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Unholy Savior

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Das BATTLE BEAST ist wieder da! "Unholy Savior" ist nach der self-titled Scheibe aus 2013 nun das zweite Album mit der blonden Noora Louhimo am Mikro. Ich habe die Band zwar noch in der Zeit von "Steel" mit Nitte Valo kennengelernt, doch auch Noora hat - und das ist nicht abzustreiten - eine wirklich tolle Stimme, die auch live zu überzeugen weiß.

Nun, wie sieht es mit "Unholy Savior" aus? Der Kern des Heavy Metal ist hier (wie immer) trotz Frauengesang und ziemlich dominanten Keyboards im Groben erhalten geblieben. Das beweisen vor allem Songs wie der grandiose Opener "Lionheart", der schön bissig und mit großem Refrain Lust auf das Album macht. Ein schöner Livesong, der von dem nicht minder schlechten und recht epischen Titelsong gefolgt wird. Hier wird der Höhepunkt bei dem fast heroischen Refrain erreicht. In "I Want The World ... And Everything In It" drehen die Jungs und das Mädel noch einmal richtig auf, wobei hier vorallem der Gesang schön kratzig ist. "Madness" sollte dem geneigten Hörer als vorab veröffentlichte Single bereits ein Begriff sein und fällt ganz klar in die Sparte "Party-Metall", macht aber Laune. Aber was nun folgt weiß jegliche Hoffnung und Stimmung zu vernichten: Mit "Sea Of Dreams" folgt eine durch Synthies unterstützte Ballade - "Schock Nr.1". Nein, ich bin kein Feind von Ballade und es gibt sehr schöne Heavy Metal-Balladen, doch tatsächlich wirken die Vocals hier sehr ungewohnt, Püppchenhaft und kitschig und mögen nicht so wirklich zum Song und zu den altbekannten Ton-Aufnahmen passen. Ein ziemlicher Schwachpunkt, der mich nach gut zwei Dritteln und keiner Besserung vorspulen ließ. Mit "Speed And Danger" wollen BATTLE BEAST sich wohl mit dem geneigten Heavy Metal-Fan wieder versöhnen. Hier dominieren Geschwindigkeit und metallische Härte. Es folgt "Schock Nr.2": Und zwar wagen sich die Finnen mit "Touch In The Night" tatsächlich in poppige Gefilde der Marke ALPHAVILLE und FOREIGNER vor. Zwar wenig Metal, weiß der Song zumindest mich aufgrund seiner Eingängigkeit und zwar etwas poppiger aber nicht kitschiger Stimme zu überzeugen. "The Black Swordsman" (Gesang) indes ist ein Intro zur "Hero's Quest" (Instrumental). Abschließend kommt noch einmal ein guter, flotter Metalsong der JUDAS PRIEST-, ACCEPT-Marke. "Far Far Away" ist aber auch auch dann leider schon vorbei um "Schock Nr.3" folgen zulassen. Und zwar haben sich BATTLE BEAST für eine zweite Ballade als Rausschmeißer entschieden. Diese ist zwar wesentlich besser als der "See der (Alb-)Träume", überrascht aber auch erst gegen Ende mit ehrlicherem Gesang. Ein Stück mit dem man sich anfreunden muss.

So bleibt unter dem Strich zu sagen, dass BATTLE BEAST sich auf "Unholy Savior" ausprobiert haben. Mal mit Erfolg, mal hätten sie es lieber bleiben lassen. Songs wie "Lionheart", "I Want The World ... And Everything In It", "Madness", "Speed And Danger" oder "Far Far Away" werden ohne Proble auch bei alten Fans gut Punkten können, wärend andere Songs eher für Verwirrung sorgen. So hat Werk Nummer drei zwar Höhepunkte, aber auch Tiefen und kommt eher etwas bergig und durchwachsen als glatt und glänzend daher.

