Mir war es so als wären ANCIENT RITES eher Schwarzmetaller der älteren Schule gewesen, doch entweder täusche ich mich oder sie haben sich weiterentwickelt. „Dim Carcosa“ ist ein Album geworden, dass sich ohne das es gezwungen wirkt jeder Genrebezeichnung entziehen kann, selten habe ich eine Band mit einer solchen Leichtigkeit so viele musikalische Elemente verbinden hören, und das in einer Art und Weise, die jedem Stil voll gerecht wird. Die Gitarren riffen sich munter von schwarzmetallischen Knüppelgefilden in kräftige Power Metal Gebiete vor um dann irgendwo dazwischen hängen zu bleiben, immerwieder in eine Richtung zu tendieren um sich dann doch für die andere zu entscheiden? Klingt wirr? Ist es auch, jedoch nur in Maßen, denn dieses Prinzip zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Album. Daneben existieren sehr viele klassische, symphonisch bis bombastisch angehauchte Parts in den Songs, hervorragend eingespielt und originell mit dem Rest verflochten. Nur die Drums könnten an manchen Stellen etwas weniger klar und gleichmäßig sein, ein organischerer Sound hätte ihnen manchmal ganz gut zu Gesicht gestanden. Die Verbindung von Black mit Heavy/Power Metal wird zwar nicht jedermanns Sache sein, Gitarrensoli die auf Keyboards treffen und dann von fetten Riffs niedergestampft werden klingen dennoch originell, die CD ist darüber hinaus gut produziert und hat eine interessante und gut umgesetzte Thematik, antesten kann nicht schaden!
Eigentlich könnte man meinen es eine Ein-Frau Band. Im Mittelpunkt von THE DREAMSIDE steht ganz klar die Sängerin Kemi Vita, zwar hat sie bei „Mirror Moon“ erstmals zwei männliche Mitmusiker an Bass und Gitarre gefunden, die sich jedoch mehr oder weniger mit Statistenrollen zufrieden geben müssen und nur bei wenigen Songs etwas aufdrehen, sonst jedoch nur einen Riffteppich im Hintergrund ausbreiten dürfen auf dem die gute Stimme Kemi Vita´s spazieren gehen kann. Neben der verträumten Stimme nimmt das vierte Bandmitglied, ein sehr penetrant hämmernder Drumcomputer, einen ziemlich dominanten Part in der Musik ein. Ein wenig einfallslos stampfend gibt er den Songs zumindest ein ziemlich druckvolles Erscheinungsbild, was den meist poppigen Melodien gut zu Gesicht steht. Keyboards und Samples bilden die weiteren Zutaten für die spacige Mischung aus Gothic, Rock, Pop und Elektro. Texte in mehreren Sprachen, unterschiedlichen Tonlagen und genug gute Ideen machen THE DREAMSIDE zu einer in Maßen originellen Band, jedoch wirken einige Songs trotz allem ziemlich seicht. THE DREAMSIDE tun keinem weh aber muss sie nicht gehört haben.
Oh man – so langsam hängen mir diese ganzen italienischen Power Metal Bands echt zum Hals raus weil fast alle genau das selbe dudeln – aber eben nur fast. Ein Ausnahme Beispiel ist Secret Sphere deren Stil zwar schon Melodischer Power Metal ist der jedoch weder mit Klischeehaften True Metal Texten über Power, Glory, Swords and Steel noch mit sich ständig wiederholenden Power Metal Standart Riffs belastet. Natürlich habe ich nichts gegen diese Art des Power Metals aber irgendwann ist der Durst an diesen Bands einfach gesättigt. Secret Sphere hingegen kombinieren schnelle Double Bass Drum Parts mit hervorragenden Gitarrenklängen denen jedoch keinesfalls die Härte fehlt. Das Gesamtbild dieser symphonischen Musik wird noch durch die harmonievollen Keyboardpassagen untermauert, die der Atmosphäre in die man beim Hören der bereits zweiten CD der Italiener ab taucht. Jeder Song in sich ist ein speziell kombiniertes Meisterwerk mit melodischen und stellenweise chorartig eingesungenen Refrain Parts. Durch die abwechslungsreichen Strukturen der Songs läßt sich auch keiner von denen besonders hervorheben. Musikalisch einordnen würde ich Secret Sphere also irgendwo zwischen Stratovarius, Avantasia und Nightwish und dennoch absolut eigenständig. A time Nevercome ist also wahrlich ein Schmankerl für richtige Musikfans. Ein ganz klarer TIP !!!
