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Die For Diamonds

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Mit „Die For Diamonds“ erscheint nun das Debütalbum der fünf Schweden BILLION DOLLAR BABIES, die in ihrem Heimatland schon ordentlich von sich reden gemacht und es ohne große Plattenfirma im Rücken auf die größten schwedischen Festivals geschafft haben. Hört man sich „Die For Diamonds“ an, bekommt man auch einen ausgeprägten Verdacht, woran das liegen könnte: BILLION DOLLAR BABIES schaffen den Spagat, sich einerseits fröhlich im Fahrwasser 80er Glamrock-/ Hair Metal-Bands zu bewegen, andererseits aber nicht nach angestaubter Nostalgieveranstaltung zu klingen. Statt Dauer-Klischee-Keyboards kommen da schon mal Bläser zum Einsatz, die Gitarren krachen mal mehr, mal sind sie mehr verhalten. Der Opener „Boys Night Out“ erinnert vom Gute-Laune-Hörgefühl her an das eine oder andere aus dem Katalog von HANOI ROCKS, „Highest Mountain“ geht mit seinem satten Background-Chor mehr in Richtung Stadionhymne, während bei „Nineteen Ninety Four“ die Gitarren ordentlich aus den Boxen brettern. BILLION DOLLAR BABIES und ihr Debütalbum können als erneuter Beweis angesehen werden, dass Schweden nicht nur das in vielen Klischees beschworene Land der Elche, sondern auch nach wie vor eine der Hochburgen des Glam ist.

Die For Diamonds


Cover - Die For Diamonds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:42 ()
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The Visitation

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Sie sind einfach nicht unterzukriegen, die Rede ist von den britischen Melodic Rock-Veteranen MAGNUM. Die Band um die beiden Hauptprotagonisten Tony Clarkin (Gitarre) und Sänger Bob Catley haben mit „The Visitation“ ihr sage und Schreibe 15tes Album in knapp 40 Jahren Bandgeschichte am Start. Der Fünfer schafft es dabei beinahe mühelos noch frisch und authentisch zu klingen ohne jeden Ansatz von kompositorischen Staub oder gar irgendwelche Alterverschleiserscheinungen.

Catley singt dabei charismatisch mit typischen Pathos wie zu seinen besten Zeiten, Clarkin schüttelt scheinbar mühelos knackige Riffs, tolle Songideen und die typisch eingängigen MAGNUM-Refrains aus dem Ärmel. Die Gitarren dürfen diesmal sogar etwas stärker den Sound dominieren. Bereits der etwas düstere Opener „Black Skies“ ist ein bassgetränter Groover, zwar in etwas verhaltenem Tempo aber die Riffs sind für Clarkin-Verhältnisse ungewohnt fett und fast schon echt heavy. „Doors to Nowhere“ ist ein Beispiel für klasse melodischen Hardrock im Stile von MAGNUM - hätte auch auf alte 80er und 90er Alben gepaßt.
Die Produktion ist ebenfalls betont druckvoll ausgefallen, nicht zu flach wie bei einigen Werken aus der Vergangenheit. Die Band zeigt sich enorm auf Abwechslung bedacht auch was die Stimmungslagen oder tiefergehende Atmosphären der Songs betrifft wie u.a. beim Titelsong mit diesem klasse ruhigen Mittelteil und den dann sich wieder hochsteigernden Songverlauf, die Arrangements sitzen wie ne Eins. Der einzigen beiden Songs, die mich nicht so recht überzeugen, sind das eher simpel gehaltene „Wild Angel’s“ zwar nicht übel aber dieser zu zuckrig-süße Refrain paßt einfach nicht zu dem vielfach etwas melancholisch gehaltenen Restmaterial. Auch der lahme Rausschmeiser „Tonight's The Night' der ist diesem Album nicht würdig. Ohne diese beiden Einschränkungen hätte es nen Tipp gegeben.

