ABANDON HOPE - Wer meint von dieser Band noch nie etwas gehört zu haben, solle mal etwas in der Vergangenheit graben. Denn Neulinge sind sie längst nicht, haben die Jungs ihre Existenz doch schon 2003 (mit der "Existence"-Demo) begründet und drei Jahre später mit "The Endless Ride" eine erste Full-Length folgen lassen. Seit dem hörte man leider so gut wie gar nichts mehr von ABANDON HOPE, Dürre und Staub breiteten sich aus. Nach vollen sechs Jahren beweisen die Musiker mit "Settle The Score", dass sie im staubigen Untergrund überlebt haben und präsentieren ein echtes Glanzstück, das sich gewaschen hat. Hinter dem doch eher schlichten Art-Work verbirgt sich ein Kunstwerk verschiedenster Stil-Richtungen, wissen ABANDON HOPE den geneigten Hörer doch mit groovendenen Stücken ("Right Or Not"), jeder Menge Stoner Rock ("Catharis", "Jackyll & Daniels"), Blues und Lagerfeuer ("Sally") zu beglücken. Positiv heraus hebt sich dabei vor allem der sehr variable Gesang. So ist "Settle The Score" ein Album, das ohne sich in irgendwelchen Schubladen oder Stilrichtungen zu verfransen, nach purem Südstaaten Metal klingt - und doch aus Nordrhein-Westfalen kommt. Jedem, dem Bands wie BLACK LABEL SOCIETY, ORANGE GOBLIN oder ANTI-MORTEM zusagen, sei diese Scheibe ausdrücklich empfohlen!
Settle The Score
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
54:18 ()
Label:
Vertrieb:
Nach dem düsteren Mammutwerk „The Octopus“ und der beschaulichen Rückschau „Echo Street“ spielen sich AMPLIFIER auf „Mystoria“ frei. Schon im instrumentalen Opener „Magic Carpet“ wird so wild und fast schon übermütig drauflos gefrickelt, dass es fast an eine Prog-Parodie grenzt, worauf mit „Black Rainbow“ ein dreckiger, treibender, knapp dreieinhalbminütiger Rocker folgt. „Named After Rocky“ groovt im Mid-Tempo, „Cat’s Cradle“ geht mit seinem Off-Beat fast schon als Party-Song durch, während „Bride“ leicht folkig daherkommt. Ja, die Band probiert hier viel aus, kommt dabei aber meistens schnell zum Punkt, und so sind viele Songs ungewohnt kurz. Trotzdem klingt hier alles zu 100 Prozent nach AMPLIFIER, was daran liegt, dass dann doch immer wieder die typischen Elemente eingebaut werden, wie die sich weit öffnenden Harmonien, die mehrstimmigen Gesänge und die verschobenen Rhythmen.
Am besten sind AMPLIFIER (auf diesem Album und auch sonst) aber, wenn sie sich Zeit nehmen und einen Song langsam aufbauen. Das düstere, hypnotische „Open Up“ ist eines dieser Stücke, das einen packt und nicht mehr loslässt, oder auch das verrückte „OMG“ mit seinem schwer groovenden LED ZEPPELIN-Riff und seinem psychedelischen Jam-Part in der Mitte. Demgegenüber geht ein relativ konventioneller Rocker wie „The Meaning Of It“, mit unter drei Minuten der kürzeste Song des Albums, fast ein bisschen unter. Am Ende der Scheibe horcht man dann aber beim ungewöhnlich meditativen „Crystal Mountain“ wie auch beim abschließenden, wiederum Folk-beeinflussten, hymnischen „Crystal Anthem“ noch einmal auf.
Vergleiche mit dem Meisterwerk „The Octopus“ sollte man gar nicht erst anstellen. In jedem Fall aber haben AMPLIFIER mit „Mystoria“ ein packendes und vielseitiges Album abgeliefert, dem man die Spielfreude der Musiker deutlich anhört. Und überhaupt bin ich heilfroh, dass AMPLIFIER nach dem schmalbrüstigen „Echo Street“ mit seinen Keyboards, Streichern, Akustikgitarren und BEATLES-Balladen wieder richtig rocken! Dabei macht sich endlich auch Steve Durose (Ex-OCEANSIZE) als zweiter Gitarrist bezahlt, der schon vor „Echo Street“ eingestiegen, dort aber noch gar nicht richtig zum Zug gekommen ist. Dass die Band mit viel Spaß an die Sache herangegangen ist, zeigt auch das herrlich trashige Cover-Artwork – für einige sicher ein Grund, zur Vinyl-Ausgabe zu greifen.
