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Riot Avenue

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Schweden ist das Kalifornien des 21ten Jahrunderts. Das dürfte nicht erst seit dem Erfolg von Truppen wie HARDCORE SUPERSTAR bekannt sein. Auch CRAZY LIXX schlagen in diese Kerbe und bieten sleazigen High-Energy Hard Rock, welcher auf dem Sunset Strip der 80er für einen Ausnahmezustand gesorgt hätte. Aber auch im Jahre 2012 machen die treibenden Hymnen einen Menge Spaß. „Young Blood“ tritt richtig Arsch, beim Up-Tempo Rocker „In The Night“ kann man echt nicht still sitzen und das besinnliche, aber nicht schmalzige „Only The Dead Now“ entlässt den Hörer stimmungsvoll. CRAZY LIXX können darüberhinaus mit einem sehr warmen und natürlichen Sound punkten, der zu „Riot Avenue“ passt, wie der viel zitierte Arsch auf den Eimer. „Riot Avenue“ ist eine perfekte Partyscheibe, welche geradezu nach auftoupierten Haaren und pinkem Lippenstift schreit. Im geneigten Poserhaushalt sollte also zwischen HARDCORE SUPERSTAR, MÖTLEY CRÜE, CRASHDIET, POISON, STEEL PANTHER und RATT auch noch Platz für CRAZY LIXX sein. Flugs in die Tigerleggins gehüpft und die Party geht ab.

Riot Avenue


Cover - Riot Avenue Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:10 ()
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Gravitas

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FURYON laufen zwar bei ihrem Label unter „Melodic-Metal“, nicht ganz so open-minded Zeitgenossen dieser Stilrichtung sei dannoch zur Vorsicht geraten. Sagen wir mal so: FURYON spielen ihren melodischen Metal so, dass man ihn in England cool findet. Das heißt recht modern, meist im groovigen Midtempo sich bewegend und mit einer gewissen Alternative Schlagseite. Mit Songs wie dem schleppenden „Souveniers“ werden eher Fans von Bands wie AUDIOSLAVE oder ALTER BRIDGE bedient, denn klassisches Melodic-Metal Klientel und da ich mich auch eher zu letzterem zähle, habe ich so meine Probleme mit der Scheibe. Das ist handwerklich gut gemacht und auch Sänger Matt Mitchell weiß definitiv was er tut. So ist „Gravitas“ ein höchst professionelles modernes Hard Rock Album mit dem FURYON aber komplett am Geschmack des Rezensenten vorbei spielen. Freunde aktueller Rock Sounds sollten aber mal ein Ohr riskieren.

Gravitas


Cover - Gravitas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:31 ()
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Hits For Dead Kids

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Ähnlich wie die seinerzeit ebenfalls aus Stockholm stammenden HEXENHAUS interessieren sich anscheinend auch STERBHAUS für deutsche Architektur – sehr cool! Nur hat das Quartett mit den Supertechnikern von früher stilistisch so viel am Hut wie unser Parlament mit Demokratie, nämlich überschaubar viel. STERBHAUS spielen eine groovige Mischung aus (Melodic-) Death- und Thrash Metal, die bisweilen eine paar Metalcore-Schimmer durchscheinen lässt. Allerdings täuscht auch die Tatsache, dass „Hits For Dead Kids“ (übrigens schon 2008 – erst jetzt erscheint die Scheibe in Deutschland) in den „Abyss Studios“ unter Leitung von Peter Tägtgren aufgenommen wurde, nicht darüber hinweg, dass hier nicht gerade songschreiberische Oberklasse serviert wird. Das Debütalbum der Sterbhäuser klingt recht beliebig und weist keinerlei herausragende Eigenschaften auf, die das Gefühl beiseite räumen, alles hier schon einmal woanders um Längen besser vernommen zu haben. Coole Songtitel wie „Die Leatherman Die“, „Chiliconcarnage And The Texmexecution“ oder „Goat Boat“ (welches einem echten Highlight noch am Nächsten kommt) lesen sich zwar ansprechend, beim Anhören hinterlassen sie aber kein Schlachtfeld, sondern nur viel ausgetretene Gegend. Kein wirklich schlechter Einstand, aber außer den Allessammlern kann sich die Zielgruppe hier getrost zurücklehnen.

