Mein lieber Scholly ... (hat nichts mit dem Fußballer Memmet Scholl vom FC Hirsl zu tun!) bin wirklich schwer begeistert von „Reality in Focus“ der amerikanischen Formation Magnitude 9. Was hier alles an klasse Melodien, ausgestattet mit der richtigen heavyness, verbunden mit vielen Progelementen, dargeboten wird, läßt wirklich keinerlei Wünsche offen. Schon der speedige Opener „No turning back“ mit leichtem Helloween-Gitarreneinschlag sorgt für die richtige Einstimmung. Auch der etwas anspruchsvollere Metallhörer wird hier bestens bedient. Mit dieser qualitativ hochwertigen CD stecken die Amis die eher schwachen (Mach-) Werke von z.B. Moonlight Circus oder Athena in der letzten Zeit locker in die Tasche. Die Jungs gibt’s zwar schon seit 1997 aber bisher ist lediglich eine einzige CD („Chaos to control“) im Februar 98‘ erschienen. Mit diesem neuen Werk brauchen sich Magnitude aber vor niemandem mehr verstecken, denn dieses hohe Niveau bei Songs wie z.B. „Afterlife“ mit seinen über 9 Minuten Spielzeit über eine komplette CD hinweg zu halten, fällt selbst den Göttern dieses Genres Dream Theater in der letzten Zeit etwas schwierig. Technisches Können als auch das Gefühl für gute Hooks sowie die differenziert eingesetzten Keys sorgen für viel Abwechslung. Die Mischung stimmt hier einfach, eine mehr als satte Produktion läßt den Songs ausreichend Luft, keine ausufernden Instrumentalalleingänge sondern immer catchy Songs, die auch bangermäßig z.T. gut abgehn‘. Melodic Metal mit all seinen Facetten nicht ganz so orchestral wie bei Symphony X aber dafür insgesamt etwas mehr Power. Die Mannen um Rob Johnson lassen es ordentlich krachen und als Zuhörer hört man sich ständig sagen, was für ein geiles „Schtimsche“ Corey Brown doch hat und somit Titeln wie „Mind over fear “noch die Krone aufsetzt. Ach ja, mit „Flight of Icarus“ von Maiden haben Magnitude noch ein gelungenes, zwar ziemlich nahe am Original befindliches Cover aber mit modernerem Soundgewand abgeliefert. Der Band ist wirklich zu wünschen, daß sich das hervorragende Resultat dieser CD auch in entsprechenden Verkaufszahlen widerspiegelt. In einem hart umkämpften Markt dürfte dies allerdings nicht ganz so leicht werden. Deshalb auf geht’s hurtig in den nächsten Plattenladen und kauft euch das Ding!
Die vier Hamburger von Royal Rout präsentieren uns die gleichnamige Mini-CD mit fünf Tracks. Mit „Holy Silver Crown“, „The Ghost of the old McGriffin“ (HAMMER!!) und „Eyes of the golden Lizzard“ sind drei echte Rocker am Start, bei denen straightes Drumming(Torsten) und erdige Gitarren-(Michael) und Bassarbeit(Chriss) herrlich mit dem rauhen, aber trotzdem melodiösen Gesang (Nino) harmonieren. Überflüssiges Sologegniedel sucht man hier umsonst, Michael versteht es, seine Leads geschickt in die Songs einzuweben. „Castle of Titan Steel“ ist wesentlich düsterer undbedrohliher aufgebaut. Harte, verzerrte parts verwechseln hier mit akustischen teilen, so daß eine schöne Atmosphäre aufkommt. Lediglich etwas kürzer hätte der Song sein dürfen.Der einzige Kritikpunkt des Silberlings ist die Ballade „Tears of an Angel“, bei der zwar nino mit seiner Gesangsleistung überzeugen kann, jedoch ist der Song zu lang geraten und kommt trotz einiger schöner Ansätze (5 Mark in die Flosskelkasse, jaja) nicht so recht aus dem Quark. Alles in allem ist das Teil sein Geld wert.
Ohje, die Band muss sicherlich die Hälfte ihrer Energie dafür aufwenden, um sich gegen Neider zur Wehr zu setzen, denn obwohl Vergleiche mit MEGAHERZ und Konsorten sicherlich nicht völlig von der Hand zu weisen sind, so schaffen es DEFORM doch ihren eigenen Stil zu bewahren und werden einen Einfluss selbiger nicht leugnen können, über den Vorwurf ein Plagiat zu sein aber lächeln können. Mit der anderen Hälfte ihrer Kraft hat sie wohl nach einem Schlagzeuger gesucht, mit dessen Wahl sie sich wochenlang Zeit gelassen haben und jetzt auch einen gefunden haben, der sich gut in das Gesamtbild DEFORM einfügt. Und wieso hat die Band jetzt noch genug Energie um Melodien zu schreiben, die im Ohr bleiben, um Texte zu schreiben, die nicht nur durch allzu belanglose Plattitüden auffallen, woher die Energie das Ganze mit druckvollen Gitarren zu ummalen und mit fetten Drums zur Tanzbarkeit zu führen? Entweder kann ich rechnen und habe mich in Deform getäuscht oder die Band ist eine Ausnahme und 1+1=3. Ich tendiere eher zu zweitem, denn obwohl ich Anfangs zugegebenerweise etwas brauchte um mich mit „Spiegelbild“ anzufreunden, so haben mich mittlerweile ihre elektronisch angehauchten, NDH inspirierten und von düsteren Seelen erdachten Songs begeistert! Eine Mini Cd die auch dank ihrer guten Produktion glänzt!
„Ein Typ zwischen HIM und Marylin Manson“ – Was soll das sein habe ich mich gefragt beim überfliegen der Bandinfo. Ein totaler Riesenquatsch soll das wohl sein! Denn die Band hat weiß Gott besseres verdient als mit Gewalt in eine falsche Schublade gepresst zu werden! Klar liegt es auf der Hand, dass man eine Band die mit STS und In Extremo auf Tour war und deren Demo Szenegott Mozart (Umbra Et Imago) produziert hat gerne zwischen den Erfolgsgaranten Him und MM platzieren würde, aber die Musik von SCHOCK ist viel mehr als die bloßen Mixtur aus den beiden genannten Bands. Die Musik von SCHOCK ist eine sehr gelungene Mischung aus Gothic Metal, aus Pop mit Electroeinfluss, aus Rock mit fetten Gitarren und aus eingängigen Texten und teilweise eher an Rammstein als an Him erinnernden Songs. Ein riesiger Pluspunkt ist die Produktion von Ralph Quick (H-Blockx, Die Happy) der es geschafft hat, einen ganz untypischen Gothic Sound zu kreieren, mit sehr dominanten Gitarren, die aber nicht wie bei den gängigen NDH Vertretern eiskalt aus den Boxen strahlen sondern die wirklich gut mit der oft sehr weichen Stimme von Frontmann Schock harmonieren. Die Band beweist mehr als einmal das Gespür für Melodien, denen man gar nicht oft genug lauschen kann und Texten die sowohl an die sexuelle Freizügigkeit wie bei Umbra Et Imago erinnern, die aber auch das eine oder andere Mal durchaus Denkanstösse über sich selbst zu geben vermögen. Ein sehr gelungenes Stück Musik haben SCHOCK da geschaffen!
Klären wir das, was wohl jeder bei dem Bandnamen, oder wenn er Photos der Band sieht, denkt mal zuerst ab... die Band distanziert sich von nationalsozialistischen oder rechtsradikalen Gedanken, ich selber konnte in keinem Text etwas in dieser Richtung finden, also gehen wir mal davon aus, dass die Band die Wahrheit sagt! Mit dem ersten Song der CD, "Sie war erst 10" legen sie ein sehr hartes Stück an den Beginn ihres Silberlings, geht ziemlich deathig ins Ohr... schaun wir mal wie es weitergeht! Bei "Krieg" muss ich sofort an EISREGEN denken, obwohl der Vergleich ziemlich hinkt, aber Black Metal mit deutschen Texten... dafür ist eben die grade erwähnte Band die Referenz... "Trink!" gefällt mir nicht... die Vokals klingen nach den BÖHSEN ONKELZ und die Riffs habe ich auch schon mal bei einigen Punkbands gehört! Obwohl "Kein Morgen" textlich mir einige Bedenken hinsichtlich der politischen Gesinnung machte, ist das Lied musikalisch top! Sehr ruhige Vocals und dennoch durch eine treibende Gitarre ziemlich nach vorne gehend. "Kinder" ist meiner Meinung nach das beste und originellste Stück auf "Kein Morgen", obwohl der Gsang das GFE Frontmannes Jub klingt wie DRITTE WAHL o.ä., passt irgendwie nicht zum Rest der CD, aber da der Refrain des Liedes von einem Kinderchor gesungen wird und völlig arhythmisch in den Song gemischt ist, wird das Lied ziemlich interessant, der Text ist ziemlich kritisch, geht in Ordnung. Und mit diesem Lied endet dann auch die CD, denn das 6. Lied ist nur 33s langes Kindergesinge... Fazit: Ich weiß nicht so recht, die Band hat durchaus gute Ideen, die auch adäquat umgesetzt werden, aber alles in allem kann ich mit diesen Vokals nicht viel anfangen... möge jeder für sich entscheiden! Die CD gibts füe 20 DM( inkl. P&VP) bei der oben angegebenen Adresse.
