekamen aber so viel Zuspruch im Underground, dass eine vollständige Band daraus entstand, anfangs sogar noch mit dem 2005 verstorbenen „Doc“ von VADER an den Drums. Mit „Lucifer´s Horns“ liegt aber erst das dritte Album der heute als Quartett agierenden Band vor, das soliden, ordentlich fett produzierten Vollgas-Black Metal bietet, der stilistisch in etwa auf den Pfaden jüngerer IMMORTAL, HANDFUL OF HATE oder gemäßigterer DARK FUNERAL wandelt. Eigentlich machen MOON nicht viel falsch, nur sind sie keine sonderlich versierten Songwriter, so dass leider keines der Stücke auf dem Album merkliche Spuren hinterlässt. Speziell die eintönigen Songstrukturen, die weder viel Power noch Dynamik versprühen und auch nicht wirklich böse Atmosphäre aufbauen, machen aus „Lucifer´s Horns“ trotz des recht hohen technischen Niveaus der Band kein essentielles Album, das sich am Ende nur Schwarzmetall-Allessammler ins heimische Regal stellen müssen. Ein typisches Fall von „Hier wäre mehr drin gewesen!“.

Lucifer´s Horns


Cover - Lucifer´s Horns Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:32 ()
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Hybrid Child

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2006 entschlossen sich vier Musiker, eine Prog Rock-Band im Stil von LIQUID TENSION EXPERIMENT zu gründen, jedoch fehlte den Herren Schang, Clearfield, Mulcahy und Krahn (der momentan durch einen Kollegen namens Jim Tashjian ersetzt wird) eine stimmliche Gewalt in ihrer Mitte; ein Job, den eine Dame namens Leslie Hunt, ihres Zeichens Top-10-Finalistin von „American Idol“ im Jahr 2007, gerne übernehmen wollte (nebenbei: das Mädel ist somit mehr Metal als alle deutschen Möchtegern-Rocker, die Sendungen wie „DSDS“ oder wie auch immer bei uns ausgekotzt haben!). Hinzu kam mit Cellistin Katinka Kleijn vom Chicagoer Symphonie-Orchester weitere Verstärkung. So entstanden DISTRICT 97, die auf ihrem Debüt „Hybrid Child“ eine gelungene, aber auch sehr selbstverliebte Mischung aus angestrebtem Progressive- und Art Rock aufgefahren haben, die ihre Ursprünge hörbar in den experimentellen 70ern hat. Dabei ist die instrumentale Leistung über alle Zweifel erhaben, und Madame Hunt singt wirklich angenehm und vermeidet glücklicherweise allzu hohe Stimmlagen oder gar Opern-Quietschereien. Was das Album jedoch fast ausschließlich für abgebrühte Proggies interessant macht, sind das sehr dominante Keyboard, das auch gerne ausführliche Hammond-Orgel-Töne von sich gibt sowie der insbesondere in der zweiten Hälfte des Albums (dem 28-minütigen Konzeptwerk „Mindscan“) sehr verspielte, experimentell-instrumentale Anteil, der für Normalhörer alles andere als leicht zugänglich ist. Als Anspieltipps empfehle ich die beiden äußerst locker-flockigen „I Can´t Take You With Me“ und „Mindcan IV: Welcome“, die die Spannbreite der Scheibe gut repräsentieren, obwohl man „Hybrid Child“ am besten als Gesamtwerk durchlaufen lässt. Ein gutes, wenn auch bisweilen anstrengendes Debüt.

Hybrid Child


Cover - Hybrid Child Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 55:10 ()
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Schlangensonne