Hits For Dead Kids


Cover - Hits For Dead Kids Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 26:57 ()
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I-Dentity

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„I-Dentity“ heißt das dritte Baby der vier Jungs von TRIBAL. Das Intro des Openers „Eleven“ macht´s spannend- zunächst Stille, bevor dann langsam nach und nach eine ordentlich fette Gitarre einsetzt und sich verzerrter Gesang dazugesellt. Dass nicht nur der Opener recht heavy daherkommt, zeigt auch das nachfolgende „Identity“, das eine ruhige Strophe mit Elementen paart, die stellenweise schon eher Richtung Heavy Rock / New Metal gehen. Für die „Kraft Ist in Dir“ wechselt man der Abwechslung halber zur deutschen Sprache, das ruhige „Liberation“ dagegen klingt in der Strophe (trotz einschlägiger Veranlagung von Seiten der Verfasserin) ein wenig zu sehr nach THE 69-EYES- Kopie und dabei gesanglich in den Tiefen auch zu gewollt. „Hardcore“ haut wieder wesentlich mehr auf den Putz und auch auf „Distant Memories“ und „Odd Nativity“ spielen TRIBAL wieder ihre Stärke- eingängigen Melodien mit fettem Sound- aus. Der Rausschmeißer „Past-Present-Future“ schließlich zögert den Abschied noch einmal hinaus und dehnt sich über epische sieben Minuten und 25 Sekunden aus. Fazit: „I-Dentity“ liefert solide schweizerische Dark Rock-Kost.

I-Dentity


Cover - I-Dentity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 64:23 ()
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Von Leere Und Tod

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Viking-/Pagan-/Black Metal mit deutschen Texten und lyrischen Inhalten ist beileibe nicht neu und schon reichlich ausgenudelt; trotzdem verirren sich immer noch zahlreiche Bands in dieses Genre um die Hörer vollends zu hörnen. Zu diesen Horden gehören auch THORMESIS aus Rothenburg Ob Der Tauber, die zwar ebenfalls keine Wälder lichten, aber mit ihrer Mischung aus primitivem, wenn auch gut produziertem Schwarzmetall und variablen stimmlichen Einlagen zumindest ein Stückweit aus dem Sumpf herausragen. Glücklicherweise wird auf nepalesische Violinen, südwestkaukasische Harfen und tibetanische Hirschkuhglocken verzichtet und den ordentlich bratenden Gitarren der Vortritt gelassen. Mit Black Metal-Kreischen, klaren Gesängen und gerade noch so eben kitschfreien Chören ergibt sich zudem eine ordentliche Hymnenhaftigkeit, die vom zwar nicht sehr spektakulären, aber soliden Songwriting abgerundet wird. Durchweg überlange Songs wie „In Den Nächten Der Wiederkehr“, „Türme Des Schattens“ oder das wirklich sehr starke „Vom Leben Gezeichnet“ könnten Fans von Bands wie (älteren) SUIDAKRA, TARABAS oder OBSCURITY definitiv gefallen. Und wenn man genau hinhört, haben es THORMESIS gar nicht nötig, sich der Methörner-Fraktion anzubiedern, denn dazu sind sie einfach zu gut, auch wenn „Von Leere Und Tod“, das inzwischen dritte Album der Band, noch kein Überflieger ist, sondern „nur“ hörenswert.

