Lange war es geplant, fast zwei (!) Jahre wurden Teile davon live gespielt und da ist es nun endlich: „Mystical Future“, das zweite Album von WILDERNESSKING. Black Metal mit viel Atmosphäre und Leidenschaft bekommt der geneigte Hörer hier geboten, „Mystical Future“ ist mehr als die logische Konsequenz der letzten Veröffentlichungen: Während „The Writing Of Gods In The Sand“ (2012) stellenweise noch ziemlich roh und urtümlich auf einen hereinbrach, brachte die Band im Laufe der Jahre immer mehr Atmosphäre in ihre Songs. Verschiedene Stilrichtungen wurden angeschnitten und stimmungsvoll in die Musik eingebunden – Ein Entwicklungsprozess ohne Scheuklappen. Und dennoch sind WILDERNESSKING immer noch so „trve“ wie zu Anfangszeiten: Die Band kommt ohne Elektro-Elemente und schwulen Klargesang aus, viel mehr taucht das Quartett die Urgestalt des Black Metal in einen epischen See atmosphärischer Klangwelten, was "Mystical Future zu einer halb verträumten, halb realen Odyssee werden lässt.
Während das Schlagzeug insbesondere bei dem Opener „White Horses“ und dem schon zuvor veröffentlichten „With Arms Like Wands“ sehr stürmig vorantreibt, schlagen WILDERNESSKING bei „I Will Go To Your Tomb“ und insbesondere „To Transcend“ erheblich ruhigere Töne an. Sehr atmosphärisch und post-metallisch wird es hier, dabei ist noch einmal zu erwähnen wie gut die fast sphärischen Gitarren passen und eine leicht depressive Grundstimmung verbreiten. „If You Leave“, das Letzte und Längste Stück des Albums, beginnt nach einem längeren Intro schließlich mit verträumtem Frauen-Gesang (Alexandra Morte NIGHT SCHOOL, CAMERA SHY), was zusammen mit den mächtigen Trommeln eine sehr spirituelle Atmosphäre erschafft und in den ersten Minuten sehr an „The Cleansing“ von WOLVES IN THE THRONE ROOM erinnert. Später kommen Keenan Oakes geniale Vocals hinzu und eine wunderschöne Melodie baut sich auf – bis das Stück nach satten 13 Minuten leider viel zu abrupt endet.
WILDERNESSKING haben mit „Mystical Future“ einen würdigen Nachfolger zu ihrem erstklassigen ersten Album geschaffen. Auch wird hier ersichtlich, dass die Südafrikaner nicht auf der Stelle reiten und den Mut und das Talent zur musischen Weiterentwicklung haben. Album Nummer drei ist auch schon geplant, ich bin gespannt! Für Fans von WOLVES IN THE THRONE ROOM und DEAFHEAVEN ist “Mystical Future” ein absoluter Pflichtkauf, den man bei dem französischen Label LES ACTEURS DE L’OMBRE tätigen kann.
INVOKER können mit dem Coverartwork ihres Zweitwerks "Aeon" direkt punkten, das via Non Serviam in die Läden kommende Album sieht richtig schick aus. Gut, das ist bei Metalscheiben immer nur ein Nebenaspekt, aber immerhin. Musikalisch machen INVOKER mit "Aeon" da weiter, wo sie mit "New Age" aufgehört haben und bieten angeschwärzten Death Metal mit einem Faible für Melodien. In guten Momenten erinnert das an alte Mitt-90er-Schwedenbands wie SACRAMENTUM, in schlechten nerven der heisere Gesang und der merkwürdige Basssound. INVOKER bemühen sich beim Songwriting um Abwechslung und lassen neben wütend-rasenden Parts immer wieder schleppende, heftige Anteile in die Songs kommen. Stellenweise wird auf Ideen zu sehr herumgeritten ("Lawless Hunter"), immer wieder passt es aber auch gut zusammen, was sich INVOKER da überlegt haben ("Woods Of Nothingness"). Durch die schwankende Qualität der Songs und die sich durch die unterschiedlichen Einflüsse ergebende Unterschiede wirkt "Aeon" wie ein sehr heterogenes Album; der rote Faden wird vermisst. Gesichtslose Songs wie "The Womb Of Arrogance" helfen bei der Suche danach nicht weiter. Viel Licht und Schatten also beim zweiten Album der Ostdeutschen. Insgesamt ein solides Werk, dessen starke Songs das INVOKER-Potenzial erahnen lassen. Es finden sich viele Ideen, auf die die Band aufbauen kann, wenn sie etwas fokussierter beim Songwriting vorgeht und sich der Gesang Kraft und Charisma zulegt.
