Hinter OFF! steckt mit Keith Morris (CIRCLE JERKS, BLACK FLAG) ein Urgestein der Hardcore-Szene, der zwar mittlerweile die 50 Lenze hinter sich gelassen hat, aber immer noch mehr Feuer in sich trägt als viele halb so alte Musiker. Gemeinsam mit drei weiteren Szene-Veteranen (u.a. Mario "Ruby Mars" Rubalcaba (ROCKET FROM THE CRYPT, EARTHLESS, HOT SNAKES)) hat er eine gerade einmal 15 Minuten lange Demonstration in Sachen Hardcore eingezimmert, die der Jugend zeigt, wo der Hammer hängt. „Never too old to rock“ sagte schon Homer Simpsons, Keith Morris wird das Statement verstehen und zeigt mit Tracks Marke „Toxic Box“ oder „Cracked“, dass wütende Musik auch von alten Männern gespielt werden kann. Warum lösen sich HC-Bands eigentlich nach drei Alben auf? „Off!“ beantwortet diese Frage nicht, sondern stellt die Gegenfrage: warum machen sie nicht einfach weiter? Niemand ist zu alt, um ehrliche, wütende Musik zu machen. Wer sich irgendwann von solcher Musik abwendet, ist entweder frustriert, zynisch oder gekauft (ge)worden. Das muss nicht sein, OFF! sind das beste Beispiel!
Mit ihrem viertem Album „Laid To Rest“ liefert die Bayreuther Formation FREQUENCY DRIFT sechs überlange Songs, welche zwischen Artrock und Pop, zwischen einschmeichelnden Passagen, tragenden Melodien und gezielten Gitarrenriffs- und –solis. Der Einsatz mittelalterlicher und akustischer Instrumente könnte durchaus dazu führen, dass man FREQUENCY DRIFT ein schielen in die Folk-Ecke unterstellen könnte. Dem ist aber nicht hat so. Denn Flöte, Violine, Harfe, Gemshorn & Co. werden ausschließlich songdienlich eingebunden, vermeiden jegliche plakative Attitüde und unterstreichen damit eher den progressiven Charakter der Kompositionen. PETER GABRIEL, ENYA, PINK FLOYD kommen da in den Sinn. Ausufernde Arrangements ohne unnötigen Bombast lassen einen die Details finden und schwelgerisch genießen – die Mischung stimmt – Cinematic Prog nennt die band das. Gesanglich setzt man mit Antje Auer auf klare, eher hohe Vocals, deren unaufdringliche Intonation eine gewisse Epik erzeugt, den Songs aber keinen Stempel aufdrückt. Als Highlight (auf durchgehend hohem Niveau) sei mal der dritte Song „Cold“ genannt, der bei über 15 Minuten Spiellänge keine Langeweile aufkommen lässt und auch noch mit jedem Durchlauf wächst – textlich inspiriert von Percy Bysshe Shelley. „Laid To Rest“ ist ein überaus harmonisches Album zum hineinhören, FREQUENCY DRIFT eine ungewöhnliche Band mit reichlich Ideen. Wer sich dafür Zeit nimmt, wird es nicht bereuen.
Eines kann man THE WORD ALIVE gleich attestieren – sie haben auf „Life Cycles“ einen richtig fetten Sound hingekriegt - richtig mächtig schallt es da aus den Boxen. Schien der Vorgänger „Deceiver“ (2010) schon für ein Ausrufezeichen beim Metalcore Publikum gesorgt zu haben, so kommt „Life Cycles“ hochprofessionell, marktgerecht und mit kräftig Härte im Gesang und fetten Chorpassagen daher. Wer jetzt meint THE WORD ALIVE setzen aufs Radio, der irrt. An sich wird sich kräftig durchgeprügelt – Doublebass (zum Teil mit Techno-Feeling) und Screams sind die Grundessenz der Scheibe, bombastisch arrangiert und Schlagzeugoptimiert abgemischt; was gekonnt kontrastiert wird und so für die nötige Abwechslung sorgt (einschmeichelnde Passagen, clean Vocals und recht deutlich vernehmbare Keyboardklänge). Darüber hinaus machen sich es THE WORD ALIVE nicht zu einfach und experimentieren ein wenig, was durchaus auf die Eingängigkeit geht. Als härtester Geschmacksholer darf „Bar Fight“ herhalten (nur heavy, brutaler Gesang), typischer sind da „Dragon Spell“ (mit seinem elektronischen Spielereien) und „Wishmaster“ (ein etwas mainstreamiger Song), wobei der etwas ruhiger Schlusstrack „Astral Plane“ zeigt, dass sie es auch anders können. Gut sind sie sicher die Jungs aus Phoenix, Arizona, aber ein Manko bleibt aber trotz aller Dynamik – am Ende des Tages bleibt mir einfach zu wenig von „Life Cycles“ im Ohr hängen. The WORD ALIVE sprechen vor allem jene an, welche ihr Haupthaar zu extremer Lautstärke schütteln möchten.
