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All This Dancin' Around

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Das Trio TRIGGERFINGER aus Antwerpen besteht aus Musikern mit langjähriger Erfahrung im Rock-Business: Im Schnitt sind die Bandmitglieder über 40 Jahre alt. Ihr drittes Album „All This Dancin’ Around“ beweist deutlich, dass dies keinesfalls ein Nachteil ist. Ganz im Gegenetil lässt vermutlich gerade diese Tatsache ihren dreckigen Sound zwischen Stoner, klassischem Rock, Psychedelic und Blues gleichzeitig so druckvoll wie auch entspannt klingen. Besonders die ersten vier Songs zünden sofort und kommen ohne viel Umschweife direkt zum Punkt. Danach folgen aber auch immer wieder Stücke, die ein bisschen Zeit benötigen, dann aber umso intensiver wirken, wie z. B. das zwischen ruhigen Parts und lärmigen Gitarrenwänden pendelnde „Feed Me“, das schwebende „Without A Sound“ oder der schwere, bluesige 8-Minüter „My Baby’s Gott A Gun“. An einigen Stellen klingen dabei deutlich die QUEENS OF THE STONE AGE durch, an anderen die BLACK KEYS, und einige Songs würden sich auch gut auf einem Tarantino-Soundtrack machen. Insgesamt ist „All This Dancin’ Around“ ein starkes und dringliches Album geworden, das die Vielseitigkeit der Band zeigt, aber trotzdem wie aus einem Guss wirkt.

All This Dancin' Around


Cover - All This Dancin'  Around Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:10 ()
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Subvert The Dominant Paradigm

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Es ist immer wieder schön zu sehen, dass Relapse Records auf Trends scheißt und konsequent auf sperrige Platten, Grindcore und generell Krach setzt. NOISEAR passen da perfekt ins Bild und läuten die Grindcore-Welle 2011 mit „Subvert The Dominant Paradigm“ ein. 30 Songs in einer guten Dreiviertelstunde, was will das Grinder-Herz mehr? Ganz im Stile alter NAPALM DEATH oder ihrer Labelkollegen PHOBIA gehen die Typen aus dem Süden der USA vor, schön mit dreckiger Produktion und ineinander übergehenden Songs. Bei denen stechen „Waiting To Be Born“ und „Gestapolis“ raus, da sie diesen unwiderstehlichen Groove haben, der einen guten Grindsong ausmacht (so es keine reine Blast-Attacke sein soll), während „Fraudulent“ tatsächlich eine Hommage an alte BOLT THROWER sein kann. Überhaupt verstehen es NOISEAR, ihre Vorlieben für Schweden-Crust, alten UK-Grind und Death Metal zu einer gelungenen Mischung zu vereinen, die sich auch in 45 Minuten nicht abnutzt. Handwerklich und technisch solide, ist „Subvert The Dominant Paradigm” eine gelungene Grindcore-Scheibe, deren Songs zu einer einzigen Welle brutaler Musik verschmelzen. Schön.

Subvert The Dominant Paradigm


Cover - Subvert The Dominant Paradigm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 45:49 ()
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Grim Scary Tales

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Sang da jemand gerade „And masturbate on their organs“? Ah ja. MACABRE-typischer Stoff eben (aus “The Black Night”). Also schnell klar, dass die Sickos auch mit ihrem neuem Werk „Grim Scary Tales“ weder ihren kranken Humor noch ihr Faible für Serienmörder verloren haben – und auch musikalisch bleibt alles beim Alten. Das Trio hat sich zwar etwas mehr an seinen Frühwerken orientiert, bleibt aber trotzdem in Sachen Geschwindigkeit etwas dahinter zurück, was einige Songs merkwürdig schwerfällig-unentschlossen klingen lässt („Dracula“), während es bei anderen perfekt passt („The Black Night“). Witzigerweise ist die VENOM-Verneigung „Countess Bathory“ der beste Song des Albums, da MACABRE hier voll und ganz zu alter Klasse bei der Verbindung von Geschwindigkeit und Eingängigkeit zurückfinden. Das eigene Material hat dagegen zu viele Höhen und Tiefen, als dass es mit den kultigen Frühwerken mithalten kann. Launig ist „Grim Scary Tales“ zwar immer noch, aber mehr als solide dann doch nicht. Der letzte Kick fehlt einfach.