Mystoria
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
49:55 ()
Label:
Vertrieb:
Zwar stehen CHEVELLE hierzulande immer noch eher im Schatten ihrer großen Kollegen, in den heimischen USA haben sich die Herren mittlerweile eine treue Gefolgschaft erspielt. Los geht´s mit recht aggressivem Geschrammel bei „California“, das fast schon ein wenig Emo-mäßig anmutet, „The Island“ bewegt sich in klassischeren, harten Alternative Rock-Gefilden. Beim weiteren Anhören von „La Gargola“ entsteht dann jedoch recht bald der Eindruck, das Ganze irgendwie schon mal gehört zu haben, und zwar auch auf der vorliegenden CD- die Songs ähneln sich mitunter doch stark und wirklich zwingende Melodien fehlen. Was heraussticht, sind die wenigen ruhigen Momente – „One Ocean“ und „Twinge“ sind atmosphärische, getragene und zerbrechlich klingende Songs, die sich deutlich vom Rest des Albums abheben und dadurch im Gedächtnis haften bleiben. Auch wenn handwerklich generell nicht großartig etwas auszusetzen ist: ein wenig mehr derartiger Abwechslung hätte „La Gargola“ gut getan.
La Gargola
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
47:54 ()
Label:
Vertrieb:
by Gast (nicht überprüft)
Bei der Flut an Releases, die sich Woche um Woche über die Online-Plattformen und Distros ergießt, hat man es als Band gut, wenn man sich durch was auch immer vom Rest abheben kann. Wie schön für WITCH MOUNTAIN, dass Uta Plotkins Stimme das für die Band übernimmt. Wenngleich die Doomsters aus Oregon mit ihrer bluesigen Heaviness nichts falsch machen und solide an alte SAINT VITUS und BLACK SABBATH knüpfen, wird „Mobile Of Angels“ in erster Linie von einem Satz Stimmbänder geschleppt. Ob mit fragil klingendem Wehklagen, catchigen Refrains oder dunkel-monotonem Sermon, Plotkins variabler Gesang macht unmissverständlich klar, wo der Frosch den Blues hat.
So ist es gleichermaßen absehbar wie vernünftig, dass man in puncto Instrumente zurückhaltend ans Werk gegangen ist, erfreulicher Weise das Ganze auch nicht mit endlosen Gitarrensoli zerfasert und mit Melodien gehaushaltet hat. Und auch wenn „Mobile Of Angels“ dem Doom Rock nicht zur Neuerfindung des Rades verhilft, wirft es doch zumindest – und das ist tröstlich – die Frage nach einer Frauenquote für Doom-Vokalisten auf.
Mobile Of Angels
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
5
Länge:
50:0 ()
Label:
Vertrieb:
"Round II" wird bei der finnischen Band RED ELEVEN eingeläutet - und richtig, hier handelt es sich um Album Nummero zwei.
Geboten wird ein Alternative Metal-Mix aus ALTER BRIDGE, STONE SOUR und nicht zuletzt FAITH NO MORE. Mir gefällt die zuweilen ausgefallene Rythmik und die an Roddy Bottum erinnernde Keybord-Arbeit. Auch der Sänger Tony Kaikkonen ist klasse, seine Stimme transportiert zu gleichen Teilen sowohl geschmeidige Melodien als auch brennenden Zorn. Und auch hier kommt mir kein geringerer als Mike Patton immer mal wieder in den Sinn.
Das Teil macht zunehmend Spaß. Wer auf die oben genannten Bands steht, allen voran die letztgenannte, sollte das Teil auf jeden Fall mal antesten.
"Round II"
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
51:20 ()
Label:
Vertrieb:
Mit "Pale Communion" setzen OPETH da an, wo sie mit "Heritage" aufgehört haben: klassicher Progressive Rock, ergänzt um die einzigartige Stimme Mikael Akerfeldts und dem Band-Faible für überlange Songs. Die Zusammenarbeit mit Steve Wilson (PORCUPINE TREE) hat Opeth-Chef Akerfeldt ja mehr und mehr beeinflusst, das ist in der Rückschau deutlich. So ist auch auf dem neuen Langeisen der Metal beinahe nicht mehr existent, dafür versucht sich Drummer Martin Axenrot immer wieder an jazzigen Parts und die Band insgesamt an vielen kleinen Spielereien ("Eternal Rain Will Come"). Im Vergleich mit "Heritage" wird das bessere Songwriting schnell deutlich, das die Songs im Ohr hängenbleiben lässt. OPETH haben da also ganz gezielt an der Schwachstelle des letzten Albums gearbeitet - das es back to metal gehen würde, war sowieso nicht zu erwarten. Dafür wühlen OPETH in ihrer eigenen Vergangenheit und lassen immer Anleihen aus "Ghost Reveries" und "Damnation" in die Songs einfließen, so dass "Pale Communion" erkennbar nach OPETH klingt. Der neue Mann an den Keyboards bringt im genau richtigen Maße Ideen ein, ohne die Songs zuzukleistern, und die Produktion, für die sich Akerfeldt himself verantwortlich zeigt, ist mit dem warmen und zugleich druckvollen Sound genau richtig. OPETH haben mit "Pale Communion" die Fehler vermieden, die "Heritage" zu einem langweiligem Album machten und sich auf ihre Stärken besonnen. Das Ergebnis überzeugt von Anfang bis Ende. OPETH are back!
Pale Communion
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
55:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Through The Dark Past
Kurz vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums "Atomic Temples" lassen die Schweden diese Compilation von der Leine, die rund vier Handvoll alte Schätze aus dem inzwischen zwölf Jahre alten Fundus der Band beinhaltet. Bis auf das Debütalbum "Chambers Of Abomination" ist nahezu alles vertreten, was die Truppe um Gitarrist/Sänger und (Ex-)THE CROWN/GOD MACABRE-Mitglied Jonas Stålhammar vor dem letzten Album "The Serpent´s Redemption" eingetrümmert hat: die Split mit TORMENTED, die EP "Into The Eternal Pit Of Fire", die Split mit USURPRESS, die Split "No Life" mit MORDBRAND, die EP "Carnivores" sowie das Demo "Meathook Diaries". Hinzu kommen vier brandneue Songs, auf denen auch MORDBRAND/Ex-GOD MACABRE-Röhre Per Boder zu hören ist ("The Day Man Lost"). Das macht unterm Strich eine gute Stunde bläcken Thrash Metal, der zwar hörenswert ist und schon früh eine reife Band erkennen lässt, jedoch, wie auch auf erwähntem letzten Album, bei Weitem nicht als essentiell durchgeht, auch wenn sich hier altes und neues Material gekonnt vermischen. Spät hinzugestoßene Fans machen mit dieser All-Inclusive-Compilation nicht viel falsch; lediglich die Anhänger der ersten Stunde der Hadesbomber könnten etwas enttäuscht sein, weil dieses alte Material nun allgemein verfügbar ist. Aber irgendwas is´ ja immer...
Through The Dark Past
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
21
Länge:
56:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Under Satan´s Sun
Straßenstaub, ein bisschen Dunkelheit und eine Prise Voodoo-Flair wehen einem entgegen, wenn man „Under Satan´s Sun“ auflegt. Das ergibt einen durchaus eigenen Sound, der den Amerikanern nicht schlecht zu Gesicht steht. Der Beginn des Openers „The Town That Dreaded Sundown“ erinnert an die Gesänge, die in Steinbrüchen schuftende Sträflinge im Wilden Westen anzustimmen pflegten, das Ganze kommt heavy, aber doch eingängig daher. Das anschließende „Spearfinger“ tritt etwas mehr aufs Gaspedal, auch „Dead Man´s Shadow On The Wall“ rockt ebenso flott wie dreckig drauflos. Beim düster-schwermütigen „Death Does Us Part“ das eindeutig ohrwurmtauglich ist, kommt die Gothic-Note vermehrt durch, ähnliches gilt für „Welcome To The Horror Show“. „The Moon-Eyed People“ beginnt eher psychedelisch, fährt dann aber ordentlich fette Gitarrenwände auf. Fazit: BLOODY HAMMERS haben sich mit ihrem okkult angehauchten Heavy Rock eine eigene Nische geschaffen und da „Under Satan´s Sun“ gut ins Ohr geht dürfte dem Album ein neues Zuhause im einen oder anderen CD-Player ebenfalls sicher sein.
