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Hallowed Ground

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DEATH DEALER sind die seit 2012 aktive Spielwiese von unter Anderem Ex-MANOWAR-Gitarrengott Ross The Boss, CAGE-Frontröhre Sean Peck und HALFORD-Bassist Mike Davis, die mit "War Master" aus dem Jahr 2013 bereits auf ein beachtliches Debütalbum zurückblicken können. Und auch der Nachfolger "Hallowed Ground" bietet vor Kraft strotzenden, dabei jederzeit melodischen, traditionellen Heavy Metal alter Schule (früher hätte man "Power Metal" gesagt...), der Fans von etwa erwähnten CAGE, EXCITER zu Jacques-Bélanger-Zeiten, ACCEPT, AGENT STEEL oder den verschollenen Süddeutschen RAWHEAD REXX problemlos begeistern wird. Originalitätspreise gewinnt das Quintett natürlich nicht, aber von unbändig sägenden Riffs und Schneidbrennergesang (plus gelegentlichen Shouts) getragene Songs wie der Midtempo-Stampfer "Break The Silence", das facettenreiche "Séance", das treibende "Way Of The Gun", das flotte "I Am The Revolution" oder der großartige Abschluss "U-666" wissen auch nach mehreren Durchläufen als durchweg gute bis sehr gute Hymnen zu überzeugen, die nur selten schwächeln (das völlig platte "The Anthem"). Sicher, es mag in der Fülle der Veröffentlichungen stärkere Erzeugnisse als "Hallowed Ground" geben, aber wenn ich mir anhöre, wo der ehemalige Arbeitgeber von Ross The Boss heute steht, dann haben DEATH DEALER hier nicht viel falsch gemacht!

Hallowed Ground


Cover - Hallowed Ground Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 58:14 ()
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The Writing Of Gods In The Sand

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Aus Südafrika kommen WILDERNESSKING, die 2012 mit „The Writing Of Gods In The Sand“ ihr Debüt-Werk veröffentlichten. Während andere Black Metal-Bands aus dieser Region eher durch ihren Exoten-Status denn durch musikalisches Talent glänzen, sind WILDERNESSKING gut dabei sich einen Namen zu machen.


WILDRENESSKING arbeiten auf ihrem Debüt mit eigentlich ziemlich einfachen Mitteln: Die Gitarren haben einen metallisch-schneidenden Klang, das Schlagzeug bollert etwas und der Gesang ist genretypisch, aber nicht ohne Wiedererkennungswert. Ein dröhnender Bass verklebt die einzelnen Komponenten gekonnt und gibt dem ganzen an Tiefe.
Wie viel Tiefe das ist, kann man kaum erahnen wenn der rabiate Opener „Rubicon (The Fleeting Vessel)“ auf einen hereinbricht. Bald lichtet sich die Schwärze ein wenig und WILDERNESSKING erschaffen atmosphärische Landschaften. „Discovery (Chasing TheGods)“ intensiviert diese Atmosphäre. Satte, prägnante Riffs tragen durch „River“ (Nectar Of Earth), bevor es mit „Utopia“ (Throne Of Earth) und „Surrender“ (The Ages) wieder so richtig atmosphärisch wird – Fast warmes Post-Rock-Feeling stellt sich hier ein. Mit „Reveal“ (Nightfall) folgt ein Instrumental-Song, bevor WILDERNESSKING mit dem gigantischen „Infinity“ (And The Dream Continues…) zu Schluss kommen. So haben WILDSERNESSKING es mit ein paar (aber nicht zu vielen) Ausflügen in Progressive/ Post Rock, Doom und auch Sludge geschafft ein ausgesprochen packendes, atmosphärisches Black Metal-Debüt vorzulegen.
Lyrisch haben WILDERNESSKING sich ganz von der Natur und den Wäldern um Kapstadt inspirieren lassen. So erzählt „The Writing Of Gods In The Sand“ eine Geschichte von Reisenden auf der Suche nach Utopia, konzeptionell in Novellenartigen Songtiteln.

Wer auf Bands wie DEAFHEAVEN oder WOLVES IN THE THRONE ROOM steht, sollte sich das hier nicht entgehen lassen!