Unholy Savior


Cover - Unholy Savior Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:26 ()
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Deadly Scenes

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Unter den schicken Begriff "Avantgarde Metal" fällt alles und nichts. Im Falle der Chaos-Band mit dem undurchsichtigen Namen "6:33" heißt das alles. Was hier mit Kirchenchören "Hellojujah" beginnt, gipfelt nicht etwa satanisch oder düster, sondern in einer wirren Jahrmarkt-Zirkus-Party. Was uns das merkwürdige Artwork mit Kinderwagen, BH, Knarre und Köter suggeriert ist hier nicht nur Verwirrung, sondern Programm. So krebsen "6:33" auf "Deadly Scenes" irgendwo zwischen Singer und Songwriter und Modern Metal, Mathcore und Jazz, klassischem und völlig Neuem. Ein Album, das sich stetig ändert, mal mit griffigerem Metal und coolen von Trommel und Gitarren getragenen Melodien aufwartet ("The Walking Fed") und dann in akkustischen Country ("Last Bullet For A Gold Rattle") gipfelt um schließlich mit einem düster atmosphärischen Keyboard-Schlagzeug Intermezzo, welches in Dream-Atmosphäre versinkt und auf einmal wieder Jazz zu Tage kommen lässt ("Lazy Boy") wieder andere Wege einzuschlagen. Alles in Allem sehr, sehr progressiv. Sehr krank und sehr schwer verdaulich. So ist 6:33 eine Band, die man entweder lieben oder hassen kann. Wer bisher in der ROCKY HORROR PICTURE SHOW seine Träume fast finden konnte und nach MIKE PATTON schreit, der sollte hier reinhören.

Deadly Scenes


Cover - Deadly Scenes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 54:10 ()
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Wonder Days

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Welch schönes und irgendwie passendes Cover: fünf Jungs, im Aussehen durchaus britisch, mit aufmüpfigem, selbstbewusstem Blick in die Kamera. Aufgenommen wie aus einer vergangenen Zeit. Könnte es gar ein Kinderbild von den fünf Männern sein, die uns schon Jahrzehnte mit ihrem klassischen Hardrock unterhalten?

THUNDER sind nach über 6 Jahren zurück, mit "Wonder Days" kommt Mitte Februar ihr neues Album in die Läden. Und es beginnt verheißungsvoll! Der schmissige Titelsong veranlasst mich, imaginär meine Arme weit auseinader zu breiten, um die Band wieder herzlich willkommen zu heißen und fest an mein Herz zu drücken. Es folgt "The Thing I Want", eine typische THUNDER-Abgeh-Nummer, die einen unwiderruflich in Bewegung setzt und live wohl für schwitzende Körper sorgen wird. "Black Water" schlägt in eine ähnliche Kerbe, eine Prise mehr Blues bewegt hier zusätzlich meine Mundwinkel nach oben. Bei "Resurrection Day" hat Sänger Danny Bowes spürbar Melancholie im Blick, gepaart mit der sanften Melodie gehört das Teil zu den stärksten der Scheibe. Nicht alle Nummern können meine Aufmerksamkeit bis zum Ende binden. Aber wirkliche Totalausfälle, bis auf das recht spannungsarme "The Rain", finde ich unter den 11 Nummern nicht. BAD COMPANY, alte WHITESNAKE und auch mal LED ZEPPELIN lassen grüßen. THUNDER bieten ur-traditionellen Hardrock mit ganz, ganz viel Herzblut und Klasse. Für mich gehören die Briten mit zu den Besten im Genre, und das stellen sie mit "Wonder Days" erneut unter Beweis. 

Ich kann mich nur wiederholen: schön, dass sie wieder da sind. THUNDER - welcome back!

Wonder Days


Cover - Wonder Days Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:19 ()
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Mach Dich Frei!