DANCE OR DIE ist einer dieser Namen, die eigentlich jeder kennt. Wenn man dann aber nach einem Titel fragt, wird kaum einer was sagen können. Viele gute CD´s und doch irgendwie kein großer Durchbruch, das sind die Sachen die eigentlich jede Band auf Dauer klein kriegt. DANCE OR DIE behaupten sich dennoch schon über ein Jahrzehnt und das ist gut so, denn sonst wäre uns „Schlafenden Energie“ wohl entgangen. Auch nicht neu ist die Tatsache, dass ihre Musik auf den ersten Eindruck nicht viel von ihrer waren Schönheit offenbart sondern mehrer aufmerksame Durchgänge benötigt, damit die oberflächlich manchmal etwas simple Schale zerfällt und den vielschichtigen Kern zeigt. Und der Albumtitel passt wie die Faust aufs Auge. Bei allen Liedern liegt ein Knistern in der Luft, man wartet immer auf den Augenblick, darauf dass die Emotionen freigelassen werden, doch DANCE OR DIE verstehen es meisterhaft ihre Hörerschaft auf die Folter zu spannen und bauen immer mehr Spannung auf ohne sie oft zum Höhepunkt kommen zu lassen. Die Atmosphäre ist dicht und bleibt konstant über die ganze Länge erhalten, spielt mit dem Kontrast aus poppigen Melodien und aufkeimender Aggressivität. Es gibt schwächere Momente auf der insgesamt jedoch sehr guten CD, manche Songs wirken ein wenig fad und trotz super Produktion etwas lustlos. Doch zum Glück sind diese Augenblicke zu vernachlässigen und der Electro der hier dargeboten wird gehört schon zum besseren was es im Moment so gibt. Der variable Gesang ist stets ideal auf die Musik abgestimmt und mit „Alien Electric“ haben sie noch dazu ein so geniales Brett geschaffen, dass es hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit ist bis die Scheibe auch in den Clubs heißläuft.
Diese CD "The Inheritance Of Sin And Shame" hielt ich bereits vor einem Jahr schon einmal in den Händen und ich bin froh, dass ich sie noch mal erhalten habe, denn das letzte mal fehlte eine Ecke und ich konnte nur die ersten beiden Songs hören. Keine guten Vorraussetzung für eine Kritik wie ich heute noch mehr als damals merke. Denn die 6 kroatischen Düstermusiker haben mit „The Inheritance Of Sin And Shame“ ein doomiges Album geschaffen, voller Tiefe und versteckter Agression, dass erst durch die komplexe Gesamtheit der Lieder richtig wirken kann, einzelne Songs rauszugreifen macht keinen Sinn. Ihre Sängerin Dunja Raderic verzaubert durch eine melancholische ausdrucksstarke Stimme und die ganze CD wirken wie ein einziges Klagelied, wohingegen das männliches Gegrowle die Musik wieder greifbarer scheinen und das Klagen in Aggression umschlagen lässt ohne allen gängigen Gothic-Klischess in die Hände zu spielen. Die Gitarren müssen sich die meiste damit abfinden im Hintergrund Riffteppiche für die herrliche Stimme zu legen, mittelalterliche und klassische Instrumente von Flöten bis zu Geigen die zwar recht simple aber deshalb nicht weniger schöne Melodien spielen und Akzente setzen, stehen den Songs gut zu Gesicht. Kein grooviger Gothic Metal und kein allzu schleppender Doom, kein mittelalterlicher Folk und kein Heavenly Voices Gejaule, ASHES YOU LEAVE haben eine kleine Nische irgendwo dazwischen gefunden, in der es sich scheinbar leben und musizieren lässt, in der Dunja Raderic im Mittelpunkt steht und die anderen dennoch Platz haben sich auszubreiten.
Ein düsteres und schönes Album, dass seinen Reiz aber nur langsam entfaltet und man mehrere Durchgänge braucht um alle Facetten zu erkennen.