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An den Thüringern EISREGEN scheiden sich seit jeher die Geister. Während ewige Moralapostel und Feingeister angewidert/pseudokritisch abwinken, haben sich Michi Roth und seine Mitstreiter im Laufe der Jahre eine gehörige Fanschar erspielt, die sich von Gothics über Black Metaller bis sogar hin zu Folk-Fans erstreckt. Und obwohl rein musikalisch eher rustikal vorgegangen wird, machen die Kompositionen aufgrund ihrer „Alles-erlaubt-was-gefällt-Mentalität“ einfach Spaß, wie auch wieder auf „Schlangensonne“. Allerdings ist das Album nicht ganz so stark ausgefallen wie seine beiden Vorgänger „Blutbahnen“ und „Knochenkult“, was sich darin äußert, dass einige Songs für EISREGEN-Verhältnisse etwas banal und standardisiert daherkommen. Startet man noch furios mit „N8verzehr“ und dem saugeilen „Blute Aus“ (die Mischung aus Old School-Black Metal und punkiger Rotzigkeit hat einfach Eier!) durch, so zeigen „Auf Ewig Ostfront“ und „Ernte Den Untergang“ eine gewisse kompositorische Orientierungs,- und Ideenlosigkeit, ebenso wie „Tod Senkt Sich Herab“ oder „Das Allerschlimmste“ (handelt wohl von einem Kumpel der Band…), die nicht so wirklich im Ohr kleben bleiben. Mit „Zauberelefant“ (lecker!), der obligatorischen „Ballade“ „Kai Aus Der Kiste“, „Linkshänder“ und dem Titelsong befinden sich zwar auch noch einige Treffer auf „Schlangensonne“, doch als Gesamtpaket kommt das Album nicht ganz so geballt und durchdacht daher wie man es inzwischen von der Band gewohnt ist. Abgesehen von den paar kompositorischen Schwächen sind EISREGEN aber immer noch auf einem sehr guten Weg und haben eine gute Platte vorgelegt, die den Status der Band sicher noch ausbauen wird. Für Fans nach wie vor ein Fest!

Schlangensonne


Cover - Schlangensonne Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:42 ()
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Äio

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Nachdem die Folk-Metaller aus Estland zuletzt mit „Terast Mis Hangund Me Hinge“ und „Hiiekoda“ zwei ältere Werke neu auf den Markt geworfen haben, folgt mit dem kurz und knackig betitelten „Äio“ Studioalbum Nummer vier, das erneut exotische Klänge aus dem seinerzeit zum sowjetischen Weltreich gehörenden Land bietet. Dabei setzen METSATÖLL weiterhin nicht auf schwarzmetallische Raserei und auch weniger auf epische Songstrukturen, sondern servieren ihre Songs eher standardisiert rockend-traditionell, was sie härtemäßig auch dieses Mal kaum über das Niveau von Bands wie KORPIKLAANI oder ELUVEITIE hinausbefördert. Auch echte Dynamik oder Power will bei Stücken wie „Kui Rebeneb Taevas“ (englischer Titel: „As The Sky Bursts Asunder“) oder „Vihatobine“ („Rage-Tainted“) nicht aufkommen, so dass auch „Äio“, wie seine Vorgänger“, eher eine Veröffentlichung für Folk/Viking-Allessammler bleibt, die von diesem Trend immer noch nicht die Nase voll haben. Eine wirklich große Nummer, auch als simple Besäufnis-Hintergrundbeschallung, wird das Quartett nie werden, denn dafür bieten die Jungs schlichtweg zu wenig Hörgenuss.

Äio


Cover - Äio Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 60:28 ()
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Anthems Of Annihilation

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Die Finnen brüsten sich damit, schon als Support von BEHEMOTH, DISSECTION oder THE CROWN aufgetreten zu sein, was man auch gut nachvollziehen kann, denn insbesondere die erstgenannte polnische Krawallband scheint es dem Quintett angetan zu haben. Da wird Vollgas gegeben, bis die Doublebase nur noch ein verbeulter Klumpen ist, da wird gerifft bis der Arzt kommt und gekeyboardet wie auf früheren Werken der inzwischen zur reinen Pomp-Kapelle umfunktionierten DIMMU BORGIR. Das alles ist natürlich in eine ultrafette Produktion verpackt, die dem Hörer sofort sagt: „Boah, das ballert, is´ ja geil!“. Nur hat man sich das Album ein paar Mal gegeben, entlarvt man die Herren sehr schnell als Konstrukteure von Luftschlössern, daran ändern auch Spoken Word-Passagen von uns Schorse Bush nix mehr. Kein einziger Song bleibt im Ohr hängen, keine einzige Melodie setzt sich fest; „Anthems Of Annihilation“ ist ein Album, an dem man sich aufgrund von mangelnden Ideen und viel oberflächlichem, zudem reichlich monotonem Bollersound schnell satt gehört hat. An ihre scheinbar heimlichen Vorbilder BEHEMOTH reichen GLORIA MORTI zu keiner Sekunde heran, da sie trotz eines gewissen instrumentalen Niveaus schlichtweg mäßige Songwriter sind und nichts hinterlassen, das nicht schon andere High-End-Death Metaller in deutlich zielsicherer Form serviert hätten. Auch heraus stechende Anspieltipps fallen nicht durchs Raster, so dass man festhalten kann, dass viel heiße Luft nicht alles ist.

Anthems Of Annihilation


Cover - Anthems Of Annihilation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:20 ()
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