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Mach dich Frei! Frei von Vorurteilen, frei von allem was dich belastet, frei von deiner Vergangenheit. Wenn Du frei bist, kannst Du alles schaffen, über Dich hinaus wachsen, neue Grenzen setzen. - Diesem Motto scheinen die Pagan-Metaller von FINSTERFORST ihr viertes Album zu Grunde gelegt zu haben.

Der provokante Titel, das so ganz und gar untypische und so unfolkige Artwork der Scheibe, sowie das zeitgemäße und überraschende Video zum Titeltrack ließen schon vermuten, dass FINSTERFORST hier eine gewaltige Wandlung mit machen. So entdecken die Naturburschen aus dem Schwarzwald sich auf ihrem neusten Album gänzlich neu, treten in das Tageslicht mit neuen Themen und geballter Energie. Neben Naturverbundenheit werden auf einmal Hass, innere Stärke und Zerrissenheit Themen eines sehr gegenwärtigen Albums. Statt wie viele Folk-/Pagan-Metal-Bands im Wald zu bleiben und von der urtümlichen Vergangenheit zu träumen, haben FINSTERFORST es irgendwie geschafft ihre Sehnsüchte in das gegenwärtige (Stadt-)Leben mit all seinen Tücken und Unannehmlichkeiten zu tragen. Dreckbeschmiert und zeitgemäß.

Dabei fällt „Mach Dich Frei!“ keineswegs weniger episch als die Vorgänger aus. Blecherne Bläser, Akkordeon, Gitarre, Kreisch- und Klargesang sind weiter tragende Elemente der Musik. Jedoch werden hier anstatt auf Vogel-Gezwitscher mehr auf energetisches Schlagzeug-Geprügel, mürbende Riffs und machtvolle Bläser gesetzt, so dass sich die Atmosphäre etwas verschiebt. Voller Tiefe, mit jeder Menge Wut und Aggression aber auch viel Gefühl treten die Schwarzwälder Mannen hier auf und schaffen so ihr lautestetes und gewaltigstes Werk. Tatsächlich schaffen FINSTERFORST es durch geschickte Arrangements wie dem Wechsel von (deutschsprachigem) Krächzgesang, Klargesang, Chor und gesprochenen Passagen sowie wunderbar passender und einzigartiger Instrumentierung auf dem siebzig Minütigen Werk nicht eine Minute der Langeweile zu entstehen. Eine starke Melodie jagt die Nächste, ein Feuerwerk explodiert und Gänsehaut folgt. Mit „Mach Dich Frei!“ sprengen FINSTERFORST sämtliche Grenzen des Pagan-/Folk Metal und wachsen über sich hinaus. Schon der grandiose Opener „Schicksals End‘“, das aggressive „Zeit Für Hass“ der atemberaubende wie ehrliche Titeltrack und „Mann Gegen Mensch“ sind da Beweis genug, mit ihrer progressiv langatmigen Epic und Eingängigkeit. Auf alten Pfaden im Stile der letzten Alben schreiten FINSTERFORST hingegen mit dem fünf minütigem Instrumental-Interlude „Reise Zum…“ und der folgenden Abschluss-Hommage „Finsterforst“ , über ihre Heimat – den Schwarzwald. Hier gibt es mehr Vogelgezwitscher, mehr Verträumtheit, mehr Chöre, mehr WALD als sonst wo. Nicht ganz mag dieser Abschluss zu dem neuen Konzept und dem Rest der CD passen, passt aber zum Schluss doch irgendwie zu FINSTERFORST und ist unterm Strich für mich kein Höhepunkt, wenn aber ein gelungenes Outro.

„Mach Dich Frei!“ dürfte so sehr wohl für bisherige Fans der Band, wie für Menschen, die FINSTERFORST bisher eher skeptisch gegenüberstanden gleicher Maßen interessant sein. Als Anspieltipps eignen sich am besten „Mach Dich Frei!“ inklusive Video und „Zeit für Hass“. Ein Machtwerk, und für mich der beste Output von FINSTERFORST!

Mach Dich Frei!


