Review:

The Human Romance

()

DARKEST HOUR haben mit ihren Alben wie "The Mark Of The Judas", "So Sedated, So Secure", "Hidden Hands Of A Sadist Nation" echte Perlen des Metalcore oder Meldic Death Metals geschaffen, die ich mir immer wieder gerne anhöre. Brutale aufgekratzte Songs mit einer Aggression und Kraft, wie man sie kaum woanders hören konnte. Bei DARKEST HOUR bekam man stets "voll auf die Fresse", was die Band auch in ihren fulminanten Liveshows vollbrachte.

Nach dem Weggang von Leadgitarrist Kris Norris im September 2008 erschien im Jahre 2009 "The Eternal Return". Ein Album, das – obwohl es das kommerziell erfolgreichste der Band war – für mich schon ganz deutlich schwächer als der Vorgänger "Deliver Us" war. Nun steht also der Nachfolger "The Human Romance" an, der ab Ende Februar in den Läden zu erwerben sein wird.

Die CD startet mit dem atmosphärischen Intro "Terra Nocturnus", das man wohl auch als Intro für die anstehenden Live Shows verwenden wird. Es erinnert an die ersten Sekunden der Songs "Doomsayer" und "With A Thousand Words To Say But One" der vorangehenden Alben.

Es folgt "The World Engulfed In Flames", eine eher langsam beginnende Nummer in typischer DARKEST HOUR-Manier. Einige interessante schnellere Riffs wechseln mit epischen Melodien und dem typischen rauh ziehenden Gesang von John Henry. Ok, das ist nicht schlecht, haut mich aber noch lange nicht vom Hocker. "Savor The Kill" ist der dritte Song, den man schon gratis aus dem Internet kennen könnte. Auch dieser Track ist sehr langsam und mit vielen, den Song tragenden, Melodielinien versehen. Sorry, so langsam schlafe ich ein.
Weiter geht es mit der Nummer "Man & Swine", bei der man schneller zur Sache geht. Hektisches Gitarrengeriffe zu Beginn, ein schönes Gitarrensolo in der Mitte. In der zweiten Hälfte wechselt der Song seine Charakteristik, wird langsamer aber mit bedrohlicher Melodieführung und einem Hintergrundchor, was mir grundsätzlich schon mehr zusagt.
"Love As A Weapon" irritiert natürlich direkt vom Titel wie das Cover, das zwei sich liebende Skelette zeigt. Zu Beginn gibt es im Song einige schnelle Gitarrenpassagen auf einem langsamen Drumrhythmus. Insgesamt wieder ein sehr langsamer Song mit einigen cleaneren Gitarrenparts zwischendurch. Für einen Schock zwischendurch sorgt ein cleaner und ins Mikro gefühlvoll gehauchter Gesangspart. Der Refrain ist wieder gesanglich sehr melodisch gehalten und weiß vereinzelt zu gefallen. Trotzdem ist mir der Song viel zu unstrukturiert, als dass er sich in meinen Ohren festbeissen könnte.
Nun kommen wir zu Nummer sechs, "Your Everday Disaster". Die erste richtige schnelle Nummer durch und durch. Der Song hat mächtig Vortrieb, ein schon fast SLAYER-haftes Gitarrensolo im zweiten Teil und das Zeug zur Livenummer. Gesanglich jedoch etwas eintönig geraten.

"Violent By Nature" als Track sieben ist ebenso eine schnellere Nummer. Dem Song muss ich leider vorwerfen, dass er für mich schlichtweg zu langweilig ist. Das ist Allerweltsmetal, den keiner mehr hören mag. Kein Riff weiß so richtig zu begeistern, es rappelt an einem ohne große Wirkung vorbei.

Track acht, "Purgatory", geht da wesentlich frischer ans Werk. Typisches schnelle Metalcore Geriffe münden ab Sekunden 45 in einen epischen Gesangspart, wie man ihn schon öfter von DARKEST HOUR kennt.

Das folgende "Severed Into Separates" ist ein ganz normaler Metalsong, der etwas an CHILDREN OF BODOM erinnert, viele Melodien mitträgt und zu positiv gestimmt an einem vorbeizieht.