Wir befinden uns im Jahre 2001 n. Chr. Ganz Skandinavien ist von den Norwegern und Schweden besetzt. Ganz Skandinavien? Nein! Ein von unbeugsamen Finnen bevölkertes Land hört nicht auf, den Anderen Wiederstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht... oder doch? Irgendwie scheinen FINNTROLLL noch mehr als beim Vorgänger "Midnattens Widunter" ohne jeden Respekt die Grenzen der Musik neu definieren zu wollen und marschieren munter durch alle Stilrichtungen und gewohnten Muster. In Gedanken kann man die kleinen Trolle fast sehen wie sie mit verschmitztem Grinsen auf den Lippen ihre Instrumente malträtieren, der Spaßfaktor der Musik ist hoch, ein Lachen muss man manchmal wirklich unterdrücken. Wenn sie rohe Metalelemente mit simpelster Polka mischen und das ganze dann auch noch so klingt, als wäre dies das normalste auf der Welt, richtig, dann sind wieder mal Finnen am Werk. Rhythmisch immer dazu auffordert das Tanzbein zu schwingen oder zumindest mitwippen zu lassen sie mit ihrer Verbindung aus Folk, Spaß, fetten Gitarrenriffs und einer sprudelnden Kreativität eine musikalische Welt entstehen die in dieser Form noch einzigartig ist. Ihre Musik ist hart und rauh, verspielt bis brutal aber immer originell. Egal ob Wasserblubbern im Hintergrund wie bei "Kitteldags" oder das zuerst sehr leichtfüßige Instrumental "Bakom Varje Fura", welches später von Humppa Pauken und Trompeten niedergetrampelt wird, die Kreativität sprudelt bei fast allen Songs nur so aus Ihnen hervor, wenn ihre schwarzmetallischen Wurzeln aber zu stark grüßen lassen wirkt die Musik ziemlich normal, zu normal. Die Produktion ist druckvoller ausgefallen als beim Debut, und die vermehrt eingesetzten Folkelemente und das finnische Gejodel wirken, als hätte die Band sich entschieden wie es ihrer Zukunft weitergeht mit ihnen. Geschmacksache obs gefällt, aber auf jeden Fall eine Abwechslung zum Einheitsbrei! Geniale CD!
Ein orangenes Cover ist schon mal etwas, dass man nicht alle Tage sieht. Doch wer wird schon von der hässlichen Verpackung auf den Inhalt schließen, nur zu oft verbirgt die Fassade den ganz anderen Inhalt. Bei WITHIN TEMPATION passen die orangenen Töne allerdings perfekt, denn so warm und weich das Cover anmutet, so ist dann auch ihre Musik, nur so blöd wie der Engel darauf guckt, singt die Sängerin nicht... mehr dazu später. Der erste Track reicht aus um Lust auf Mehr zu machen, herrliche Melodie, teilweise fast symphonische Einwürfe und harmonische Spielereien, dazu eine weibliche Stimme mit tollem Ausdruck und eine sanfte männliche Stimme fern jedes Grunzklischees. Musikalisch setzen WITHIN TEMTATION auf glasklare Harmonien ohne Ecken und Kanten, das sich grade bei den Balladen darin äußert, fast wie Pop zu klingen und vom ehemaligen Gothic Charakter dieser Band nicht mehr viel zu hören ist. Die Sängerin ist alleinige Vokalistin, ihr Partner begleitet sie nur im Opener, ihre Stimme wirkt sicher in jeder Lage, sehr variabel und kräftig und verfällt zum Glück nie dem Heavenly Voices Gejammer. Die CD hält die melancholisch-süsse Stimmung auf konstantem Niveau. Sie machen in erster Linie schöne, manchmal düstere Rockmusik, der durch die Sängerin jedoch alles andere als altbacken wirkt. Harte Gitarren bilden bei wenigen Songs die Grundlage, einige irische Elemente bilden einen weiteren interessanten Aspekt bei „Mother Earth“ und machen die CD zu einer Angelegenheit bei der man außer der wirklich an einigen Stellen zu glatt wirkenden Produktion an nichts stören kann und die Schönheit der Töne auf sich wirken lassen sollte. „Mother Earth“ erscheint auch als limitierte Bonus Edition als Doppel-CD mit Bonustrack, Videos, Bildern etc.
