Wer auf einfachere Kost der Marke AC/DC, MOTÖRHEAD, ROSE TATTOO, RAMONES, AIRBOURNE & Co. steht, der darf bei den STICKY BOYS durchaus mal reinhören – aber keine Wunder erwarten. Das französische Quartett bietet rotzigen, riffigen Hard-Rock’n’Roll mit kurzen knappen Songs und typischen Chören welche ungemein in die Beine und den Nacken gehen - macht Laune und hat, trotz fehlender Langzeitwirkung, Ohrwurmfaktor. Das man damit keinen Innovationspreis gewinnt dürfte jedem klar sein – nur dass man als Franzose nicht nach Franzose klingt reicht da nicht. Man geht eher etwas flotter an die Sache ran als o.g. Vorbilder und transportiert erheblich Spielfreude. Als Anspieltipp sei mal das richtungsweisende „Party Time“ genannt. Trotzdem. Das Vorgängeralbum „This Is Rock’n’Roll“ weckte Erwartungen, welche „Make Art“ leider nicht in Gänze erfüllt. An sich nur etwas für einfaches Easy Listening und dem Bierchen zwischendurch.
Make Art
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
38:32 ()
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Die schwedischen Geschichtenerzähler segeln aus dem hohen Norden in unsere Breiten mit Album Nummer 6 im Gepäck. "Sacred Fire" ist der Titel, und enthalten ist kreuztraditioneller Power Metal.
Der wuchtige Titelsong vereint gekonnt Kraft und Melodie und ruft Erinnerungen an seelige VICIOUS RUMORS zu "Soldiers of the Night"-Zeiten in mir wach. Was positiv auffällt, sind die mächtigen Chöre - insbesondere bei dem starken "Son of the North" und "Ferryman" ist ein Hauch von MANOWAR in der Atmosphäre zu spüren. Auch die leicht wackelig beginnende Ballade "Coming Home" hat ihre Momente und wird von Hördurchgang zu Hördurchgang "hübscher".
Produktionstechnisch wie auch handwerklich gibt es an dem Silberling nichts zu bemängeln. Die Gitarrenarbeit stellt sich immer mal wieder positiv in den Vordergrund und auch Sänger L.G. Persson beherrscht seine Kunst und ist gut bei Stimme. Allerdings ist die Power Metal-Geschichte, die uns THE STORYTELLER erzählen, nicht wirklich neu, und eben diese Story haben unzählige Bands schon weit früher und eigenständiger erzählt. Gleichwohl machen Fans des Genres hier keinen Fehlgriff, wenn sie sich "Sacred Fire" in die gute Stube holen.
Sacred Fire
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
50:37 ()
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Review: Träume Der Schlaflosen
„Die Träume Der Schlaflosen“ – so heißt das neuste Werk von VARGSHEIM. In Bayern beheimatet handelt es sich bei VARGSHEIM um die Live-Besatzung von IMPERIUM DEKADENZ, die den Meisten Freunden dieses Genres längst ein Begriff sein sollte.
Und was bleibt zu sagen? Die Jungs haben sich seit der „Erleuchtung“ 2013 erstaunlich verbessert. So glänzt „Die Träume Der Schlaflosen“ nicht nur durch eine erheblich bessere Produktion, sondern auch durch verbesserte Fähigkeiten an den Instrumenten. Auch der variable Gesang kommt hier deutlich besser zur Geltung. VARGSHEIM wechseln zwischen harten Black Metal-Passagen und atmosphärischen, melancholischen Parts – wie es besonders schön in „Der Dunkle Teich“ zur Geltung kommt. Teils bilden die Songs einen fast nahtlosen Übergang, was die Scheibe als „ein Ganzes“ wirken lässt. Instrumentale Interludes wurden dafür gestrichen. Gerade Lieder wie „Was Uns Heilig War“ oder „Massenmenschen“ haben großes Live-Potential und wissen sehr zu gefallen. Der Titeltrack indes weiß den Hörer mit genialen Gitarrenmelodien zu fesseln. „Finning“ kommt wieder etwas atmosphärischer und mit den für die Band typischen Kontrasten daher, während in "Erdenrost" und "Svartnatt" einige Elemente des Rock gerade in der Gitarrenarbeit zu Tage treten, was auch sehr gut gefällt.
