Was haben wir lange auf diesen Moment gewartet. Über drei Jahre ließen sich meine Götter aus Florida Zeit, bis endlich der Nachfolger vom letzten Langeisen "The Wake of Magellan" veröffentlicht wird. Nun also endlich liegt uns die Vorabsingle "Commissar" zum neuen Album "Poets and Madmen" vor. Wie die Fans sicherlich schon mitbekommen haben, sind Savatage nur noch zu viert, nachdem Sänger Zak und Gitarrenkönig Al Pitrelli die Band verlassen haben. Folglich wurde das gesamte Werk auch von Urgestein Jon Oliva eingesungen. Die Single umfaßt drei neue Tracks wovon zwei auch auf dem Album welches am 05.03.01 erscheint, wieder zu finden sein werden. "Commissar" beginnt eigentlich recht interessant und vielversprechend mit dem typischen Savatage Riffing und mit Chören die stark an "The Wake of Magellan" erinnern. Noch beim ersten Durchlauf des gesamten Songs war ich dann jedoch recht enttäuscht, was mir der CD Player da vorspielte doch je öfters man den Song laufen läßt, desto mehr fallen einem die verschiedenen Spielereien und die Soli auf, die diesen eigenen unkopierbaren Savatage Stil eigentlich ausmachen auf. Gleiches Spiel auch beim zweiten Neuling "Drive" welcher jedoch schon äußerst schwach beginnt. Auch wenn sich der Song zum Ende hin noch etwas verbessert, kann auch dieser Song mich leider nicht vom Hocker reißen da er irgendwie nur so vor sich dahin plätschert wie auch das Instrumentalstück "Voyage" der auf dieser Single überhaupt nichts verloren hat. Fazit: Track 1 brauchbar, Track 2 kann man sich zur Not auch noch anhören, Track 3 Müll !!! Hoffen wir, daß das diese Single nicht das Best Of Angebot der gesamten CD darstellt.....
Ein echtes Gute-Laune-Album kommt am 19.2. in Form von "IT´s All About Nothing" aus dem Hause Use To Abuse. Die Jungs machen Mucke irgendwo zwischen Punk, Metal und Rock´n Roll. Motörheadeinflüsse und Countrysprenkel machen die Suppe dann perfekt. Das Tempo ist meist recht flott gehalten, die Gitarrenbrezeln in der Gegend rum, daß es eine Freude ist und der Sänger strapaziert seine Reibeisen-Röhre, wie er nur kann. "Make It Rock", "Horny And Drunk", "It´s All Abouit Nothing"und "Fuck Me Dead" sind Kracher, die jede Feier in Schwung bringen, "Run Boy Run" ist eher Oi!-inspiriert, geht aber gut ab, denn auch hier knallen die Instrumente. Mit "Bahia Mexicana" hat sich ein sehr relaxtes, mexikanische Instrumental auf die Scheibe gemogelt, daß zum ChillOut nach der Party perfekt passt, und auch eine Punk-Ballade ist hier zu finden, wobei der Begriff Ballade bei " Like You" vorsichtig zu geniessen ist, denn auch hier herrscht rohe Power. Eine echte Party-Scheibe, dei auch nach mehrfachem Hören immer wieder Spaß macht! Für Alle, die auf rohe, ungeschliffene Musik stehen, ein Muss!