Finanziert durch eine Pledge-Kampagne, steht mit “Rise Above The Noise” nun das jüngste Album der nordirischen Truppe TRUCKER DIABLO. Rockig, aber dennoch eingängig und hübsch gesungen kommt das Ganze daher, stellenweise mit etwas Southern Rock-Attitude, die jedoch keinesfalls dominant ist. Der Opener „Fight Life“ geht diesbezüglich gut in Vorlage. „Party Like They Started The End Of The World“ legt in Punkto Härte eine Schippe drauf, bevor das sehr eingängige „Somebody Save Me“ mit schönem mehrstimmigem Gesang im Refrain eine Midtempo-Atempause gibt. Die Ballade „Where Angels Fly“ ist zwar ausgesprochen melodiös, der Zuhörer sollte jedoch eine gewisse Kitsch-Resistenz mitbringen. „Take Me To The River“ kommt wunderbar schleppend-schwül, groovy und bluesig daher – das klingt tatsächlich mehr nach sumpfigen Südstaaten als nach dem kühlen Nordirland. „Murder Ballad“ könnte auch von NICKELBACK stammen und ist definitiv radiotauglich, bei „Sun Deprives The Day“ blitzt noch einmal südlich-rockiges Flair auf.
Fazit: TRUCKER DIABLO erfinden das Rad nicht neu, haben mit „Rise Above The Noise“ aber ein durchweg solides, rundes Album abgeliefert, dessen Songs zum größeren Teil schnell ins Ohr gehen.
In den letzten fünf Jahren wurde es (zumindest was Veröffentlichungen angeht) ziemlich ruhig um SOLUTION .45. Da Schweigen bekanntlich auch keine Lösung ist, wurde diese Stille im Oktober bereits mit der Single „Perfecting The Void“ durchbrochen. Hier wird der Auftakt zu einem etwas größerem Vorhaben gegeben, denn SOLUTION .45 liefern mit ihrem zweiten Album „Nightmares In The Walking State - Part I“ nur die Hälfte dessen, was sie aufgenommen haben. ( Teil „II“ ist bereits fertig produziert und wird wohl ziemlich bald folgen.)
Melodischer, Moderner Hard Rock schwedischer Machart wird hier geboten: Mächtige Gitarren, und ein tiefer Bass bilden den perfekten Hintergrund für Christian Älvestams verdammt gute Stimme. Das hier ziemlich viel klar gesungen wird (hauptsächlich in den Refrains) stört da kaum, so dass auch die ruhigeren Songs wie „Bleed Heavens Dry“ und „In Moments Of Despair“ dank mächtigen Lead-Gitarren ziemlich gut rocken. Der längste Song des Albums („I, Nemesis“) überrascht allerdings erstmals (!) mit richtig finsteren Grunts und sphärischem Clean-Gesang. Das Spieltempo wurde hier gedrosselt und tatsächlich kann man fast von Death-Doom sprechen. Das gefällt!
Die Produktion ist unglaublich klar und kraftvoll, hier gibt es absolut nichts zu meckern. Doch wer SOLUTION .45 seit ihrem Debüt „For Aeons Past“ kennt, wird vielleicht etwas enttäuscht sein, was den geschrumpften Härtegrad der Stücke betrifft. „Nightmares In The Waking State – Part I” ist melodischer, moderner und geht mit seinen einprägsamen Refrains fast schon auf Nummer sicher. Zudem gleichen die Songs sich trotz einiger progressiver Spielereien im Aufbau teilweise ziemlich stark, die Überdosis Clean-Gesang ist dabei Geschmackssache – Wenn aber auch technisch überzeugend. Ich finde, dass die Scheibe nach „In Moments Of Despair“ bis zum abschließenden „I, Nemesis“ etwas an Fahrt verliert. Wer von Bands wie SCAR SYMMETRY, SOILWORK und SONIC SYNDICATE angetan ist, sollte hier trotzdem unbedingt mal reinhören.