So haben VARGSHEIM mit „Träume Der Schlaflosen“ ihr wohl bisher bestes Album aufgenommen. Ein Album, an dem Fans von IMPERIUM DEKADENZ, NOCTE OBDUCTA, TODGELICHTER, CTULU, WALDGEFLÜSTER und RIGER mit Sicherheit viel Freude haben werden.
Träume Der Schlaflosen
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
09
Länge:
45:50 ()
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Review: Eye Of Providence
Drei Jahre ist es „The Prisoners“ her, das bisher letzte Album von THE AGONIST – Und das letzte mit Alissa White-Gluz (jetzt ARCH ENEMY). Das Ende einer Ära, für viele Fans eine Tragödie. Mit der bisherigen Lead-Sängerin viel nicht nur die Haupt-Songwriterin weg, sondern das bisherige Aushängeschild von THE AGONIST. In der US-amerikanischen Vicky Psarakis haben die Kanadier jedoch via You-Tube recht schnell blutjungen Ersatz gefunden und auch schon einige Konzerte gespielt. Wie mag es weiter gehen mit THE AGONIST? Und vor allem: Wie macht sich Vicky? Diese Fragen quälten in letzter Zeit viele Fans. Zum ersten: THE AGONIST machen auf „Eye Of Providence“ praktisch genau da weiter, wo sie zuletzt mit „The Prisoners“ aufgehört haben: Melodischen Death Metal mit leichtem Core-Einschlag, weiblichen Screams und Clean-Vocals, männlichen Back-Vocals und teils leicht progressiven Songstrukturen haben wir hier. Das stetige „auf“ und „ab“ zwischen furchendem Gekreisch und schönem Clean-Gesang ist dabei weiterhin das, was THE AGONIST ausmacht. Die Vocals sind ordentlich, wobei es in den Clean-Parts manchmal etwas hapert. Weniger kraftvoll und weniger ausdrucksstark klingt Vicky Psarakis, wobei Alissa White-Gluz natürlich auch ein Vergleichsbild der Königsklasse ist. Das Psarakis auch Clean beherrscht, dürfte „The Perfect Embodiment“ als (fast-)Ballade spätestens beweisen. Gute Leistung! Auch in „My Witness Your Victim“ , „A Necessary Victim“, „Faceless Messanger“ und “Disconnect Me” funktioniert die Zusammenarbeit. Mit “A Gentle Disease” legen THE AGONIST noch eine sehr ruhige Nummer und mit “As Above So Below” ein episches Outro oben drauf. Passt doch! So haben THE AGONIST mit „Eye Of Providence“ ein gutes Metal Album im altbekannten Stil mit neuer Sängerin kreiert. Wo viele Bands scheitern oder in neue Stilrichtungen driften, bleiben THE AGONIST standhaft. Mein Tipp: Einfach reinhören und die Vorurteile über Bord werfen!
Eye Of Providence
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
58:52 ()
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Es gibt und gab immer Bands in Rock und Metalbereichen, die sich komplett ohne Sänger versuchen und ausschließlich Instrumentales von sich geben. Das kann natürlich danebengehen und in gähnender Langeweile enden, da vielen Bands ohne Sänger der rote Faden zu fehlen scheint. Oder es funktioniert so prächtig wie bei den spanischen TOUNDRA, die sich seit 2008 dem instrumentalen Post-Rock verschrieben haben.
Mit (IV) ist nun der Herren viertes Album veröffentlicht. Wie auch schon bei den Vorgängern erzählen TOUNDRA uns auch hier mit ihrem Album eine Geschichte und nehmen uns mit auf eine knapp fünfzigminütige Reise. Was mit leisem Vogelgezwitscher beginnt, zwischendurch ziemlich rasant wird, abflaut, aufdröhnt und durch eine wahnsinnig durchdachte Instrumentierung glänzt, ist der Spanier Interpretation von der Flucht zweier Füchse (fr. „Kitsune“) aus ihrem brennenden Wald. Ein spannendes Thema, das TOUNDRA perfekt vertont haben: Da gibt es zum einen spannende, treibende Stücke, wie den genialen Opener „Strelka“ und dröhnendes Ambient („Lluvia“ – sp. „Regen“). Steel-Wings und Bläser, sowie eine leicht positive Stimmung heben „Viesca“heraus. Erhabene Melodien und ein leicht orientalischer Touch gegen Ende lassen „Kitsune“ schnell neben dem Opener zum Höhepunkt der Scheibe aufsteigen. Hier ist die Atmosphäre am dichtesten, alles passt. Das leichte (ich scheue mich „Interlude“ zu sagen) „MRWING“ und das progressiv ausufernde „Oro Rojo“ liefern dem Ganzen einen schönen Ausklang. So viel Gefühl, so viel musikalisches Können und so viel Abwechslung liefern TOUNDRA mit „(IV)“, dass es einfach atemberaubend ist! Eine wunderschöne Melodie kettet sich an die nächste, obgleich des sachten Tempos hat man hier jede Menge Gitarre und Schlagzeug (!), ein treibendes Dröhnen und eine hervorgende Soundqualität.