Von Leere Und Tod


Cover - Von Leere Und Tod Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 54:11 ()
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Mnemesis

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Auch MNEMIC gehört zu den Bands, bei denen Wechsel im Line-Up die einzige Konstante zu sein scheint. 2011 wurden beide Gitarristen und der Drummer ausgewechselt, so dass „Mnemesis“ das erste Album in der aktuellen Formation ist. Sofort auffällig ist der Gesang, der viel an Aggressivität verloren hat und durch die starke Betonung der melodischen Parts beinahe zu zahm für MNEMIC klingt (die ja immerhin mal in einem Atemzug mit SOILWORK und IN FLAMES genannt wurden). Gleichzeitig gelingt den Gitarren der Wechsel zwischen aggressiven und eingängig-melodischen Parts ganz gut, hier finden MNEMIC oft den richtigen Kompromiss in Hinblikc auf die Poppigkeit – ein Thema, mit dem sie sich ja schon immer rumgeschlagen haben. Leider ist die Produktion nicht das Gelbe vom Ei, gerade die Drums klingen sehr steril und zu sehr nachbearbeitet, was nicht ganz zum Album passen will. Größtes Manko von „Mnemesis” ist aber die sehr unterschiedliche Qualität der Songs: während einige wie „Transcend“ oder „I’ve Been You“ machen Spaß und haben diesen catchy Groove, der einen guten MNEMIC-Song ausmacht, aber viel zu viele Songs sind nur belanglose Modern Metal-Nummern geworden, die aus dem 08/15-Schema nicht ausbrechen können und gegen alte MNEMIC-Nummern ebenso abstinken wie gegen 90% aller IN FLAMES-Songs. So bleibt „Mnemesis“ ein annehmbares Album, das MNEMIC in der Findungsphase zeigt. Vielleicht sind es auch ein paar Line Up-Änderungen zu viel gewesen? Wer weiß. Falls es ein weiteres Album in der jetzigen Besetzung geben wird, werden wir alle schlauer sein.

Mnemesis


Cover - Mnemesis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:6 ()
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Pipe Dreams

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WHIRR ist ein weiteres Betätigungsfeld von DEAFHEAVEN-Gitarrist Nick Bassett, der hier seine Leidenschaft für Shoegaze auslebt. Die Gitarren flirrend, der weibliche Gesang sphärisch über der Musik thronend („Home Is Where My Head Is“) und sich dabei von der Außenwelt mental abschotten, so wirkt „Pipe Dreams“. Durch die Vorliebe für das Wiederholen von Riffs und Ideen wirkt die Chose immer wieder sehr hypnotisch. Die Synthies, für die sich Sängerin Alexandra verantwortlich zeigt, werden gezielt und vor allem sparsam eingesetzt, die Hauptattraktion bei WHIRR sind Gesang und Gitarren. Die dadurch aufgebaute Atmosphäre ist verspielt-fröhlich, aber immer auch mit einer dezenten Melancholie versehen („Toss“). „Pipe Dreams“ ist so ein schönes Album geworden, das mehr zu bieten hat, es als anfangs scheint und das mit seiner ganz eigenen, charmanten Atmosphäre beeindrucken kann.

Pipe Dreams


Cover - Pipe Dreams Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:8 ()
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Heritage Of Fire

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Ohne Witz: die Bremer beschreiben ihren Stil höchst selbst im Info als “Pure Scandinavian Pussy-Metal”, was ja grundsätzlich von gesunder Selbsteinschätzung zeugt, in diesem Fall aber nicht passen will; da wären einige andere Combos eher in der engeren Auswahl. Die Mischung aus traditionellem (Melodic-) Metal, einem Schuss modern rockender Klänge (der Song „Byzantine“ etwa klingt durch den gemäßigt tiefen Gesang von Marco Bianchi sogar nach frühen PEARL JAM!) und einem Schuss Gothic kommt nicht wirklich „pussyhaft“ herüber, sondern überzeugt durch hymnisches Songwriting („Fire“, „Tribe“ oder „Magic Carpet“) und eine angenehme, niemals poppig wirkende Eingängigkeit. Und mit „Ascension (The Four Quarters Of The World)“, das sogar Growls auffährt sowie dem abschließenden, Reggae-befeuerten Ohrwurm „Decoration Drunkards“ hat das Quintett neben den oben genannten Hymnen noch zwei echte Oberhits im Gepäck, die weniger Trauerklößen gefallen dürften als mehr Fans von flotteren LAKE OF TEARS oder den längst verblichenen DARK AT DAWN. Auch wenn sich mit „Rearousing The Dead“ oder „Legions“ ein paar wenige Durchhänger eingeschlichen haben, ist „Heritage Of Fire“ ein echt hörenswertes Teil, das Appetit auf mehr „Pussy-Metal“ macht.