Einer der Albumhighlights ist dann ganz klar „Spin like a Wheel“, der Song fängt relativ unspektakulär an bietet aber ein grandioses Gitarrensolo sowie einen klasse etwas aufgemotzt-epischen Schlusspart mit tollen Gitarren. Auch das etwas breiter angelegte, fast schon etwas progressiv angelegte mit Mörderrefrain und tollen Schlagzeugsounds versehene „Freedom Day“ ist stark gemacht und erinnert an beste „Wild Swan“ oder „Don’t walk the Lion“-Zeiten. Bombast-Rock as it’s Best wie ihn wohl nur MAGNUM machen können! Als Hitsingle würde ich ganz klar „Midnight Kings“ favorisieren, die Hookline ist klar die griffigste und der Song hat diesen typischen MAGNUM-Schmiss.

Die Mischung aus ruhig-balladesken Sachen („The Last Frontier“ mit viel Streichern umschifft den Kitschstempel souverän), dann wieder dynamisch eingängigen losrockenden Tracks und diese tollen kleinen Mini-Epen voller Leidenschaft wie zuvor schon beschrieben, ist durchgehend gut bis sehr gelungen. „The Visitation“ ist damit auf die gleiche hohe Stufe, wie das bisher beste Album seit der Reunion „„Princess Alice And The Broken Arrow“ zu stellen. Auf diesem Niveau kommt man sogar an Klassiker wie „VIGILANTE“ (1986) oder „On A Storyteller´s Night“ (1985) wieder heran ohne diese natürlich ernsthaft zu erreichen.

Die Fans können sich auf diese neue Album wirklich uneingeschränkt freuen - alle „Nachwuchskräfte“ in diesem Genre müssen sich an diesem starken Werk im noch frühen Jahr 2011 erst mal orientieren, denn MAGNUM haben die Messlatte hoch angelegt.

Die Limited Edition im Digipak erscheint mit einer 50-minütigen Bonus-DVD und einem tollen anderen Cover ebenfalls von Graphiker Rodney Matthews geschaffen.

The Visitation


Cover - The Visitation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:5 ()
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Traumtänzer

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Mit “Traumtänzer” führen SCHANDMAUL den geneigten Hörer zu Anfang zunächst einmal zurück in die gute alte Zeit… nein, nicht des Mittelalters, sondern der Vinyl-Schallplatte, denn genauso knistert das Intro des Titeltracks und Openers aus den Lautsprechern. Die Nostalgie-Anleihe währt jedoch nicht gar zu lang, bevor es dann im normalen Klangspektrum zu Werke geht und „Traumtänzer“ ebenso flott wie fröhlich drauflosflötet. „Der Alchemist“ rockt gleichzeitig leicht und nach vorne treibend, bei „Auf Hoher See“ überwiegt wieder mehr der Mittelalter-Folk-Anteil. „Bis Zum Morgengrauen“ (Ähnlichkeiten sind nicht zufällig) überrascht mit lateinamerikanischen Anleihen in der Strophe, die Ballade „Die Rosen“ hingegen lahmt ein wenig: es passiert ziemlich wenig, aber so richtig Stimmung will nicht aufkommen. Dann doch lieber weiter zum nachfolgenden „Schwur“, das mit Dudelsack und fetten Gitarren aufwartet und überhaupt deutlich metallischer daher kommt. Auch bei den beiden rockigeren Nummern „Geas Traum“ und „Assassine“ ist das Tempo deutlich angezogen, bevor zum Albumschluss noch drei ruhige Songs als Absacker folgen. Fazit: „Traumtänzer“ ist ein bunt gemischtes Album für verschiedene Stimmungen geworden, auf dem SCHANDMAUL leichtfüßig verschiedene Facetten präsentieren.

Traumtänzer


Cover - Traumtänzer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 55:35 ()
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Another Failure