 

 

 

The Writing Of Gods In The Sand


Cover - The Writing Of Gods In The Sand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 07
Länge: 46:34 ()
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Use Your Voice

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H2O hatten sich für "Nothing To Prove" lange Zeit gelassen, ehe sie es 2008 veröffentlichten - und auch ihr neues Album "Use Your Voice" hat sieben Jahre Zeit gebraucht. Jetzt steht das neue Werk der mehr-oder-weniger New Yorker in den Läden, hat elf Songs und knapp 22 Minuten Musik zu bieten und macht furchtbar viel Spaß. Und es wirft die Frage auf, wie konservativ eine Band wie H2O eigentlich ist - immerhin findet sich in den Songs wenig Neues - und wieso die Jungs für elf Songs, deren Hooks und Riffs sie sich nach so langer Zeit doch locker aus dem Ärmel müssten schütteln können, sieben Jahre gebraucht haben. 

Ok, der Abgang von Todd Morse als Teil des Songwriter-Duos mit seinem Bruder Toby dürfte nicht ganz einfach zu verknusen gewesen sein. Für ihn sprang Basser Adam Blake in die Bresche und macht einen Job, der genauso gut ist wie der des Todd Morse. "Father Figure" oder "Skate!" sind kurze, knackige Hardcore-Songs mit Punk-Einschlag, die in den Texten nachdenklich bis optimistisch sind und sich beim Hörer flott festsetzen. Eben genau das, was von H2O erwartet wird. Stellenweise wird es poppig, stellenweise etwas punkig, aber im Grunde ist "Use Your Voice" ein melodisches NYHC-Album. H2O führen den Sound von "Nothing To Prove" auch in der Produktion weiter, bleiben aber insgesamt so offen für Veränderungen und neue Ideen wie die Kollegen MADBALL. Ist halt die immer schwierige Frage nach Veränderung vs. Festhalten an gut funktionierenden Ideen. H2O haben sich für Letzteres entschieden und "Use Your Voice" so zu einem Instant-Hit für ihre Fans gemacht. 

Use Your Voice


Cover - Use Your Voice Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 22:6 ()
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Exhumation - The Early Years

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Vermutlich war es de facto schon früher, aber wenn ihr mich fragt wann mich GRAVE DIGGER wirklich das erste mal so richtig in ihren Bann rissen, dann muss ich euch wohl mit 2010 antworten – denn da haben die Jungs zusammen mit diversen Gastmusikern einfach mal auf dem Wacken Open Air stumpf das komplette „Tunes Of War“ Album durchgezockt. Nun ist es aber so, dass die Band schon ein paar Tage länger mit ihren Instrumenten verbringen, genauer gesagt seit 35 Jahren – scheinbar ein Grund für eine Art „Oldschool Best-Of“.

„Exhumation (The Early Years)“ beinhaltet nämlich Neuaufnahmen von alten Songs, primär solche die diese Tage nur noch schwer zu kriegen sind – und solchen die jeder kennt, welcher schon einmal etwas von den Gladbeckern gehört hat („Heavy Metal Breakdown“). Die alten Dinger bewegen sich da irgendwo zwischen simplem Heavy Metal Geballer ohne sonderlichen Wiedererkennungswert und interessanten Perlen, beispielsweise der Single „Shoot Her Down“ (welche nun zugegebenermaßen nicht übermäßig unbekannt ist).

Interessant ist hierbei, dass natürlich die aktuellen, ein ganzes Stück erwachsener gewordenen GRAVE DIGGER ihre alten Kamellen aus Anfängertagen zocken. Das nimmt dem Ganzen natürlich den Garagen-Charme, zeigt aber gerade im Direktvergleich zu aktuelleren Werken (wie dem 2014er „Return Of The Reaper“) allerdings auch ganz brutal wie viel sich in den letzten 35 Jahren getan hat.

Für Fans ist das Teil daher definitiv eine spaßige Sache, für den Gelegenheitshörer von GRAVE DIGGER dann aber doch eher verzichtbar. Erstere könnte da ggf. auch noch die Special Edt. mit den beiden Bonustracks „My Private Morning Hell“ und „Young And Dangerous“ reizen – die uns als Reviewexemplar allerdings nicht vorliegt.