Cover - Mach Dich Frei! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 74:4 ()
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Hidden Evolution

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Seit sage und schreibe fünfzehn Jahren musizieren die spanischen Thrasher ANGELUS APATRIA. Fünf Alben wurden seit dem herausgebracht. Gealtert ist man dabei nicht - so birgt "Hidden Evolution" viel Aggression und Mosh-Potential in sich. Einprägsame Refrains wie in "First World Of Terror", wahnsinnige Soli ("Tug Of War") und todbringende Geschwindigkeit "Serpants On Parade" werden hier geboten. Das knallt, ist aber nichts, was einen vor Freude in die Luft springen lässt. Nichts, was man nicht schon in ähnlicher Form gehört hat. Nichts, was ANNIHILATOR, OVERKILL, EXODUS, DESTRUCTION und LOST SOCIETY schon besser hingekriegt hätten. So birgt "Hidden Evolution" einige Höhepunkte für beinharte Thrash Metal-Fans, welche sich nach mehreren Durchläufen zu erkennen geben. So gebe man als besagter Genre -Fan den Spaniern ruhig eine Chance. Anspieltipps sind hier "First World Of Terror" und „I Owe You Nothing“ mit seinen coolen Leadgitarren.

Hidden Evolution


Cover - Hidden Evolution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:35 ()
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The Revenant Kingdom

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VISIGOTH - Was nach GOTHic klingt und mit epischem Wikinger-Artwork eher nach Pagan Metal aussieht entpuppt sich als Heavy Metal. Tatsächlich waren die "Visigoths" ein germanischer Volksstamm, welcher dieser amerikanischen Band den Namen leiht. "The Revanant Kingdom" ist das erste Album der Jungs und geht da weiter, wo 2012 mit der EP "Final Spell" begonnen wurde: Ordentlicher Heavy Metal mit eingängigen Refrains, einem Hauch Pathos und in druckvoller Produktion. Ein Fünkchen Power im Metal ("Iron Brotherhood"), Doom (gegen Ende des "Mammoth Rider"), neu aufgemotzte MANILLA ROAD "Necropolis" und jede Menge truen Metal findet man hier. Tatsächlich machen VISIGOTH einiges richtig und legen mit Krachern wie "Iron Brotherhood", dem Titeltrack oder "Mammoth Rider" gut auf. Auch das MANILLA ROAD-Cover wurde sehr gut umgesetzt. "The Revanant Kingdom" ist ein gutes Debüt-Album mit angenehmen Gesang und guten Riffs und Solis, für jeden der GRAVE DIGGER, BLIND GUARDIAN und STALLION mag. Etwas mehr Abwechslungsreichtum wäre nett gewesen - dennoch, guter Start!

The Revenant Kingdom


Cover - The Revenant Kingdom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 60:30 ()
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Herman's Scorpions Songs