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Mit viel Druck und Energie startet METADONEs Debüt-Album „Another Failure“ und hält was es
verspricht: Eine Mischung aus Metal und Rock mit viel Nachdruck und Power die schwierig
einfach in ein Genre zu pressen ist. Einerseits reihen sich hier derbe Rocksounds und Solos an
cleane (wenn auch teils recht raue) Vocals („Play My Game“), andererseits wird auch ordentlich
die Metalkeule geschwungen - „Walls Of Separation“, übrigens auch als Live-Version auf der
CD, macht das dann vor. Und wenn man schon Rock und Metal vereinen will darf die
obligatorische Ballade natürlich nicht fehlen... Angenehm oft überkommt einen die Lust im
Rhythmus mitzugehen, die Nachbarn ein wenig mehr zu beschallen und einige Songs haben
auch echtes Ohrwurmpotential, die Riffs sind eingängig und abwechslungsreich, kurz: Diese
Mischung rockt! Gerade die Abwechslung mag man nochmal betonen – wem hier langweilig
wird braucht einen CD-Wechsler. Man merkt allerdings (nicht gerade zu meiner Freude) auch
einen Einschlag in Richtung Metalcore; die an sich sympathische und ziemlich flexible Stimme
von Sänger Marvin Kurku wird teilweise seltsam unpassend von Screaming in „bester“ Core-
Manier unterstützt. Ob das sein muss sei jetzt mal dahingestellt, mich persönlich (als großer
Fan von klassischem Rock und Metal!) hat das trotz des sehr geilen Gesamtbildes an einigen
Stellen ziemlich gestört.
Aber im Großen und Ganzen eine Band die definitiv ihren eigenen Stil gefunden hat und sich
bestimmt nicht vor anderen verstecken muss. Die CD bringt daher auch entsprechend Spaß
und macht gespannt auf das was da noch kommen mag. Anhören!

Another Failure


Cover - Another Failure Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:18 ()
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Eternity's Ocean

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Erneut zeigen DICE mit Mastermind Christian Nóvé auch mit diesem aktuellen Album „Eternity's Ocean" ein gewisses Händchen für mehr oder weniger zeitlosen Space Prog. Seit Jahren erscheinen seine Alben in beinahe schon unglaublich gleichleibender Kontinuität. Auch was die musikalische Ausprägung betrifft unterscheidet sich diese neue Scheibe kaum merklich von den Vorgängerwerken.

Die erste Scheibe nach Abschluß der "Versus"-Trilogie“ bietet erneut eine knappe Stunde sehr entspannt-atmosphärischen Cosmic-Prog (wie der Macher seinen Sound am liebsten nennt) diesmal über „nur“ sechs ausladenden Longtracks verteilt.

Absolut DICE-typisch geht es vielfach sehr ruhig zu, keine hektischen Srpünge oder gar harte Breaks natürlich gibt es trotzdem ein paar (unaufdringliche Rhythmuswechsel) aber der Fluß der Songs sowie die einfühlsamen Harmonien dominieren erneut diese CD.

Ich bin ganz ehrlich, würfe man sich mehrere Alben in einen CD-Wechsler stecken und blind per Skip und „spulen“ irgendeine Stelle heraussuchen, es wäre sehr schwierig, den Albumtitel oder gar den Song herauszufinden. Denn die bisher veröffentlichten gefühlten hundert Werke davor klangen mit ihren vielen instrumentalen Parts schon alle ziemlich ähnlich, natürlich mit kleinen Nuancen verfeinert oder geändert. Diesmal scheinen Blasinstrumente wie Saxophon oder Bläser-odfer Flötensounds einen doch stärkere Betonung zu bekommen. Außerdem wirkt vieles der Leipziger Progies noch etwas mehr improvisiert als sonst. Tüftler Christian Nove hat in seinem Heimstudio natürlich auch wieder seinen charakteristischer Sprechgesang ab und an mit eingebaut aber vor allem läßt er seine schönen meist elegisch-floydigen Gitarrenparts für sich „sprechen“.

Die Songs sind dabei nie zu überladen, sehr melodisch, wenig spröde, weniger Rhythmusbetont wobei die Arrangements aber gut gestaffelt sind. Die Keyboards sind diesmal etwas weniger dominant als bei früheren Werken, dafür ist das Artwork erste Sahne geworden. Einzelne Songs herauszudeuten erspare ich mir diesmal, es klingt in Summe wie aus einem Guss. Freunde von unaufgeregten und eher entspannterem Progressive Rock eventuell für die allabendliche Meditationsrunde oder konzentrierte Jogaübungen dürften mit "Eternity's Ocean" erneut ihre helle Freude haben. Ob dies jetzt für anspruchsvolle Langeweile oder hohe Kontinuität auf gutem Niveau spricht müssen die Käufer entscheiden.