"Wound" geht dann zunächst wieder in eine andere Richtung, da er mit schnellen Riffs eingeleitet wird, bevor er jedoch dann in die gleiche Richtung wie der vorangegangene Track verfällt: Melodisch ohne große Dramatik. In der Mitte des Albums gibt es eine schöne Gesangsmelodie, die mich kurz aufhorchen ließ.

Mit 8:41 Minuten ist das folgende, durch ein Klavierintro eingeleitete, Instrumental "Terra Solaris" meiner Einschätzung nach der musikalische Höhepunkt des Albums. Viele Melodien, Akkustikgitarren und auch noch Violinen sind zu hören. Irgendwann kommt es einem aber auch zu lang vor.

Der letzte Song, "Beyond The Live You Know", ist wieder eine schnellere Nummer, die sich jedoch ebenso wenig in meinem Kopf festzusetzen mag, wie die vielen anderen Lieder zuvor. Einfallslose Riffs und Melodien, von denen man nach Track zwölf einfach schon die Nase voll hat.

Die Boxen verstummen nach dem letzten Track und ich muss tief durchatmen. Eine Romanze wird das hier leider nicht mehr, eher eine "darkest hour". Die Band hat leider musikalisch eine ganz andere Ebene betreten, die mit dem brutalen Metalcore und Melodic Death Metal vergangener Zeiten recht wenig zu tun hat. Fast alle Songs des neuen Albums hat man schnell vergessen, keinen will man unbedingt nochmal anspielen. Traurig. Mit dem Weggang von Kris Norris hat die Band ihre musikalischen Wurzel verloren. Als ehemals großer Fan von DARKEST HOUR muss ich eingestehen, dass die Band wohl ihren Zenit überschritten hat. Im August 2010 gab die Band in einem Interview bekannt, dass die neuen Songs auf "The Human Romance" die Band "beyond the unknown" pushen werden wird. Hätte man das mal besser gelassen, hätte ich vielleicht eine bessere Kritik schreiben können. Daumen runter.

The Human Romance


Cover - The Human Romance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

World In Decline

()

Songs über diverse Nackedei-Sternchen scheinen ja groß in Mode zu sein. Haben erst kürzlich die Holländer VANDERBUYST eine ihrer großartigen Rockhymnen der Szene-Ikone Traci Lords gewidmet, ist nun Nachwuchs-„Talent“ Sasha Grey an der Reihe, der die Kalifornier ANTAGONIST auf ihrem neuesten Streich „World In Decline“ Tribut zollen. Das Quartett scheint noch nicht ganz begriffen zu haben, dass die Metalcore-Welle und mit ihr glücklicherweise die Legionen schlechter Zugaufspringer weg vom Fenster sind, was die Jungs aber nicht daran hindert, zusammen mit Gastmusikern von Hupenkapellen wie ARSONISTS GET ALL THE GIRLS ein Album aufzunehmen, das zeitlich mindestens zwei Jahre zu spät erscheint. Richtig schlecht ist „World In Decline“, das mittlerweile vierte Album der Band, aber nicht wirklich. Die sehr kraftvolle Produktion und hörenswerte Gitarrensoli veredeln Stampfer wie „Disguised In White“, den nach vorne peitschenden Groover „New Human“ oder sägende Brecher der Marke „Already Dead“. Das Album ist zwar keine Offenbarung und strotzt nicht gerade vor innovativer Identität, aber Leute, die dem inzwischen toten Genre noch allerlei abgewinnen können, machen mit dieser hörenswerten Scheibe nicht viel falsch. Nicht mehr und nicht weniger.

World In Decline


Cover - World In Decline Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dominion

()

Eine betrübliche Nachricht für die Fans der Band gleich vorneweg - an die Vorgaben durch die beiden bisherigen starken BENEDICTUM Alben „Uncreation“ und „Seasons Of Tragedy“ kommt das dritte „Dominion“ betitelte Werk der US-Power Metaller nicht ran. Frontröhre Veronica Freeman darf man zwar dank ihrer aggressiv tiefen Stimme weiterhin getrost als eine der besten weiblichen Stimmen des Genres bezeichnen (welche auch die ruhigeren melodische Parts in höherer Stimmlage gekonnt interpretiert), und auch instrumental kommt „Dominion“ fett aus den Speakern. Aber die Kompositionen an sich erweisen sich teilweise doch als sperrig – das kann Gitarrist und Songwriter Pete Wells definitiv besser. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier doch manches unausgereift aufgenommen wurde. Dazu kommt auch noch ein vermehrter Einsatz von Keyboards, welcher den Songs zum Teil den Wumms nimmt und auch ansonsten mehr aufgesetzt als songdienlich klingt. Mit dem hart-derben Titeltrack „Dominion“, dem sich von ruhig auf hart entwickelte und stark eingesungene „Dark Heart“, dem überlangen, epischen „Epsilon“ und dem überraschend gelungenen RUSH-Cover „Overture/The Temples of Syrinx” hat man aber auch weiterhin tolle Songs am Start. Nur über die ganze Spielzeit hält man diesmal das Niveau nicht. Mit „Dominion“ werden BENEDICTUM sich kaum neue Fanschichten erschließen – und auch die bisherigen Getreuen werden zwiespältig „Dominion“ hörend auf ein weiteres Lebenszeichen von Freeman, Wells & Co. warten.