Auf ihrem langerwarteten neuen Album bietet uns das US-Trio keine großartigen Neurungen, was aber bei den engen Grenzen, in denen sie sich bewegen, keine Überraschung war. Da hat mich schon eher der dumpfe Sound und die –im Vergleich zu „Hacked Up...“- schlechteren und weniger stimmungsvollen Intros überrascht, die eher Mittel zum Zweck zu sein scheinen. Die 08/15-Riffs und das langweilige Baßspiel tragen ebenfalls nicht dazu bei, daß die Songs besser werden. Klar, brutal sind Mortician immer noch, aber eben auch sehr langweilig. Ich hatte das Gefühl, die Songs alle schon mal gehört zu haben, irgendwie wirkt das ganze Album uninspiriert. Der beste Song ist noch „Extra Uterine Pregnancy“ von (na?) Pungent Stench, das mit seiner Länge von knapp viereinhalb Minuten ein Unikum für Mortician-Verhältnisse darstellt. Die Scheibe muß man nicht haben
Ein geiles Teil was mir hier grade meinen CD Player verwöhnt, daß dritte Album von den Newcomern des letzten Jahres DARK AT DAWN. Schon allein die Songvielfalt und die typischen Trademarks von DAD: fette, schnelle harte quasi einfach geniale Gitarrenriffs die wieder mal stellenweise an Iced Earth erinnern, dazu geile Melodien und die rauhe dumpfe Stimme von Buddy Kohlrausch. Beginnen tut Crimson Frost mit „The frozen Tear“ welches mit seinem groovigen Sound irgendwo auch vergleichbar mit Sentenced ist. Wesentlich schneller und härter geht es dann mit „A sleep in a watery red“ weiter. Nachdem also Dark at Dawn schon auf dem letztjährigem Wacken mehr als nur überzeugen konnten legen sie mit diesem Album endgültig allen Skeptikern einen Stein in den Garten. Die gesamt Produktion und auch das ziemlich düstere und melancholische Coverartwork sind mittlerweile Standard geworden. Melancholie wird wie immer auch in musikalischer Hinsicht sehr groß geschrieben jedoch kommt zum Glück zu keinem Zeitpunkt „Ich jag mir jetzt ne Kugel in den Kopf“ Stimmung auf. Im Gegenteil trotz der düsteren Atmosphäre gibt es neben den krachenden und groovenden Songs auch eine hammergeile Coverversion von Gary Moore´s Kultsong „Out in the fields“ Ganz nebenbei haben sich die Jungs aus dem Harz auch noch musikalisch weiter entwickelt und die Songs sind noch abwechslungsreicher geworden und viele werden durch klasse Gitarrensoli untermalt. Mit diesem Teil sollten Dark at Dawn wohl endgültig den Durchbruch schaffen, alles andere wäre auch Schwachsinn denn es gibt keinen einzigen Ausfall auf diesem Scheibchen....Unbedingt kaufen !!!
Wie die meisten Fans der finnischen Melodic Power Metaller inzwischen wissen dürften verabschieden sich Stratovarius für einige Zeit von der Bühne und legen eine ca. 3 jährige Pause ein. Um das Warten nicht all zu lang werden zu lassen gibt es mit Intermission noch ein Stratovarius Album der ganz besonderen Art. Vollgepackt mit 15 Tracks wird hier einiges geboten. Los geht es mit vier neuen Songs, davon einem Instrumentaltrack welchen sie sich allerdings hätten sparen können. Umso besser dafür sind die übrigen 3 neuen Songs welche in typischer Stratovarius Manier aufgenommen wurden. „Will my Soul ever Rest in Peace“ ist eine klasse Midtemponummer, „Falling into Fantasy“ ein eher ruhiger Song und „The Curtains are Falling“ ein richtig schöner Speed Melodic Metal Track. Des weiteren finden wir auf Intermission ein paar Coversongs: Bloodstone von den Judas Priest, Kill the King von Dio und bisher unveröffentlicht die Liveversion von „I surrender“ dessen Orginal von Russ Ballard stammt. Und das war noch nicht alles nein, wenn ihr diese CD JETZT kauft, erhaltet ihr zusätzlich noch jede Menge Bonustracks aus Japan und Frankreich. Bekannt vorkommen tut uns also nur „Cold winter Night“ der europäiche Bonustrack von der Destiny Scheibe. Und um dieses geile Teil noch abzurunden gibt es als letzten Song die Liveversion von „Hunting High and Low“. Ein megaabsolutes Muss für Fans. Wer Stratovarius noch mal Live erleben will, kann dies auf dem diesjährigem Bang Your Head !!! Festival in Balingen tun. Wers verpasst ist selber Schuld. VÖ: 28.05.01