Eternity's Ocean


Cover - Eternity's Ocean Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 61:55 ()
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Blood Magick Necromance

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Den Hype um die Salzburger BELPHEGOR kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Überall wird die Band als die Inkarnation des Bösen dargestellt, die sie beileibe nicht ist. Außer ein paar recht guten, aber nicht weltbewegenden Alben und wahlweise dämlichen und saudämlichen Interviews haben die Herren (also heutzutage Bandkopf Helmuth und Kollege Serpenth, die auf diverse Session-Musiker zurückgreifen) noch nichts Großartiges auf die Kette bekommen. Und an diesem Zustand ändert auch „Blood Magick Necromance“, das inzwischen neunte Album der Band, nicht viel. BELPHEGOR betreiben sehr erfolgreich Augenwischerei und fahren einmal mehr ein ultrafett produziertes Brett (Tägtgrens Peter saß am Mischpult) auf, das aber letztlich ebenso brutal, böse und mit dem Deibel im Bunde daherkommt wie die Großtaten von Karel Gott. Bitte nicht falsch verstehen: „Blood Magick Necromance“ ist ein wirklich gelungenes Album mit einigen starken Songs (der mit ägyptischen Melodien versehene Opener „Devour This Sanctity“, das atmosphärische „Discipline Through Punishment“, der Stampfer „Possessed Burning Eyes 1997“ oder der rasende Abschluss „Sado Messiah“), doch versprüht es zu keiner Sekunde die Boshaftigkeit und Konsequenz, die etwa Bands wie DARK FUNERAL, ENDSTILLE, GRAUPEL oder DARK FORTRESS deutlich geschickter in Szene setzen und weniger auf klangliche Effekthascherei setzen. Für BELPHEGOR gilt daher das selbe wie auch für DIMMU BORGIR: gut gemacht, aber eigentlich kein Black Metal (mehr)!

Blood Magick Necromance


Cover - Blood Magick Necromance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:44 ()
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Outlaw Carnie

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Bärtig, tätowiert, eine speckige Lederweste über dem Bierbauch, im Gesicht eine fette Sonnenbrille, auf dem Kopf ein Bandana – Bob Wayne sieht nicht gerade wie ein Country-Sänger aus. Trotzdem ist gerade das seine Musik, wenn auch nicht die saubere, patriotische Variante, sondern deren dunkler Bruder: der Outlaw-Country, wie ihn Musiker wie Johnny Cash und Hank Williams geprägt haben. Nachdem Wayne schon drei CDs in Eigenregie produziert und aus dem Kofferraum seines Cadillacs verkauft hat, erscheint jetzt mit „Outlaw Carnie“ sein erstes offizielles Album. Mitgewirkt haben u. a. Musiker, die auch schon mit Johnny Cash, Hank III oder Bob Dylan gespielt haben. Dementsprechend traditionell ist der Sound der Scheibe, der durch Banjo, Fiedel und Kontrabass bestimmt wird, den Wayne aber mit einem gewissen Punk-Spirit und dem prolligen Charme eines Lastwagen-Fahrers verbindet. Dazu erzählt er Geschichten und schildert seine Ansicht der Welt, wobei es sich lohnt, genau hinzuhören, denn seine Texte kommen oft zynisch und ironisch daher und pendeln immer wieder auch zwischen witzig und traurig. Das ruhige „Love Songs Suck“ z. B. klingt so schnulzig, dass es rein musikalisch kaum zu ertragen ist. Durch den Text erscheint der Song aber in einem anderen Licht. Hier heißt es etwa: „You won’t ever hear me sing a love song/Cause love songs suck….” und weiter: „….Hell, the closest thing I even have to a love song/Is the one where I killed them both.” „Everything’s Legal In Alabama” wiederum ist eine Aufzählung davon, was in Alabama angeblich alles legal ist und endet mit den Worten: “…just don’t get caught!” Klar, auf die Instrumentierung muss man sich einlassen können, und ein gewisses Faible für Country muss man sicher mitbringen, um Bob Wayne etwas abgewinnen zu können. Aber wem Cashs „American Recordings“ mittlerweile zu ausgelutscht oder GIANT SAND zu lahm sind, findet mit Bob Wayne eine unterhaltsame Alternative.