Exhumation - The Early Years


Cover - Exhumation - The Early Years Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:22 ()
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Æøn5

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POSTCARDS FROM ARKHAM sind ein echter Geheimtip in Sachen Postrock, zumindest außerhalb ihrer tschechischen Heimat. Das könnte und müsste sich mit dem Release von "Æøn5" ändern, denn was der Haufen hier vom Leder zieht, ist international locker konkurrenzfähig. In acht Songs geht es thematisch um das Werk von H.P. Lovecraft - angesichts des Bandnamens keine Überraschung - und musikalisch breitgefächert-progressiv zu. Postrock trifft es als Genrebeschreibung nur bedingt, aber einer näheren Kategorisierung entziehen sich die Tschechen durch ihren wilden Mix an Einflüssen. So finden sich neben progressivem Rock und Postrock-Soundwänden ein präsentes, aber nicht dominierendes, Keyboard und viele Einflüsse aus dem Pop-Bereich. Richtig spannend wird "Æøn5" aber erst durch die verschachtelten Songstrukturen im Zusammenspiel mit den vielen Einflüssen und der zwischen Optimismus, Verträumtheit und Melancholie wechselnden Stimmung. Es gibt für den Hörer sehr viel zu entdecken, so dass viel Zeit in Arkham verbracht werden kann. Dabei erschlagen oder verwirren POSTCARDS FROM ARKHAM nicht mit zu abgedrehten Songs, sondern bleiben nachvollziehbar und spannend zugleich. 

Besonderes Ohrenmerk sollte dem sehr variablem Gesang zukommen: der schafft es, in einer Vielzahl von Stimmungslagen und Betonungen immer im passenden Moment die passende Atmosphäre zu erzeugen und bringt "Æøn5" als Ganzes eine Stufe weiter. POSTCARDS FROM ARKHAM sind definitiv eine interessante Band, die ein sehr gelungenes Album geschrieben hat. Einziges Manko ist die für diese Art von Musik viel zu kurze Spielzeit - hier muss mindestens eine Stunde her! 

Æøn5


Cover - Æøn5 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:34 ()
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Songs Fom The North I, II & III

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Die Tage werden wieder kürzer, die Dunkelheit verschluckt die Sonne. Die Gedanken werden trüber und so langsam kommt man in die richtige Stimmung für Doom-Metal. Wie nett, dass SWALLOW THE SUN uns diese finstere Zeit mit gleich drei (!!!) Alben tieftraurig-melancholischen Dooms von bestechlicher Schönheit versüßen.
„Songs Fom The North I, II & III” haben die Finnen ihr Werk genannt, das optisch doch recht schlicht daherkommt. Inhaltlich geht es auf der Scheibe allerdings bunt zur Sache, haben SWALLOW OF THE SUN hier doch alle nur denkbaren Kontraste dieser Stilrichtung wunderbar herausgearbeitet: Während „Teil I“ die bisherige Diskographie im gewohnten Stil fortführt und an „Emerald Forest And The Blackbird“ anknüpft, handelt es sich bei „Teil II“ um ein ausschließlich akustisches Werk. In „Teil III“ gibt es dann finstersten Funeral Doom auf die Ohren.


I
08
59:20

 


Mit “With You Came the Whole of the World's Tears” haben SWALLOW THE SUN eine epische Doom-Hymne von neun Minuten Länge direkt an den Anfang gepackt. Clean-Gesang und Growls, schwere Gitarren und melodiöses Keyboard wechseln sich ab. In „10 Silver Bullets“ arbeiten die Finnen nach dem gleichen Schema, schreiten hier aber etwas weniger verspielt und dafür treibender voran. Den ziemlich geilen Wechsel von Growls und Clean-Vocals bekommt man hier bis zu dem ziemlich abrupten Ende aber auch geboten. „Rooms And Shadows“ beginnt schließlich recht düster, fast schon mystisch, bevor ein verträumter Refrain sich breit macht. „Heartrings Shattering“ (das auf You-Tube schon vorab vorgestellt wurde) räumt mit einer super melancholischen, wie eingängigen Melodie und weiblichen Vokals (später) voll rein.
Von „Silhouettes“ geht eine Todesmetallische Kraft aus, während „The Memory Of Light“ auf verträumten Frauengesang setzt.“Lost And Catatonic” kann nach geisterhaften Beginn mit mächtigem Doom und einem eingängigen Refrain punkten, bevor das sich langsam aufbauende „From Happiness To Dust“ mit lieblichen Melodien und tiefster Traurigkeit mit Streichern erstickt.