Under Satan´s Sun
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
44:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Taste My Sword Of Understanding
So, über Umwegen ist hier etwas gelandet dass an sich besser bei Kollege Otto aufgehoben wäre. „Taste My Sword Of Understanding“ von OPIUM WARLORDS ist ein nicht besonders zugänglicher Bastard, welcher seine Basis im Doom und Psychedelic der 70er hat. Denn natürlich lassen auch hier BLACK SABBATH grüßen, vereinzelt versetzt mit Keyboards die schon mal an KRAFTWERK erinnern und elektronischen Soundcollage die nicht zu weit weg von Sludge und Stoner Klängen ihr Unwesen treiben. Dabei geht es immer stark basslastig und dem Genre entsprechend bedächtig zur Sache. Wobei letzteres eher eine Untertreibung ist – Sami Albert Hynninen und seine OPIUM WARLORDS agieren de Facto in hochauflösender Slow-Motion, sehr oft instrumental und mit einem krächzend, lamentierenden Gesang, welcher zuweilen auch in eine fast tonlose, pathetische Erzählweise mündet. Klingt spannend, ist es zuweilen auch – aber Solo verliert Sami (im Gegensatz zu seinen Arbeiten mit REVEREND BIZARRE und SPIRITUS MORTIS) immer noch des Öfteren den roten Faden. Das Ganze ist zwar schon eingängiger als der Vorgänger „We Meditate Under The Pussy In The Sky“, aber auch „Taste My Sword Of Understanding” setzt vor allem auf Atmosphäre und benötigt dadurch einiges an Zeit und guten Willen. Der Gute lotet hier bewußt die Grenzen des Machbaren aus, überscheitet diese aber leider auch mal und kann darüber hinaus einen gewissen Grad an Eintönigkeit nicht verleugnen. Durchaus anstrengend, irgendwie cool; aber sicherlich eher was für die eingefleischte Gemeinde.
Taste My Sword Of Understanding
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
72:33 ()
Label:
Vertrieb:
Die für instrumentalen Post-Rock typische Laut-Leise-Dynamik bestimmt auch das vierte Album von MAYBESHEWILL. Anders als andere Bands dieses Genres bauen die Briten aber keine Gitarren-Wände auf. Im Vordergrund stehen meist Klavierthemen und Keyboards, und wenn sich doch mal eine Gitarre nach vorne traut, ist sie in der Regel unverzerrt und spielt eine verträumte Melodie. Ansonsten halten sich die beiden Gitarristen brav im Hintergrund und liefern lediglich den Teppich für die Steigerungen, für die in erster Linie die Drums verantwortlich sind.
Die Songs selbst sind sehr atmosphärisch und höchst melodisch gehalten, dabei klingen sie aber gar nicht mal so melancholisch, sondern besitzen eine positive Grundstimmung. Stellenweise wird es fast schon hymnisch und zumindest auch in Ansätzen bombastisch, einige Passagen befinden sich auch nah an der Grenze zum Kitsch, und wirklich oft geht es regelrecht poppig zu. Aufgrund dieser Beschreibung könnte man auch an eine gewisse andere Band von der Insel denken, und tatsächlich erinnern MAYBESHEWILL auf „Fair Youth“ immer wieder an COLDPLAY. Im Titelsong etwa, aber auch in „Waking Life“ oder „In The Blind“ fehlt eigentlich nur noch Chris Martins Gesang.
Das soll hier aber gar nicht mal negativ gemeint sein, und tatsächlich ist „Fair Youth“ ein wirklich schönes und trotzdem vielschichtiges Album. Auf Dauer ist es eben nur etwas zu schön und auch zu glatt. Ich selbst zumindest wünsche mir mit laufender Spieldauer immer öfter zumindest einige wenige Gitarrenausbrüche.
Fair Youth
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
49:55 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten