Mit Death ... is just the beginning Vol. VI hat das Donzdorfer Metal Label Nuclear Blast wieder mal einen tötlich geilen Sampler veröffentlicht, bei dem wirklich jeder Metal Head auf seine Kosten kommt, da musikalisch gesehen ein bunter Kreuzug durch sämtliche NB Bands gemacht wurde. Besonders empfehlenswert sind vor allem viele bisher unveröffentlichte Tracks u.a. von Helloween, Stratovarius, In Flames, SOD, Primal Fear, Sinergy, UDO, Pegazus, Destruction, Opprobrium usw. Neben diesem ohnehin schon supergeilem Angebot gibts noch bereits bekanntes Material von HammerFall, Danzig, Gardenian, Children of Bodom, Dimmu Borgir, Theater of Tragedy, Hypocrisy, Skyclad, Steel Prophet u.v.m.
Hört sich schon verdammt nach Kult an, bevor man überhaupt reingehört hat... Eine Band benennt sich nach einem MISFITS Song, covert auch noch MISFITS und SAMHAIN und zu allem Überfluss kommen auch noch Morgan und B. War (beide MARDUK) auf diese Idee. Nunja, und jetzt liegt es an jedem einzelnen, wie weit man diesen Kult zelebrieren will. Danzigs Gesang ist echt annähernd perfekt getroffen, der Sound klingt nach einer Band aufm Schulfest und die Produktion ist dreckig und rau, sehr dreckig, genau wie früher eben... Insgesamt sind bei den knapp 17min Spielzeit nur 8 Songs drauf, 4 eigene Songs im MISFITS Stil, 2 Cover von selbigen und 2 Cover von Danzigs anderer Band SANHAIN. Aber warum um alles in der Welt soll ich mir eine CD kaufen, die fast genauso klingt wie MISFITS? Warum hör ich mir nicht einfach eine alte Platte der Band an, und zwar eine Schallplatte und keine CD, denn wenn ich einen schmutzigen und etwas drucklosen Sound will, dann will ich nix hören, wo versucht wurde, eben diese Stimmung einzufangen, und Coverbands, die klingen wie das Original fand ich schon immer langweilig!
Ohje, ich höre schon wieder die Leute schreien... Diebstahl! Oder sowas in der Art... Zugegeben, manchmal hört man durchaus die beiden Vorzeigeblackmetaller raus - die einen mit den spitzen Zähnen und die anderen mit dem Grammy - aber das ist noch lange kein Grund, warum ich der Band geistigen Diebstahl nachsagen würde. Inspiration vielleicht... mehr auf keinen Fall. Denn anders als dies bei den beiden anderen der Fall ist, wirkt die Musik niemals aufgesetzt oder pseudoböse. Als ich gelesen hab, dass gleich zwei Tastenkünstler bei EMBRACED am Werk sind, hatte ich schon die schlimmsten Befürchtungen, das ganze könnte in kitschige Posergefilde abdriften - aber weit gefehlt! Die beiden verrichten ihre Arbeit gut, teilweise so dezent, dass man gar nicht merkt, dass es zwei sind. Immer sehr originelle Anfänge der Tracks gehen in schon recht gut bretternde Tracks über, die knallhart und direkt auf mich wirken. Mit vielen Wechseln im Rhythmus, mir gefallen hier besonders die technisch sehr sauber gespielten Synkopen der Gittaren und auch viel Dynamik geben sie den Songs eine Tiefe und gleichzeitig durch herrliche Melodien einen Ohrwurmcharakter, den ich bisher selten gehört habe. Mit "Within" haben EMBRACED ein wirklich hochwertiges Album eingespielt, dass allen Fans melodischen Metals wirklich ins Herz treffen müsste.Hört euch "Sacred Tears" oder "Blessed Are Those" an und ihr vergesst die Band nicht mehr.. versprochen!
Obwohl die CD schon seit Sommer diesen Jahres erhältlich sein sollte, erreichte sie meinen Briefkasten erst vor kurzem. Und eine so fette Scheibe kann ich euch natürlich nicht vorenthalten! Auch wenn ich nach dem Einstieg des THRONE OF CHAOS Drummers Teemu Laitinen ein progressiveres Werk erwartet hätte, so klingt "Death" dennoch sehr melodisch und kann an einigen Stellen wirklich mit Ohrwürmern aufwarten. Den Anfang macht "Deathbearer", ein düsteres und depressives Bombaststück, das mit einem derart fetten Bassfundament daherkommt, dass in meinem Zimmer die Wände wackelten. "Wounds Of Death" ist ein sehr langsames Stück mit teils cleanem Gesang und melodiösen Gitarren, einer sehr simplen und dominanten Melodie. Gegen Mite des Tracks werden die Drums marschmässiger und mit leicht pathetischen Ende geht es in "Sleep In Oblivion" über, einem deutliche härteren, schon die Melodic Death Ecke tangierenden Prügelliedchen, dem etwas die Melodik der beiden ersten Lieder fehlt und auch der düsteren Stimmung ein wenig Abbruch tut... Mit "Parasites" schliesst die CD, die duchaus einige interessante Ideen verfolgt und Appetit auf mehr macht, bei einem noch klareren Konzept innerhalb einer CD wird die Band richtig geil!
Ist noch gar nicht so lange her, dass uns MILA MAR mit ihrem Erstling "Nova" in ihren Bann zogen und schon bringen sie mit "Elfensex" ein weiteres Stückchen herrlicher Musik an die Menschheit. Allein der Titel "Elfensex" ist schon so ausgefallen - lasst ihn euch mal auf der Zunge zergehen - dass man allein schon deshalb an der Scheibe interessiert ist. Doch während ich bei anderen Bands bei so einem Titel an einen Marketingschachzug denken würde, so haben MILA MAR mit ihrem Debut gezeigt, dass viel mehr hinter ihrer Musik steckt und somit suggeriert auch "Elfensex" mehr als "kauf mich". Noch eine Sache ist anders als auf "Nova", denn hier wird nicht mehr in der selbstkonstruierten Phantasiesprache von Anke Hachfeld, sondern auch mit den irdischen Sprachen deutsch, englisch und französisch gezaubert. Musikalisch hat man keinen weiteren Quantensprung erreicht, die Musik klingt insgesamt vielleicht etwas dichter und eindrucksvoller, etwas mehr Klassik, dafür fehlt der "aha" Effekt. Abermals schaffen sie es eine wunderbare Atmosphäre mit viel Spannung zu kreieren, dichter Sound und herrlich klarer Gesang, intelligente Texte und fast schon poppige Melodien schaffen einfach eine Welt voller Phantasie... voller Elfensex eben. was immer das heissen mag!
Mit "Dark Assault" steht uns nun schon das dritte Album (wenn man mal das halbe Live-Album "Interlude" wegläßt) der Power Metal Band IRON SAVIOR ins Haus. Dabei haben es die Jungs um Piet Sielck, der auch diesmal die meisten Credits für sich verbuchen konnte, und Kai Hansen geschafft, ihre Trademarks und ihren typischen Sound weiter zu verbessern, so daß alte Fans auf gar keinen Fall enttäuscht werden. Denn "Dark Assault" ist gespickt mit hochklassigen Songs, die vor Power und Mitgröhlparts nur so strotzen. Dabei ist es egal, ob es sich um Midtemposongs der Marke "Dragons Rising" (absoluter Killersongs und mein Lieblingslied auf der Scheibe) und "Made Of Metal", welches auch ganz schön unter die Haut geht, oder aber Uptempokrachern, wie die Single "I've Been To Hell" oder "Predators" handelt. Textlich verfolgt man weiter die Geschichte der ersten Alben und läßt die Menschheit diesmal gegen den SHADOW kämpfen. Dabei erhält die Erde von einem alten Bekannten unverhofft noch Unterstützung, wer soll hier aber nicht verraten werden.
Abgerundet wird "Dark Assault" dann noch von dem JUDAS PRIEST Cover "Delivering The Goods", was sich wohl zu einer IRON SAVIOR Tradition mausert. Alles in allem ein Album, das mehr als empfehlenswert ist und IRON SAVIOR sicherlich noch weiter nach oben katapultieren wird.
Obwohl sich die CD´s bei mir schon so hoch stapeln, dass ich bald anbauen muss, hat es BARATHRUM irgendwie geschafft, sich meiner Kenntnis zu entziehen. Es lag wohl an den laut Info "more or less weakly sounding" Alben, derer sie allerdings schon 5(!) veröffentlicht haben. Und irgendwie gefällt mir die die Scheibe verdammtnochmal saumäßig gut! Und auch der Sound ist superfett! Schwierig wirds gleich schonmal wieder (Anm. des Verf. Wie fasst immer...), dass Genre zu benennen, in dem sich die Band bewegt. Denn klassischer Black Metal ist es nicht... lassen wir also das Schubladendenken und rechnen es BARATHRUM hoch an, dass sie es geschafft haben, einer Einordnung zuentfliehen. Die Songs sind allesamt nicht sehr schnell, mehr als einmal haben mich Rhythmus und Tempo sowie in Ansätzen der Sänger an ältere SAMAEL erinnert... Kein Gitarrengefrickel, ab und an mal ein bisschen Double-Bass aber 2(!) Bässe. Sie geben den Tracks ein derart fettes Fundament, dass niemals irgendwelche Teile der Songs in der Luft hängen oder dass Lieder nur so dahinschweben und sich in nebensächlichem Gedudel verlieren! Ab und an ein Keyboard, eingängiges Riffing und ein wirklich guter Sänger sollten für BARATHRUM eigentlich eine gute Eintrittskarte in den Metal Zirkus werden, der ihnen ja bisher verwehrt blieb.