Da ist es endlich, „Rare Breed“, das dritte Album von THE SHRINE („dem Heiligtum“) aus Kalifornien. Dröhnende Bässe, lockere wie harte Riffs und prägnante Refrains gibt es hier auf die Ohren. THE SHRINE spielen Stoner Rock mit einer Prise Psychedelic, Thrash und Punk. Alles vereint sich hier und die meist kurzen Songs machen einfach gute Laune: Ob es schnellere Rock Songs wie „Coming Down Quick“ oder die Stoner-lastigen wie („Rare Breed“), die besonders zu gefallen wissen… In „Acid Drop“ werde frühere BLACK SABBATH mit Punk-Elementen kombiniert, was sehr zu gefallen weiß. „Savage Skulls And Nomads“ punktet mit flotten Gitarren und Gang-Shouts – hier muss ich irgendwie an TANKARD zu „The Tankard“-Zeiten denken. „The Vulture“ greift mit einer gewissen Portion Grunge, während „Never More Than Now“ zwei Minuten geballter Rock’N’Roll sind. „Dusted And Busted“ ist wieder eine langsamere, mitreißende Rock-Ballade, während „Space Steppin“ eine abschließende, steinige Odyssee mit genialen Riffs darstellt.
Wer auf guten, weedlastigen Rock’N‘Roll mit Vintage-Flair steht sollte hier unbedingt mal reinhören. „Rare Breed“ macht einfach Spaß. Keine Längen, keine Füller. Anspiel-Tipps sind auf jeden Fall das rauchige „Acid Drop“, „Rare Breed“ und „Dusted And Busted“, wobei eigentlich das Gesamtpaket ohne Ausnahme zu gefallen weiß.
“Enthrall To The Void Of Bliss” heißt das neue, vierte Album von ÆVANGELIST. Offenbar befinden sich die beiden Herren gerade in einer sehr kreativen Phase, wurden doch erst kürzlich zwei EP’s veröffentlicht: Die „EP“ „Abstract Catharis“ mit einem Song von 14-Minuten vertontem Wahnsinn und „Dream An Evil Dream“ mit einem noch längeren Manifest der Finsternis, welche im September folgte. Ein Vorgeschmack auf „Enthrall The Void Of Bliss“? Nur wer „Dream An Evil Dream“ ohne zu Zucken in vollen Zügen genießen und nachvollziehen konnte, wird mit dem Neuen Album glücklich werden.
Übermächtige Finsternis, hypnotische Stimmen aus dem Jenseits, und eine unheimlich obskure, wie undurchsichtige Atmosphäre sind es, die ÆVANGELIST seit jeher ausmachen. Die Extreme des Black- und Death Metal werden dabei noch weiter ausgelotet, Synthesizer, ein Saxophon, eine Harfe und wirre Piano-Melodien sorgen für einen durchweg verstörenden Klang und überdecken vieles. So wissen die Gitarren und der kranke Gesang vordergründig zu gefallen, werden aber meistens in den Hintergrund eines wirren Sumpfes aus Chaos gerückt. Das Schlagzeug klingt extrem dünn. Wärend der hypnotische Anfang von „Arcane Manifestia“ den Hörer auf die Folter spannt und guält, ist die Atmosphäre anderen Punkten sehr erhaben („Cloister Of The Temple Of Death“, „Emanation“), doch gerade auf dem Höhepunkt leider wieder von verstörenden Disharmonien zerbrochen. Schade. So bleiben ÆVANGELIST weiter ein dämonisches Nischen-Projekt und Geheimtipp für die ganz spezielle musikalische Erfahrung.
Coveralben sind ja immer so ein Ding für sich – entweder zeigen sie mal eine andere Seite von bekannten Musikern und ihren Stilen... oder sie gehen katastrophal daneben und werden in etwa so gerne angesprochen wie der Star Wars Holiday Special. Im Falle von DANZIG gibt es hier einen gewissen Erfolgsdruck, schließlich war hier ein Coveralbum schon länger angedroht – und mit „Skeletons“ wurde die Ankündigung wahrgemacht.