Nach Meinung des LOVE LIKE BLOOD Frontmannes Gunnar Eysel lässt sich Musik immer in Abschnitte von 5 Jahren gliedern. Nunja, lassen wir diese Meinung mal unkommentiert und gucken uns an, was denn rauskommt, wenn sich LLB an das Nachspielen, Covern oder Neueinspielen von Songs aus den letzten 20 Jahren Gothic Rock wagt. Auch wenn die Idee nicht neu ist anstatt reinem covern die Songs umzustrukturieren und ihren eigenen Stil aufzudrücken, so haben LLB dies wenigstens Konsequent umgesetzt und bei jedem der insgesamt 16 Tracks hört man heraus, dass LLB spielen. Bei Songs aus den früheren Epochen, von 1980-1990 klingt es meist verdammt gut was sie spielen, ihre Gitarren geben den Songs einfach ein bisschen mehr Druck und Tiefe, eben genau das, was man heute haben will, sie klingen eben so, wie Goth Rock heute klingt ohne das Original zu verleugnen. Doch hier wird schon klar, was sich später noch deutlicher zeigt - die Stimme des LLB Sängers kommt nicht an die Originale ran, und wenn die ursprünglichen Songs auf der Stimmen (wie THE CURE oder CHRISTIAN DEATH) basierten so fehlt einfach etwas die Atmosphäre auch wenn die Lieder fetziger klingen. Als einziges Lied der letzten Epoche (1996-2000) fällt "Copycat" von LACRIMOSA positiv auf, dass meilenweit vom Original weg ist und schon fast ein eigener Song geworden ist, ganz langsam und ruhig! Nun, bei den alten Songs sind ja einige dabei, die wirklich noch gut klingen, aber bei den 3 letzten Liedern musste ich lachen. TYPE O NEGATIVE mit einer normalen Stimme, wenn der Rest fast unverändert bleibt klingt lächerlich! TIAMAT "Whatever That Hurts" ist langweilig und MANSON`S "The Great White World" kommt wie eingeschlafene Füsse aus den Boxen. Nene, hättet ihr es doch bei den echten Klassikern von BAUHAUS, JOY DIVISION oder FIELDS OF THE NEPHILIM belassen, denn da ging euer Konzept auf!
"Fetziges Cover hat die CD" meinte ein Freund von mir beim ersten Blick auf die CD. "Ja", meinte ich, "das Cover ist auch fetzig, aber hör dir erst mal die Musik an". Er sagte dann nix mehr. Gefesselt lauschte er dem, was da aus den Boxen quoll, denn was GRAVEWORM mit "Scourge Of Malice" fabriziert haben ist aller erste Sahne und die Band hat einen riesigen Schritt nach vorne gemacht mit diesem Album! Eigentlich verwenden die Südtiroler Grabwürmer nur total angestaubte Klischees wie sphärische Keyboardklänge, Double Bass en masse, Frauengesang im Hintergrund als Kontrast zu männlichem Gegrunze und so weiter. Aber was neu ist, was wirklich so noch nicht oft - wenn überhaupt - da war, ist die Art, wie das ganze sich zu einem Gebilde formt, dass eben gar nicht angestaubt und altbacken klingt sondern enorm druckvoll und abwechslungsreich. Die 6 Jungs verbinden Black Metal der härteren Sorte mit klassischen Arrangements und Chören, dass es sich gewaschen hat. Als Ohrwurm hat sich das mit sehr melodiösen und eingängigen Chorus ausgestattete Lied "Descending Into Ethereal Mist" herauskristallisiert. Eine Iron Maiden Coverversion mit Dudelsack und Streichern von "Fear Of The Dark" ist auch noch ganz witzig geworden. Man könnte noch einige Songs hervorheben, aber ausnahmslos alle tun sich durch ein gutes Songwriting und komplexe Struktur hervor, so dass es schwer ist, die allerbesten auszuwählen. Die Band hat das verflixte 3. Album zu ihrem bisher besten gemacht, um das kein Freund des Gothic/Black Metal herumkommt und das wirklich verdammt hörenswert und zu allem Überfluss extrem gut und druckvoll produziert ist!
Wiederum eine weitere größtenteils Italienische Formation beglückt uns, nach dem man bei früheren Alben zunächst noch etwas progressiver ausgerichtet war, jetzt hier mit einem reinen Power Metal Werk "Twilight of Days". Eine entscheidende Änderung zum Vorgängeralbum von 1998 "A new Relegion?" (war songtechnisch eher als mäßig einzustufen) hat es ebenfalls gegeben: Ex-Sänger Fabio Lione der u.a. auch bei Labyrinth aktiv war sowie für sein eigenes aktuelles Projekt Vision Divine (sehr empfehlenswert!) die Vocals beisteuerte ist nun endgültig ausgestiegen, um sich ganz auf seine neue Tätigkeit bei Rhapsody konzentrieren zu können. Und hier kommen wir schon zum ersten großen Manko der CD: Der neue Shouter Francesco Neretti hat leider nicht annähernd die Substanz wie sein Vorgänger, denn seine etwas zu dünne Stimme klingt fast ständig irgendwie heißer und er quält sich deutlich hörbar durch viele hohen Passagen. Die Produktion insgesamt ist ebenfalls etwas zu dumpf ausgefallen, die Instrumente decken des öfteren den Gesang regelrecht zu und die Keys wirken teilweise doch zu aufgesetzt bzw. hören sich manchmal an wie ein regelrechter Fremdkörper. Spieltechnisch gibt es zwar nichts auszusetzen aber die Qualität der einzelnen 12 Titel ist mal abgesehen von "The way to Heaven’s Gates" oder "Your Fear" leider nur als sehr durchschnittlich zu bezeichnen. Da reißt es auch gegen Schluß die gut gelungene orchestrale Ballade "End of a Life" nicht mehr raus. Athena bieten hier einfach zuviel Dutzendware an, das hat man alles schon mal irgendwo (besser) gehört. Gerade im Power Metal Bereich ist die Konkurrenz derzeit so groß wie nie und da auch das Niveau inzwischen deutlich höher liegt werden die Jungs zukünftig etwas mehr eigenes Profil an den Tag legen müssen, wenn sie den Käufer überzeugen wollen. Fazit: Wer auf diesen Musikstil abfährt kann sich dieses Album sparen und ist wesentlich besser bei den "Originalen" wie Hammerfall, Helloween, Shadow Gallery, Gamma Ray, Stratovarius oder auch Rhapsody aufgehoben, denn dort gibt’s einfach die geileren Songs.
Wer zwei CD?s zur Auswahl hat, um sie sich anzuhören, und eine von ihnen ist "Do lost love?" von LOST DIVINITY, dann sollte er sich für diese Platte entscheiden. Es warten fast 23 min Crossover darauf, in den CD-Player gelegt zu werden und die Wände wackeln zu lassen. Gleich beim ersten Song "Out Between" kommt man sehr in Versuchung, die Nachbarn zu ärgern. Im Verlauf der CD braucht man immer stärkere Beherrschung, nicht alles auf eine Karte setzen zu wollen und den Lautstärkeregler nach oben zu ziehen. Bekannt dürften "Down the summit" und "Headlights" sein. Die beiden Songs wurden schon auf "Found someone new" veröffentlicht. Das Album "Do lost Love" erinnert an verschiedene Bands, doch man kann nicht genau zuordnen, in wessen Richtung sie geht. Einfach selber hören und eine eigene Meinung bilden. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass LOST DIVINITY mit "Do lost love?" ein Werk geschaffen hat, von dem einiges eindeutig Viva2-kompatibel ist. Mein persönlicher Anspieltipp ist "Smile". Dieser Song ist schon auf "These delights if thou canst give.." gewesen, aber immernoch ein Ohrwurm.
Kann durchaus sein, dass ihr den Namen UNHEILIG schon mal gehört habt. Denn obwohl es sich bei "Phosphor" um das Debutalbum handelt, wurden bereits Ende 1999 mit der Maxi "Sage Ja!" die Tanztempel unsicher gemacht. Mit einer Referenz des Gothic Bereichs - dem Produzenten Jose Alvaresz Brill - der auch schon für Witt´s und Wolfsheim´s Erfolg verantwortlich war, hat sich der "Graf" einen Garanten für klaren und guten Sound geangelt. Doch was bringt der beste Sound, wenn die Musik nix ist? Nix. UNHEILIG straft jedoch jeden Lügen, der schlechte Mucke erwartet. Ganz im Gegenteil ist auf "Phosphor" eine zum einen sehr abwechslungsreiche als auch sehr eingängige Musik vertreten, die von verdammt viel Kreativität und Können zeugt. "Phosphor" ist ein ziemlich poppiges Electrorock Vergnügen geworden, die Gitarren sind im Hintergrund, manchmal an Witt erinnernd, die Beats sind stets sehr tanzbar und neben "Sage Ja!", das sich ja bereits als Clubbrett bewährt hat, hätten auch "Willenlos" oder "Komm Zu Mir" das Potential für eine Maxi. Bei den Songs steht die etwas pathetische Stimme des Grafen im Vordergrund - auf der Basis rein elektronischer Klänge und harten bis kalten Gitarren und vereinzelt eingestreuter weiblicher Vocals. Schwer ist es allerdings die ganze Sache einer Musikrichtung zuzuordnen, aber bei geilen Ohrwürmer, recht düsteren englischen und deutschen Texte und einem Gespür für die richtige Mischung aus Electro und Gitarren/Gesang ist Erfolg fast sicher garantiert und Keiner dürfte sich für engstirniges Schubladendenken interessieren!
Am Anfang steht wie meistens ein Intro - öde wie meistens… aber dann zeigen die tschechischen Death Metaller ihr wahres Gesicht. Und ohne Gnade gibt’s es Death Metal der alten Schule direkt in die Fresse. Ohne Punkt und Komma knüppeln die 4 ein Set runter, dass man in dieser Form selten erlebt. Ihr Metal wird nicht durch Effekthascherei, irgendwelche Keyboards oder künstliche Effekte durchmatscht, ihr Metal ist ganz reiner purer heftiger Death Metal. Klingt nicht grade neu, aber in der letzten Zeit haben fast alle Bands dieses Genres mit neuen Ideen experimentiert und dabei manchmal vergessen, sich auf die Grundlagen und ihre Instrumente zu verlassen, und PANDEMIA klingen noch richtig roh und derb und verstehen ihr Handwerk. Ebenso kompromisslos wie die rauen Vocals, schnellen Drums und Brettergitarren ist die Spielzeit: 30min für 13 Songs - nicht viel aber genug. Bei ein paar Tracks sorgen kurze Intros für etwas Entspannung vom sonst pausenlos auf High Speed getrimmten Sound und wenn man noch etwas an der Band schleift, hat man vielleicht schon bald einen neuen Brilliant aus dem Osten!
Auch wenn der Winter sich dieses Jahr bei uns nicht so wirklich hat blicken lassen, so haben IMPRESSIONS OF WINTER doch versucht, ihrem Namen zum nunmehr dritten Male alle Ehre zu machen. Mit ruhigen Dark Wave Klängen wird eine Musik kreiert, die man mit einem Wort umschreiben kann: Schön. Die Musik ist einfach schön anzuhören, es entspannt, die Trommeln zu verfolgen, die unermüdlich ihre trance-artigen Rhythmen verbreiten. Es entführt einen in Traumwelten, der herrlichen Heavenly Voices Stimme von Sängerin Felicia zu lauschen und auch wenn bei manchen Songs Andres Waldura für die Voclas verantwortlich zeichnet, so schmeichelt seine Stimme doch eher und bildet nicht wie sonst üblich einen harten Kontrast zum weiblichen Part, vielmehr ist seine Stimme ebenso sanft und ruhig und auch nicht allzu pathetisch tief. Neben "klassischer" Instrumentierung kommen auch dezent eingesetzte Electro Parts zum Zuge. Die Band hat es nicht nötig, sich mit Klischees zu umgeben sondern schafft es durch eine ehrliche und erfrischende Art ihrer Musik die entsprechende Tiefe zu geben, ohne aufgesetzt und gezwungen zu wirken. Und Vergleiche mit Enya oder Dead Can Dance - die Band sollte drüber lächeln und wissen, dass ihre Musik solche Vergleiche nicht scheuen muss!
Was ist das? Bei dieser CD der ehemals von mir durchaus gemochten Gothic/Black Metal Band gibt es drei Möglichkeiten, die einem beim ähh "Genuss" der CD passieren können. Man muss kotzen, man schläft ein oder man kotzt beim einschlafen. Warum das passiert? Es ist ja seit einiger Zeit Mode, dass sich Bands des Gothic/Black Metal Sektors nach neuen Einflüssen umschauen, bei einigen Bands klappt das ganz gut, bei einigen weniger und bei manchen klappt das gar nicht. Bei DISMAL EUPHONY hat es gar nicht geklappt. Black Metal Elemente wurden fast gänzlich aus ihrer Musik verbannt genauso wie Spielfreude und Ideenreichtum. Sängerin Anja klingt lustlos, die Gitarren haben jeden Zauber verloren und der Rest wirkt wirr und öde. Vielleicht kann man das Album als den Versuch betiteln, Nihilismus in Musik zu fassen, vielleicht ist es eine Vertonung eines kreativen Lochs oder es ist einfach das Ende einer Band, die stark begonnen hat ("Spellbound"), dann mit "All Litle Devils" das erste Grübeln hervorrief und mit "Python Zero" der Langeweile einen neuen Namen gegeben hat. Das Album hat keine Ecken und Kanten, keine Stelle die einem im Gehör bleibt und nur 2 Songs die etwas besser als ganz schlecht sind: Den Opener "Critical Mass", der immerhin noch mit Ansätzen von Atmosphäre aufwarten kann und die Country Parodie "Flyineye", aber für 6 ganz schlechte und 2 schlechte Songs zahle ich doch keine 30 Mark. Die CD ist entweder ein Witz in Silber oder eine teure Schlaftablette - Finger weg!