Outlaw Carnie


Cover - Outlaw Carnie Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:26 ()
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Gotta Get Up Now

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Der AGNOSTIC FRONT-Shouter Roger Miret ist mit seiner Nebenband, den DISASTERS, mittlerweile auch schon einige Jahre im Geschäft. 2001 als Ausgleich zu seiner Hauptband gegründet, erschien 2002 das Debüt, und mit „Gotta Get Up Now“ kommt jetzt das vierte Album in die Läden. Wer die vorherigen Scheiben der mittlerweile zum Fünfer angewachsenen Band – Miret hat einen zweiten Gitarristen eingestellt und konzentriert sich jetzt ausschließlich aufs Mikro – kennt, weiß, was einen hier erwartet: Rotziger Streetpunk mit leichtem Hardcore- und Oi!-Einschlag, direkt, schnörkellos und immer dem Punkrock alter Schule verpflichtet. Wie auch auf den Vorgängern funktioniert das auf „Gotta Get Up Now“ wieder bestens. Schlag auf Schlag wird hier eine Hymne nach der anderen abgefeuert, ein Mitgröl-Chorus folgt auf den nächsten. Im Grunde also nichts Neues, mit dem Unterschied, dass Miret und seine Mannen mit mehr Energie zu Werke gehen als je zuvor, mit gnadenlosem Druck und immer voll auf die Nuss. Stellenweise wirkt das zwar auch etwas prollig, und Mirets Gesang passt auf Dauer doch etwas besser zum AGNOSTIC FRONT-Sound als zu Punkrock. Aber der Energie, die die Jungs hier rüberbringen, kann man sich kaum entziehen. Trotz kleiner Abstriche ist „Gotta Get Up Now“ somit ein starkes Album geworden, mit dem Miret und seine Band sicher einiges reißen werden.

Gotta Get Up Now


Cover - Gotta Get Up Now Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 29:23 ()
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Passenger

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Die bereits vorab veröffentlichte EP „Heart On Fire“ von A LIFE DIVIDED (ereichte bei Amazon den ersten Platz in den mp3-Charts und war auch in den DAC weit vorne) war bereits voll überzeugend und hat so natürlich schon eine relativ hohe Erwartungshaltung aufgebaut. Da ich bereits die beiden klasse Vorgängerwerke aus den Zeiten ohne Plattenlabel kannte, hatten es die Münchner ohnehin schon mal etwas schwerer, sich nun mit dem hier vorliegenden Majordebüt „Passenger“ via AFM nochmal zu steigern.

Der erste Durchlauf war dann tatsächlich etwas ernüchternd, denn die 11 Tracks schienen außer den drei Lieder der EP nichts viel überragendes Songmaterial zu bieten. Aber "Passenger" entwickelte sich dann mit zunehmender Hördauer doch noch zu einem guten Album und zwar mit den typischen Qualitäten von A LIFE DIVIDED: Mächtig aufgemotzte Keyboardwände mit viel variierendem Programming, fette (industrial) Gitarrenriffs, sehr eingängig oftmals melancholisch Refrains und das alles ab und an garniert mit einer schönen wavigen 80er Jahre Grundstimmung.

Der Opener ist die erwähnte Single „Heart on Fire“ sehr eingängig und prägnant gehalten, ein Radiokracher in elektronisch aufgemotzte (Alternative) Rockstil mit durchaus metallischem Riffing und das alles in eine düstere Grundstimmung mit hymnenhaften Refrains verpackt. Die kraftvoll-rauen Vocals von Sänger Jürgen Plangger (ansonsten Gitarrist bei EISBRECHER) passen bestens zu dieser Art Songs. Das nachfolgende etwas langsamere „Forever“ bietet ebenfalls eine eingängige Melodie, ist etwas ruhiger hat aber im Mittelteil mächtige Stakkatoriffs und coole Didgeridoosounds. Noch besser ist dann das leicht getragene „Anyone“ mit seinen etwas gothicartigem Grundtenor meets LINKIN PARK-Elementen (zu deren Anfangszeiten), klar ist Mainstream pur und geht geht einfach bestens ins Ohr. Ein weiterer Höhepunkt ist „Words“ hier klingt die Stimme etwas nach MIDGE URE (ULTRAVOX), der Song hat viel Atmosphäre, wobei die mächtigen Tastenwände doch bestens an die 80er Jahre (DEPECHE MODE) erinnern. Stimmig dazu paßt auch dass sehr gelungene ALPHAVILLE-Cover „Sounds Like A Melody“, das zwar schon auf dem Album zuvor enthalten war, hier aber nochmal zum verdienten Einsatz kommt. Der Track wirkt absolut frisch, energiegeladener, druckvoller produziert und mit ganz neuem Esprit daher, echt toll gemacht. Mit „Hey You“ ziehen die Herren endlich mal wieder das Tempo an, trotz aller Griffigkeit, geht es teilweise mit verzerrten Vocals etwas weniger plüschig zu. Der Refrain ist zwar auch catchy aber der Grundtenor ist durch die etwas böser (growligen) Backingchöre deutlich aggressiveren ausgeprägt. Davon hätte es noch etwas mehr sein können.

Das Songschema bei den mittleren Songs ist teilweise etwas ähnlich gemacht (obwohl kein Track jetzt aber gleich klingt), einer etwas ruhigen Hinführung folgt ein hymnisch-krachender Refrain, das flotte „Save Me“ mit seinen schönen Streicherelementen oder auch "Doesn't count" können da sehr überzeugen. Auch das balladesk anmutende „Change“ gegen Ende mit seinem Wechseln aus getragenen Parts, schönen fetten Riffs a la Rammstein mit gelungenen Temposchüben sowie diesen deathmetalartigen Backingparts ist klasse gemacht und bietet unheimlich viel Weite bei der Hookline. Ungewöhnlich reduziert und unerwartet ohne jeden Bombast kommt die Schlussnummer "The End" daher mit einem recht simplen Keyboardthema in bester DEPECHE MODE-Tradition, fast ohne Gitarren aber mit vielen abwechslungsreichen Soundsprengseln endet „Passenger“ dann mit friedlichem Vogelgezwitscher.

Ein starkes Album für alle Neueneinsteiger, die auf die beschriebenen Bands sowie auf originellen Elektro Rock abfahren. Mir haben aber die beiden (Underdog) Alben davor noch einen Tick besser gefallen. Aber das ist wohl eher „Jammern“ auf hohem Niveau.

Passenger


Cover - Passenger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:48 ()
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Am Pranger...

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Die Aachener Black Metal-Institution GRAUPEL stammt, ähnlich wie die Kollegen VERDUNKELN (von denen auch zwei Mitglieder bei GRAUPEL tätig sind), TRUPPENSTURM oder THE RUINS OF BEVERAST, aus dem Umfeld der einstigen Genre-Vorreiter NAGELFAR. Bei jenen war GRAUPEL-Sänger Zingultus übrigens tätig und hat inzwischen auch Herrn Iblis bei den Kieler Krawallburschen ENDSTILLE ersetzt, aber das nur am Rande. GRAUPEL machen ebenso wenige Gefangene wie ihre norddeutschen Kollegen und feuern zumeist messerscharfe, rasende Riffsalven, gerne auch in heftigem Midtempo, ab, die absolut zweckmäßig und fett (keine Bombastoper, aber auch kein Pseudo-„True“-Black Metal-Geschrammel) in Szene gesetzt wurden. Und obwohl das Quartett reichlich kompromisslos zu Werke geht, finden sich auch diverse ruhige Parts auf „Am Pranger…“, etwa in „Herkünfte Schatten“ (klasse!) oder im Mittelteil von „Ekel“, die einen kleinen Kontrast zum derben, aber keinesfalls melodiefreien Inferno bieten, das den Rest des Albums dominiert. Lediglich das etwas sinnlose, nur entferntes Grummeln auffahrende Outro „Entgeistert“ fällt aus dem ansonsten mängelfreien Rahmen. GRAUPEL untermauern mit ihrem Zweitwerk ihren Status in der Königsklasse des deutschen Dunkelmetalls und dürften damit jeden Genre-Fan umfegen, der nicht zu „elitär“ für brillanten Black Metal ist!

Am Pranger...


Cover - Am Pranger... Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 44:47 ()
Label:
Vertrieb:

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