„Skeletons“ beginnt mit einem Cover von DAVE ALAN AND THE ARROWS (mit „Devil’s Angels“) und wilder schön in der Garagen-Punk-Ecke, „Satan“ aus dem 1960er-Jahre Film „Satan’s Sadist“ ist die DANZIG-Version eines alten Film-OST, „Let Yourself Go“ covert niemand anderen als ELIVS (und das erstaunlich souverän, wenn vielleicht etwas ärger verzerrt und mit etwas aggressiveren Drums), „N.I.B.“ stammt von BLACK SABBATHs „Black Sabbath“ – wobei man die Nummer mehr oder weniger an den Instrumenten erkennt, da Danzig selber irgendwie noch unmotivierter klingt als Ozzy zu Zeiten von schlimmsten Koks-Exzessen. Es folgt AEROSMITHs „Lord of the Thighs“ (und auch hier fehlt etwas der Elan für den Song); „Action Woman“ von THE LITTER und auch „With A Girl Like You“ von THE TROGGS im schönen Schmand-Punk-Gewand reißen das dann wieder etwas herum.
Long story short – ja, es ist ein Cover-Album. DANZIG trifft mit den gecoverten Songs gut seinen Stil („Let Yourself Go“) und vergewaltigt die Songs trotz mitunter nicht übermäßig treffenden Cover-Stils nicht, verhilft ihnen aber nun auch nicht zu übermäßiger Glorie. Kann man sich mal reintun, kann dabei auch gut Spaß machen - muss man aber nicht zwangsläufig.
„Bedlam“ (Was so viel wie „Chaos“ bedeutet) ist nicht nur der Name einer Bekannten Psychiatrie in London, sondern auch der Name des ersten Albums der aus North Carolina stammenden Thrash Metal Band SUPPRESSIVE FIRE. 2013 hat sich die Band gegründet. Schon ein Jahr später folgte die Demo „Hellwraith“, von der auch fünf Songs auf „Bedlam“ erhalten sind. („Thy Flesh Consumed“, „Bayonet Penetration“, „Nazi Face Melter“, “Pyrophoric Blood” und „Holy Masochism“.) 2015 brachten SUPRESSIVE FIRE eine Split mit der Punk-Thrash Band AXATTACK raus, wobei das Unterstützungsfeuer aus North Carolina mit drei zu einem Song („Who The Fuck Is Slayer?“) die Axt-Attacke doch recht gut abwehren konnte - „Covered In Conflict“.
SUPRESSIVE FIRE spielen schnellen Thrash Metal, der stark in Richtung Death zieht. Raue Vocals, ein rasantes Schlagzeug und bedrohliche Riffs unterstützen diese Wirkung. Doch Auch langsamere Songs sind auf „Bedlam“ zu finden: „Thy Flesh Consumed“ hat einen fast stampfenden Rhythmus, während „Ironsights“ das Tempo auf die Spitze treibt. „Holy Masochism“ und „Bedlam“ wissen mit etwas längerem Instrumental-Intro zu gefallen.
Musikalisches Können ist hier auf jeden Fall vorhanden. Gemastert wurde „Bedlam“ übrigends von Joel Gring (TOXIC HOLOCAUST). Das Artwork entstammt der Feder von Par Olofsson, der schon für Bands wie CANNABIS CORPSE, CULT OF LUNA, EXODUS und IMMORTAL gezeichnet hat.
THE GREAT TYRANT, das war der Ursprung der texanischen Rockband PINKISH BLACK. Nach dem völlig unerwarteten Tod des Bassisten (Wayne Atkins) wurde die Band in PINKISH BLACK umbenannt. Das Album an dem THE GREAT TYRANT zu dieser Zeit arbeiteten wurde jedoch nie veröffentlicht, bis heute. So ist The Trouble With Being Born" ein nostalgischer Rückblick in die Zeit vor fünf Jahren.