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Mir klingen immer noch die vielen begeisternden Herman, Herman-Rufe vom Aschaffenburger Konzert während MICHAEL SCHENKER TEMPLE OF ROCK-Tour im Ohr. Die Fans feierten damals im November eine klasse Band aber auch insbesondere ex-SCORPIONS Drummer HERMAN RAREBELL kräftig – und dies völlig zu Recht, war ein tolles Konzert im Collos-Saal. Hierbei wurden natürlich auch einige alte SCORPIONS-Gassenhauer live präsentiert ähnlich wie auf dieser hier vorliegende Scheibe unter der Flagge HERMAN RAREBELL & FRIENDS mit „Herman's Skorpions Songs“. „Herman, ze German“ hat hier mit eine ganze Reihe hochkarätiger Rocksänger zusammengetrommtelt und sich an seiner Vergangenheit ausgetobt. 13 Songs aus seiner Zugehörigkeitsphase bei den Hannoveranern (1977 bis 1996) wurden „neu“ aufgenommen sowie eine ganz neue Single eingespielt. Von der der Songauswahl her kann man nicht viel meckern, die geht in Ordnung aber auch ohne allzu große Überraschungen. Es wurden dabei nur Tracks genommen, bei denen er als Co-Songwriter und vor allem als Texter mitgewirkt hat. Die Songs stammen überwiegend den Werken “Lovedrive“ (1979), “Animal Magnetism“ (1980), “Blackout“ (1982), “Love at First Sting“ (1984) und “Savage Amusement“ (1988). 
Die Frage nach dem warum eines solchen Coveralbums, muß er sich natürlich schon gefallen, vor allem da die Songs musikalisch größtenteils nicht so stark verändert wurden, als dass es für die Altfans so richtig interessant werden könnte,. Die jüngeren Genrationen Rock-und Metalhörer dürften sowieso eher nicht so im Focus gestanden haben. Wahrscheinlich wollte er halt in der glorreichen Vergangenheit schwelgen .. o.k. sei's drum. Es bleibt trotzdem die spannende Frage, wie sich die handverlesenen Sänger bei der Interpretation des von Klaus Meine geprägten Materials mit deutlich anderen Stimmcharaktern so schlagen würden - Vorfazit relativ durchwachsen. Das Aufgebot kann sich absolut sehen lassen u.a. mit Bobby Kimball (ex-TOTO), John Parr, Michael Voss (MAD MAX, CASANOVA, MICHAEL SCHENKER), Alex Ligertwood (SANTANA), Don Dokken, Doogie White (ex-RAINBOW, Yngwie Malmsteen, Michael Schenker), Johnny Gioeli (HARDLINE, Axel Rudi Pell), Paul Shortino (ex-QUIET RIOT, KING KOBRA), Jack Russell (GREAT WHITE) oder Tony Martin (ex-BLACK SABBATH, EMPIRE). Schnell wird beim Anhören aber klar, die Umsetzung ist nicht bei jedem Song voll gelungen, so manche Stimme will nicht zu 100% zu den Songs passen. An der kraftvollen Produktion und die soliden Gitarrenarbeit von Michael Voss liegt es nicht, auch wenn er die Songs vielfach deutlich hardrockender und mehr amerikanischer interpretiert als die eher schneidend kühlen Metallriffs der Originalversionen. Die Felle von Hermann hingegen klingen wie erwartet fett und volumig, da könnten sich manche Macher mal ein Beispiel nehmen -  so muß ein Schlagzeug heutzutage klingen ohne dieses künstliche Getrigger.       
Der Einstieg mit dem ziemlich abgenudelten „Rock you like a Hurricane“ ist eher bescheiden, Bobby Kimball mit seiner eher geradlinigen stimme müht sich zwar aber klingt beim Refrain ohne die fetten Chöre irgendwie abgesägt ohne Hall, dem Song fehlt etwas die Explosivität. John Parr mit seinem klasse Reibeisenorgan paßt für das schmissige „Passion Rules The Game“ deutlich besser. Auch Doogie White agiert recht solide. Ebenfalls Pluspunkte kann „Arizona“ sammeln, zwar nicht besonders originell nachgespielt aber dafür klingt Nobody Thomas Perry fast wie ein junger Meine. Auch Tony Martin macht als einzige echter Metallsirene „Another Piece of Meat“ nicht viel verkehrt. Ein absoluter Bringer ist "Loving you Sunday Morning" echt stark interpretiert von Michael Voss. „Dynamite“ dagegen eher gerade noch Durchschnitt u.a. da ständig der falsche Text „Dynomite“ gesungen wird und die kehlige Stimme von Jonny Gioeli nicht so dolle kommt.  Ebenso eher blass „You give me all I need“ mit Don Dokken. Schon deutlich stärkere Darbietungen liefen Alex Ligertwood und Jack Russell ab, sorgen aber auch für keine Begeisterungsstürme. Als kreatives Highlight entpuppt sich das doomogig-schräge „Animal Magnetism" hier wird als einzigem Song etwas experimentiert, die Akustischen dominieren in einer Art Salsa-Flamenco-Version.