 


II
08
42:37

 



„The Womb Of Winter“ leitet den Hörer sanft in die akustische Welt von SWALLOW THE SUN ein, bevor „The Heart Of A Cold White Land“ Schauer von Gänsehaut hervorruft: Wunderschönes Akustik-Gitarrenspiel unterstreicht den emotional-packenden Klargesang perfekt, sachte Streicher und einsetzendes Schlagzeug vervollkommnenden die Atmosphäre. Atemberaubend, in jeder Hinsicht „Away“ macht gut getragen genau dort weiter und lässt Zeit zum verschnaufen, bevor es mit „Pray For The Winds To Come“ wieder so richtig episch wird. Tiefe Bässe unterstreichen die Vocals hier perfekt, die Gitarren-Melodien gehen sofort in das Ohr. Dezenter Frauengesang sorgt hier für etwas Mystik.
In dem quasi Namensgeber-Stück „Songs From The North“ steht skandinavischer Frauengesang im Vordergrund, der den Refrain ganz und gar für sich einnimmt. Das Instrumentalstück „66°50´N,28°40´“ leitet zu „Autumn Fire“ über, welches mit seinem depressiv-getragenen Refrain und fast radiotauglichem Flair eher von ruhiger Machart ist. Mit dem Rausschmeißer „Bevor The Summer Dies“ bewegen die Finnen sich wieder in Richtung bassdurchtränkten, mit Streichern verzierten Akustik-Doom. Die Wände vibrieren bei aufgedrehtem Bass und die Stimmung die SWALLOW THE SUN hier zaubern passt.


III
08
51:56

 


Mit einem leichten Schock und „Teil III“ geht es weiter. Der Boden reißt auf, und der eben noch auf klebrig-süßen Wolken schwebende Hörer stürzt in ein tiefes Loch. „Funeral Doom“ hieß hier die Devise. Bitterböse Death Metal-Vocals und betrübte Stille wechseln sich ab, wobei auch die Streicher stets omnipräsent sind. So wird eine Grabes-Atmosphäre erschaffen. Und die hält bei dem Opener „Gathering Of The Black Moths“ knapp dreizehn Minuten an, mit einem Höhepunkt kurz vor Schluss. „7 Hours Late“ plätschert etwas gemächlich, bis „Empire Of Lonliness“ den Dämon wieder frei lässt. Bass, Gitarren, Vocals und Schlagzeug – hier wirkt alles perfekt zusammen. Einige Sprachsamples unterstreichen das noch. Mit „Abandoned By The Light“ wird die Musik wieder schleppender und düsterer, wobei das Keyboard hier ein wenig Melodie reinbringt. „The Clods Prepare For Battle“ verleiht dem dritten Teil schließlich einen mystischen und erhabenen Ausklang.


So haben SWALLOW THE SUN mit „Songs Fom The North I, II & III” wohl ihr bisher größtes und auch bestes Werk rausgebracht. Jeder Teil in sich ist schlüssig, deckt eine musikalische Sparte ab und vertieft sie bis ins Äußerste. Daran, dass man SWALLOW THE SUN hört zweifelt man dabei kein einziges Mal, trotz der großen Stilistischen Unterschiede. So kann man „Songs Fom The North I, II & III” ohne Probleme durchhören, ohne den Finnen überdrüssig zu werden, versinkt in dem sanften Meer aus Schwermut und bekommt sogar noch Lust auf mehr. Das muss eine Band mit solch einem Monster-Brocken erst einmal schaffen!

 

 

 

Songs Fom The North I, II & III


Cover - Songs Fom The North I, II & III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 143:53 ()
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And When The Sky Was Opened

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Aus Mexico stammt das ursprüngliche Soloprojekt SEROCS. Wie tödlich und vor allem auch ansteckend dieses Ungetüm aus technischem Brutal Death Metal sein kann hat sich 2012 erwiesen, wo sich das Line-Up plötzlich verfünfacht hat und sich nun aus Musikern aus der USA, Kanada Finnland – und nach wie vor Mexico zusammensetzt. Seit dem wurden drei Alben herausgebracht. „And When The Sky Was Opened“ macht da weiter wo „The Next“ aufgehört hat: Schnelles, verfrickeltes Gitarrenspiel mit einer unfassbaren Präzision und tiefe Grunts. Die Band spielt dabei äußerst solide – was man hier der Entfernung wegen wohl nicht auf häufige Proben schieben kann. Als Kernstück der Scheibe weiß vor allem der Dreiteiler „When The Ground Swallows Us…“, „(…)“ und „…And When The Sky Was Opened“ am meisten zu überzeugen. Akkustische , atmosphärische Momente liefert vor allem das Interlude, bevor der Titeltrack wieder mächtig reinhaut. Doch auch die anderen Songs haben ihre Höhepunkte. „And When The Sky Was Opened“ sollte man auf jeden Fall mal antesten.