Grim Scary Tales


Cover - Grim Scary Tales Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:40 ()
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Invidious Dominion

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Drei Jahre sind seit der Veröffentlichung des letzten MALEVOLENT CREATION-Albums „Doomsday X“ ins Land gezogen, aber das Abrisskommando aus Florida ist seinem alten Stil hundertprozentig treu geblieben. Auf „Invidious Dominion“, dem inzwischen elfen Album der Jungs, dominiert der gewohnt alles niederwalzende, zumeist schnelle Death Metal typisch amerikanischer Prägung, der sich in Stücken wie den durchgehend starken „United Hate“, „Slaughterhouse“, „Leadspitter“ oder „Corruptor“ niederschlägt. Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen, außer dass es „Invidious Dominion“ etwas an Abwechselung mangelt, denn der eine oder andere mächtige Midtempo-Stampfer hätte der Scheibe wirklich gut getan. Auch einen echten Übersong sucht man trotz des insgesamt hohen Niveaus leider vergeblich. Eine sehr gute Vorstellung, auch wenn frühere Glanztaten („Retribution“, „Eternal“ oder „Warkult“) wieder einmal nicht ganz erreicht werden.

Invidious Dominion


Cover - Invidious Dominion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:19 ()
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Die For Diamonds

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Mit „Die For Diamonds“ erscheint nun das Debütalbum der fünf Schweden BILLION DOLLAR BABIES, die in ihrem Heimatland schon ordentlich von sich reden gemacht und es ohne große Plattenfirma im Rücken auf die größten schwedischen Festivals geschafft haben. Hört man sich „Die For Diamonds“ an, bekommt man auch einen ausgeprägten Verdacht, woran das liegen könnte: BILLION DOLLAR BABIES schaffen den Spagat, sich einerseits fröhlich im Fahrwasser 80er Glamrock-/ Hair Metal-Bands zu bewegen, andererseits aber nicht nach angestaubter Nostalgieveranstaltung zu klingen. Statt Dauer-Klischee-Keyboards kommen da schon mal Bläser zum Einsatz, die Gitarren krachen mal mehr, mal sind sie mehr verhalten. Der Opener „Boys Night Out“ erinnert vom Gute-Laune-Hörgefühl her an das eine oder andere aus dem Katalog von HANOI ROCKS, „Highest Mountain“ geht mit seinem satten Background-Chor mehr in Richtung Stadionhymne, während bei „Nineteen Ninety Four“ die Gitarren ordentlich aus den Boxen brettern. BILLION DOLLAR BABIES und ihr Debütalbum können als erneuter Beweis angesehen werden, dass Schweden nicht nur das in vielen Klischees beschworene Land der Elche, sondern auch nach wie vor eine der Hochburgen des Glam ist.

Die For Diamonds


Cover - Die For Diamonds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:42 ()
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The Visitation

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Sie sind einfach nicht unterzukriegen, die Rede ist von den britischen Melodic Rock-Veteranen MAGNUM. Die Band um die beiden Hauptprotagonisten Tony Clarkin (Gitarre) und Sänger Bob Catley haben mit „The Visitation“ ihr sage und Schreibe 15tes Album in knapp 40 Jahren Bandgeschichte am Start. Der Fünfer schafft es dabei beinahe mühelos noch frisch und authentisch zu klingen ohne jeden Ansatz von kompositorischen Staub oder gar irgendwelche Alterverschleiserscheinungen.