PURIFIED IN BLOOD haben eine wechselvolle Geschichte hinter sich, Trennung und (kurzzeitige) Pause inklusive. Dazu noch die Frage, wie weit die vegan Straight Edge-Einstellung der Anfangsjahre immer noch aktuell ist. Zudem ist ihr Comeback-Album “Under Black Skies” nett, aber unspektakulär gewesen. Vor „Flight Of A Dying Sun“ ist dann auch noch Shouter Glenn Reaper ausgestiegen, so dass ein weiteres markantes Merkmal bei den Norwegern fehlt – Hallgeir muss die Aufgabe jetzt komplett alleine machen, einen Ersatzmann gab es nicht.
Aber, verdammte Axt, mit einem so gelungenen Ergebnis war dann nicht zu rechnen! „Flight Of A Dying Sun“ zeigte die Band in Topform, die acht Songs stellen das Vorgängeralbum locker in den Schatten und kommen an die coole SLAYER-Hommage „Reaper Of Souls“ heran. Dazu passt die Jacob Bredahl-Produktion wie Arsch auf Eimer, dank ihr bricht sich die Chose mit ordentlich Power seinen Weg frei. Anno 2012 sind PURIFIED IN BLOOD weniger SLAYER, dafür mehr ENTOMBED, Black Metal und MASTODON. Gerade letztere haben sich in der Gitarrenarbeit manifestiert („Mind Is Fire“) und verleihen den Songs eine große Komplexität, ohne dass die Eingängikeit und der Groove dabei zu kurz kommen – eben genau das, was MASTODON auf „Remission“ und „Leviathan“ in Vollendung zelebriert haben. Dazu eine ordentlich Portion HC-Attitüde, Schwedentod-Rotzigkeit und viel Power, schon läuft das. KVELERTAK-Sänger Erlend veredelt zudem die auf norwegisch vorgetragene Dampfwalze „Mot Grav“ und sorgt so für ein Highlight der Platte, wöhrend „Storm Of Blood“ ein weiteres Ausrufezeichen setzt. „Flight Of A Dying Sun” ist das Album, das PURIFIED IN BLOOD direkt nach ihrer Reunion hätten schreiben müssen. Aber was soll’s, Hauptsache, die Scheibe ist jetzt da und die Band startet endlich richtig durch. Verdient hätten sie es!