And When The Sky Was Opened


Cover - And When The Sky Was Opened Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 35:50 ()
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Deliverance & Damnation (4-CD) (Re-Release)

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Passend zum 25. OPETH-Jubiläum kommen die Anfang der 00-Jahre veröffentlichte Alben „Deliverance“ (2002) und „Damnation“ (2003) nun als „Doppelalbum“ – was es ursprünglich ja auch war – auf den Markt.
OPETH-Mastermind Mikael Akerfeldt hatte damals die Idee, seine Songs in zwei Hälften zu teilen. Einen harschen, im OPETH-Death-Metal-Kontext durchaus üblichen Teil; und in einem sehr ruhigen, semiakustischen Teil. Warum die beiden Alben mit Versatz erschienen soll hier aber nicht interessieren. 13 bzw. 12 Jahre später gibt es „Deliverance & Damnation“ nun also in gemeinsamer Form – und dass dann gleich als Rundum-Wohlfühlpaket für den potenten Zweitkäufer. Dabei wurden beide Alben nicht nur Re-Mastered, sondern neu abgemischt, was der Die-Hard-Fan durchaus hören dürfte. Das Original-Producer Steven Wilson (PORCUPINE TREE) beim ruhigeren „Damnation“ eher marginal zu Werke ging überrascht wenig. Das harte „Deliverance“ wurde damals ja von Andy Sneap bearbeitet, nun durfte mit Bruce Soord (PINEAPPLE THIEFS) eine anderer ran – was dazu führt, dass das schon vorher „fette“ Album nun noch einen Tick fetter rüberkommt. Ob man diesen „neuen“ Sound dann auch noch unbedingt als DVD im 5.1-Mix benötigt überlasse in der Bewertung den Klangfetischisten – ebenso das Urteil über die Qualität der 3-fach-LP (180gr-Vinyl, black). Eher schon nach meinem Geschmack die hochwertige Aufmachung als 4-CD-Buchset, mit 32-seitigem Booklet (neue Fotos und neue Linernotes von Mikael Akerfeldt und den Musikjournalisten Jerry Ewing) und überarbeitetem Artwork von Originalkünstler Travis Smith.


Musikalisch ist meinen Reviews von damals („Deliverance“ und „Damnation“) an sich nichts hinzuzufügen – außer dass beide Alben in ihrem jeweiligen Klangkosmos den Halbwertszeit-Test mit Bravour bestanden haben. Selbst im unbegreiflich guten Backkatalog von OPETH kramt man sie auch nach Jahren immer noch vor. Zeitlos gut halt und deswegen jedem Fan anspruchsvoller Musik – hart wie zart – absolut zu empfehlen.

Deliverance & Damnation (4-CD) (Re-Release)


Cover - Deliverance & Damnation (4-CD) (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 105:12 ()
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We Bleed Metal