Dominion


Cover - Dominion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 63:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Artistic Differences

()

Kennt der ein oder andere vielleicht noch den Namen P:O:B wird das bei der überwiegenden
Mehrheit nicht der Fall sein. Aber nicht schlimm: Ihr könnt euch nun direkt einen neuen Namen
einer (nun greife ich vor) super Band merken: SLAVES TO FASHION mit ihrer CD „Artistic
Differences“! Endlich bei einem Label unter Vertrag liefern diese vier Norweger uns eine sehr
spezielle Produktion ab.
Denn sie pendeln über sehr eingängige und fast schon poppig zu nennende Musik („Mrs.
Hero“), schwingen dabei zu anspruchsvollen progressive-Kompositionen, streuen eine
verstörend wirkende Ballade mit seltsamen Metronom („Out Of Here“) ein und landen mit
einem Zwischenstop im energiegeladenen Rocksound („Libido Ride“) bei einer zehnminütigen
Orgie am Ende der Scheibe („Facts On The Ground“).
Und all das kommt aus diversen Gründen so geil durch die Lautsprecher: Die Stimme von
Sänger Johannes Stole ist nicht nur auf einem sehr hohen gesanglichen Niveau, sie klingt auch
wahnsinnig charismatisch und hat meiner Meinung nach absoluten Wiedererkennungswert; der
Sound der Instrumente schafft jede der erwähnten Situationen zu meistern, sei es die Power
die eine Rock bis Metalnummer braucht oder die Ruhe und Gelassenheit der eher ruhigeren
Stücke. Und gerade letzteres ist bitter nötig, denn das Album strotzt vor Abwechslung und
Wechsel in Stil, Anspruch und Geschwindigkeit nur so. Und meiner Meinung nach ist da das
Wort „progressive“ alles andere als Fehl am Platze, trotz einiger etwas stringenter
komponierter Nummern.
Und wer genau darauf steht hat hier eine absolute Empfehlung meinerseits gefunden!

Artistic Differences


Cover - Artistic Differences Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Oceanus Procellarum

()

Wenn die Gitarre das Wah-Wah Pedal zückt und man das Drumset mit pelzigen Kleintieren
bewirft kriegt man vielleicht diesen undefinierbar spacig-psychedelischen Sound den nicht nur
die Bands der 70ger Jahre drauf hatten sondern auch PYRIOR auf ihrer ersten CD „Oceanus
Procellarum“ verewigt haben. Und genau dieser Sound trifft das Genre des Stonerrock genau
da wo es sich gehört, vielleicht teilweise etwas rockiger und härter als andere Vertreter, ich
persönlich musste an eine ziemlich nette Mischung aus LED ZEPPLIN, GROBSCHNITT und
einem eigenen, nicht genau definierten Stil denken. Wobei das jeder anders sehen und
interpretieren mag, mir jedenfalls lag diese Assoziation nicht nur nahe, ich fand das was raus
kommt auch sehr stimmig.
Denn auf der Platte (wobei das Wort hier endlich mal stimmt; die LP kommt im Sommer
2011!) reihen sich progressiv-schräge Passagen („Pulsar“, „Sunset“) an ziemlich rockige
Stücke („Dustown“, „Venom“) die vom Schlagzeug angetrieben werden und Songs die mehr
zum Schweben und Verweilen einladen („Mare T.r.“).
Schwer fällt es hier die richtigen Worte zu finden, für eine einfache Kategorisierung in
musikalische Schubladen sind mir die Tracks allesamt zu unterschiedlich, abwechslungsreich
und speziell. Und dazu sei gesagt: Das war jetzt ein ziemlich positiver Kommentar.
Und daher kann ich auch nicht sagen wo das Album nun hingehört – die Kombination aus
entspanntem Sessel und HiFi-Anlage will mir genauso gefallen wie die Idee mir die Jungs live
anzugucken. Alles in allem kann man jedoch durchaus sagen: Wer auf Musik mit starkem
Eigencharakter, psychedelischen Ausflügen und trotzdem der spritzigen Prise Rock steht der
findet an „Oceanus Procellarum“ sicher eine Menge Freude!