Heritage Of Fire


Cover - Heritage Of Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:45 ()
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Deep Cuts From Dark Clouds

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16 bleiben sich auf „Deep Cuts From Dark Clouds“ treu und führen den Sludge-Sound, für den sie bekannt sind, weiter. Schön konsequent sind sie dann auch beim Release-Datum, was stört sie schon Sommer und Sonne? Einfach Rollos runter und die Platte anmachen, schon ist das Wetter total wumpe. Die zehn Songs sind wunderbar fies und atmen den Geist einer schwülen Sumpfnacht, wie es sich für sludge eben gehört. Tempowechsel gibt es kaum, die würden zur Heavyness der Songs nicht passen. 16 wissen, was sie wollen und bewegen sich davon nicht weg. Das lässt „Deep Cuts From Dark Clouds” einerseits zu einer intensiven Platte werden, die zudem eine herrliche Fuck Off-Attitütde hat, aber andererseits auch etwas monoton. Die ewige Zwickmühle aus Stagnation gegen Experimentierfreudigkeit. Wer sich daran nicht stört, wird mit einer soliden Sludge-Platte belohnt, die dank der guten Produktion (mit gut bearbeitetem Gesang) mächtig aus den Boxen walzt.

Deep Cuts From Dark Clouds


Cover - Deep Cuts From Dark Clouds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:57 ()
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The Rewritten Chapters

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Ari Nissilä, Toni Kansanoja, Mikko Nevanlahti and Kari Vähäkuopus raus, dafür Mikko Hepo-oja, Tony Qvick, Sauli Jauhiainen, Juha-Matti Perttunen und Jussi Sauvola rein – einige Dinge ändern sich bei CATAMENIA nie, das sich munter drehende Besetzungskarussel gehört immer dazu. Irgendwas muss an Riku Hopeakoski schwierig sein, anders ist das nicht zu erklären. Aber gut, was zählt, ist auf dem Platz und da liefern CATAMENIA gewohnt solide Arbeit ab – aber Halt, „The Rewritten Chapters“ bietet gar keinen neuen Stoff. Im Mastervox Studios haben die Finnen 14 Songs neu aufgenommen, bieten also einen Querschnitt durch die Bandgeschichte. Das ist alles gut gelungen, auch wenn die Produktion hier und da etwas differenzierter hätte sein können. Die Auswahl der Tracks deckt alle Schaffensphase des Herrn Hopeakoski ab und bietet so Einsteigern in den CATAMENIA-Sound einen guten Überblick. Allerdings ist fraglich, wieweit die regulären Alben der Finnen zwingend notwendig für die heimische Sammlung sind, immerhin sind sie oft nicht über gehobenes Mittelmaß hinausgekommen, da ist eine Best-Of schon der sinnigste Kauf. Abgerundet wird die Scheibe durch ein witziges JON BON JOVI-Cover. Das ist alles völlig ok, aber ob CATAMENIA nochmal ein solides Album schreiben werden und wer von der aktuellen Besetzung dann dabei sein wird, sind die eigentlich spannenden Fragen.




Tracklist:

1. Hollow Out - ChaosBorn

2. Blackmension

3. Alive… Cold… Dead!

4. Cavalcade

5. Passing Moment of Twilight Time

6. The Day When the Sun Faded Away

7. My Blood Stained Path

8. Post Mortem

9. Morning Crimson

10. Eskhata

11. Coldbound

12. Lost in Bitterness

13. Pimeä Yö

14. Kuolon Tanssi

15. Born to Be My Baby (JON BON JOVI cover)


The Rewritten Chapters


Cover - The Rewritten Chapters Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 61:57 ()
Label:
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