Zum Finale soll der Hörer laut Herman, mit dem einzigen neuen Song, den Nachfolger von „Wind of Change“ zu hören bekommen aber „Let it Shine“ mit Al Crespo ist allenfalls gerade noch nett und eher ein ganz laues, zuckersüßes Lüftchen und kann es qualitätsmäßig nicht annähernd mit einer echten Scorpionsballade aufnehmen.  
SCORPION's Fans dürften dieser nicht wirklich schlechten Platte sicher etwas abgewinnen können, ich hätte mir etwas mehr Mut bei der Aufbereitung erwünscht und wäre zukünftig eher auf ganz neues Material von Herman gespannt.


Tracklist:
01. Rock Of You Like A Hurricane (Bobby Kimball - TOTO)
02. Passion Rules The Game (John Parr)
03. Loving You Sunday Morning (Michael Voss - MAD MAX)
04. Is There Anybody There? (Alex Ligertwood – ex.SANTANA)
05. You Give Me All I Need (Don Dokken - DOKKEN)
06. Make It Real (Doogie White - RAINBOW, MICHAEL SCHENKER)
07. Dynamite (Johnny Gioeli - AXEL RUDI PELL)
08. Arizona (Thomas Perry)
09. Love Is Blind (Paul Shortino - QUIET RIOT)
10. Don't Make No Promises (Jack Russell - GREAT WHITE)
11. Falling In Love (Gary Barden - MICHAEL SCHENKER GROUP)
12. Another Piece Of Meat (Tony Martin - BLACK SABBATH)
13. Animal Magnetism (Michael Nagy)
14. Let It Shine (Al Crespo - UNBREAKABLE)

Herman's Scorpions Songs


Cover - Herman's Scorpions Songs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 52:33 ()
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White Devil Armory

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Selbst wenn man kein Fan der New Yorker Thrash-Institution ist, muss man anerkennen, dass Bobby "Blitz" Ellsworth und Co. in den inzwischen 35 (!) Jahren ihres Bestehens eine fast schon erschreckende Konstanz offenbart haben. Klar, nicht jedes Album war ein Meilenstein (ich denke da etwa an "I Hear Black", "Necroshine" oder das gezwungen modern tönende "Killbox 13"), aber echte Rohrkrepierer oder "Diskussionsgrundlagen" haben OVERKILL nie abgeliefert. In diese angenehme Tradition reiht sich auch "White Devil Armory", Album Nummer 17 (!!), ein, das nach den zwei saustarken Vorgängern "Ironbound" und "The Electric Age" wieder ein wenig abfällt, jedoch ebenfalls keinen Grund zum Jammern bietet: das Gitarrenduo Dave Linsk/Derek Tailer liefert einmal mehr Sägezahnriffs und schneidende Soli irgendwo zwischen Traditionsstahl, Thrash und Punk ab, das Rhythmusgespann D. D. Verni und Ron Lipnicki groovt sich zum größten Teil im bewährten Midtempo gnadenlos nach vorne, und Frontsau Blitz ringt mit seinen 55 (!!!) Jahren und seiner Schneidbrennerstimme noch manchem Neuling großen Respekt ab - von Altherrentruppe keine Spur! Das bestätigen auch die Songs, unter denen sich zwar kein großer "Hit" befindet (am Nächsten kommen dem noch der Stampfer "Bitter Pill", das flotte und mit einem coolen Finale ausgestattete "King Of The Rat Bastards" sowie das fast schon progressive Finale "In The Name"), die aber durchweg überzeugen und keinerlei Füller auffahren. Es herrscht also das gewohnt hohe OVERKILL-Standard-Niveau, das etwa auf Ohrenhöhe mit Werken wie "Horrorscope", From The Underground And Below" oder "Bloodletting" liegt und sich damit in der eindrucksvollen Diskografie der Jungs im gehobenen Mittelfeld befindet, was unterm Strich ein ausgesprochen gutes Album bedeutet!

White Devil Armory


Cover - White Devil Armory Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:43 ()
Label:
Vertrieb:
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Fool's Gold

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IRON LAMB, die aus u.a. DISMEMBER hervorgegangen sind, stellen mit ihrem neuem Album "Fool's Gold" einmal mehr ihr Händchen für rockig-punkige Songs unter Beweis, die auf Albumlänge mächtig Arsch treten. Gleich mit dem Opener "One Way Track" machen die Schweden klar, dass auch anno 2015 mit ihnen zu rechnen ist, wenn um gutgelaunte Musik geht. Die Produktion gibt den Instrumenten viel Raum und lässt den Bass herrlich schwer klingen, während die Gesangsröhre gekonnt in Szene gesetzt wird. Die Gitarren kommen ebenfalls gut zur Geltung und können immer wieder Akzente setzen ("Backstabbers"). Alle Songs gehen gut nach vorne und haben das richtige Verhältnis aus Punk und gutem altem Rock'n'Roll, um zu unterhalten - und mehr wollen IRON LAMB nicht. Zum Ende hin zeigen IRON LAMB ihre ganze Bandbreite und lassen "Fool's Gold" mit dem schleppendem "Deadend Blues" effektvoll ausklingen. Hier kann der Gesang noch einmal ordentlich punkten und dem Song viel Charme verleihen. IRON LAMB haben ein gut rockendes, feines Rotzrockalbum abgeliefert, das für Partynächte mit den Buddies bestens geeignet ist. 

 

Fool's Gold


Cover - Fool's Gold Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:0 ()
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Vertrieb:
Review:

From The Very Depths

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VENOM sind wieder da – und ich hab keine Ahnung mit dem wievielten Album. Ist aber auch egal, das Ding heißt „From The Very Depths“  und die Band ist in dem entspannten Stadium (nach 36 Jahren einflussvollem Metal) ohnehin auf Scheibe pressen zu können was sie wollen. Sind halt VENOM.

Und das tun sie auch wieder: „From The Very Depths“ hat mit dem 80er Jahre „Black Metal“ (Album wie Stil) nichts mehr gemein. Die Band ist über die Jahre natürlich ungemein gewachsen und bietet auf 13 Songs (plus Intro) eine breite Mischung an diversen Stilrichtungen: „From The Very Depths“, „The Death Of Rock N Roll“, „Long Haired Punks“ oder “Grinding Teeth” klingen wie modern aufgenommene und produzierte 80er-Jahre Thrash-Orgien feinster Divebar-Güte (insofern es dort Platz für einen Circlepit gibt), in anderen, weniger blumigen Worten, verdammt geil. Lauter drehen, Kutte über- und Dosenbier einwerfen.

Andere Titel erschließen sich mir nicht so ganz: „Smoke“ und „Temptation“, beide direkt hintereinander auf dem Album, fallen etwas aus dem Raster. Das Intro-Riff von „Smoke“ klingt ziemlich, ziemlich ähnlich wie das Drop-D-Ding von „My Own Summer (Shove It)“ von den DEFTONES – genug gesagt?

Dennoch: Im Gesamtbild wirkt VENOMs aktuelle doch sehr stimmig. Ich persönlich brauche bei diesem Album kein nostalgisches Nachheulen nach Garagensound und einer Zeit, wo eine Band noch einen Einfluss auf neue Subgenres haben kann – eine Forderung die 2015 einfach dämlich zu verlangen ist. Ich kann gut mit den modernen VENOM leben (und damit, dass ich damit einigen vor den Karren pissen werde). „From The Very Depths“ macht da keine Ausnahme - auch wenn vielleicht nicht alle Songs so genial sind wie der Titelsong.

Release: 23.01.2015

From The Very Depths


Cover - From The Very Depths Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 51:45 ()
Label:
Vertrieb:

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