Oceanus Procellarum


Cover - Oceanus Procellarum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Vinyl

()

GRANNY PANTS spielen eine Mischung aus Hard Rock und Heavy Metal im Stil der guten alten
New Wave of British Heavy Metal, in diesem Falle eine Mischung von galoppierenden
Rhythmen, einigen klassischen Rock-Soli und – aufgepasst! – weiblichen Vocals.
Aus musikalischer Sicht ist diese Mischung echt interessant, die Instrumente prahlen zwar
nicht durch progressive Neuerfindung eines alten Genres, dafür setzten sie die Standards die
bekannten Größen gut um und machen einen soliden Rocksound mit Wiedererkennungswert.
Gerade die Lead-Gitarre hat meiner Meinung nach einen sehr sympathischen Sound, die Songs
haben eine Struktur die zwar mit Wiederholungen arbeitet, sich aber keineswegs in Monotonie
verfängt (was die Songlängen von bis fast acht Minuten gerade an den Drums auch beweisen).
Allerdings merkt man hier doch noch das es sich um ein Erstlingswerk handelt; die Idee (und
teilweise auch die Umsetzung) mit einer Sängerin ist ziemlich cool, der Sound will mir aber
nicht ganz passen. Zu unharmonisch wirken mir die Vocals, die Stimme trifft den Punkt oft
nicht ganz; soll es in in Richtung einer energiegeladenen oder eher einer ruhigen, cleanen
Stimmlage gehen?
Aus instrumentaler Sicht grundsolide, an den Vocals muss die Band aber noch feilen. Ein
typischer Fall von „unbedingt selber mal anhören“!

Vinyl


Cover - Vinyl Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 36:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Reflected

()

Schon der Einstieg in „Reflected“, dem neuen Album von CENTRAL PARK, ist ungewöhnlich für diese Progband. Unerwartet dunkel, mit viel Programming, düstere sehr mollige und soundtrackähnliche Keys, pulsierendes Drumming, schrammelig-funky Gitarrenriffs und dann setzt diese sehr grazile Stimme ein. Zunächst etwas leicht schiefklingend, dann wieder elfenhaft im Wechsel mit Sprechgesang in bester ANNE CLARK-Mannier, der Schluß mit orgeligen Tasten erinnert etwas an einen Horrorfilm.

Überhaupt dieses starke SciFi-Ambiente mit soundtrackartigen Parts ist typisch für dieses Album - der Sound von CENTRAL PARK hat sich bewußt grundlegend geändert. Man wollte anderst klingen und so ist die stilistische Ausrichtung zwangsläufig eine völlig andere. Der relativ eingängige und auch leicht zu konsumierende Prog des letzen Werkes „Unexpected“ (2006) hat sich völlig gewandelt, es geht deutlich verkopfter bzw. unrunder zu.