Catley singt dabei charismatisch mit typischen Pathos wie zu seinen besten Zeiten, Clarkin schüttelt scheinbar mühelos knackige Riffs, tolle Songideen und die typisch eingängigen MAGNUM-Refrains aus dem Ärmel. Die Gitarren dürfen diesmal sogar etwas stärker den Sound dominieren. Bereits der etwas düstere Opener „Black Skies“ ist ein bassgetränter Groover, zwar in etwas verhaltenem Tempo aber die Riffs sind für Clarkin-Verhältnisse ungewohnt fett und fast schon echt heavy. „Doors to Nowhere“ ist ein Beispiel für klasse melodischen Hardrock im Stile von MAGNUM - hätte auch auf alte 80er und 90er Alben gepaßt.
Die Produktion ist ebenfalls betont druckvoll ausgefallen, nicht zu flach wie bei einigen Werken aus der Vergangenheit. Die Band zeigt sich enorm auf Abwechslung bedacht auch was die Stimmungslagen oder tiefergehende Atmosphären der Songs betrifft wie u.a. beim Titelsong mit diesem klasse ruhigen Mittelteil und den dann sich wieder hochsteigernden Songverlauf, die Arrangements sitzen wie ne Eins. Der einzigen beiden Songs, die mich nicht so recht überzeugen, sind das eher simpel gehaltene „Wild Angel’s“ zwar nicht übel aber dieser zu zuckrig-süße Refrain paßt einfach nicht zu dem vielfach etwas melancholisch gehaltenen Restmaterial. Auch der lahme Rausschmeiser „Tonight's The Night' der ist diesem Album nicht würdig. Ohne diese beiden Einschränkungen hätte es nen Tipp gegeben.

Einer der Albumhighlights ist dann ganz klar „Spin like a Wheel“, der Song fängt relativ unspektakulär an bietet aber ein grandioses Gitarrensolo sowie einen klasse etwas aufgemotzt-epischen Schlusspart mit tollen Gitarren. Auch das etwas breiter angelegte, fast schon etwas progressiv angelegte mit Mörderrefrain und tollen Schlagzeugsounds versehene „Freedom Day“ ist stark gemacht und erinnert an beste „Wild Swan“ oder „Don’t walk the Lion“-Zeiten. Bombast-Rock as it’s Best wie ihn wohl nur MAGNUM machen können! Als Hitsingle würde ich ganz klar „Midnight Kings“ favorisieren, die Hookline ist klar die griffigste und der Song hat diesen typischen MAGNUM-Schmiss.

Die Mischung aus ruhig-balladesken Sachen („The Last Frontier“ mit viel Streichern umschifft den Kitschstempel souverän), dann wieder dynamisch eingängigen losrockenden Tracks und diese tollen kleinen Mini-Epen voller Leidenschaft wie zuvor schon beschrieben, ist durchgehend gut bis sehr gelungen. „The Visitation“ ist damit auf die gleiche hohe Stufe, wie das bisher beste Album seit der Reunion „„Princess Alice And The Broken Arrow“ zu stellen. Auf diesem Niveau kommt man sogar an Klassiker wie „VIGILANTE“ (1986) oder „On A Storyteller´s Night“ (1985) wieder heran ohne diese natürlich ernsthaft zu erreichen.

Die Fans können sich auf diese neue Album wirklich uneingeschränkt freuen - alle „Nachwuchskräfte“ in diesem Genre müssen sich an diesem starken Werk im noch frühen Jahr 2011 erst mal orientieren, denn MAGNUM haben die Messlatte hoch angelegt.

Die Limited Edition im Digipak erscheint mit einer 50-minütigen Bonus-DVD und einem tollen anderen Cover ebenfalls von Graphiker Rodney Matthews geschaffen.

The Visitation


Cover - The Visitation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:5 ()
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Traumtänzer

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Mit “Traumtänzer” führen SCHANDMAUL den geneigten Hörer zu Anfang zunächst einmal zurück in die gute alte Zeit… nein, nicht des Mittelalters, sondern der Vinyl-Schallplatte, denn genauso knistert das Intro des Titeltracks und Openers aus den Lautsprechern. Die Nostalgie-Anleihe währt jedoch nicht gar zu lang, bevor es dann im normalen Klangspektrum zu Werke geht und „Traumtänzer“ ebenso flott wie fröhlich drauflosflötet. „Der Alchemist“ rockt gleichzeitig leicht und nach vorne treibend, bei „Auf Hoher See“ überwiegt wieder mehr der Mittelalter-Folk-Anteil. „Bis Zum Morgengrauen“ (Ähnlichkeiten sind nicht zufällig) überrascht mit lateinamerikanischen Anleihen in der Strophe, die Ballade „Die Rosen“ hingegen lahmt ein wenig: es passiert ziemlich wenig, aber so richtig Stimmung will nicht aufkommen. Dann doch lieber weiter zum nachfolgenden „Schwur“, das mit Dudelsack und fetten Gitarren aufwartet und überhaupt deutlich metallischer daher kommt. Auch bei den beiden rockigeren Nummern „Geas Traum“ und „Assassine“ ist das Tempo deutlich angezogen, bevor zum Albumschluss noch drei ruhige Songs als Absacker folgen. Fazit: „Traumtänzer“ ist ein bunt gemischtes Album für verschiedene Stimmungen geworden, auf dem SCHANDMAUL leichtfüßig verschiedene Facetten präsentieren.

Traumtänzer


Cover - Traumtänzer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 55:35 ()
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Another Failure

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Mit viel Druck und Energie startet METADONEs Debüt-Album „Another Failure“ und hält was es
verspricht: Eine Mischung aus Metal und Rock mit viel Nachdruck und Power die schwierig
einfach in ein Genre zu pressen ist. Einerseits reihen sich hier derbe Rocksounds und Solos an
cleane (wenn auch teils recht raue) Vocals („Play My Game“), andererseits wird auch ordentlich
die Metalkeule geschwungen - „Walls Of Separation“, übrigens auch als Live-Version auf der
CD, macht das dann vor. Und wenn man schon Rock und Metal vereinen will darf die
obligatorische Ballade natürlich nicht fehlen... Angenehm oft überkommt einen die Lust im
Rhythmus mitzugehen, die Nachbarn ein wenig mehr zu beschallen und einige Songs haben
auch echtes Ohrwurmpotential, die Riffs sind eingängig und abwechslungsreich, kurz: Diese
Mischung rockt! Gerade die Abwechslung mag man nochmal betonen – wem hier langweilig
wird braucht einen CD-Wechsler. Man merkt allerdings (nicht gerade zu meiner Freude) auch
einen Einschlag in Richtung Metalcore; die an sich sympathische und ziemlich flexible Stimme
von Sänger Marvin Kurku wird teilweise seltsam unpassend von Screaming in „bester“ Core-
Manier unterstützt. Ob das sein muss sei jetzt mal dahingestellt, mich persönlich (als großer
Fan von klassischem Rock und Metal!) hat das trotz des sehr geilen Gesamtbildes an einigen
Stellen ziemlich gestört.
Aber im Großen und Ganzen eine Band die definitiv ihren eigenen Stil gefunden hat und sich
bestimmt nicht vor anderen verstecken muss. Die CD bringt daher auch entsprechend Spaß
und macht gespannt auf das was da noch kommen mag. Anhören!

Another Failure


Cover - Another Failure Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:18 ()
Label:
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Eternity's Ocean

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Erneut zeigen DICE mit Mastermind Christian Nóvé auch mit diesem aktuellen Album „Eternity's Ocean" ein gewisses Händchen für mehr oder weniger zeitlosen Space Prog. Seit Jahren erscheinen seine Alben in beinahe schon unglaublich gleichleibender Kontinuität. Auch was die musikalische Ausprägung betrifft unterscheidet sich diese neue Scheibe kaum merklich von den Vorgängerwerken.

Die erste Scheibe nach Abschluß der "Versus"-Trilogie“ bietet erneut eine knappe Stunde sehr entspannt-atmosphärischen Cosmic-Prog (wie der Macher seinen Sound am liebsten nennt) diesmal über „nur“ sechs ausladenden Longtracks verteilt.

Absolut DICE-typisch geht es vielfach sehr ruhig zu, keine hektischen Srpünge oder gar harte Breaks natürlich gibt es trotzdem ein paar (unaufdringliche Rhythmuswechsel) aber der Fluß der Songs sowie die einfühlsamen Harmonien dominieren erneut diese CD.

Ich bin ganz ehrlich, würfe man sich mehrere Alben in einen CD-Wechsler stecken und blind per Skip und „spulen“ irgendeine Stelle heraussuchen, es wäre sehr schwierig, den Albumtitel oder gar den Song herauszufinden. Denn die bisher veröffentlichten gefühlten hundert Werke davor klangen mit ihren vielen instrumentalen Parts schon alle ziemlich ähnlich, natürlich mit kleinen Nuancen verfeinert oder geändert. Diesmal scheinen Blasinstrumente wie Saxophon oder Bläser-odfer Flötensounds einen doch stärkere Betonung zu bekommen. Außerdem wirkt vieles der Leipziger Progies noch etwas mehr improvisiert als sonst. Tüftler Christian Nove hat in seinem Heimstudio natürlich auch wieder seinen charakteristischer Sprechgesang ab und an mit eingebaut aber vor allem läßt er seine schönen meist elegisch-floydigen Gitarrenparts für sich „sprechen“.

Die Songs sind dabei nie zu überladen, sehr melodisch, wenig spröde, weniger Rhythmusbetont wobei die Arrangements aber gut gestaffelt sind. Die Keyboards sind diesmal etwas weniger dominant als bei früheren Werken, dafür ist das Artwork erste Sahne geworden. Einzelne Songs herauszudeuten erspare ich mir diesmal, es klingt in Summe wie aus einem Guss. Freunde von unaufgeregten und eher entspannterem Progressive Rock eventuell für die allabendliche Meditationsrunde oder konzentrierte Jogaübungen dürften mit "Eternity's Ocean" erneut ihre helle Freude haben. Ob dies jetzt für anspruchsvolle Langeweile oder hohe Kontinuität auf gutem Niveau spricht müssen die Käufer entscheiden.

Eternity's Ocean


Cover - Eternity's Ocean Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 61:55 ()
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Blood Magick Necromance

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Den Hype um die Salzburger BELPHEGOR kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Überall wird die Band als die Inkarnation des Bösen dargestellt, die sie beileibe nicht ist. Außer ein paar recht guten, aber nicht weltbewegenden Alben und wahlweise dämlichen und saudämlichen Interviews haben die Herren (also heutzutage Bandkopf Helmuth und Kollege Serpenth, die auf diverse Session-Musiker zurückgreifen) noch nichts Großartiges auf die Kette bekommen. Und an diesem Zustand ändert auch „Blood Magick Necromance“, das inzwischen neunte Album der Band, nicht viel. BELPHEGOR betreiben sehr erfolgreich Augenwischerei und fahren einmal mehr ein ultrafett produziertes Brett (Tägtgrens Peter saß am Mischpult) auf, das aber letztlich ebenso brutal, böse und mit dem Deibel im Bunde daherkommt wie die Großtaten von Karel Gott. Bitte nicht falsch verstehen: „Blood Magick Necromance“ ist ein wirklich gelungenes Album mit einigen starken Songs (der mit ägyptischen Melodien versehene Opener „Devour This Sanctity“, das atmosphärische „Discipline Through Punishment“, der Stampfer „Possessed Burning Eyes 1997“ oder der rasende Abschluss „Sado Messiah“), doch versprüht es zu keiner Sekunde die Boshaftigkeit und Konsequenz, die etwa Bands wie DARK FUNERAL, ENDSTILLE, GRAUPEL oder DARK FORTRESS deutlich geschickter in Szene setzen und weniger auf klangliche Effekthascherei setzen. Für BELPHEGOR gilt daher das selbe wie auch für DIMMU BORGIR: gut gemacht, aber eigentlich kein Black Metal (mehr)!

Blood Magick Necromance


Cover - Blood Magick Necromance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:44 ()
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