Dass eine überragende Band wie THE DEVIL´S BLOOD irgendwann mal „Nachahmer“ abwirft, war eigentlich klar. Aber das, was uns das erstklassige finnische Label Svart Records hier auftischt, ist (neben einigen anderen geilen Veröffentlichungen wohlgemerkt) ein unerwartetes Maulsperren-Komplettpaket. Das Septett (!) um Sängerin Jess kann man sowohl stilistisch als auch von Gesang her mit den holländischen Kollegen vergleichen, wobei JESS AND THE ANCIENT ONES einen Tick weniger geradlinig und noch etwas 70´s-lastiger und meinetwegen exotischer zu Werke gehen, was niemals auch nur den Hauch des Gedankens an eine bloße Mitläufercombo aufkommen lässt. Mit Madames unglaublich gefühlvollem Gesang, den drei Gitarren, mit Percussion, Keyboard (Hammond-Sound inbegriffen!) und den Background-Vocals von Mitbegründer und Gitarrist Thomas Fiend gesegnet, treiben einen Hammersongs wie „Twilight Witchcraft“, „Sulfur Giants (Red King)“, „13th Breath Of The Zodiac“ und vor allem die göttlichen „Ghost Riders“ und „Come Crimson Death“ (was für ein Finale!) in den Wahnsinn. Das Album ist ein absoluter Grower, zündet nicht sofort, macht dann aber mit seinen Gänsehautmelodien völlig süchtig, wobei auch die superben okkulten Texte ihren Beitrag leisten. Jess und ihre Begleiter werden genauso polarisieren wie THE DEVIL´S BLOOD, da bin ich mir sicher, nur leider sind kontroverse Bands mit „anderer“ Message und diskussionswürdigen (auch musikalischen) Inhalten in der ach so rebellischen Szene leider schon lange verpönt. Ein besseres Debüt aus Finnland habe ich jedenfalls seit vielen Jahren nicht gehört. Danke, Jess!
IMPIETY aus Singapur gehören wahrlich nicht zu den veröffentlichungsmüden Bands der schwarzen Szene und haben sich in den letzten Jahren auch immer wieder ein gutes Stück verändert. Aber bevor jetzt das große Unwort „Weiterentwicklung“ die Runde macht, kann ich alle potentiellen Anhänger der Band beruhigen: statt purem Black-Thrash (den es auch auf dem letzten, sehr geilen Werk nur eingeschränkt und früher auch nicht durchgehend gab) regiert auf „Ravage & Conquer“, dem inzwischen achten Langspieler von Shyaithan und Co., eine äußerst brutale, knackige Mischung aus verstärkt zelebriertem technischem Todesmetall und nur noch einem geringen Schuss Schwarzwurzel, was in Kombination aber einmal mehr vollends überzeugt. Was auf den ersten Blick wie ein Einschleimversuch bei der mittlerweile inflationären Frickel-Zappel-Gemeinde aussieht, entpuppt sich letztlich als erfolgreicher Gehversuch zu einem völlig eigenständigen Stil, dem die Jungs auch mit diesem Werk immer näher kommen. Gewöhnungsbedürftig ist hingegen der zwar kraftvolle, aber etwas dröge Wummersound, der mit Underground-Geschrammel nix mehr zu tun hat, aber erstklassigen Stücken wie „Revelation Decimation“, dem Titelsong, dem überragenden „Legacy Of Savagery“ (Killer!) oder der coolen, völlig durch den IMPIETY-Wolf gedrehten Cover-Version des BATHORY-Hammers „Sacrifice“ zu ordentlicher Durchschlagskraft verhilft. War „Worshippers Of The Seventh Tyranny“ trotz seines ausladenden Konzepts noch etwas geradliniger, ist „Ravage & Conquer“ ein monströses, wildes Ungetüm voller (natürlich in gewissem Rahmen) gewalttätiger Überraschungen – aber ebenso ein Genre-übergreifendes Meisterwerk.
Beim Lesen von Bandinfos,- und Biografien festigt sich jedes Mal mein Glaube an Paralleluniversen. Maurizio „Angus“ Bidoli, der FINGERNAILS im Jahr 1981 in Rom gegründet hat, soll einer der wichtigsten italienischen Rock-Gitarristen aller Zeiten sein. Ok, wenn man sich an die italienischen Erzeugnisse im Zuge des „Power Metal“-Revivals vor gut zehn Jahren erinnert… aber egal. So sollen FINGERNAILS zu den bekanntesten Metalbands ihres Landes zählen, was mich aufgrund der „Qualitäten“ von „Alles Verboten“ reichlich wundert (oder auch nicht…). Bandname, Musik, Plattentitel und sogar Cover-Artwork befinden sich am oberen Ende der Fremdschämskala. Der traditionelle, stark 80er-beeinflusste, sehr rock´n´rollige Metal gibt absolut gar nichts her, was andere Bands nicht schon im Hunderterpack viel besser gemacht hätten. Die Gitarrenarbeit des Herrn Bidoli ist dabei echt noch hörbar, wenn auch aufgrund seines angeblichen, erwähnten Status´ rein gar nichts Besonderes. Schlimmer treibt es dafür Sänger Anthony Drago, dessen dünnes, piepsiges Stimmchen so viel Durchschlagskraft besitzt wie ein durchgesessenes Sofakissen. Und das Songwriting gibt ebenfalls nichts her; Peinlichkeiten wie „Frankenstein Food“, „Witchy Suicide Wild Cat“ (grausam!) oder „Rock´n´Roll Barbie“ (Hilfe!) sind schlichtweg akustischer Ausschuss, nicht mehr und nicht weniger. Die Band mag vielleicht eine bewegte Geschichte haben, hätte aber besser daran getan, es nach ihrem Split im Jahr 1990 gut oder auch nicht gut sein zu lassen. Übel.
Ja, ja die DONOTS - völlig zu Unrecht sind die Münsteraner bei so manchen Musikfans noch immer bei den seeligen „"What Ever Happend To The 80's"-Zeiten oder einfache Mitgrölhymne wie das Cover „We’re Not Gonna Take It“ stehen geblieben aber diese eher oberflächliche Babblegum-Fun-Punk Zeiten sind rein albumtechnisch schon längst vorbei. Denn auch dieses neue Werk "Wake The Dogs" strotzt nur so vor abwechslungsreicher Songwritingkunst
Die Band hat sich wirklich mit jedem Album etwas weiter entwickelt oder auch ihren Sound modifiziert ohne ihre Wurzeln gänzlich über Bord zu schmeißen. Auf diesem bereits neunten Output zeigen sich die DONOTS einmal mehr gereifter, stilistisch relativ risikofreudig und treten erneut den Beweis an, dass man durchaus differenzierter zu Werke gehen kann als „nur“ fette Bratgitarrensongs mit catchy Refrains abzuliefern. Pop-Punk war mal jetzt geht die Entwicklung irgednwie logisch weiter die beiden Vorgänger “Coma Chameleon” (2008) und “The Long Way Home” (2010) waren schon stilistisch immer mit neuen Überraschungen versehen so auch diesmal. Denn nie klangen die DONOTS so britisch wie hier, sowohl gesanglich (was die Aussprache betrifft, hier meint man eine englische band zu hören) als auch musikalisch hier wandelt man deutlich hörbar quasi auf den Spuren von THE CLASH, IGGY POP oder auch JOE STRUMMER - und das Ergebnis hört sich verdammt gut an, weil die Musik unterhaltsam aber nicht zu platt rüber kommt. Einfach klasse Musik für diesen Sommer aber trotzdem nicht zu oberflächlich, Spaß mit Tiefe und dafür wurden insgesamt 14 Tracks auf die Scheibe gepackt ohne jeden Füller.
Die rote Coverfarbe paßt zwar schon bestens, ansonsten ist der angedeutet Hund na ja künstlerisch eher besch… - egal gleich der zunächst etwas verhaltene Opener "Wake The Dogs" läßt dass eher dröge Artwork schnell vergessen, macht einfach nur gute Laune, und weckt, Absicht oder nicht, herrliche Erinnerungen an den Klassiker „The Passenger“ von IGGY POP. Bei „Into The Grey“ geben die Herren richtig Gas so ne Art Folk-Seefahrelied-Punk mit einer sehr catchy Hook. Auch die erste Single "Come Away With Me" zwar etwas langsamer, mit viel Pathos recht popig mit Streichern usw. is aber ne schöne Hymne, wenn auch nicht repräsentativ für das Album. Einer der besten Songs ist ganz klar „You're So Yesterday" irgendwie ganz anderst, relativ reduziert, kein Breitbandgeschrammel, zwar fröhlich im Grundton aber auch so ne so ne Art POLICE-Light im Stil, klasse Rhythmik. Die typischen, etwas einfacheren Mitgröhler wie "Born A Wolf“ (THE CLASH lassen grüßen) gibt es auch noch aber zu früher eher etwas rarer eingesetzt. Auch "I Don't Wanna Wake Up" gehört zu den Highlights schöner-luftiger Gitarrenrock mit viel Sommerfeeling und Refraingarantie. "Chasing the Sky" ist so ne weitere Kracherhymne für die Livebühne, sehr energiegeladen mit fetter, sehr dichter Gitarrenarbeit. Das treibende "Manifesto" überzeugt mit weitläufigem Klangbild und klasse singender Gitarre ehe dann das mit wunderbarer Mitsingzeile sowie leicht schaukelnder Seemansaura daherkommende „So Long" mit Gastsänger Frank Turner, diese gutklassige Scheibe beendet. Dieser melancholisch-mitreißende Track muß einfach zukünftig die Livegigs der DONOTS beenden, kein Zweifel.
Die Zeiten schnöden Einfachpunks sind bei den DONOTS endgültig vorbei und dass ist auch gut so.
Hell Yeah! Wer sagt, dass hohe Quantität immer auf Kosten der Qualität gehen muss? HERMAN FRANK haute in schneller Folge ein Soloalbum, zwei ACCEPT Knaller und die coole POISON SUN Scheibe auf den Markt. Mit „Right InThe Guts“ ist nun das zweite Soloalbum am Start, macht also schlappe 5 Alben in drei Jahren. Respekt! Im Gegensatz zum letzten Soloalbum „Loyal To Noone“ hat HERMAN FRANK auch noch mal ein paar Brickets nachgelegt. So gibt es 13mal auf die Mütze, keine Balladen. Trotzdem ist das Material so abwechslungsreich, dass die knappe Stunde wie im Flug vergeht und man sofort nach der Repeat-Taste fingert. Egal ob Stampfer wie das mächtige Titelstück oder Speedkracher wie „Ivory Gates“ bzw. „Waiting“. „Right In The Guts“ besticht durch virtuose Gitarrenarbeit und Hooklines, welche sich sofort in deinen Hirnwindungen festsaugen. Hier wird echter Stahl in Formvollendung geschmiedet. Größte Überraschung dabei ist aber Neu-Shouter Rick Altzi: hat er mich bei AT VANCE oder auch SANDALINAS nur bedingt überzeugt, so singt er sich hier den sprichwörtlichen Arsch ab. Das ist ganz großes Kino. Ich weiß nicht was passiert ist, aber Herr Altzi hat sich zu einem richtigen Powerhouse-Sänger gemausert, welcher sich nicht hinter Kalibern wie Soto oder Gioeli zu verstecken braucht. Mit „Right In The Guts“ beweist Herman Frank eindrucksvoll, dass er auch ohne die Herren Hofmann und Baltes zu musikalischen Höchstleistungen fähig ist. Zum Beweis höre man „Kings's Call“....wäre dieser auf einer Mid-80er ACCEPT-Scheiblette veröffentlicht worden, dann wäre es heute einer der ganz großen Klassiker. HERMAN FRANK = Heavy Metal at it's very best!
Die Multinationale Truppe THE OUTSIDE versucht nach dem Ableben von NEVERMORE eben diese Lücke zu füllen. Das machen aber Truppen wie COMMUNIC oder SHATTER MESSIAH um Längen besser. Handwerklich haben es THE OUTSIDE durchaus drauf und ein melancholischer Refrain wie im Opener „Empire“ macht auch Lust auf mehr, allerdings bleibt die ganze Chose danach zu gleichförmig und lässt weitere Höhepunkte schmerzlich missen. Größter Schwachpunkt in meinen Ohren ist der Gesang, welcher zu oft die guten Melodien vernachlässigt. Dass es Roland Marx prinzipiell drauf hätte Melodien zu singen, welche auch im Ohr hängen bleiben, beweist er immer wieder. Viel zu oft gleitet seine Performance jedoch in gesichtsloses Gebrülle ab. Schade eigentlich. „The Outside“ ist keine schlechte Scheibe, aber noch ist es viel zu wenig um wirklich was zu reißen. Ein paar NEVERMORE Die Hards mag „The Outside“ ein wenig über den Verlust ihrer Faveband hinwegtrösten, den Rest wird THE OUTSIDE eher kalt lassen.