"Plenty of Power" ... jede Menge Power hat dieses Album definitiv. Mit eben diesem Stück "Plenty Of Power" stellen die Kanadier von ANVIL ihr mittlerweile elftes Album vor. Anvil selbst sollte fast jedem ein Begriff sein, eine Metalband der allerersten Stunde, die nie ihre Linie verlassen hat und ihren Wurzeln stets treu geblieben ist. Und pünktlich zum neuen Jahrtausend wird in Sachen Metal nochmals kräftig nachgelegt.
Waren die letzten Alben deutlich Thrash und Speed-orientiert geht es mit "Plenty of Power" wieder zurück in Richtung der all-time Klassiker "Forged in Fire" und "Metal on Metal". Ich denke da nur an Songs wie "Ball of Fire", "Siren of the Sea" oder der Titeltrack "Plenty of Power". Dennoch geht es ebenso heavy und double-bass betont zur Sache wie schon auf dem Vorgänger "Speed of Sound". Nach wie vor stehen Anvil für Qualität und Können. Alles in allem kann man von einem sehr brauchbaren Album sprechen, an dem nicht nur Anvil Fans ihre Freude haben werden. Obwohl ich beim allerersten Anhördurchlauf etwas skeptisch war, gefällt mir die Platte nach zwei, drei Durchläufen immer besser. Anvil ist für mich auf dem diesjährigen Bang Your Head Festival in Balingen somit eine weitere Band, die ich mir auf jeden Fall anschauen werde.(ins)
Die Engländer von Candlelight haben ihre mittlerweile vierte Compilation veröffentlicht! Viele Worte werde ich nicht drüber verlieren, ein Überblick über die wichtigsten Bands des Labels eben, der allerdings ziemlich abwechslungsreich ausgefallen ist, von Black bis Avantgarde ist alles vertreten, obs gut ist oder nicht? Es sind nur Songs der aktuellen Alben drauf, nichts Neues oder Unveröffentlichtes, wer aber die Bands noch nicht kennt, greifen sie zu! Und nun noch kurz namentlich zu den Beteiligten: ZYKLON - "Storm Detonation", ETREME NOISE TERROR - "Being And Nothing" und "When God Burns", FAILED HUMANITY "The Sound Of Razor Through Flesh" und "Your Blood Is My Blood", CHRISTIAN DEATH "In Your Eyes" und "Zodiac", PECCATUM "Murder" und "A Game Divine", DAEONIA "In Cimmirian Dreams" und "Angel For A Better Day" und KILLING MACHINE "Killing Machine" und In The Dark".
Bei der Band Onward haben wir es mit einem neuen,amerikanischen Stern am Bombast-Heavy-Metal Himmel zu tun.Die vier Jungs haben da wirklich ein geniales Album abgeliefert das sich stark am Europäischen,melodischen Bombast Metal orientiert,man kann aber auch gute Mitt-80erUS-Power Riffs raushören und somit geht es auch vom 1. bis zum 8. Track gut ab und man kann seine Nackenmuskulatur mal wieder trainieren.Die Gitarren sind sauber gespielt und der Gesang ist klar und deutlich zu verstehen,Bass und Drums geben den Rest dazu.Man merkt deutlich das die Chemie bei Michael Grant (voc),Toby Knapp (g),Randy La France (b) und Jon Pereau (d) absolut passt,somit bin ich mir auch ziemlich sicher das dieses Album jeden Power-Metaller sofort begeistern wird ,bei mir wars jeden Falls so und das die Jungs noch nicht genug haben beweisen sie, indem das Nachfolge Album zu Evermoving schon für die zweite Hälfte 2001 geplant ist, Titel des Albums wird „Reawaken“ sein. Deshalb sind wir alle gespannt ob sie ihr Debutalbum toppen können. So will ich enden mit dem Satz: Onward it shall be...
Ganz ruhig fängt es an. Kaum merkbar manifestieren sich die ersten Klänge dieses Werkes im Raum. Das leise Intro zeigt schon, dass "The Secret Kingdom Of Avrigus" keine CD der lauten Töne und der Effekthascherei wird sondern dass die beiden Australier Judy Chiara und Simon Gruer hier wirklich Musik machen, mit der man sich auseinandersetzen sollte um sie zu geniessen. Soundkollagen und gesampelte Geräusche durchbrechen immer wieder die ambientartigen Passagen getragen von Keyboards oder ruhigem Gitarrenriffing. Sängerin Judy hat eine völlig unaufdringliche Stimme, meist in normalen Sphären so erhebt sie sich manchmal in Richtung Himmel um mit engelsgleichem Organ ihre Botschaft kundzutun. "Dark Angels Ascension", anfangs noch von Rauschen begleitet, steigert sich zu einem massiven Klangwall mit Orgel und Chören, zweistimmigem Gesang und doomigen Gitarren. Klare Harmonien und eine vielschichtige Masse an Instrumenten und Gesang geben diesem Song eine ungeheure Ausdruckskraft. Doch nach diesem Ausbruch der Gefühle wird es wieder ganz ruhig und bei Akkustikgitarren und ruhigem Gesang werden eher Trauer als Pathos wie beim Vorgänger erschaffen. Das Lied überrascht nach dem eindrucksvollen "Dark Angels Ascension" - und auch nach der Ballade "Veritas" kommt mit dem sehr laut und düster beginnenden "Qlipoth" ein Song, der vor Überraschung um nix zurückstecken muss. Abwechselnd ist der männliche Part der Band mit ruhigem Gesang fast ohne Begleitung zu hören, dann wieder schwere Gitarren und weibliche Vocals, ein tolles Lied! "Desolate" ist Ambient ohne wenn und aber... "Flesh" ist erneut ganz anders... Klavier und Gitarren und melodiöser Gesang machen das Lied zu einem der wenigen der CD, die man auch aus dem Zusammenhang reissen könnte und es nicht stören würde, das soll nicht heissen, dass das Stück weniger kunstvoll wäre, es ist einfach eines, dass etwas einfacher zuhören ist als der Rest! Bei "Til Death Do Us Unite" wird es wieder ganz verträumt und ruhig, der zweitlängste Song der CD, erneut mit Klavier und einer schönen Melodie und vielen Instrumentalpassagen. Mit dem sehr düsteren Instrumental Ambient Stück "Shade Of My Heart" geht es zum Finale "The Grail", ein Abschluss In Doom, ein Ende in Schmerz, ein Album! Und was für eins! Die Mischung aus Ambient, Doom, einigen Metaleinflüssen und tollen Vocals und kreativem Songwriting, so was gibt’s nicht alle Tage!
So langsam verliere ich wirklich den überblick was italienische Melodic Metal Bands angeht. Man könnte grad meinen, die Marios haben alle nichts mehr zu schaffen und müssten notgedrungen Musik machen ( kleiner Scherz am Rande) Vergleichen würde ich die Band um Gründer Dan Keying ( Vocals) allerdings nicht unbedingt mit einer der vielen Italienischen Formationen wie Rhapsody oder Labyrinth. Allgemein gesehen stehen nämlich die harten, schnellen und kompakten Gitarrenriffs stark im Vordergrund und werden perfekt durch schnelle Double Basses in Szene gesetzt wie z.B. bei „Legend in Time“ und „Land of Life“. Die Story beinhaltet zur Abwechslung auch mal etwas ganz anderes wie Schwerter oder Zauberern. Es dreht sich alles um eine Konzeptgeschichte rund um den Roten Planeten, den Mars. Besonders hervorzuheben gelten noch die verschiedenen sehr einprägsamen Melodien in den Refrain Parts besonders bei „Great Soul of Steel“. Und das Cydonia auch anders als schnell können beweisen sie mit dem abschliessenden Track „Eternal Night“ einer packenden Mittempo Nummer ja fast schon Ballade, bei der allerdings das Gitarrensoli etwas schräg klingt. Dennoch ein sehr gelungenes Debütalbum fernab von all dem typischen Italiano Stil.