Bei TOUNDRA kann man sich zurücklehnen und entspannen, sobald dass die CD vorbei ist wird einem bewusst, dass man tatsächlich einem rein Instrumentalen Album gelauscht hat, ohne auch nur ein Fünkchen Langeweile zu verspüren. Wie auch schon (III) eine Wahnsinns-Leistung, wenn auch ein Bisschen weniger düster. Für Fans von TIDES FROM NEBULA, MAYBESHEWILL oder MONO.
(IV)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
08
Länge:
51:22 ()
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Heute möchte ich die Chance nutzen eine meiner absoluten Lieblingsbands vorzustellen: ANTHEM. Die Japaner sind seit mittlerweile 30 Jahren (mit einer kurzen Unterbrechung) im Geschäft und haben das Kunststück vollbracht in dieser Zeit nicht eine schlechte Scheibe zu veröffentlichen. Album Nummer 16 nennt sich „Absolute World“ und ist wieder ein echter Knaller geworden. Im Gegensatz zu ihren Landsleuten LOUDNESS, welche schon so einige musikalische Verwirrtheiten hinter sich gebracht haben, blieben ANTHEM immer auf Kurs und begeistern damals wie heute mit unkitschigem aber immer hochmelodiösem Power Metal. Bassist Naoto Shibata hält seine Mannen dabei immer auf Kurs. Auch wenn es Ende letzten Jahres wieder einen Sängerwechsel gab (Yukio Morikawa ersetzte Ur-Sänger Eizo Sakamoto – allerdings gab es genau diesen Wechsel auch 1988 schon einmal), klingt auch „Absolute World“ unverkennbar nach ANTHEM. Mit dem treibenden Opener „Shine On“ wird schon mal die Marschrichtung vorgegeben und die heißt „mit Vollgas voraus“. Das folgende „Stranger“ geht dann noch mehr aufs Gas, während es danach mit „Pain“ zwar etwas melancholischer, nicht aber weniger heftig zur Sache geht. Im melodischen „Love Of Hell“ zeigen ANTHEM, dass sie auch ein Gespür für entspanntere Tracks haben und garnieren das Ganze mit einem Gänsehaut-Refrain. Auch in der zweiten Hälfte schwächelt das Album nicht wirklich und bietet mit u.a. „Run With The Flash“ einen fiesen Riffrocker und mit „Edge Of Time“ eine weitere kraftvolle Power Metal Nummer. Dass das Ganze auch noch fett produziert ist, versteht sich da von selbst. Wer also Bands wie VICIOUS RUMOURS oder ARMORED SAINT in den frühen 90ern zu seinen Faves zählt, der sollte ANTHEM eine Chance geben.