Doom Metal ist sicherlich keine Domäne der amerikanischen Metal Szene und dennoch gibts es mit NOVEMBERS DOOM ein Gespann aus Chicago, dass den Versuch startet, gegen die europäische Übermacht im Dark und Doom Metal Sektor anzukämpfen. Und ich muss sagen, was die 4 Jungs und das eine Mädel abgeliefert haben, kann sich durchaus hören lassen! Sehr einfühlsame Tracks voller Emotionen, akkustische Parts von Gitarren und Klavier und schöne Texte treffen auf rauhen Death Metal beeinflussten Gesang, groovige Teile und einfach nur beängstigende Atmosphäre. Die Texte und der Gesang wirken wirklich, als kämen sie aus dem innersten er beteiligten Personen und schaffen es somit, wirklich zu wirken und eben eine bedrückende Stimmung aufkommen zu lassen. Dem Hörer werden allerdings nicht klischeeverkitschte Keybordlinien und säuselnde Melodien geboten, er wird vielmehr dazu angehalten, sich mit der Musik auseinanderzusetzen, und sie auch wirken zu lassen - also erwartet kein easylistening "dunkleherbstabendeleichtgemacht" Werk. Kein Album ohne Ecken und Kanten, aber ein sehr ordentliches Stückchen düsteren Metals!
Die Gesamtheit aller Materie des Kosmos... die Weltformel... der große interplanetare Geist des Universums... irgendwie sowas soll Z.e.t.a.X sein. Da mir sowas reichlich egal ist, wenn ich Musik höre, lasse ich aussen vor, ob diese Idee Spinnerei oder einer ernstzunehmder Gedanke ist und befasse mich mit dem Album "Feoh" was die Band Z.e.t.a. X diese Tage veröffentlicht hat. Den Anfang ihrer CD macht ein EBM Knaller erster Sahne, eingängige Melodie und tanzbarer Rhythmus und ich wäre fast schon versucht gewesen, diese Struktur bei allen Liedern zu vermuten, aber weit gefehlt, denn es haben bei weiten nicht alle Songs den Anspruch nur dem Abzappeln zu dienen, mit "Requiem" oder "Helpless Brain" ohne jeden treibenden Rhythmus auskommen und fast schon balladesken Charakter haben! Alle Lieder gehen zwar durch ihre stets sehr harmonischen Melodien sofort ins Ohr, doch fehlt mir oftmals eine Tiefe in den Songs, denn neben den Beats und ein bis zwei Melodielinien sucht man vergebens nach interessanten und komplexen Arrangements. Textlich bewegen sie sich zwischen den üblichen platten EBM Phrasen und ihrem Ideal entsprechenden Songs über Mythen, Zukunft und einer Prise Kritik am herrschenden System... Da die Melodien aber wirklich derart eingänglich sind, schafft es die CD dennoch, bei mir einen insgesamt doch recht gutes Gesamteindruck zu hinterlassen!
Man sollte ja meinen, dass Spanier, um die es sich bei THE DISMAL handelt eine gewisse südländische Note in die Musik bringen, sei es durch spanische Vocals oder durch coole Rhythmen... aber... nunja, weder die Rhythmen sind cool, noch fällt mir sehr viel anderes positiv bei dieser Band auf. Obwohl der Opener "Destroy Yourself" recht fetzig daherfegt, so sind schon bei dem Lied Dinge erkennbar, die ich bei Crossover nicht brauchen kann. Crossover lebt von einer gewissen Aggressivität und wenn die Jungs Fuck You singen, als würden sie dabei einschlafen, verliert die Musik ihren Reiz. Eine fette Produktion sorgt immerhin dafür, dass Gitarren und Drums druckvoll rüberkommen, aber leider sind diese Gitarren zwar meist schön melodiös und auch die Drums routiniert gespielt, aber neue Ideen bringen sie nicht in die Welt. Und das bei einer Musikrichtung, die ohnehin recht dicht bevölkert ist - und somit schaffen es THE DISMAL nicht, sich in meinem Gehört dauerhaft zu verankern. Das Album ist nett... aber nicht mehr! New Metallischer Crossover sollte nicht der Zeit hinterher sein, sondern neue Ideen forcieren und auch fördern und genau das vermisse ich hier, denn wirklich originell ist "Make Your Mind Up" nicht! Und ein Multimediatrack auf Spanisch mitsamt spanischer Installation ist wohl auch nicht sehr prickelnd für 95% der Weltbevölkerung...