Der damalige Titel hätte besser zu diesem neuen Album gepaßt, denn alle etwaigen Erwartungen aus dem Vorgänger kann man sich schenken. Diese ungewöhnliche Formation, die ja bereits 1983 gegründet wurde und erst 2006 nach der Reunion in Originalbesetzung ihr Debütalbum herausbrachte, ist jetzt eher im Art Progrockbereich unterwegs. Die neuen CENTRAL PARK aggieren deutlich komplexer, verschrobener, die Arrangements sind aufwendiger und ja leider sind auch die guten Melodien etwas rar gesät. Der Vergleich mit anderen Kapellen läßt eher Erinnerungen an KING CRIMSON & Co. als an die alte GENESIS oder YES-Werke aufkommen. Mir kommt es vielfach so vor, als spiele das „Drumherum“, die zahlreichen Effekte, das Programming und die sicher vielfältigen Sounds eine größere Rolle als irgendeine hängenbleibende Melodie. Es gibt zwar auch relativ einfach gestrickte Sachen wie „White Princess“, hier klingt die neue, mit einem deutlich hörbaren klassischen Background versehene, Sängerin Jannine Pusch in guten Momenten wie eine neue KATE BUSH, die Hammondsounds sind echt klasse (kommen auf dem Album auch sehr häufig vor) und zum Schluss gibt es ein recht improvisiert klingendes Instrumentalfinale. Die Stimme ist schon recht wandlungsfähig und hat ein breites Spektrum aber mir singt sie ab und an etwas neben der Spur (u.a. bei Path Of Mercy“), und ihre ganz eigene Melodieführung.
Auch „Another Part“ ist so ein Ding, es geht eher beschaulich zu, trotzdem luftig leicht mit entspannten Keyboards und dann folgt ein tolles Gitarrensolo und hinten raus geben die Jungs richtig Gas, der Gesang stört da beinahe etwas. Das Arrangement schlägt denn Refrain.

Der Sound des Albums (die CD wurde von Keyboarder Jochen Scheffter und Drummer Artur Silber produziert) ist ansonsten echt klasse gemacht, die Instrumente kommen gut raus vor allem die Drums, die Percussions oder auch rhythmische Backline sind sehr transparent. Kernstück des Albums ist ein 21-miuten langes Epikdrama Namens „Visions of Cassandra", dass aus einem dreiteiligen Songzyklus besteht. Inhaltlich geht es dabei um den Untergang Trojas der dabei aus Antike in die moderne Welt verlegt wird. Bei diesem Song packen CENTRAL PARK alles hinein was geht, ein wirklich sehr atmosphärischer Brocken, der ähnlich einem Hörspiel kombiniert mit soundtrackartigen Passagen mit gesprochenen Parts, recht düster daher kommt und sehr vielseitigen Klangbilder (mal verträumt, sphärisch dann wieder vertrackt) sowie einem gelungenen Spannungsaufbau aufwarten kann. Einige Längen haben sich leider auch eingeschlichen, der rote Faden ist nicht zu erkennen, die drei Teile könnten auch für sich selbst sehen, das Verbindende fehlt leider.

Ungewöhnlich ruhig und balladesk kommt „The last Tear“, nur mal kurz mit einem kleinen schroffen Aufflackern versehen, daher und beendet mit gelungenem Streichereinsatz und gelungenem Soprangesang ein musikalisch und kompositorisch höchst anspruchsvolles Album. Für echte Progfreaks dürften die vielen Ansätze, Ideen und ausgefeilten instrumentellen Parts dieser Münchner Formation ein wahrer Leckerbissen sein. CENTRAL PARK habe dabei auch unbestritten tolle Musiker an Bord. Ich bin mit „Reflected“ insgesamt eher nicht so recht warm geworden und teile das Fragezeichen auf dem Albumcover. Es fehlen einfach die ganz große Melodien und gesanglich atmosphärischen Parts wie dies bei Art Rock eigentlich sein sollte, da gefallen mir die deutschen Konkurrenten wie SYLVAN oder POOR GENETIC MATERIAL deutlich besser.

Reflected


Cover - Reflected Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 63:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Freedom To The Slave-Makers

()

Vor fünf, sechs Jahren waren BETZEFER richtig gut, zumindest Live. Dann wurde es still um die Jungs, bis relativ überraschend „Freedom To The Slave-Makers“ via AFM Records angekündigt wurde. Nun sind fünf Jahre eine lange Zeit, in der sich die Welt und der Metal-Zirkus doch ein wenig verändert haben – BETZEFER aber kein bisschen. Wie gehabt gibt es Groove-orientierten Neo Thrash, der sich an SOULFLY, EKTOMORF und gesanglich immer wieder bei ENTOMBED orientiert („Backstage Blues“), aber nicht wirklich aus der Hüfte kommt. „Freedom To The Slave-Makers“ klingt altbacken, was am uninspirierten Songwriting und den immer gleichen Riffs und Drum-Parts liegt. Die besten Momente hat das Album in den PANTERA-Gedächtnis-Abschnitten („Feels So Right“), aber die retten da auch nicht mehr viel. Zudem ist gesanglich echt die Luft raus, Avital Tamir kann weder bei den Growls noch bei den an L.G. Petrov erinnernden Einsätzen überzeugen, Druck baut er gar nicht auf. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass „Freedom To The Slave-Makers“ als direkter Nachfolger zu „Down Low“ in Ordnung gewesen wäre, so um 2007 rum. Aber Anfang 2011 locken BETZEFER mit dieser Scheibe nur noch die Die-Hard-Fans an.