Absolute World
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
50:19 ()
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Review: Через Все Времена (Through All Times)
Die Russen ARIA gelten seit über 30 Jahren als die „IRON MAIDEN des Ostens“ und der Vergleich macht durchaus Sinn, denn sowohl musikalisch als auch was den kommerziellen Erfolg betrifft begegnen sich beide Acts durchaus auf Augenhöhe. Das neue Werk „Через Все Времена“ (Through All Times) ist das zweite mit Mikhail Zhitnyakov (GRAN-KURAZH) am Gesang und selbiger kann dem übermächtigen Ur-Sänger Valeriy Kipelov mittlerweile das Wasser reichen und begeistert mit einer emotionalen und kraftvollen Performance. Gänsehaut garantiert. ARIA starten mit der sehr Maiden-lastigen Galoppel Nummer Через Все Времена“ (Through All Times) und setzen mit dem folgenden epischen „Город“ (City) gleich noch eins drauf. Einerseits hört man die Erfahrung der Russen zu jeder Sekunde, andererseits haben sie aber auch noch mehr Biss als ihre direkte britische Konkurrenz. Im Gegensatz zu den Vorgängerwerken klingt das eine oder andere Riff auch mal ne Spur moderner („Не Сходи С Ума!“ (Do Not Be Mad)), was ARIA aber durchaus gut zu Gesicht steht und die Sache frisch und spannend macht. Mit „Время Затмений“ (Time Of Eclipses) gibt es die zweite sehr nach IRON MAIDEN klingende Nummer. Der sehr eigenständige Gesang und die ARIA-typischen Melodien sprechen die Russen aber umgehend von einem etwaigen Plagiatsvorwurf frei. Ein weiteres Highlight ist das stampfende „Атака Мертвецов“ (Attack Of Dead). Auch wenn ARIA die bandeigene Messlatte in Form des 91er Meilensteins „Кровь За Кровь“ (Blood For Blood) nicht ganz erreichen, so ist „Через Все Времена“ ein sehr starkes Heavy Metal Album geworden, welches keinen internationalen Vergleich scheuen muss.
Через Все Времена (Through All Times)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
65:15 ()
Label:
Vertrieb:
Seit zehn Jahren schleichen die Schweden sprichwörtlich durch die Doom-Szene, was nicht nur auf die Musik bezogen ist, sondern auch auf ihren Status, denn trotz aller Präsenz und Qualitäten sind sie bislang eher ein wohlgehüteter Geheimtipp geblieben. Mit "The Calm Hunter" legen sie nun auch schon ihr sechstes Studioalbum vor, was sie zusätzlich extrem fleißig erscheinen lässt, vor Allem, wenn man bedenkt, dass das Werk der mindestens vierte Volltreffer in Folge ist; "Bliss Of Solitude" (2008), "Silent Ruins" (2009) und "Born From Shadows" (2011) lassen ebenfalls nix anbrennen und sind herausragende Genre-Perlen. Mit diesem Fazit könnte man an dieser Stelle bereits schließen, aber das wäre den durchweg starken und zumeist überlangen Kompositionen nicht gerecht, die umso intensiver tönen, da der geneigte Fan nicht gerade mit überwältigenden Lavaströmen übergossen wird (CANDLEMASS mit ungewisser Zukunft, SOLITUDE AETURNUS seit neun Jahren inaktiv, REVEREND BIZARRE und WARNING längst aufgelöst, deren Nachfolger 40 WATT SUN wie auch SOLSTICE, DOOMSHINE, GRIFTEGARD oder FORSAKEN veröffentlichungstechnisch mehr tot als lebendig und so weiter...): der relativ flotte Opener und Titelsong, das treibende "The Eye Of Light", das sehr melodische "Perdition" oder das vertrackte "Alone In Silence" sind ohne Ausnahme Erstligasongs, die von den schweren Riffs ebenso getragen werden wie vom dreistimmigen Wechselgesang (inklusive passend platzierter Growls) der Herren Bryntse, Mattsson und Olsson. Das macht "The Calm Hunter" in der Endabrechnung zu einem pausenlosen Hörgenuss (optisch zusätzlich durch ein ansprechendes Cover-Artwork von Travis Smith aufgewertet), der einmal mehr ohne große Spielereien und Selbstinszenierung direkt unter die Haut wandert - super!
The Calm Hunter
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
7
Länge:
52:12 ()
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Review: The Season Of The Witch
Die Sturmhexe reitet wieder. Einerseits gehören STORMWITCH zu den dienstältesten Combos Deutschlands, andererseits spalten die Schwaben die Metalgemeinde zumindest mit ihren Spätwerken. Während die ersten Alben gemeinhin als unterbewertet und zumindest als Semiklassiker gelten, wird STORMWITCH mit zunehmendem Alter ein gewisser Hang zum Kitsch unterstellt. Auch ich als ausgewiesener Fanboy muss gestehen, dass die Grenze von Hymne zu Zuckerwürfel doch ein ums andere Mal überschritten wurde. Aber ich mag Süßes. Sowohl beim Essen, als auch in der Musik. Und man muss Andy Mück und seinen Mannen respektvoll attestieren, dass sie einen Scheiß auf solche Meinungen geben und eisenhart bzw. eben zuckersüß ihren Stiefel durchziehen. Selbiger gerne als Overknee und mit Rüschenhemd. Cheffe Andy Mück ist stimmlich kaum gealtert und sein leicht nasaler Gesang sticht unter Tausenden hervor. Auch über 10 Jahre nach dem letzten Werk „Witchcraft“ klingen STORMWITCH 100% nach STORMWITCH. Es kann einem gefallen, was STORMWITCH machen oder eben auch nicht, aber STORMWITCH besitzen Ausstrahlung, Eigenständigkeit und Attitüde und das ist mehr, als viele andere Combos vorzuweisen haben. Dazu kommen noch veritable melodische Metal Hymnen wie „Last Warrior“ oder das Titelstück. Mir persönlich hat es auch das relaxte „Harper In The Wind“ angetan. Natürlich ist das hier kein zweites „Tales Of Terror“ oder „The Beauty And The Beast“, aber es ist auf Augenhöhe mit den beiden Vorgängerwerken. STORMWITCH bleiben sich auch auf „The Season Of The Witch“ treu und das ist auch gut so. Anhänger entspannter melodischer Heavy Mucke können hier neue Freunde finden. Alte greifen sowieso zu.
The Season Of The Witch
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
48:27 ()
Label:
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Mitte der 80er debütierten Axel Julius und seine Mannen noch unter dem Banner LION'S BREED. Nach einem Sängerwechsel und einer musikalischen Kurskorrektur -weg vom klassischen Heavy Metal, hin zum melodischen Speed Metal- benannte man sich in SCANNER um und veröffentlichte mit „Hypertrace“ auch gleich mal einen Klassiker des German Metals. Leider wurde Sänger Michael Knoblich bald ersetzt und auf dem Zweitwerk „Terminal Earth“ war Ex-ANGEL DUST Stimme S.L. Coe zu hören. Dann gab es 6 Jahre Pause bis SCANNER mit wieder -außer Julius- runderneuertem Line-Up und progressiverem Sound wieder auf der Bildfläche auftauchten. Aber auch hier war nach zwei gelungenen Alben wieder Schluß und SCANNER probierten sich mit dem ambitionierten „Scantropolis“ 2002 neu zu erfinden. Das ging meiner Meinung nach leider gründlich in die Hose. Was weniger an den weiblichen Vocals lag, sondern man war zu weit weg vom SCANNER Sound der frühen Tage und ein zu verkopft-künstlerischer Anspruch machten „Scantropolis“ zumindest für mich zu einer großen Enttäuschung. Danach wurde es erstmal wieder still um Julius und seine Mannen. In den vergangenen Jahren begann man wieder vereinzelt Gigs zu spielen, aber es sollte doch einige Zeit ins Land ziehen bis man mit einem wieder einmal komplett neuen Line-Up auch ein neues Werk vorweisen kann und selbiges liegt jetzt mit „The Judgement“ endlich vor. Und der alte SCANNER Fan in mir atmet schon beim speedigen Opener „F.T.B.“ erleichtert auf. Speed und Melodie, so will man SCANNER hören. Auch das folgende treibende „Nevermore“ geht gut nach vorne und erinnert etwas an „We Are Not Alone“ vom zweiten Album „Terminal Earth“. Das folgende „Warlord“ überrascht zuerst mit moderneren Gitarren und Sänger Efthimios Ioannidis packt den „Painkiller“ aus, dann aber schlägt der melancholisch eingefärbte Refrain die Brücke zur SCANNER eigenen Historie. Mit „Eutopia“ wird wieder mal ein Sci-Fi Thema aufgegriffen, was SCANNER immer schon sehr gut zu Gesicht stand, und in einen Song der „Across The Universe“-Tradition verpackt. Auch in der zweiten Hälfte geben sich Mid-Tempo Knaller und Speed Hymnen die Klinke in die Hand. Was alle Songs eint ist die hohe Mitsingkompatibilität. „Pirates“ oder „The Race“ dürften bei zukünftigen Liveshows gut abgehen. SCANNER haben es geschafft die frühen Melo-Speed Tage mit den leicht progressiveren 90er Alben zu verbinden und dabei relevant und frisch im Jahr 2015 anzukommen. Die gute Produktion tut dann ihr übriges. Fans von HELLOWEEN, ORDEN OGAN oder auch Formationen wie PERSUADER und MANTICORA dürfen hier mehr als ein Ohr riskieren.
The Judgement
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
55:0 ()
Label:
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Seiten