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Vor ca. 1,5 Jahren war die Freude groß, als mit „Surrender To No One“ nach fast 25 Jahren ein neues Werk von David T. Chastain und seiner einzig wahren Frontfrau Leather Leone veröffentlicht wurde. Selbiges tönte dann auch wie eine zeitgemäß aufgepimpte Version klassischen CHASTAIN Stoffs. Aber schon damals erzählte uns David, dass eigentlich schon 3 (!!) Alben fertig geschrieben sind und die Schlagzeugspuren wohl auch schon für alle 3 eingespielt wurden. Er wollte aber erst einmal die Reaktionen für „Surrender To No One“ abwarten und dann entscheiden ob es auch eine Veröffentlichung der anderen CDs geben wird. Offensichtlich waren die Reaktionen gut genug, denn es gab nicht nur eine „Uncut“ Variante des „Surrender“ Albums, sondern mit „We Bleed Metal“ nun das zweite „richtige“ Album seit der Reunion. Dank einem Deal mit Pure Steel ist der geneigte Fan nun nicht mehr auf den US-Import angewiesen, sondern kann das Teil ganz regulär im Media Markt um die Ecke erwerben. Was man als Fan zackigen US Metals auch umgehend tun sollte. Dass Leather kein µ ihrer stimmlichen Brillianz eingebüßt hat, sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben. Aber auch der Meister selbst gibt sich keine Blöße und lässt ein Hammerriff nach dem anderen vom Stapel und seine Soli sind so wieselflink wie originell. Aber seine Gitarrenarbeit verkommt nie zum Selbstzweck, sondern ist immer songdienlich und in den richtigen Momenten simpel genug um den Songs nichts von ihrer Power zu nehmen. Auch wenn CHASTAIN mit beiden Beinen fest im Jahr 2015 stehen, gibt es immer wieder Songs, die auch auf den ersten 5 Alben eine gute Figur gemacht hätten (z.B. das treibende „Against All Gods“ wäre auf dem 90er „For Those Who Dare“ nicht negativ aufgefallen). Mit dem balladesk beginnenden und sich dann zu einer reinrassigen Power Metal Granate steigernden „The Last Ones Alive“ wird auch die „Angel Of Mercy“ Fraktion perfekt bedient. Das Highlight jedoch ist die Oberhymne „All Hail The King“. Der Song wäre auch auf „The Voice Of The Cult“ outstanding gewesen. Bei so viel Klassematerial verzeiht man auch den etwas zu plakativen Einstieg mit „We Bleed Metal“. Als Standortbestimmung und Eingangsstatement taugt auch dieser Song allemal.

Was soll ich noch sagen um meiner Begeisterung weiteren Nachdruck zu verleihen? Dass der Sound fett ist? Ist er. Dass die Rhythmussektion bestehend aus Mike Skimmerhorn und PAGAN’S MIND Drummer Stian Kristoffersen drückt und schiebt, dass es eine wahre Freude ist? Check! Wie man es auch dreht und wendet: CHASTAIN sind mit Macht wieder da und wenn sie jetzt nicht endlich mal nach Europa kommen, dann verstehe ich die Metalwelt echt nicht mehr. 

We Bleed Metal


Cover - We Bleed Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:51 ()
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Live at The Orleans Arena Las Vegas

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Eine neue Live-Scheibe von STYX. Warum nicht, sind die Herren doch recht fleißig am Touren, zumindest auf dem nordamerikanischen Kontinent.

Irgendwie macht "Live at The Orleans Arena Las Vegas" einen lieblosen, übereilt veröffentlichten Eindruck. Zumindest auf den ersten Blick. Da ist das gestellte Cover aus dem Photostudio, das mal so gar nicht nach live aussieht. Ein reich bebildertes Booklet mit Infos? Fehlanzeige, gibt es nicht. Aber zumindest ein Doppelalbum? Nein, auch hier muss sich der Fan mit einem Scheibchen zufrieden geben. Dadurch fehlen natürlich einige Songs, kein "Mr. Roboter", kein "The Best Of Times", kein "Babe", und das "Boat on the River" kommt auch nicht ins Wasser.

Aber es gibt auch einiges auf der Habenseite. Da ist einmal die Band: altgediente Vollblutmusiker, die ihr Handwerk verstehen, hier druckvoll aufspielen und hörbar mit viel Freude bei der Sache sind. Da ist die wunderbar eingefangene Liveatmosphäre, die stimmig und authentisch ist. Und natürlich sind da immer noch genug klasse Songs, wie "Too much Time On my Hands", "Come Sail Away" oder "Rockin' The Paradise", die alle unsterbliche Rockklassiker sind. Und zuguterletzt ist das mit fast 70 Minuten rockende Album auch noch glasklar und kantig produziert.

Man kann mit "Live at The Orleans Arena Las Vegas" trotz des Mangels an mancher Stelle eine durchaus unterhaltsame, mit vielen Klassikern gespickte und kurzweilige Zeit verleben. So komme ich zurück auf meinen Anfangssatz: STYX - ein neues Live-Album? Warum nicht?

Live at The Orleans Arena Las Vegas


Cover - Live at The Orleans Arena Las Vegas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 68:42 ()
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