Der Musik-Stil von THE GREAT TYRANT ist (ähnlich wie auch der von PINKISH BLACK). Experimentell in jeder Hinsicht und gewöhnungsbedürftig bis auf die Knochen trifft die Band sicher nicht jeder Manns Geschmack. Eintönige Beats reihen sich an schiefe Tonfolgen. Der Gesang wirkt hypnotisieren, beschwörend und manchmal gibt Daron Back auch grunzende Laute von sich. Sehr markant, da hätte man bei hörer (Aufnahm-)Qualität mehr raus machen können. Schade, dass die Musik im Hintergrund etwas von Warteschleife mit sich führt. Auch wenn es eine ab und an sehr rockige Warteschleife mit ein paar indie und auch punkingen Ausbrüchen ist, haben THE GREAT TYRANT es nicht geschafft hier die nötige Spannung aufzubauen, die man bei Spielzeiten von knapp einer Stunde nun einmal braucht. Somit ist "The Trouble With Being Born" wohl nur Liebhabern von PINKISH BLACK oder hargesottenen Fans experimenteller Rock-Musik zu empfehlen.
Anspieltipps: Das mystisch-doomige "Recounting Scars" und das progressive "Softly, Everyone Dies".
„Autumn Eternal“ heißt die neuste Veröffentlichung von PANOPTICON. Atmosphärischer Black Metal mit einem Fünkchen Folk wird hier geboten, der unter goldenen Tamarack-Lärchen zu genießen ist. Tamarack-Lärchen haben wir in Deutschland zwar nicht, dafür aber auch Herbst – Und was A. Lunn hier auf CD gebannt hat lädt wahrlich zum Träumen ein, ist die Mischung aus Schwarzmetall und atmosphärischen Ausbrüchen doch gar nahezu perfekt. So liefern PANOPTICON keinen „Dreamscape-Metal“ und auch ellenlange Akkustik-Passagen werden hier gekonnt vermieden. Ein rasendes Schlagzeug und stählerne Riffs dominieren, obendrauf gibt es klassische Black Metal-Vocals. Banjo- und Violinen- und Cello-Einlagen (besonders schön in " Sleep To The Sound Of The Waves Crashing") erzeugen dabei neben traditionell-angehauchten Riffs („Into The North Woods“) für ein warmes Nature-Flair. Von allen Songs arbeitet " Sleep To The Sound Of The Waves Crashing“ am Meisten mit Akkustik-Parts, „Pale Ghosts“ überrascht mit leicht sphärischen Vocals und in „A Superior Liar“ kommen Clean-Vocals zum Einsatz. Die Produktion ist schön rauh ausgefallen. So führen PANOPTICON den geneigten Hörer tatsächlich ohne Weichspüler und Kitsch, dafür aber mit vielen epischen Melodien in eine herbstlich warme Atmosphäre. Das Artwork – ein spiegelglatter See mit besagten Tamarack-Lärchen trifft es gut.
Und doch kann man „Autumn Eternal“ leider nicht als Höhepunkt der 2012 mit „Kentucky“ begonnenen Trilogie bezeichnen: Das A. Lunn auch hier wieder großartige Arbeit geleistet hat steht völlig außer Frage und das Album ist sehr stimmig, doch irgendwie fehlt hier das gewisse Etwas. Auf „Kentucky“ mischten PANOPTICON Country-Songs („Come All Ye Coal Miners“, „Which Side Are Qou On?“…), atmosphärische Gesänge („Black Waters”), prägnante Flöten-Melodien („Bodies Under The Falls“) und jede Menge Sprach-Samples in ihre Musik. Das nur zwei Jahre später folgende „Roads To The North“ kam mit eisigem Wind, einem drei-teiligen Song und dem akustischen „Norwegian Nights“ daher. „Autumn Eternal“ ist da (das instrumentale Intro einmal außen vor gelassen) etwas eintöniger, hier muss man genauer hinhören um seine Highlights zu finden. Auf der anderen Seite wird der Rausch atmosphärisch-schwarz-metallischer Schönheit nicht durch Country-/Folk Songs durchbrochen, was „Autumn Eternal“ wiederum zu dem in sich stimmigsten Werk der Drei werden lässt. So hat jede Scheibe etwas für sich. Wer auf Bands wie CALADAN BROOD, SAOR, GALLOWBRAID, SKAGOS, WINTERFYLLETH oder WOLVES IN THE THRONE ROOM steht, dem kann man PANOPTICON nur wärmstens empfehlen.