Freedom To The Slave-Makers


Cover - Freedom To The Slave-Makers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Hymns Of A Broken Man

()

Mit Jesse Leach (Vocals) und Adam Dutkiewicz (Gitarre, Vocals) haben sich unter dem Banner von TIMES OF GRACE jene beiden Protagonisten wieder zusammen gefunden, welche mit „Alive Or Just Breathing“ als KILLSWITCH ENGAGE in 2002 eine DER Platten des Metalcore-Genre verbrochen haben. Demzufolge waren die Erwartungen der Fans bezüglich des TIMES OF GRACE Debüt „The Hymns Of A Broken Man“ auch ins fast schon grenzenlose gestiegen. Ob das neue Werk von Leach/Dutkiewicz jenes ist, das KSE hätte nach 2002 machen sollen, oder einfach ein zeitgemäßes Metalcore-Album (mit KSE-Schlagseite, aber auch mit gelungenen Variationen des ureigenen Sounds) ist an sich gleich – denn irgendwo dazwischen niesten sich die aggressiv, melodischen Kompositionen von Adam Dutkiewicz ein (der mit seinem knallharten und Genre-ungewöhnlich variablen Gitarrenspiel manchen tollen Songs noch die Krone aufsetzt). Der stark militärisch daherkommende Opener „Strength In Numbers“ zeigt einen Jesse Leach in Höchstform am Mikro – der Mann kann von Clean bis Brutal halt alles – und hält dies Versprechen über die komplette Spielzeit. Typisch für das Album ist wohl ein Song wie „Hope Remains“, welcher als waschechter thrashiger KSE-Bastard durchgeht. Dazu kommen auf Atmosphäre und einer gewissen Düsternis setzende Tracks wie „Until The End Of Days“, das sich steigernde „The End Of Eternity“ oder die einzigste, mit leichten Country-Touch versehene Ballade „The Forgotten One“. Das „The Hymns Of A Broken Man“ auch stark auf ruhige Töne wert legt wird nicht jeden Core’ler in Hochstimmung versetzen – TIMES OF GRACE bringens aber. Auch wenn sich gegen Ende des Albums eine gewisse Gleichförmigkeit einschleicht. Nichts desto trotz haben TIMES OF GRACE mit „The Hymns Of A Broken Man“ ein richtig starkes Werk am Start, das den ehemaligen und aktuellen Fans von KSE in die Karten spielen dürfte und auch für alle anderen Freunde der gepflegten Aggression einen Tipp wert ist. Mal sehen ob aus dem Projekt mehr wird und man TIMES OF GRACE auch mal Live zu sehen kriegt – der Stoff gibt das her.

The Hymns Of A Broken Man


Cover - The Hymns Of A Broken Man  Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 53:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Speak Up, You Are Not Alone

()

DECEPTION OF A GHOST haben ihre erste Scheibe recht unbeachtet auf den Markt gebracht, was „Speak Up, You Are Not Alone“ dank Bullet Tooth nicht passieren dürfte. Die zehn Songs bieten recht klassischen Metalcore, schön mit Moshparts, Beatdown und einem gesanglichen Wechselspiel von aggressiven Shouts und klarem Gesang, wobei die aggressive Stimme stärker überzeugen kann und den Passagen mächtig Druck gibt. Dagegen stinkt die Arbeit des Drummers ab, denn mehr als einen soliden Job liefert der hier nicht ab, wobei er auch unter der nicht immer klaren Produktion zu leiden hat. Letzteres trifft auch auf die Gitarren zu, was angesichts deren guter Arbeit doppelt ärgerlich ist und einige Male einen guten Part verhagelt. Trotz aller Kritik und Probleme haben DECEPTION OF A GHOST aber ein solides Metalcore-Album zustande gebracht, dass anständig brutal ist und für Genre-Fans interessant sein dürfte, auch wenn der ganz große Wurf noch nicht gelungen ist.

Speak Up, You Are Not Alone


Cover - Speak Up, You Are Not Alone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:36 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD